Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg

Aktuelle Themen Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg

luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 21.01.2011, 10:28:42

Vor allem sollte man bei diesem ganzen Wirbel nicht vergessen, dass sich das Vertreidigungsministerium noch stets als eine Art "Schlangengrube" für den jeweiligen Minister gezeigt hat. Nirgendwo wird mehr intrigiert und verheimlicht als hier.

In diesem Amt hat noch jeder Verteidigungsminister Federn lassen müssen, vor allem, weil der Informationsfluß von der Truppe bis zum obersten Amtsherrn durch so viele verschlungene Kanäle laufen muss, dass sich ein Außenstehender ( und dazu gehören wir hier) kaum ein wirklich exaktes Bild von den tatsächlichen Abläufen machen kann.

Meiner Meinung nach dienen jetzt diese ganzen Vorkommnisse, die ohne Frage aufgeklärt werden müssen, vor allem dazu, von Guttenberg zu demontieren, denn zweifelos ist er durch seine Beliebtheit in der Bevölkerung für jeden gefährlich, der sich auf dem Weg an die Spitze (Kanzleramt) befindet oder sich bereits dort aufhält (Kanzlerin).

Luchs
hafel
hafel
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 21.01.2011, 10:46:07
Richtig Luchsi:


Ich habe hier auch das Gefühl, dass es den Kritikern wenig um die Sache selber geht, als um die Demontage eines beliebten Politikers.

Hafel
Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 21.01.2011, 10:28:42
"In all diesen Fällen versucht die Opposition den Eindruck zu erwecken, dass in der Bundeswehr es drunter und drüber gehe , was ich hier auch von den selbst ernannten Experten lese. Es ist nun einmal so, dass der Grat zwischen notwendiger Aufklärung und Verleumdung sehr schmal ist. Deshalb sollte von allen besonnen an die Vorgänge heran gegangen und Vorurteile vermieden werden."


VÖLLIG RICHTIG !

Das mit dem "chaotischen Haufen" hat dutchweepee sicher auch nicht so wörtlich gemeint, wie man es ev. verstehen könnte.
Bei Jugendlichen geht es nun schon mal etwas chaotisch zu und es ist ungeheuer schwierig, hier Ordnung reinzubringen.
Das ist wohl einer der Hauptgründe für den bekannten Drill in den vergangenen Jahrhunderten.

Da nun aber in einer Parlamentsarmee der "Marke Bundeswehr" die persönlichen Freiheiten erheblich zugenommen haben, steigen die hier angesprochenen Schwierigkeiten.
Ich kann das nur auf die NVA beziehen, die auch in ihrer Entwicklung( zunehmende Freiheiten, mehr Urlaub, ...) mit diesen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.

Anzeige

Urego
Urego
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von Urego
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.01.2011, 11:20:40

@ Klaus

Mir ist nichts davon bekannt, daß die "persönlichen Freiheiten in der Bundeswehr erheblich zugenommen" haben. Jedenfalls ist das maßgebliche "Soldatengesetz" nicht entscheidend geändert worden.

Grundlage einer Armee muß immer das Prinzip von Befehl und Gehorsam sein. Das war bei der Volksarmee so und ist bei der Bundeswehr und allen anderen Armeen genau so.

Ich habe den Eindruck, -ohne jetzt werten zu wollen-, daß die Geschehnisse von a l l e n Medien aufgebauscht werden, um höhere Auflagen (höhere Sehquoten) zu erzielen oder dem politischen Kontrahenten zu schaden. Die Dinge, die geschehen sind, kann man ja im Vorfeld nicht beeinflussen. Natürlich gibt es strengste Vorschriften über den Umgang mit Waffen, aber was kann der Verteidigungsminister dafür, wenn sie von einzelnen Personen nicht eingehalten werden? Und genauso liegt es bei den beiden anderen Fällen.

Urego
adam
adam
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von adam
als Antwort auf luchs35 vom 21.01.2011, 10:46:07
Vor allem sollte man bei diesem ganzen Wirbel nicht vergessen, dass sich das Vertreidigungsministerium noch stets als eine Art "Schlangengrube" für den jeweiligen Minister gezeigt hat. Nirgendwo wird mehr intrigiert und verheimlicht als hier.


@luchs

wir sollten nicht vergessen, daß von einem Verteidigungsminister Informationen zurückgehalten wurden, die aus dem Afghanistaneinsatz einen Krieg gemacht haben. Da wurde der Bundestag und die Bevölkerung belogen und das darf nicht sein. F.J. Jung mußte gehen und das zu Recht. Zu Kaisers Zeiten konnte so vielleicht gehandelt werden, nicht aber in einer parlamentarischen Demokratie.

Und dann ist da noch der leidige Korpsgeist, der bei Soldaten immer dann herhalten muß, wenn Dinge passieren, die nicht mit dem Ehrenkodex überein stimmen. Dann werden Sachen unter den Teppich gekehrt, die an die Öffentlichkeit müssen, aber nicht dürfen. Das hemmt den Informationsfluß von unten nach oben.

Vergessen wir nicht, daß Soldaten, besonders Berufssoldaten, in Ihrem Denken etwas anders "gestrickt" sind als Zivilisten. Vereinfacht ausgedrückt: Sie fühlen sich als Macher und sehen in Politikern gerne Sesselpuper. Unangenehme, blamable oder gar ungesetzliche Vorkommnisse schädigen den Korpsgeist und dann macht man in Tarnen und Täuschen. Es gibt hier einen Konflikt zwischen ausgeübter Macht und heimlichen Komplexen.

