Geisteswissenschaft / Philosophie Moral und Terrorismus

dutchweepee
dutchweepee
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[off topic]
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf sysiphus vom 09.04.2010, 11:02:40
@sysiphus

Ich hatte auch so eine Cousine - bis ich ihr kurz vor der Taschenkontrolle durch ihre Mutter, Vaters Zigaretten und das Feuerzeug in den Ranzen gepackt habe. Danach hat sie mich als heimtückischer akzeptiert und es herrschte respektvoller Frieden zwischen uns.
Re: Moral und Terrorismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 09.04.2010, 00:53:05
Oh Oh Adam - das wird wieder ein sehr kontroverses Thema. Du schreibst ja schon am Start, dass es schwer wird den Begriff "Terrorismus" klar zu definieren.


Genauso sehe ich es auch und erwarte auch die unschönen Begleiterscheinungen, die solchen Themen hier immer beiwohnen. Aber trotzdem sollte man seine Meinung schreiben.

In meinen Augen zählt auch Henry Kissinger zu den Terroristen, seit er die flächendeckenden Bombardements mit Napalm und Agent Orange in Vietnam befürwortete und organisierte, bei denen Millionen Zivilisten ums Leben kamen und verstümmelt wurden.


Genau Dutch. Es ist aber wohl in meiner Erinnerung auch das erste Mal, wo dagegen soviel protestiert und demonstriert wurde.
Es ist aber nicht das erste Mal, wo sowas organisiert und durchgeführt wurde. Darüber wurde schon drei lang, drei breit diskutiert mit für mich ziemlich erschreckendem Ergebnis.
Das will ich aber nicht erneut debattieren.


Die sogenannte "westliche Welt" würde gut daran tun, sich ausschließlich auf rechtsstaatlicher Basis zu bewegen und selbst dann gibt es immer Konflikte mit anderen Rechtsauffassungen.


Das wird leider so nicht gehen. Es müßten sich beide Kontrahenten rechtsstaatlich bewegen.
Schon darüber wird es Differenzen geben.
Letztendlich kriegen immer die Falken die Oberhand.

Millionenteure amerikanische Kampfflugzeuge töten "aus Versehen" hunderte Afghanen oder Iraker, worauf EIN wütender "Terrorist" los zieht, um ebenfalls so viele seiner Feinde wie möglich mit in den Tod zu reissen. Ich habe für beide Seiten kein Verständnis.

Ganz so stimmt es wohl nicht, denn es ist nicht nur ein wütender Terrorist.
Vielleicht hilft es, die Sache mal aus der Sicht der Opfer zu betrachten.
Wenn man dann zur Ansicht kommt, ein Opfer ist schon zuviel, ist es der beste gemeinsame Nenner und müßte vereinen.
Es sei denn, man sieht dann doch wieder ein Opfer mehr als Opfer denn ein Anderes.
Es ist egal, wer was macht. Wer tötet, ist im Unrecht.
Aber das gilt für jeden der tötet.

Ich habe für beide Seiten kein Verständnis.

Das wäre dann der wichtigste Satz, dem sich jeder anschließen kann, wenn er es ernst meint.
Allerdings wird es darum wieder den größten Streit geben.
Ich befürchte, wir werden keine einheitliche Auffassung finden, der Thread wird am Ende lang und geschlossen sein. Dabei sollte es der kürzeste Thread sein können.
Indem man Deinem Fazit zustimmt. Und das dazu noch ohne irgendeinen Link, nur aus Überzeugung.
Wir werden sehen.

nordstern
albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Terrorismus vor über 70 Jahren
geschrieben von albaraq
als Antwort auf adam vom 09.04.2010, 11:40:36

"..."
Gibt es eine übergeordnete Moral, auf die sich jeder berufen kann oder liegt es einfach daran, daß jeder die Moral für sich beansprucht?
"..."
adam
geschrieben von adam


Ist schon immer wieder komisch von Moral oder Ethik zu lesen, wenn es um die sogenannte Krone der Schöpfung geht.

Man, da gibt es ein wunderbares Lied (das meistkommentierteste bei youtube, von der EAV schon vor vielen Jahren geschrieben, der Text genial, solltet es Euch vielleicht mal Neanderthal anhören, aber ich weiß schon, gleich kommt der "keulenschwingende Anwärter auf den Friedensnobelpreis" und wird sich auf mein "kindisches Avabild berufen usw. usw.
Macht Euch doch lieber mal über diese Zeile Gedanken (aus besagtem Text)

Humanismus und menschliche Ethik bringen keine Kohle, darum haben wir sie auch nicht nötig"

Sorry, ich wollte Euch ja nicht beim Kaffeklatsch stören, stimmt schon,
"Edel ist der Mensch, hilfreich und sooooooo gut"!
Wo ist gerade, Krieg, Terror, Bürgerkrieg, das Flüchtlingselend, die verhungernden Kinder, wo brennen gerade Ausländerheime, stimmt alles nur geträumt,
schöne heile St-Welt, da läßt es sich doch gar trefflich diskutieren. Die einen sind doof, die anderen sind prima.
Weshalb wurde eigentlich der so harmlos beginnende Grußfaden der sich gegenseitig beglückwünschenden Bücher schreibenden St-ler geschlossen?
Ja, ja, die Welt könnte so schön sein, wenn - ja wenn ...........!!!!

