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Aktuelle Themen Eine moralisch-ethische Frage?

Mareike
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 02.01.2014, 14:19:23
Auch in der Ärzteschaft gibt es große Unsicherheiten:
Medizinethische Kenntnisse und moralische Positionen von Ärztinnen und Ärzten aus Bayern

Mareike
olga64
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 02.01.2014, 11:35:54
In unseren wohlhabenden REgionen gibt es sicher überall mehrere Kliniken, die über Herz-Lungen-Maschinen verfügen.Da unsere Gebiete auch dicht besiedelt sind, können diese binnen kürzester Zeit angeflogen werden. TEchnisches Equipment ist hierfür genau so vorhanden wie bestens ausgebildetes und erfahrenes Personal. DAs wäre z.B. in Afrika, Asien und den meisten anderen Gebieten dieser ERde schon viel komplizierter. Olga
Edita
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 02.01.2014, 14:19:23
Noch vor 30 Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, oder hätte es gar für diskussionswürdig befunden, einem Menschen, der nicht mehr im Berufsleben steht, eine neue Hüfte zu verweigern, ich glaube, daß damals die Masse der Menschen Amok gelaufen wäre! Erst seitdem es moralisch nicht mehr verwerflich ist, Mensch und Medizin auch auf den Wirtschaftlichkeitsfaktor hin zu überprüfen, scheut man sich nicht, das Ganze auch noch unter der großen moralisch-ethischen Frage tun zu müssen! Kostenintensive medizinische Behandlung sollte, falls erforderlich, immer gewährleistet bleiben, egal ob es einen Reichen oder Armen trifft, von dem Reichen kann man ja eine " Beteiligung " verlangen!
Der Nutzen oder die Nutzlosigkeit medizinischer Maßnahmen kann nur von Medizinern bewertet werden! Und um lebensverlängernde Maßnahmen zu verhindern, bedarf es sowieso mindestens dreier ethischer Vorraussetzungen:
a) die Maßnahme muß medizinisch indiziert sein
b)der Patient muß in die Durchführung eingewilligt haben
c)die Maßnahme muß dem aktuellen Wissensstand der Medizin angepasst sein
Zumindest einer der beiden ersten Punkte muß unbedingt erfüllt sein, bevor man überhaupt an ein Beenden einer lebensverlängernden Maßnahme denken kann! Lebensverlängernd heißt : es liegt eine Krankheit vor, die mit 100%iger Wahrscheinlichkeit zum Tode führt, und die Behandlung würde den Todeszeitpunkt nur ein wenig nach hinten verschieben!
Wenn die Krankheit oder Verletzung aber nicht tödlich sind, z.b. wie bei Schumi, denn er war ja noch ansprechbar, dann kommen lebenserhaltende Maßnahmen zum Tragen, und das ist gut so!
Ach so, da war ja dann noch die Frage der Finanzierung: Wenn man all die Millionen von verschwendeten und verblödeten Steuergeldern, plus die ergaunerten Milliarden der Pharmaindustrie zusammennimmt, damit könnten wir uns ein wunderbar solidarisch funktionierendes Gesundheits-und Pflegesystem finanzieren!
Und nun noch etwas ganz Zynisches: Patienten wie Herr Scharon werden auch bei uns "gehegt und gepflegt" weil sie so schön viel Geld bringen!

Edita

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Mitglied_b12f0f2
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 02.01.2014, 15:40:58
In unseren wohlhabenden REgionen gibt es sicher überall mehrere Kliniken, die über Herz-Lungen-Maschinen verfügen.Da unsere Gebiete auch dicht besiedelt sind, können diese binnen kürzester Zeit angeflogen werden. TEchnisches Equipment ist hierfür genau so vorhanden wie bestens ausgebildetes und erfahrenes Personal. DAs wäre z.B. in Afrika, Asien und den meisten anderen Gebieten dieser ERde schon viel komplizierter. Olga


..ich suche vergebens einen einzigen Satz,
der das gegebene Thema streift,Olga

wenn man selber nie in einer Situation war,wie z.B. von Editha geschildert,

--Editha,ich bewundere dich,das weisst du auch!--

oder einen Angehörigen in einer Koma-Situation,
wer sich vermutlich nicht einmal wirklich Gedanken über so eine
nahegehende und endgültige Entscheidung gemacht hat,
sollte doch besser nicht nur blabla einsetzen!