In meiner Bundeswehrzeit als Wehrpflichtiger wurde ich zum Vertrauensmann der Mannschaften gewählt und habe das selber mehrfach erlebt.

Zwei Beispiele:

1.) Ein Offiziersanwärter schikanierte einen Zug Wehrpflichtige vor einem Bus mit jungen Frauen, die den Standort besichtigten. Er ließ die Männer zwanzig Minuten lang im Laufschritt wegtreten und wieder antreten, Liegstütze machen, Befehle brüllend wiederholen e.t.c. Das alles um zu zeigen, welche Macht er hat. Es ging um sein Ego und die Damen im Bus haben sich köstlich amüsiert. Für die Wehrpflichtigen war es blamabel bis auf die Knochen. Ich war unter den Wehrpflichtigen. Eine Woche später war der Herr Offiziersanwärter in seiner Dienstzeit zurückgestuft und er war kein Offiziersanwärter mehr.

2.) Vor unserer Kompanie feierten Offiziere (Leutnant bis Major) mit ihren Frauen an einem Wochenende ein Grillfest. Einige Wehrpflichtige hatten sich freiwillig zur Bedienung des Grills und als Bedienung gemeldet. Zwei der Wehrpflichtigen wurden im Laufe der Fete von betrunkenen Offiziers-Ehefrauen massiv sexuell belästigt (Einzelheiten spare ich hier aus). Das passierte zwar außerhalb der Dienstzeit, die Männer wurden aber durch Hinweise auf die Offiziersränge unter Druck gesetzt. Die Herrschaften haben sich auf Kosten der Wehrpflichtigen köstlich amüsiert. Folgen: Zwei Offiziere wurden strafversetzt.

In beiden Fällen fanden Besprechungen statt und der Korpsgeist wurde beschworen, damit die Vorkommnisse nicht an die Öffentlichkeit geraten. Auch die Zuständigkeit wurde mit allen Mitteln im Rahmen das Battalions gehalten. So wird der Informationsfluß nach oben beeinflußt und behindert und auch wenn es um Todesfälle geht, hört die Öffentlichkeit erst davon, wenn gleichzeitig der Stuhl des Verteidigunsministers wackelt.

--

adam

.






hafel
hafel
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von hafel
als Antwort auf Urego vom 22.01.2011, 11:02:42
@ Urego: "Grundlage einer Armee muss immer das Prinzip von Befehl und Gehorsam sein. Das war bei der Volksarmee so und ist bei der Bundeswehr und allen anderen Armeen genau so."

Natürlich beruhen alle militärischen Einheiten nach dem Prinzip "Befehl und Gehorsam".
Wäre ja auch weltfremd, wenn der Befehl "Abteilung kehrt" kommt, dass dann erst einmal darüber diskutiert wird, ob ein geradeaus laufen, vielleicht besser wäre.

Trotzdem denke ich, hat sich das Militär gewandelt. Sinnlose Befehle sind nicht mehr unumstritten. Das Beschwerderecht der Soldaten wird von der Politik ernst genommen … und das ist auch gut so.

Im konkreten Fall Gorch Fock gab es Anschuldigungen, die unbedingt einer Aufklärung bedürfen.

Heute hörte ich in den Medien, dass die Untersuchungen der tödlich verunglückten Soldatin ergaben, dass sie nicht gezwungen wurde in die Takelage zu steigen. Sie war ehrgeizig und wollte das. Das ist ein großer Unterschied.

So steht noch der schwere Vorwurf der Meuterei im Raum, die ja nach unserem Strafrecht mit Freiheitsentzug bestraft wird. Dann die sexuelle Belästigung, die ein Soldat der Gorch Fock zu Protokoll gegeben hat. Hier ist Aufklärung dringend notwendig!

Unterdessen ist der Kapitän Schatz von seinem Kommando entbunden worden und das Schiff wurde auf die Heimreise nach Kiel geschickt. Hier steht wohl der Verteidigungsminister stark unter Druck.

Hafel

Anzeige

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hafel vom 22.01.2011, 11:49:59
Ja unsere tollen Medien, die haben schon Ergebnisse, bevor die Untersuchungen richtig begonnen haben.
Ich will auch so eine Glaskugel.
Urego
Urego
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von Urego
als Antwort auf hafel vom 22.01.2011, 11:49:59

@ hafel

Nur zu Deiner Information. Ich stehe zu keinem Punkt Deines Beitrages im Gegensatz. (Nur weil Du mich groß zitierst)

Urego
hafel
hafel
Mitglied

Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von hafel
als Antwort auf rolf † vom 22.01.2011, 12:09:25
@ Rolf: Deine Medienschelte ist falsch.

Die Untersuchungen der verunglückten Soldatin (im November 2010!) haben mit den derzeitigen Untersuchungen nix zu tun. Bereits im vergangenen Jahr haben Staatsanwälte diesen Unfall untersucht, der jetzt abgeschlossen ist.

Da tust Du den Medien Unrecht!

Hafel
Re: Viel aufzuklären und Dauerstress für den Verteidigungsminister zu Guttenberg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 22.01.2011, 12:28:02
Schon im 19. Jahrhundert wusste man: Sozialismus ist Opium fürs Proletariat.. und heutzutage sind wir alle Sozialisten.

Man könnte auch sagen: "Wer in diesem Land kein Schwein ist, wird von der Opposition und den Medien zur Sau gemacht.".. gestern ein Bundespräsident, heute ein Minister und morgen?.. will wissen, wann wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben, denn die Voraussetzung für Wissen ist die Neugier.. sagte schon Galilei.

Lorbas

Anzeige