Forum Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "Nachkriegskind"

Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "Nachkriegskind"

Zuerst habe ich gestutzt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
denn woher kommen solche Erinnerungen, dachte ich... Beim Weiterlesen...Du musst schon sehr nahe der Zonengrenze(?) gelebt haben?
Ich kenne diese Erinnerungen nur aus Erzählungen
Hallo franze
geschrieben von ehemaliges Mitglied
diese Erinnerungen kommen aus der Intensität des Erlebten. Als 6jährige die Schüsse und Schreie zu hören, das prägt. Im übrigen konnte man das im gesamten Bundesgebiet im Radio hören.
Ich bin in der Zone geboren, ich habe meine Verwandten als Kind und als Jugendliche besucht und ich erinnere mich sehr gut an die marschierenden Stiefel. Und auch noch an anderes mehr.
Und momentan erfüllt mich ein großer Zorn.
Trotzdem, danke für die Nachfrage und Dir noch einen schönen Abend.
marlenchen
marlenchen
Mitglied

Ja,
geschrieben von marlenchen
ja liebe Meli kindheitserinnerungen gehen selten verloren,lgMarlenchen

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Liebe Marlene,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf marlenchen vom 10.08.2008, 23:02:50
Du hast recht, vor allem solche nicht, die sind prägend für ein Leben.
Schlaf gut Meli
Franze
geschrieben von ehemaliges Mitglied
bei nochmaligen Lesen:
Einleitend sind die Kindheitserinnerungen, aber die sind aufgerufen durch jetziges Geschehen. Es fliegen wieder Bomer, es werden Menschen getötet, verletzt, verstümmelt, Frauen vergewaltigt (das aber nicht, weil Krieg ist, sondern weil sie Frauen sind). Es wird ein humaner Korridor verweigert, die Verletzten können nicht geborgen werden.
Das ist letztlich der Tenor des Gedichtes. Die Kindheitserinnerungen sind nur Einleitung, zeigen auf, dass das, was früher geschehen ist, immer noch geschieht.
Vielleicht überdenkst Du das mal in die Richtung, bevor Du stutzt wegen der Erinnerungen.
Freundlichen Gruß schickt Dir Meli
cariha
cariha
Mitglied

Danke
geschrieben von cariha
liebe Meli, für deinen letzten Kommentar zu Franzes Bemerkungen. Sie kamen bei mir auch sehr befremdlich an, denn bei genauerem Lesen deines Textes, kann man sehr wohl verstehen, was und wie du es gemeint hast und warum dich gerade deine kindheitserinnerungen, sehr wütend machen, wenn man die aktuellen Nachrichten hört. Ich habe diese zeit - zum Glück - nicht miterleben müssen. Vielleicht die Gnade der späteren Geburt? In diesen Momenten sehe ich es so.

Liebe Grüße Conny (die den ersten Kommentar sehr befremdlich fand)

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jacare4
jacare4
Mitglied

Erinnerungen.
geschrieben von jacare4
Liebe Meli. Du hast deine Erinnerungen und Ängste sehr gut in knappe Worte gefasst. Auch ich habe über die Jahre meiner frühen Kindheit oft nachgedacht. Von 1943 bis 1949 sind die Jahre, an die ich die intensivsten Erinnerungen habe. Ich erinnere mich an die Sirenen; die Bomberverbände, die nachts über uns hinweg brummten; die Gasmasken, so aufregend für uns Kinder und doch so schrecklich; die Einquartierung; den Geruch der Soldaten; die V-Raketen; das Dröhnen der Panzer; das knappe Essen; die alten Tanten, die aus Königsberg geflohen waren; und noch so vieles mehr. Nach dem Kriege hieß es: nie wieder Krieg, nie wieder deutsche Soldaten.
Leider sind seitdem auf der Welt Dutzende neuer Kriege geführt worden. Die Menschen lernen einfach nicht dazu. Einige versuchen ja, sie zu verhindern. Aber der Erfolg ist gering. Schade.
jacare4
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich danke Dir sehr für den Einblick in Deine schlimmen Erinnerungen. Genau das meine ich mit den knappen Worten. Es stehen für jeden, der diese Zeiten - also so wie Du ja noch die direkten Kriegszeiten - aber auch die Nachkriegszeiten mit Sensibilität erfahren hat, schlimme Erfahrungen dahinter. Und ich dachte es steht mir nicht zu, diese meine zu verallgemeinern.
Danke nochmals jacare4 und lieben Gruß und eine gute und ruhige Nacht Meli
minu
minu
Mitglied

Erinnerung
geschrieben von minu
Ja meli ich erinnere mich gut an diese Zeit. Ich wohne in der Schweiz und wir hörten davon in der Schule.
Wir mussten Wolldeckenplätzli stricken. Dann machten wir Packete, für die Kinder
und legten ein Brieflein hinein.
Ein Junge hat mir dann immer geschrieben.
Mit der Zeit ,wollte er, dass ich Medikamente für seine Mutter
organisiere. Das konnte ich nicht.
Unsere Lehrerin reiste dorthin und half , bei was weiss ich nicht mehr.
Viele Männer sind dann zu uns gekommen, um zu arbeiten.
Danke, liebe Minu,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
für Deine Erinnerungen. Auch bei uns ging vieles über die Schulen. Es wurden Pakete gepackt, jeder brachte irgendetwas mit, so daß es zu keiner großen Belastung für die hiesigen Familien kam. Dies habe ich noch bis in die 60iger in der Schule erlebt.
Es freut mich, dass bei Euch in der Schweiz auch so damit umgegangen wurde, das war mir bis jetzt nicht bewußt. Danke Dir noch einmal und liebe Grüße Meli

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