Fernsehen und Film Fernseh-Tip: Mittwoch, 26.1. ZDF 2015 Uhr " Ein Leben lang"
Es geht um die Themen: Liebe, Alter, Krankheiten, Loslassen - alles was Menschen bevorsteht, sofern sie ein höheres Alter erreichen.
Gespannt bin ich auf die Darstellung von Henry Hübchen,den ich meist aus Filmen kenne, wo er als Frauenliebling agiert und Corinna Kirchhoff.
Viel Vergnügen. Olga
Liebe @Olga,
dieser Film war wirklich hervorragend, vor allem die Leistung aller drei Schauspieler. Eigentlich war das ein Kammerspiel, solche Filme sind ja leider äußerst rar geworden im Deutschen Fernsehen, die Krimis oder durch und durch seichten Unterhaltungsfilmchen à la Pilcher & Co überschwemmen alles.
Wie Henry Hübchen den leicht Dementen (sehr weit fortgeschritten schien mir seine Krankheit nicht) gespielt hat, das war große Kunst. Und man merkte, dass Corinna Kirchhoff vom Theater kommt, auch sie hat besonders ausdrucksstark gespielt. Den Schauspieler, der die dritte Rolle gespielt hat, Eugen Knecht , kannte ich gar nicht, habe ihn mal gegoogelt, er ist selber neben Schauspieler auch Musiker, und das merkte man. Auch ihn fand ich sehr überzeugend.
Und dann die schönen Bilder vom See und der Herbstlandschaft. Alles in allem, mir hat der Film besonders gut gefallen. Er wirkte auf mich wie eine Literaturverfilmung.
Deinen Ausführungen, liebe @Rispe schließe ich mich gerne an. Es war, was wirklich inzwischen sehr selten zu sehen ist, ein Film der besonderen Art, der mich sehr berührt hat, inhaltlich und auch die schauspielerische Leistung.
Roxanna
Ja, „ein Film der besonderen Art“, genau das trifft es, ein ganz sensibles Kammerspiel war das. Mich hat er an manche Literaturverfilmungen der Erzählungen von Siefried Lenz erinnert, davon wurden mal vor zwei/drei Jahren einige im Fernsehen gezeigt. So etwas sollte man viel öfter bringen, ich bin den ganzen anderen seichten Fernsehkram leid.
Der Film " ein Leben lang " war wirklich in der Besetzung sehr gut aber auch in der filmischen Umsetzung hervorragend, wie ich finde. Der Regisseur hatte bewiesen, dass man ein sehr emotionales Thema mit viel Gefühl , klar in der Sache aber eben auch sanft umsetzen kann.
Ein dementer Mann und seine Ehefrau sind seit über 40 Jahren verheiratet, haben alles miteinander "geteilt" und nicht nur schöne Zeiten im Haus am See erlebt.
Eigentlich bekommt man erst ziemlich spät mit... (es sei denn, man hatte schon vorher die Kritik gelesen...), dass die Ehe auseinander brach, als der Ehemann eine jüngere Frau für "besser" befand. Als sie bemerkte, dass ihre Eroberung dement wurde, war sie ... schwupps weg.
Seine Ehefrau war nunmehr wieder gut genug, um ihn bei sich aufzunehmen (sie meinte sinngemäß, dazu sei sie verpflichtet, da noch verheiratet...).
Insgesamt für mich durch die Schauspieler Henry Hübchen, Corinna Kirchhoff und Eugen Knecht ein sehr gelungener Film, der alle Facetten einer Demenz zeigte, dennoch aber in leisen Tönen und sanft, gar liebevoll umgesetzt wurde.
Und das bis zum Schluß !
Kristine
Seine Ehefrau war nunmehr wieder gut genug, um ihn bei sich aufzunehmen (sie meinte sinngemäß, dazu sei sie verpflichtet, da noch verheiratet...).
Ja, aber am Ende haben sie in einer ganz besonderen Szene wieder zusammengefunden. Und diese Szene und der Schluss dieses Film haben gezeigt, dass ein Rest Liebe noch oder wieder da war, auch wenn sie sich beide dessen vielleicht nicht ganz bewusst waren.
Auch das fand ich so gut an dem Film, dass er nicht mit so plakativen Eindeutigkeiten daherkam wie viele Trivialfilme.
Wenn es etwas gibt, das bei uns nicht eingeschaltet wird, dann dieser Film. Vater und Mutter einer Frau mussten in ein Pflegeheim und für meine Frau war es nicht leicht zu verkraften. Kam sie zu Besuch wurde sie freundlich begrüßt und sofort kam die Frage, wer sie denn sei.
Als ihre Mutter gestorben war wähnte ihr Vater sie immer noch irgendwo im Haus.
Nee, nicht dieser Film.
...ich fand eh, dass sehr viele, ganz kleine Szenen (Szene, wie er die Toilette nicht fand, Szene, wo er nachts am Tisch saß und sich ein Brot machen wollte u.v.m. ) diesen Film so besonders machten, weil alles leise war, nichts laut und übel, wie oft bei solchen Filmen...sondern gefühl,-und wertvoll !
Ja, sie hatten bis zum Ende eine liebevolle Beziehung !
Kristine
Liebe @Olga,
dieser Film war wirklich hervorragend, vor allem die Leistung aller drei Schauspieler. Eigentlich war das ein Kammerspiel, solche Filme sind ja leider äußerst rar geworden im Deutschen Fernsehen, die Krimis oder durch und durch seichten Unterhaltungsfilmchen à la Pilcher & Co überschwemmen alles.Danke liebe Rispe (und auch 'Roxanna und Werderanerin). Auch ich war rundum begeistert von diesem stillen Film
Wie Henry Hübchen den leicht Dementen (sehr weit fortgeschritten schien mir seine Krankheit nicht) gespielt hat, das war große Kunst. Und man merkte, dass Corinna Kirchhoff vom Theater kommt, auch sie hat besonders ausdrucksstark gespielt. Den Schauspieler, der die dritte Rolle gespielt hat, Eugen Knecht , kannte ich gar nicht, habe ihn mal gegoogelt, er ist selber neben Schauspieler auch Musiker, und das merkte man. Auch ihn fand ich sehr überzeugend.
Und dann die schönen Bilder vom See und der Herbstlandschaft. Alles in allem, mir hat der Film besonders gut gefallen. Er wirkte auf mich wie eine Literaturverfilmung.
CorinnaKirchhoff kannte ich bisher nicht. 'Aber ich bin von ihrer Schauspielkunst begeistert und vor allem welch schöne 'Frau sie auch mit 63 Jahren ist.
Mein Fazit aus diesem Film: Liebe ist vielschichtig und zeigt sich ebenso. Liebe wird auch jeweils von Männern und Frauen anders interpretiert. Man stelle sich nur mal vor, eine Ehefrau trennt sich von ihrem lange angetrauten Ehemann und geht eine neue Beziehung ein. Dann wird die Frau dement und der neue Partner haut ab und setzt die nun krankeFrau vor der Wohnung des früheren Ehemannes.
Würde der auch so aufopfernd reagiern wie umgekehrt, auch wenn der schmerzhafte Stachel aus der Trennung immer noch schmerzt?
Der junge Mann,der dem Paar bei Hausreparatur usw half,wurde von den Leuten, die dort leben "Zige" genannt, was nicht Siggi/Siegfriede heissen soll, sondern Zigeuner.
Ich fand den auch so richtig gut und er hat auch den Beiden richtig gut getan. Olga
Auch mich hat dieser Film begeistert. Handlung und Schauspieler überzeugten.
Seija