Als ich z.B. am 24. in der Notaufnahme gefragt wurde,ob ich eine Patientenverfügung hätte,konnte ich sie notariell beglaubigt vorlegen.

Denn,ich habe schon vor langen Jahren festgelegt,dass ich auf gar keinen Fall weder reanimiert noch künstlich ernährt oder am Leben gehalten werden will.
Es geht mir nicht nur darum,in Würde sterben zu dürfen,
ich will auf gar keinen Fall,mass meine Angehörigen mich
im Koma mit Schläuchen versehen,aufgerissenen Augen und Mund
sehen
und in Erinnerung behalten!

Wenn ich bei einem jungen oder jüngeren Angehörigen entscheiden müsste,wenn kein Patiententestament vorliegt,
wäre das etwas ganz anderes!

Sicher würde ich dann in Absprache und Überlegung mit den Ärzten entscheiden!

Gudrun
olga64
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.01.2014, 16:44:27
Als unsere Mutter einige MOnate vor ihrem Tod vom Notarzt in eine MÜnchner Klinik eingeliefert wurde, hätte es ihr nicht genützt, wenn sie die Patientenverfügung selbst gehabt hätte, da sie nicht mehr in der Lage war, sie den Ärzten auszuhändigen.
Das Altenheim, wo sie damals wohnte, informierte sofort uns, ihre Kinder. Da ich näher zur Klinik wohnte, eilte ich dort hin und gab diese Patientenverfügung ab und konnte den Rücktransport unserer Mutter in ihr Pflegeheim veranlassen.
So sollten Sie es auch machen, Frau Gudrun und auch dafür sorgen,dass immer eines Ihrer Kinder/Enkel in der Nähe zu Ihnen ist. Olga
Mareike
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 02.01.2014, 16:43:51
... Kostenintensive medizinische Behandlung sollte, falls erforderlich, immer gewährleistet bleiben, egal ob es einen Reichen oder Armen trifft, von dem Reichen kann man ja eine " Beteiligung " verlangen!...

.. drei(er) ethische(r) Vorraussetzungen:
a) die Maßnahme muß medizinisch indiziert sein
b)der Patient muß in die Durchführung eingewilligt haben
c)die Maßnahme muß dem aktuellen Wissensstand der Medizin angepasst sein
Zumindest einer der beiden ersten Punkte muß unbedingt erfüllt sein, bevor man überhaupt an ein Beenden einer lebensverlängernden Maßnahme denken kann! Lebensverlängernd heißt : es liegt eine Krankheit vor, die mit 100%iger Wahrscheinlichkeit zum Tode führt...

... die Frage der Finanzierung: Wenn man all die Millionen von verschwendeten und verblödeten Steuergeldern, plus die ergaunerten Milliarden der Pharmaindustrie zusammennimmt, damit könnten wir uns ein wunderbar solidarisch funktionierendes Gesundheits-und Pflegesystem finanzieren!

Und nun noch etwas ganz Zynisches: Patienten wie Herr Scharon werden auch bei uns "gehegt und gepflegt" weil sie so schön viel Geld bringen!

Edita


Hier führst Du doch ganz deutlich aus, dass dieser Grenzbereich sehr wohl "unter der großen moralisch-ethischen Frage" betrachtet werden muss und kann.

Wenn in der Gesellschaft Konsens darüber besteht dass zB: " Kostenintensive medizinische Behandlung ,falls erforderlich, immer gewährleistet bleiben soll", dann muss die Frage der Finanzierung (auch der Folgekosten für Pflege, Therapie, etc), ohne wenn und aber, eindeutig geklärt sein.
Dies ist zur Zeit keineswegs der Fall.

