Aktuelle Themen e-Mann-zipation

mane
mane
Mitglied

e-Mann-zipation
geschrieben von mane

Beim Thema Gleichstellung denkt fast jeder sofort an Frauen. Aber wer denkt an die Männer? Denn auch Jungen und Männer haben mit gesellschaftlichen Nachteilen zu kämpfen.

In dem Film stellen u.a. mehrere nicht-feministische Männer, sowie ein Psychotherapeut und eine Soziologin, ihre Sicht auf die Geschlechterdebatte dar. Es wird hingewiesen auf:
die mangelnde öffentliche Unterstützung von Männerorganisationen, das generelle Ausblenden der Männerperspektive in der Geschlechterdebatte, auf häusliche Gewalt durch Frauen, dass Jungen sich dreimal so oft umbringen wie Mädchen, wie Männer bei der Kindereziehung von Müttern beiseite gedrängt werden, wie Jungen im Schulsystem  benachteiligt werden, über ausgrenzende Vorurteile gegen Männer in erzieherischen Berufen.
Darüber hinaus hinterfragt der Beitrag den "Mythos", dass Frauen dür dieselbe Tätigkeit 22% weniger als Männer verdienen würden.

Was meint Ihr dazu?
Gruß Mane


 
olga64
olga64
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 11.02.2018, 12:51:35

Als jahrzehntelang emanzipierte Frau war mir schnell klar, dass wir dies nur gemeinsam schaffen können und sich deshalb auch Frauen um die Belange der Männer genau so kümmern müssen wie um ihre eigenen.
Das klappte auch anfangs ein wenig. WAs dem dann entgegensprach, war die Angleichung mancher Männer an das neue Frauenbild: in den 70er und auch noch den 80er war doch mehr der sog. Softie gefragt, also der Mann, der auch alles hinterfragte, lernte zu weinen und bei Schwangerschaften die Geburtsvorbereitungskurse genau so besuchte, wie die werdende Mutter.
Dann änderte sich das Bild des Mannes wieder  - heute scheint wieder mehr der robuste Typus gefragt zu sein, gerne recht eitel und gut gebaut und trainiert.
All das ist aber nach wie vor im Zusammenhang im Leben von Mann und Frau zu sehen. Eine Variante ist natürlich die Zunahme der Singles in unseren Gesellschaften, die nur unverbindliche Beziehungen anstreben, womit dann Portale wie Tinder erfolgreich wurden. Der steigende Narzissmus bei Menschen (egal obMann oder Frau) spielt hier auch eine gewaltige Rolle.

Den VErweis, dass Frauen weniger "verdienen" als Männer, sollte man realistischer betrachten: diese 22% resultieren ja in ihrer Gesamtheit auch daraus, dass zu viele Frauen in Teilzeit arbeiten und auch noch in schlechter bezahlten Tätigkeiten. Rechnet man dies alles raus, reduziert sich diese Summe ja entsprechend.
Aber auch das schaffen wir nur gemeinsam und zwar so lange, wie mehrheitlich noch Männer in den Schlüsselpositionen sitzen, die sowohl Stellen als auch berufliche Chancen zu vergeben haben. Olga

mane
mane
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 12.02.2018, 17:43:24

Liebe Olga,

ich freue mich, dass Sie dafür gesorgt haben, dass das Thema nicht in der Versenkung verschwindet. Sie haben sehr gute Überlegungen beigesteuert. Ja, es klappt nur, wenn Frauen und Männer gemeinsam an einem Strang ziehen und nicht gegeneinander arbeiten. In dem eingestellten Link sind Männer zu sehen, die einseitig ihre „Benachteiligungen“, die sie als Männer erfahren, auflisten.

Wie im Feminismus gibt es auf Männerseite die Maskulisten oder Männerrechtler, die gemäßigte oder radikale Ansichten vertreten. In der Regel streben beide Bewegungen Gleichberechtigung/Gerechtigkeit an, nur liegt im Feminismus der Fokus auf den Frauenrechten und deren Interessen, und die Maskulisten treten für Männerrechte und Männerinteressen ein.

Jedes Jahr "würdigen" die Medienfrauen mit der "Sauren Gurke" eine Sendung, die die althergebrachten Frauenklischees transportiert oder in anderer Weise frauenfeindlich ist.
2016 erhielt die Redaktion "Markt" des WDR für ihren Beitrag "eMANNzipation", den ich oben eingestellt habe, diese "Auszeichnung".

