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Aktuelle Themen Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen

Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 26.01.2018, 21:01:10

Hallo Karl,
ja, das war auch mein Wissensstand, dass man KIs schuf, die ihrerseits KIs schaffen. Aber, ich denke, wenn man die "Intelligenz" der ersten Generation nicht anerkennt, dann kann man dies genauso wenig mit der zweiten Generation tun.
Weil, die Tatsache, dass sie sich fortpflanzt, macht sie zwar "gefährlicher" aber nicht notgedrungen intelligenter.

Liebe Grüße
Andrea

hobbyradler
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Mitglied

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 26.01.2018, 21:01:10

Hallo Elmos,

es würde mich interessieren, ob du nach Anschauen von Minute 47:08 des Videos von Professor Jürgen Schmidhuber noch der Meinung bist, dass Maschinen „wirkliche“ und nicht nur „scheinbare“ Intelligenz besitzen.

Dort steht auf die Zukunft bezogen:
 

Bald: kleine tierähnliche KI, die lernt, abstrakt zu denken und planen, wie Krähe oder Äffchen.


Damit meine ich, gibt er doch zu, dass es im Augenblick keine wirkliche Intelligenz in einer Maschine gibt.



 
Jetzt allerdings läuft die Evolution nicht über Jahrmillionen mit Versuch und Irrtum, sondern geplant in kurzer Zeit limitiert nur von der Rechengeschwindigkeit, die sich alle zwei Jahre verdoppelt.
 
geschrieben von karl

Hallo Karl,

du schreibst das sehr locker. Deine Annahme kann nur kommen, wenn neue Technologien und/oder andere Werkstoffe zur Produktion von Prozessoren gefunden werden.

Geschwindigkeitsverbesserungen werden schon lange mit dem Zusammenarbeiten vieler Prozessoren verwirklicht. Doch auch das hat seine Grenzen wie bekannt ist. Ab einer bestimmten Anzahl übersteigt der Verwaltungsaufwand den erhofften Geschwindigkeitszuwachs.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/moore-s-law-die-goldene-regel-der-chiphersteller-broeckelt-a-1083468.html

http://www.pc-magazin.de/ratgeber/moore-law-report-ende-2020-1938131.html

Übrigens würde das meine Meinung einer früheren Diskussion bestätigen, dass die Entwicklung der Hardware mindestens ebenso wichtig ist wie die Entwicklung der Software.

Ciao
Hobbyradler
 
Karl
Karl
Administrator

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf hobbyradler vom 27.01.2018, 07:42:42

Guten Morgen hobbyradler,


ich bin bei Dir, wenn Du angesichts exponentieller Wachstumsregeln skeptisch bist. Exponentielles Wachstum kann niemals endlos weiter gehen, allerdings ist noch nicht geklärt, wann wirklich die Grenzen des Moorschen "Gesetzes" erreicht werden. Dieses ist übrigens kein aus elementareren Prinzipien abgeleitetes Naturgesetz, sondern eine Regel, die sich aus Beobachtung der Vergangenheit ergeben hat. Deshalb kann sich die Entwicklung beruhigen, könnte sich aber auch weiter beschleunigen. Wir stehen nämlich am Beginn völlig neuer Technologien. Die Chips werden 3dimensional oder bekommen eine völlig neue Organisation und werden dem menschlichen Gehirn nachempfunden. Die Quantenrechner stehen ebenso vor der Tür. "Das Ende von Moore sei aber eben nicht das Ende des Fortschritts." (Schlusssatz Deines Links von 2016).

Ich schlage vor, wir beobachten wie sich alles entwickelt, und hoffen, dass wir beide noch etliche Zyklen der Moorschen Verdopplungen und ihrer Folgen beobachten können.

Mein wichtigstes Argument im Disput bleibt, dass es keinen naturwissenschaftlich bekannten Schutz gibt, dass künstliche neuronale Netze den natürlichen neuronalen Netzen nicht überlegen sein werden. Die überlegene Schnelligkeit ihrer Operationen lässt eigentlich erwarten, dass es so kommen wird.

Es steht auf einem anderen Blatt, wie dies zu bewerten ist. 

Gut, das ist meine Meinung - wie heißt es oft so schön unter Beiträgen -, der sich niemand anschließen muss. 

Karl


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Karl
Karl
Administrator

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 26.01.2018, 23:25:30

Elmos
Weil, die Tatsache, dass sie sich fortpflanzt, macht sie zwar "gefährlicher" aber nicht notgedrungen intelligenter.

Ich meine aber, dass in dem von mir verlinkten Film gerade das gesagt wurde, dass das KI "Kind" allen vorhergehenden Versionen bei der Bilderkennung überlegen war.

Karl
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Drachenmutter vom 23.01.2018, 11:35:06

Hallo Karl,

da Google mit „Scheinbarer Intelligenz“ arbeitet, wurde mir vorhin dazu ein entsprechender Beitrag angeboten.

Es ist ein Interview von 2016 mit Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Ceo deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz

Für jeden der Interesse hat sind diese 37 Minuten äußerst interessant. Das Interview wurde für mich von Minute zu Minute spannender.

https://www.youtube.com/watch?v=77QhkWNOqS8

Alles was Prof. Dr. Wahlster erklärt sehe ich auch so.

