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Aktuelle Themen Kritisches zum Tag der Organspende

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 05.06.2011, 10:00:25
ich schliesse mich deiner und mart's meinung an, zumal ich die HP von xanthi angesehen habe.

ich mag ebenfalls keine panikmache.
Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 05.06.2011, 09:26:44
Warum mockert mich das 'Mssionsverhalten' nur an eine bestimmte Sekte?
Mitglied_1a4a99f
Mitglied_1a4a99f
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf xanthi vom 04.06.2011, 16:11:49
Genau aus diesen Gründen werde ich mich niemals zur Organspende bereit erklären. Denn wer garantiert denn, dass ich wirklich tot bin, wenn die Organe entnommen werden.
Was mir noch mehr Angst macht ist, dass ich einen Pass besitze und nur weil ich den habe, werde ich vielleicht vorschnell für tot erkärt,nur weil da schon jemand dringend auf das passende Organ wartet.
Solange da nicht ein besseres System( ich weiß nicht wie ich es sonst ausdrücken soll) hinter steckt, werde ich meine Organe nicht zur Verfügung stellen.

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von Mareike
Panik-mache und emotionsgeladenes Diskutieren sind nicht gerade hilfreich bei dieser Thematik.
Mein Bruder starb im Alter von 35 Jahre, drei Monaten nach erfolgreich durchgeführter Nierenverpflanzung , qualvoll an den Nebenwirkungen der Immunsuppressiva.
In den ersten 10 Wochen schaute der verantwortliche Chefarzt täglich vorbei, an dem Tag, als er am Zimmer vorbeiging, wusste mein Bruder: Dies ist mein Todesurteil. Der zuständige Stationsarzt sagte zum Trost zu meiner Schwägerin: „Seien sie froh, dass es vorbei ist. Es ist wie bei einem alten Sack, hier flickt man, da geht es kaputt.“
Ich möchte hiermit nur sagen, wir kennen die Motivation der Kliniken und der zuständigen Ärzte nicht. Und es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich aus der Perspektive des potentiellen Spenders und dessen Angehörige Stellung beziehe, oder aus der Sicht des schwer kranken Menschen, hoffend auf Rettung oder Verbesserung des Gesundheitszustandes. Es ist eine ethische Frage und alle Bereiche, auch religiöse Fragen, verdienen da Berücksichtigung. Ich persönlich habe sehr große Bedenken zur Zustimmung zur Organspende, weil der medizinische Betrieb immer mehr von kommerziellen Interessen geprägt ist. Seltsamerweise (?) findet man wenig neutrale Info hinsichtlich Kosten und Folgekosten.

loretta
loretta
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von loretta
als Antwort auf Mareike vom 05.06.2011, 12:41:26
Der zuständige Stationsarzt sagte zum Trost zu meiner Schwägerin: „Seien sie froh, dass es vorbei ist. Es ist wie bei einem alten Sack, hier flickt man, da geht es kaputt.“


Dieser Spruch kommt mir auch in den Sinn, wenn ich an meinen geschiedenen Mann denke.

Nach Vererbung der Zystennieren (nicht Nierenzyste) durch seine Mutter, die jung daran starb) waren immer wieder schwere und schmerzhafte Nierenkoliken an der Tagesordnung bis zum Schluss nur noch die Dialyse blieb.

Vor einigen Jahren erhielt er dann endlich eine Spenderniere. Das Kortison, was regelmäßig genommen werden muss, hat ihn aufschwämmen und seine Knochen morsch werden lassen, so dass er auch neue Hüftgelenke brauchte. Eine Diabetes, die ihn mehrmals spritzen lässt, hatte sich dadurch ebenfalls eingestellt.

Allerdings habe ich zufällig gestern einen Beitrag im TV gesehen, wo es um das Comeback von Roland Kaiser ging, der unter COPD leidet (litt) und sich zum Schluss nur noch mit einem Sauerstoffgerät fortbewegen konnte.

Im Frühjahr 2010 wurde ihm eine Spenderlunge transplantiert, was ich so vorher noch nie gehört hatte. Und nun 1 ½ Jahre später geht es ihm sehr gut, wie er betonte, und er kann wieder auftreten, singen und wird Konzerte geben. Auch so kann es gehen.

Ich wollte mir schon längst einen Organspenderausweis besorgen und werde dies demnächst wirklich mal endlich erledigen.

loretta




PS: vielleicht habe ich ja hier ja auch wieder einigen Unsinn geschrieben, weil nicht genug vorher gelesen – man möge mir bitte verzeihen.
monisocke
monisocke
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von monisocke
Sag mal......ich habe den Link von Digizar gelesen und dachte....jetzt fehlt nur noch deine Unterschrift
kommt mir vor wie die Doktorarbeit von unserem Ex-verteidigungsminister.
Fast den Wortlaut übernommen.
Das macht mich doch seehr stutzig.Da sollte man doch eigene Argumente finden oder zumindest schreiben das du es nicht selbst erlebt hast.Oder hat es religiöse Gründe? Alles sehr verwirrend...Monisocke

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sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von sonja47
als Antwort auf Karl vom 05.06.2011, 08:14:49
Zitat von Karl

Organspenden retten Leben und Panikmache ist nicht angebracht, ich halte Letzteres sogar für verantwortungslos.

Karl

Linktipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Organspende
*****************************************************************
Karl

Auch ich werde es halten wie @medea!

