Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung

Diskussion historischer Ereignisse Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung

lupus
lupus
Mitglied

Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von lupus
Das sollte man gelesen haben.

lupus
Karl
Karl
Administrator

Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 24.04.2014, 13:46:24
Danke für diesen Link, lupus.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von hafel
als Antwort auf lupus vom 24.04.2014, 13:46:24
Diese überraschende Erkenntis der Kinder gibt es heute auch hier:

Mein Vater, der Stasi-Offizier

Hafel

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clara
clara
Mitglied

Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von clara
als Antwort auf lupus vom 24.04.2014, 13:46:24
Die oft nicht gelungene Verarbeitung des Elternbilds bei Kindern von Naziverbrechern scheint langsam in den Medien thematisiert zu werden. Vor einigen Tagen brachte der NDR eine Sendung darüber, in der einige dieser nun älteren und alten "Kinder" über ihr lebenslanges Trauma berichteten. So erfuhren sie z. B. sowohl von der Hinrichtung des Vaters nach Kriegsende, als auch von seinen schrecklichen Taten erst spät. Man hatten ihnen irgend welche Lügen erzählt. Manche versuchen, die Eltern als, Zitat, "deutsche Nationalisten" rein zu waschen. Viele leiden unter dem Dilemma, ihren Vater gleichzeitig als Erzeuger und Verbrecher zu sehen.

Clara
Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 24.04.2014, 14:41:44
Wobei wir bei der DDR Vergangenheit heute noch die Elterngeneration befragen können.

Bei der Nazivergangenheit geht es oft nicht mehr.

Leugnung von Stasi-Unrecht soll bestraft werden

Kampf mit der Vergangenheit

Linke legen Ruth Kampa eine Auszeit nahe

nordstern
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 24.04.2014, 15:32:37
Ja, das kann einen lebenslang verfolgen. Mein Vater wurde zwar nicht hingerichtet (er starb mit 53 Jahren sehr plötzlich an Herzschlag). Aber auch mich wird es lebenslang verfolgen, dass er ein Nazimörder war und dafür richtigerweise einige Jahre im Knast verbringen musste, als der Krieg vorbei war. VErmutlich habe auch ich einen Vater vermisst (ich war 15 Jahre alt als er starb) - aber einen solchen nicht. ES war wohl barmherzig, dass er früh starb, sonst hätte ich mich und auch mein Bruder lange mit ihm auseinandersetzen müssen, wozu er sicher nie bereit gewesen wäre. Olga

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Crimmscher
Crimmscher
Mitglied

Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf olga64 vom 24.04.2014, 16:02:49
Meine Mutter war durch und durch eine Hitler-Verehrerin.
Mein Vater eher ein Kommunist.

Als mein Vater während eine Führer-Rede zu meiner Mutter sagte:
"Schalte das Radio ab, der Kerl bring uns ins Verderben, er will den Krieg!" war mütterlicherseits die Empörung groß.

Daraufhin zeigte meine Mutter den Vater ihrer zwei Söhne bei der örtlichen Polizei an.

Endergebnis, mein Vater wurde, durch Vermittlung des Polizeichefs der Stadt und den NSDAP Ortsgruppenleiter, in ein Strafbataillon "einberufen"

Ihm blieb somit Verhaftung und KZ erspart.

Es war im September 1939, der Zweite Weltkrieg begann.

Die Ehe wurde mit Unterstützung der NSDAP zu Lasten meines Vaters geschieden.

Mein Vater war damals 53 Jahre alt.

Er überlebte den Krieg Hitlers, der ihn bis zum Kursker-Bogen brachte.

Als Pimpf gegen den Bolchewismus gedrillt, öffnete mir der Zusammenbruch des Tausenjährigen Reiches und Hitlers Suizid
die politisch verklebten Augen.

Auch für das alles, was bis zur Gegenwart danach kam.

Crimmscher
panda
panda
Mitglied

Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von panda
als Antwort auf Crimmscher vom 24.04.2014, 18:41:55
Meiner Meinung nach sollten die Nachkommen von Verurteilten sich nicht von Medien mißbrauchen laßen , sich öffentlich über ihre Väter , Mütter , oder wen auch immer , zu äußern.

Die Strafe , die Jemand bekommen hat , ist schlimm genug.
Schuld wird nicht vererbt , und Jemand der nichts verbrochen hat , braucht sich auch nicht öffentlich von diesem Verbrechen zu distanzieren.
Man sollte NIE vergessen , daß es die eigenen Familie ist.
Die ist --für mich -- wichtiger als die öffentliche Meinung.

Den Medien geht es doch nur um eine Story.
lupus
lupus
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Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von lupus
als Antwort auf panda vom 24.04.2014, 19:04:58
Wenn du diesen Bericht eines Journalisten über seine eigene Befindlichkeit und über die Sachverhalte gelesen hast, ist mir dein Satz
- Die Strafe , die Jemand bekommen hat , ist schlimm genug.-
unheimlich.

lupus
panda
panda
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Re: Ein bewegendes Stück Vergangenheitsbewältigung
geschrieben von panda
als Antwort auf lupus vom 24.04.2014, 19:10:35
hab ich gelesen , --und bleibe bei meiner Meinung .

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