Natürlich gefällt es mir besonders, wenn er trotz aller KI Erfolge meint, „von der menschlichen Intelligenz sind wir noch Lichtjahre entfernt“.

Auch was er über Kurzweil sagt ist interessant.

Das, so denke ich, ist auch der Unterschied unserer beiden Meinungen. Für mich ist KI bisher ausschließlich von Menschen der Maschine beigebrachte Funktionalität

Ciao
Hobbyradler
 
Karl
Karl
Administrator

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf hobbyradler vom 28.01.2018, 13:04:05

Hallo hobbyradler,

für mich als Biologe, der in größeren Zeiträumen denkt, war vor allem wichtig, dass Prof. Wahlster ebenso wie ich hier im Thread zuvor deutlich macht, dass es kein Naturgesetz gibt, dass echte KI verhindern könnte.

Ansonsten ist er Realist und nennt viele Dinge, die noch nicht funktionieren. M. E. unterschätzt er aber die Dynamik der derzeitigen Entwicklung.

Aber wer Recht hat, werden wir ja beobachten können.

Karl

P.S.: Nicht einverstanden bin ich damit, dass er glaubt es sei Unsinn, Roboter Gefühle entwickeln zu lassen. Was bei uns Hormone machen, das Gehirn in unterschiedliche Zustände unter bestimmten Bedingungen zu versetzen, das wird man auch anders realisiern können. Dazu muss man nicht notwendiger Weise chemische Prozesse ablaufen lassen. 

Sein Kaspar Hauser Argument geht m. E. nach hinten los, denn isoliert wird ein internetverbundener Roboter ja nie sein, selbt wenn er in die Ecke geschickt wird Lächeln
 

 


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hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 28.01.2018, 15:12:45

Sein Kaspar Hauser Argument geht m. E. nach hinten los, denn isoliert wird ein internetverbundener Roboter ja nie sein, selbt wenn er in die Ecke geschickt wird Lächeln
 
geschrieben von karl

Hallo Karl,

damit sich diese Systeme verständigen könnten müsste sich auch wieder der Mensch um die Schnittstellen und die Art der Kommunikation kümmern. Aus dem Vortrag von Professor Jürgen Schmidhuber ging hervor, dass es diverse „Anbieter“ von KI-Systemen gibt, die sich als Konkurrenten verstehen. Deren Ziel zwar identische Ergebnisse sind, die jedoch andere Wege gehen. Deren „Gelerntes“ ist vermutlich nicht auf das andere System zum Zweck der kumulativen Fähigkeit zu übertragen.

Ich begebe mich auf dünnes Eis und werde deiner Meinung nicht widersprechen.
Wie kann man erklären, warum man hochintelligenten Autisten, nur schwer helfen kann ihre soziale Kommunikation zu verbessern?

Beim Menschen schwer möglich – bei der Maschine doch?

Ciao
Hobbyradler
 
Karl
Karl
Administrator

RE: Jetzt auch beim lesen....KIs besser als Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf hobbyradler vom 28.01.2018, 17:57:03

Hallo Hobbyradler,

die Medizin ist auch für mich ein dünnes Eis. Ich weiß nur, dass sich Autistengehirne mehr mit sich selbst als mit ihrer Außenwelt beschäftigen. Das ist eigentlich bei jedem Menschen so, aber die Gewichte sind hier wohl besonders stark verschoben.

Du betonst sehr stark (wie übrigens auch Prof. Wahlster in seinem Interview), dass Menschen Eigenschaften in künstlichen Systemen vorgeben, selbst wenn diese lernfähig sind. Das ist richtig, aber trotzdem ist das kein wesentlicher Unterschied zu biologischen Gehirnen.

Unsere Gehirne sind bei der Geburt keine komplette Tabula rasa, obwohl wir unglaublich viel und schnell als Kleinkinder lernen. Die Behavioristen wie Skinner, die lehrten, alles Verhalten sei erlernt, wurden von Konrad Lorenz widerlegt, der angeborenes Verhalten nachgewiesen hat. Beim Menschen gehören der Greif- und Saugreflex, das Luftanhalten unter Wasser und z. B. das Lächeln dazu.

Schon bei der Geburt unterscheiden sich Gehirne verschiedener Arten in einer artspezifischen Weise, obwohl sie sehr viel lernen können.

Die Evolution ist dieser Lehrmeister, der das fest verdrahtete Vorwissen und teilweise auch die Verhaltensziele vorprogrammiert hat. Bei technischen Systemen unterscheidet man ROM (starr und fest verdrahtet) und RAM (modifizierbar). Prof. Wahlster  sagt zu Recht, dass es unsinnig wäre, alles Wissen de novo zu lernen, den Systemen sollten auch bestimmte unverrückbare Parameter eingegeben werden.

Meine Hoffnung wäre ja, dass man auf diese Weise "gute, human-verträgliche" Verhaltensweisen und Ziele einprogrammieren wird. Die Befürchtungen sind aber durchaus andere, denn die Militärs treiben ja leider die KI-Forschung besonders vehement voran.

Karl


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