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Eigene Geschichten Beobachtung im Wartezimmer

Beobachtung im Wartezimmer
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Die Zeiten ändern sich, und wir uns mit ihnen.

Früher im Wartezimmer beim Arzt:
Manche lasen oder blätterten mehr oder weniger interessiert in den ausgelegten Journalen,
manche saßen nur so da, wussten irgendwie nicht, wohin immer schauen,
direkt beobachten wollte man ja die Mitwartenden nicht, das war unhöflich,
froh und erleichtert, wenn man endlich an der Reihe war.

Heute im Wartezimmer beim Arzt:
Wenn er ein gutes Zeitmanagement hat, sitzen da nur wenige,
und fast alle, alters- und geschlechtsunabhängig, schauen auf ihr Smartphone,
und scheinen nicht wirklich froh, obwohl doch als Kranke hierher gekommen,
wenn sie gerade mitten im WhatsAppen oder sonst "Wichtigem" aufgerufen werden.

👀
 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Beobachtung im Wartezimmer
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.10.2019, 15:12:27

Wir Deutsche scheinen ja statistisch in Europa diejenigen zu sein, die am meisten zum Arzt gehen. Und hier dann sehr oft gerade ältere Menschen, die auch in Wartezimmern einen Ort der Kommunkation finden. Dort ist es warm und trocken, man kann sich immer mit Gleichgesinnten austauschen und oft bekommt man noch kostenlos Kaffee und Wasser (bei uns ist das wenigstens so in Arztpraxen).
ABer es ist schon unterschiedlich. zu welcher Fachrichtung man geht: beim Zahnarzt ist es anders als beim Gynokologen usw.
Wenn ich zu meiner langjährigen Internistin gehe, versuche ich immer relativ spät dort aufzutauchen, weil wir uns auch gerne über Dinge unterhalten,die nicht so viel mit Krankheiten zu tun haben: z.B. über Bücher, Filme, Reisen usw.
Dadurch habe ich auch einen sehr guten Kontakt aufbauen können, der mir gerade in kritischeren Zeit auch sehr hilft, wenn ich die medizinische Expertise meiner Ärztin benötige.
Mit Leuten im Wartezimmer unterhalte ich mich nicht darüber. Olga
 

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Beobachtung im Wartezimmer
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.10.2019, 15:12:27

Obwohl die dort sitzen mit ihrem Ferngerät, weil sie jetzt schon nackenschmerzen haben, in 20 Jahren geht der Kopf gar nicht mehr nach hinten zurück, weil die Bandscheiben kaputt sind.

Das einzige, was ich am Smartphone erfreulich finde, ist, dass jeder mal zwischendurch lächelt, weil er eine Botschaft bekommen hat, obwohl er nicht bei dem Versender ist.📳


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schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Beobachtung im Wartezimmer
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.10.2019, 15:12:27

Was du vielleicht nicht weisst: In modernen Wartezimmern wird automatisch eine Praxis-eigene App heruntergeladen, mit der die scheinbar stumm Da-Sitzenden miteinander kommunizieren können. Das hat mehrere Vorteile:

- Man nimmt menschlichen Anteil (früher redete man miteinander und alle konnten/mussten die Krankengeschichten von allen anderen Patienten mit-hören);

- man muss dabei niemandem ins Gesicht gucken;

- keiner weiss, welcher der anderen Patienten ihm schreibt, er solle nicht so stur auf sein Handy stieren!

RE: Beobachtung im Wartezimmer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 10.10.2019, 15:32:18

Hallo Jürgen,

habe Dir ein Lächeln geschenkt,
weil Du das am Smartphone so magst.

Hoffe, es erfreut Dich genau so wie ein smartes Lächeln,
denn ich habe es mit meinem Tablet gegeben.

😉 Puzzlerike
 

RE: Beobachtung im Wartezimmer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 10.10.2019, 15:46:22

Ts ts ts ...

dass wir solche Hilfsmittel BRAUCHEN,
um Kontakt miteinander herzustellen ...

ts ts ts ...

ich finde diese Technik toll, auch dieses Portal.

Aber ich KANN im Wartezimmer auch Menschen ansprechen.

Es lebe die Diversität!

meint Puzzlerike 🙋



 

Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: Beobachtung im Wartezimmer
geschrieben von Zwergohreule

Da muss ich jetzt mein schönstes Wartezimmererlebnis beisteuern!

Im Wartezimmer unserer Dorfarztpraxis traf ich auf meinen angeheirateten Cousin Ludwig, der allseits geschätzt ist wegen seinem Humor. Wir begrüßten uns, ließen launige Sprüche aufeinander los. Die übrigen Wartenden grinsten erst, dann beteiligten sich einige an unseren Späßen, zum Schluss drang nur noch schallendes Gelächter aus dem Wartezimmer.
Da gingen am Ende des Gangs die Türen der Sprechzimmer auf, und die Ärzte streckten verdutzt ihre Köpfe raus um zu erfahren, was in ihrer Praxis so lustig sein konnte.
Ein Wartezimmer voll lachender Patienten erleben sie vermutlich auch eher selten!


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