In der Begründung der Jury heißt es: "Tendenziös und verfälschend setzt sich der Beitrag mit der angeblichen Unterdrückung der Männer durch den Feminismus auseinander." Darüber hinaus lasse die Redaktion die Protagonisten der Plattform 'Nicht-Feminist' unkommentiert zu Wort kommen.
 

mächtig-weiblich-grenzenlos

Haben da die Medienfrauen nicht etwas überreagiert? Meiner Meinung haben hier nur einige Männer ihre Sicht dargestellt, zwar einseitig und auch feminismuskritisch, aber nicht frauenfeindlich. Auch solche Beiträge dürfen einen Platz haben. 
Mit solchen Aktionen wird kein einvernehmliches Miteinander geschaffen, denn dazu gehört die Akzeptanz gegenüber den Ansichten, Rechten und Interessen des jeweils anderen Geschlechts.

Was die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern betrifft, haben Sie das ganz richtig geschildert. Noch immer gehen Männer in die meist besser bezahlten Männerdomänen. Um sie aufzubrechen, müssen Firmen mehr technikaffine Frauen einstellen. Dass es die gibt, zeigt, dass ein Viertel der Studierenden sich zuletzt für ein ingeneur-wissenschaftliches Fach eingeschrieben haben.
Auch schwankt die Lohnlücke je nach Region erheblich, denn es gibt Städte (z.B. Cottbus), in denen Frauen im Vergleich zu Männern besser verdienen und Männer finanziell benachteiligt sind.
Gruß Mane

Anzeige

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 11.02.2018, 12:51:35

Hallo!

Um mal völlig unvoreingenommen zu antworten, habe ich das Video nicht angeschaut.

Spontan fiel mir aber zu deinem Thread, liebe mane, eine ganz andere Männer-Seite ein.
Seit ich auf der Welt bin Zwinkern fiel mir auf, dass sich fast alle Männer sehr nach dem aktuellen Geschmack der Frauen richten. Früher war mal der Macho in, dann das Weichei, mann hat sogar gestrickt, mann fing an zu kochen, dann war wieder der Macho an der Reihe und so weiter.

Ich finde, in den letzten Jahren haben sich die Männer in Bezug auf Frauen emanzipiert. Viele schert es einen Teufel, was frau will. Wenn nicht diese Frau, dann eben eine andere .... 

So finde ich das auch ok. Ich bewundere die Männer, die sich Elternzeit nehmen und nicht unterkriegen lassen (Du??? Du als HausFRAU??? etc.). Nur sind halt nicht alle Arbeitgeber begeistert, wenn Männer Elternzeit wollen. Leider ist Elternzeit für Männer noch nicht selbstverständlich.

Ich will auch mal sagen, dass man nicht immer Frauen verteuteln sollte, die sich angeblich "nur" für Männer schön machen .... Männer machen sich für Frauen genauso nett ......

LG Morrison

 

olga64
olga64
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 13.02.2018, 12:17:16
 
Auch schwankt die Lohnlücke je nach Region erheblich, denn es gibt Städte (z.B. Cottbus), in denen Frauen im Vergleich zu Männern besser verdienen und Männer finanziell benachteiligt sind.
Gruß Mane
geschrieben von mane
IN ganz Ostdeutschland gibt es Regionen, wo Frauen mehr verdienen als Männer. Dies hat aber damit zu tun, dass dort ganze Regionen von Jobs im Öffentlichen Dienst dominiert sind und dort meist Frauen arbeiten. Der öffentliche Dienst hat eine starke Gewerkschaft, der Organisationgrad der Mitarbeiter ist hoch und es wird nach Tarif bezahlt.
Das habe ich schon an anderer Stelle angeregt: wenn die Inhaber von Pflegeberufen dies ähnlich handhaben würden und sich mit Gewerkschaften organisieren, um hier Änderungen herbeizuführen, dürfte es mehr bringen als irgendein junger Mann, der in Talkshows darüber spricht und Politiker beschimpft.