Jala



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adam
adam
Mitglied

Re: Terrorismus vor über 70 Jahren
geschrieben von adam
als Antwort auf albaraq vom 09.04.2010, 12:41:28

Polemik ist mit Worten getarnte Hilflosigkeit und Ablenkung die Angst des Torwarts vor`m Elfmeter.

--

adam
adam
adam
Mitglied

Re: Moral an sich
geschrieben von adam
als Antwort auf eleonore vom 09.04.2010, 10:05:16
Noch`n Versuch:
hat terror überhaupt einen moral, oder wird aus moral terror???


Jeder Kommentar bezieht sich auf eine Moral. Aber was ist diese Moral eigentlich? Ist sie nur das Rüstzeug, um die eigenen Interessen durchzusetzen und hat der Unterlegene diese Moral zu übernehmen? Kann man die Moral wechseln wie die Unterwäsche?

Dann hätte die Menschheit aber schlechte Karten, was ihre hochgelobte Humanität anbelangt, die sie ja eh nur auf der Zunge trägt, aber nicht verwirklicht. Denn dann wäre Moral relativ, nur eine schöne Floskel für Besserwisserei, jederzeit angreifbar, bis hin zu göttlichen Geboten wie "Du sollst nicht töten". Dann könnten wir uns gleich zurücklehnen, auf die Moral pfeifen und das alte Spiel weiter vorantreiben, daß da heißt, der Stärkere hat Recht und somit die bessere Moral. Wie schon jetzt in jedem Boxkampf bis hin zum Krieg. Wer am besten motiviert, erreicht die beste Moral und erhöht seine Chancen?

Wozu dann das ganze Geschwätz, z.B. von Toleranz? Das wäre doch nur Zeitverschwendung und die Untoleranten hätten von vorn herein recht, auch "das Recht" und zwar das richtige, allerdings nur bis ein Stärkerer kommt. Ist die jeweilige Moral nur ein Sedativum für das Gewissen und somit ein gutes Ruhekissen?
Demut ist eigentlich nichts anderes als eine Vergleichung seines Wertes mit der moralischen Vollkommenheit.
geschrieben von Immanuel Kant


Schön und gut Herr Kant. Aber wenn bei dem demütigen Vergleich herauskommt, daß ich es in dieser Welt nur als verkommenes, unmoralisches Subjekt zu etwas bringen kann? Es hat ganz diesen Anschein!

--

adam

miriam
miriam
Mitglied

Re: Terrorismus vor über 70 Jahren
geschrieben von miriam
als Antwort auf sysiphus vom 09.04.2010, 11:02:40
Sysiphus, auch so eine Cousine kann ein Felsblock sein, den man den Hang hinaufrollen muss!
Und da das Ganze doch so absurd ist, rollt die Cousine dann wieder den Hang hinunter - und bricht sich dabei nix!

Miriam (...war eine liebe Cousine)

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arno
arno
Mitglied

Re: Moral und Terrorismus
geschrieben von arno
als Antwort auf adam vom 09.04.2010, 00:29:12
Hallo, adam,

Terrorismus sind Gewaltaktionen oder ein Druckmittel gegen übermächtige Besetzer
oder gegen eine ungeliebte politische Ordnung.
Ziel der Terroristen ist stets die Angstverbreitung!
Nach einem Terroranschlag reagieren die Machthaber und Besetzer in der Regel mit einer
totalen Überwachung und Kontrolle, welche der Bevölkerung
nur eine scheinbare Sicherheit bieten.

Wie nun die Handlungsmuster der Terroristen oder der Machthaber bewertet
werden, hängt immer nur davon ab, auf welcher Seite man steht oder mit welcher
Seite man sympathisiert.
Die Terroristen haben wie die Machthaber oder die Besetzer eine Moral.

Viele Grüße
arno
adam
adam
Mitglied

Re: Moral und Terrorismus
geschrieben von adam
als Antwort auf arno vom 09.04.2010, 20:02:05

Also halten die USA Saudi Arabien besetzt? Und welche Art Moral hatten die, zum überwiegenden Teil saudi-arabischen, Attentäter vom 11.September?

Es läuft doch genau auf das hinaus, was ich in obigem Beitrag geschrieben habe.

--

adam
arno
arno
Mitglied

Re: Moral und Terrorismus
geschrieben von arno
als Antwort auf adam vom 09.04.2010, 20:51:59
Hallo, adam,

Es läuft doch genau auf das hinaus, was ich in obigem Beitrag geschrieben habe.
geschrieben von adam


ja, das stimmt. Ich habe nur meine Sicht der Dinge geschrieben.

Du fragst nach der Moral der Attentäter vom 11. November?
Es ist die gleiche Moral, die Bin Laden zu seinen Handlungen veranlasst.

Würde es Toleranz bei Krieg und Attentaten geben, wären dieselben nicht möglich.

Viele Grüße
arno
miriam
miriam
Mitglied

Re: Moral und Terrorismus
geschrieben von miriam
als Antwort auf arno vom 09.04.2010, 21:43:30


Würde es Toleranz bei Krieg und Attentaten geben, wären dieselben nicht möglich.

geschrieben von arno


Ja, das stelle ich mir auch sehr schön vor: es stehen sich zwei Verfeindete gegenüber, und ein jeder sagt:

"Aber bitte mein Herr, schießen Sie doch zuerst..."

Miriam

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