Ich lege wert darauf zu betonen, dass meine Beiträge in dieser Diskussion personenneutral geschrieben sind. (ohne Bezug zu genannten Personen)

Mareike

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Mitglied_b12f0f2
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 02.01.2014, 16:58:08
Als unsere Mutter einige MOnate vor ihrem Tod vom Notarzt in eine MÜnchner Klinik eingeliefert wurde, hätte es ihr nicht genützt, wenn sie die Patientenverfügung selbst gehabt hätte, da sie nicht mehr in der Lage war, sie den Ärzten auszuhändigen.
Das Altenheim, wo sie damals wohnte, informierte sofort uns, ihre Kinder. Da ich näher zur Klinik wohnte, eilte ich dort hin und gab diese Patientenverfügung ab und konnte den Rücktransport unserer Mutter in ihr Pflegeheim veranlassen.
So sollten Sie es auch machen, Frau Gudrun und auch dafür sorgen,dass immer eines Ihrer Kinder/Enkel in der Nähe zu Ihnen ist. Olga


Zu deiner "Beruhigung"Olga:

ich trage am Handgelenk eine Notfallkapsel !

Das aber ist nicht die einzige Absicherung,
gegen meinen Willen versorgt zu werden!

Gudrun
lupus
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 02.01.2014, 15:40:58
Das Problem wirklich erkannt und gelöst. Alle Achtung!
lupus
Mitglied_b12f0f2
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Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 03.01.2014, 08:43:40
@Lupus

wenn du das nicht scherzhaft meinst,muss ich widersprechen!

Wenn -wie von Olga angegeben-ein Altenheimbewohner notärztlich versorgt werden oder ins Krankenhaus muss,
wäre die Heimleitung in diesem Fall verpflichtet,
die entsprechenden Unterlagen mitzugeben!

...denn dort müsste ja alles hinterlegt sein...

Wenn der alte Mensch sich nicht mehr selber darum kümmern kann,
sollten die Angehörigen im Voraus für den Notfall Vorsorge treffen!


Denn,nicht immer kann ein Angehöriger schnell genug da sein!

So,wie ich es z.B. seit Langem handhabe,ist alles sinnvoll und für schnelles Handeln vorbereitet!

Notfallkapsel am Handgelenk,
sofort für jeden erkennbar!

Notariell beglaubigte Generalvollmacht und Patiententestament
hängt in Klarsichthülle für jeden sichtbar an der Wohnungstür.

Kinder und Schwiegerkinder haben seit langen Jahren notariell beglaubigte Generalvollmacht
und Kopie des Patiententestaments

Hausärztin hat ebenfalls ein Duplikat und die Zusage gegeben,
für Einhaltung meines unerschütterlichen Willens Sorge zu tragen

(ist in der Notfallkapsel angegeben!)

Olgas gedankenloser Rat an mich,dafür Sorge zu tragen,
dass stets meine Angehörigen für mich "da" sind,
ist unsinnig!

Denn ich will ja gerade keine Last für meine Familie sein!

So,wie ich mich rechtzeitig abgesichert habe,
können alle ihrem eigenen Leben,Beruf oder Auslandsaufenthalten nachgehen,ohne denken zu müssen:

wer kümmert sich um Mutti/Oma ??

Natürlich habe ich ausserdem im Schreibschrank einen Ordner,in dem alle wichtigen Unterlagen abgeheftet sind,
ebenso,was ich wie erledigt haben möchte,wenn ich das nicht mehr selber regeln kann!

So kann ich trotz meines Alters und schwerer Erkrankungen
meine Eigenständgkeit geniessen!

Und,vorgesorgt habe ich allein für den Fall,dass ich nicht mehr in meiner Wohnung leben kann und für eine Wohnmöglichkeit gesorgt,wo ich erforderliche Hilfe bekomme und sogar meine Tiere mitbringen kann.

Sollte mein Hund noch leben,nimmt ihn die Züchterin zu sich,meine Enkel werden ihn nach Magdeburg fahren.

Die beiden Katzen,auch schon älter nehme ich mit,für ein kleines Aufgeld werden sie dort versorgt,wenn ich es nicht könnte.
(vertraglich festgehalten)

Alles so geregelt zu haben,beruhigt mich sehr!

Und mit diesem "Rundumpaket" geniesse ich es,
so lange "frei" leben zu können
und keine Belastung für die Familie zu sein!

Gudrun
Mareike
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Mitglied

Re: Eine moralisch-ethische Frage?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.01.2014, 09:46:21
Hut ab, Gudrun!

Olgas Anmerkung war nicht gedankenlos, sondern ,zumindest nach meinem Empfinden, gehässig.

Mareike

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