Morrison: danke für den Bericht, den ich ganz wunderbar finde.
Bei den vielen Männern mit der Elternzeit bin ich naturgemäss skeptisch. Es gehört in vielen Gegenden heute zum guten Ton, dass Männer diese Elternzeit nehmen. Meist "feiern" sie jedoch angesparten Urlaub ab oder Überstunden und spätestens nach 3 Monaten sind sie zurück im Betrieb. Wenn sie es dann auch noch einigermassen günstig zusammen mit Feiertagen legen, ist dies alles machbar und es kann laut über den sog. neuen Mann gesprochen werden.
Wichtig ist ja, dass der auch später für sein Kind und für seine Frau da ist und es dieser ermöglicht durch tatkräftige Arbeitsteilung so schnell wie mögich wieder in einen Vollzeitjob zurückzukehren. Geschieht dies nicht und wird SIE gepart auf der 450-Euro Ebene oder einem schlechtbezahlten Teilzeitjob und geht dann noc hdie Ehe kaputt, ist es für die Frau der sicherste Weg in die Altersarmut. Olga
mane
mane
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.02.2018, 17:07:43

Liebe  Morrison,

mich würde deine Meinung zu dem Video interessieren. Magst du es dir mal anschauen? Es dauert nur knapp 20 Minuten.

Du schreibst, dass du erlebt hast, dass sich fast alle Männer sehr nach dem Geschmack der Frauen richten. Bevorzugen diese den Macho, so geben Männer diesen – wollen Frauen lieber ein „Weichei“, dann holen Männer sogar ihr Strickzeug raus. Das würde ja bedeuten, dass Männer „Wachs“ in den Händen der Frauen wären. Das gibt es natürlich auch, doch ich habe so einen Mann nicht. Der meine weiß, was ER will, was aber nicht bedeutet, dass er über meine Wünsche hinweg gehen würde. Er würde sich aber nicht für mich ändern – das braucht er auch nicht, denn ich habe ihn als den charakterstarken  Mann kennen und lieben gelernt, der er heute noch ist.
Hausmann war er nie und Elternzeit gab es früher noch nicht. Mein Sohn hat allerdings für zwei seiner drei Kinder jeweils ein Jahr Elternzeit genommen.
Gruß Mane
 

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 13.02.2018, 19:23:32

Du schreibst, dass du erlebt hast, dass sich fast alle Männer sehr nach dem Geschmack der Frauen richten. Bevorzugen diese den Macho, so geben Männer diesen – wollen Frauen lieber ein „Weichei“, dann holen Männer sogar ihr Strickzeug raus. Das würde ja bedeuten, dass Männer „Wachs“ in den Händen der Frauen wären. Das gibt es natürlich auch, doch ich habe so einen Mann nicht. Der meine weiß, was ER will, was aber nicht bedeutet, dass er über meine Wünsche hinweg gehen würde. Er würde sich aber nicht für mich ändern – das braucht er auch nicht, denn ich habe ihn als den charakterstarken  Mann kennen und lieben gelernt, der er heute noch ist.
Hausmann war er nie und Elternzeit gab es früher noch nicht.
Gruß Mane
 
geschrieben von mane
Mane, ich denke Morrison denkte bei der Änderung von Männern mehr an die jüngern, die sich in der Werbephase befinden und gerne eine Beziehungen eingehen würden, wozu dann in den meisten Fällen eine passende Frau gehört.
Da müssen sie dann natürlich schon dem gefragten Bild entsprechen, damit die Frauen sie in ihr Beuteschema übernehmen; irgend ein altmodischer Mann, der nicht dem aktuellen Zeitgeist entspricht, dürfte es schwer haben, zumal wenn er dann auch überzogene Ansprüche an seine Traumfrau stellt.
ABer ich erlebe auch bei älteren Männern, dass diese sich teilweise schon noch ändern, wenn SIE fordert, dass er schlechte Angewohnheiten aufzugeben hat. Meist machen sie es natürlich nicht so richtig ehrlich, sondern hauptsächlich, um ihre Ruhe zu haben.
Gerade nach Beendigung der Berufstätigkeit findet oft eine Änderung bei Männern statt. Sie übernehmen Aufgaben im Haushalt und wenn sich das gut eingespielt hat, dann ist das auch eine neue, gute Phase für beide.
Ein Hausmann entscheidet sich ja bewusst für einige Zeit, diesen Job zu übernehmen, weil evtl. seine Frau die bessere Berufsausbildung hat und somit auch mehr Geld nach Hause bringt als es ihm möglich wäre. Das ist doch sehr vernünftig, wenn jüngere Menschen dies heute entspannter sehen und nicht mehr nach dem Motto verfahren: meine Frau muss nicht arbeiten, was ja so nie gestimmt hat, sondern nur Ausdruck einer grossen Bequemlichkeit bei Männern war, dass SIE es ihnen zu Hause so richtig schön machen soll. Olga
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von schorsch

Das Gros der Frauen bevorzugt einen Mann mit Durchsetzungskraft....