Ob Du mir das glaubst oder nicht, meine Schwester die 34 Jahre an der Universitätsklinik - Zürich, erst als Intesivpflegefachfrau, dann als Leiterin der chirurgischen Abteilung gearbeitet hat, sagte mir genau dasselbe wie @medea!

Nämlich auf meine Frage was denkst du, soll ich meine Organe sobald ich tot bin zur Spende freigeben.

Sie: was du machst ist mir gleich aber: Sie selber gebe absolut NICHTS, denn der Mensch werde wie ein Tier ausgenommen!

Nun Karl, hast Du das Gefühl dass die Fachkräfte, wie es auch meine Schwester bis Dezember 2010 war, nicht in die Patologie
sehen!

Glaub Du was Du willst, ich selber will mir nur Wissen von Personen
aneignen die hinter die Kulissen sehen!

Eine Organtransplantation wird von den Medien immer nur als Schönfärberei bekannt gegeben, müssen sie auch!!!!!
Was aber wirklich dahinter steckt,
das die transplantierten Menschen, täglich bis zu 45 Medikamente einnehmen müssen, damit es weniger zur Abstossung kommen kann,
damit aber ihr natürliches Imunsystem beinahe bei Null gehalten wird, davon schreiben die Medien nichts, dürfen sie nicht!



So,nun werde ich wieder bitter böse PS und GB - Einträge erhalten!

Macht nichts, ich halte mich an die Wahrheit und lasse mich von Nichts und Niemandem mehr blenden!

Sonja
Karl
Karl
Administrator

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von Karl
als Antwort auf sonja47 vom 05.06.2011, 13:48:23
davon schreiben die Medien nichts, dürfen sie nicht!
So ein unqualifizierter Schmarrn. Natürlich wird davon in den Medien berichtet. Es ist überall zu lesen, dass die Gewebeabstoßung das größte Problem bei der Transplantation ist.

Karl
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von luchs35
Bedauerlich, dass der Eröffnungsthread von Xanthi so undurchsichtig und tendenziös ist und von Sonja47 auch noch bestärkt wird.

Das Thema der Organspende berührt fast jeden von uns, der sich darüber schon einmal Gedanken gemacht hat. Ich habe mich bis heute - wie Medea-aus ethischen Gründen noch nicht entscheiden können, aber ein Gedanke hat sich nun doch festgesetzt: Sollte etwas dran sein, dass man trotz des festgestellten Hirntodes doch noch tagelang äußerlich nicht erkennbare Wahrnehmungen hat - ich möchte dies nicht einfach von mir weisen - dann wäre doch eine vorherige Organspende, die nun den sicheren Tod gewährleistet, einer Beerdigung oder Kremation bei einem nicht mehr erkennbaren ,aber noch existenten Leben vorzuziehen. Die Vorstellung, womöglich mit innerem Bewusstsein verbrannt oder begraben zu werden, ist schlimmer als ethische Bedenken.

Um auch davor die Angst zu nehmen, könnte man ja in seine Spendergenehmigung einbauen, dass vor der Organentnahme eine starke Narkosespritze Schmerzlosigkeit garantiert? Ethische Bedenken werden da natürlich nicht ausgeräumt, aber ich bin überzeugt, dass bei vielen diffuse Ängste vorhanden sind (siehe Eingangsthread), die eine Organspende, die vielleicht andere Leben rettet, behindern.

Ist nur so ein Gedanke...
Luchs




geli
geli
Mitglied

Re: Kritisches zum Tag der Organspende
geschrieben von geli
Möchte hier nur einige (auf Europa beschränkte) Fakten beisteuern:

Wie ich früher schon angemerkt habe, gilt in Österreich die Widerspruchslösung, d.h. jeder Verstorbene ist automatisch Spender, außer, er hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen. Diese Regelung gilt auch in Luxemburg, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn. Die erweiterte Widerspruchslösung (= auch die Angehörigen können nach dem Tod des potenziellen Spenders einer Organentnahme widersprechen) gilt in Belgien, Finnland, Frankreich, Italien, Ukraine, Lettland, Liechtenstein, Norwegen, Russland, Schweden, Zypern.

Dagegen gilt in Dänemark, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Niederlande, Rumänien, Schweiz, Türkei, Weißrussland (Irland, Litauen, Malta) die erweiterte Zustimmungslösung (= nach dem Tod des potenziellen Organspenders können auch die Angehörigen noch einer Organspende zustimmen).

(Angaben nach Wikipedia)

"Die unterschiedliche Rechtslage kann als der Hauptgrund dafür angesehen werden, dass in Ländern wie Spanien (27 Spender pro Mio. Einwohner und Jahr) und Österreich (24 Spender) mehr Organe „gespendet“ werden als in den Niederlanden (16 Spender) oder Deutschland (13 Spender). Das Schlusslicht in Europa bildet Griechenland mit 6 Spendern pro Millionen Einwohner und Jahr." (Quelle: Transplantationszentrum Tübingen). In den USA beispielsweise ist die Zustimmungslösung eingeführt worden. Dies führt – ähnlich wie in Deutschland – zu einer großen Anzahl an Menschen, welche auf ein Spenderorgan warten. Die Warteliste hatte im Juni 2007 ein Länge von ungefähr 96.500 Erkrankten (Quelle: United Network for Organ Sharing). Zitate aus Wikipedia)

Geli

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