.....auswärts.....

Daheim sollte er aber dem lieben Frauchen die Wünsche von den Augen lesen!

olga64
olga64
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 14.02.2018, 16:24:32

Nur nicht verallgemeinern, lieber Schorsch. Als emanzipierte und auch starke Frau möchte ich wirklich keinen männlichen Partner, der mir "nicht gewachsen" ist. Der wäre mir viel zu langweilig und ich würde mich anderen zuwenden....
Mir ist es wichtig, dass auch bei Auseinandersetzungen und Krächen der zivilisatorisch mühsam erworbene Stil und Ton erhalten bleiben und wir auch auf Augenhöhe streiten können. Stärke definiere ich auch bei Mann und Frau so, dass man mal Fehler eingestehen und sich entschuldigen kann und daraus lernt, um es das nächste Mal besser zu machen.
Bei allem ist natürlich Humor hilfreich, um nicht verbiestert und verbittert und stumm nebeneinander herzuleben. Das fände ich die schlimmste Sache zwischen Mann und Frau. Olga

mane
mane
Mitglied

RE: e-Mann-zipation
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 14.02.2018, 15:38:21
Mane, ich denke Morrison denkte bei der Änderung von Männern mehr an die jüngern, die sich in der Werbephase befinden und gerne eine Beziehungen eingehen würden, wozu dann in den meisten Fällen eine passende Frau gehört.
Da müssen sie dann natürlich schon dem gefragten Bild entsprechen, damit die Frauen sie in ihr Beuteschema übernehmen; irgend ein altmodischer Mann, der nicht dem aktuellen Zeitgeist entspricht, dürfte es schwer haben, zumal wenn er dann auch überzogene Ansprüche an seine Traumfrau stellt.
ABer ich erlebe auch bei älteren Männern, dass diese sich teilweise schon noch ändern, wenn SIE fordert, dass er schlechte Angewohnheiten aufzugeben hat. Meist machen sie es natürlich nicht so richtig ehrlich, sondern hauptsächlich, um ihre Ruhe zu haben.
Gerade nach Beendigung der Berufstätigkeit findet oft eine Änderung bei Männern statt. Sie übernehmen Aufgaben im Haushalt und wenn sich das gut eingespielt hat, dann ist das auch eine neue, gute Phase für beide.
 

Das mag sein, Olga – dann habe ich Morrison falsch verstanden. Vielleicht wird sie noch einige Worte dazu schreiben. Auch folgende Aussage leuchtet mir nicht wirklich ein:

Zitat von Morrison:
“ Ich finde, in den letzten Jahren haben sich die Männer in Bezug auf Frauen emanzipiert. Viele schert es einen Teufel, was frau will. Wenn nicht diese Frau, dann eben eine andere ....  So finde ich das auch ok“

Verstehe ich dich richtig, liebe Morrison, dass du damit ausdrücken willst, dass es dir gefällt, dass Männer sich aus ihrer bisherigen Abhängigkeit von Frauen emanzipiert haben? Dass es sie mittlerweile nicht mehr kümmert, was eine Frau will – denn es gibt ja genug andere?

Olga, ja, wenn die Lebensumstände sich ändern, wenn z.B. die Berufstätigkeit zu Ende geht, müssen beide Partner sich neu aneinander gewöhnen und das ist manchmal gar nicht so einfach. Da sind einige Männer nicht bereit, sich mit ihren oft redegewandteren Frauen auseinanderzusetzen und geben lieber halbherzig nach – was eigentlich recht kontraproduktiv ist, wie Sie richtig schreiben.
Im günstigen Fall teilen sie sich die Aufgaben, die anfallen – so kenne ich das bei meinem Mann und mir.

Was bedeutet es eigentlich, wenn gesagt wird, dass Männer sich emanzipiert haben?
Mane
 

Anzeige