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Geisteswissenschaft / Philosophie Über Möglichkeiten und Wunschträume

Karl
Karl
Administrator

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von Karl
als Antwort auf lotte2 vom 05.02.2011, 13:03:00
Hallo Lotte,

ich antworte einmal Schritt für schritt.

Beim Nachdenken über meine Möglichkeiten
kommen mir so viele Zweifel .
Solange wir mehrere Möglichkeiten sehen, die wir wählen könnten, ohne sofort hart "bestraft" zu werden, fühlen wir uns frei und dürfen etwas über die kleinen Vorteile des einen oder des anderen Weges nachdenken.
Bestimmen nicht immer die Wirklichkeiten die Möglichkeiten ?
Ganz klar. Unsere Möglichkeiten sind immer durch die Wirklichkeit eingeschränkt. Wir sind glücklich dran, wenn wir trotzdem noch eine Wahl haben (s.o.).
Muss Möglichkeit nicht immer im reflektorischen Kontext Realisierung in sich tragen ?
Eine Option, die nicht realisiert werden kann, ist keine Option, sondern Illusion. Jede Handlungsoption, über die sich ein Nachdenken lohnt, muss realisierbar sein. Allerdings stellt sich ja manchmal erst nach einigem Nachdenken heraus, dass eine der früher gesehenen Möglichkeiten gar keine ist.
Bleibt sonst das Nachdenken über Möglichkeiten nicht ein Wachtraum?
Ich verwendete schon den Begriff der Illusion.
Bestimmen aber nicht Träume unser Leben ?
Diese Träume sind meist sehr vage und unbestimmt gehalten, wie "glücklich werden". Unter dem Dach dieser allgemeinen Wünsche suchen wir uns die realisierbaren Möglichkeiten aus, die das Erreichen dieser "Träume" am ehesten versprechen.
Sind diese dann, wenn auch im Bewusstsein der Nichtverwirklichbarkeit, der einzige Weg in die Freiheit?
Freiheit ist, wenn die Wirklichkeit die Handlungsoptionen, die uns bleiben, um unseren "Träumen" näher zu kommen, nicht zu arg einschränken (im Extremfall uns "keine Wahl lässt").
Ist Freiheit - indivduelle Freiheit eines Menschen, der in Verbänden lebt, dann keine verwirklichbare Möglichkeit ?
Das glaube ich nicht. Wir sind von Natur aus auf ein Leben in Verbänden (Gruppen) angelegt. Der Mensch ist ein Herdentier und er würde seine Träume ("glücklich" werden) kaum in der Isolation erreichen können.

In der Hoffnung, Deine Fragen halbwegs verstanden zu haben,


beste Grüße, Karl

Lilith
Lilith
Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von Lilith
als Antwort auf Karl vom 05.02.2011, 16:21:08
Seit meinem zwölften Lebensjahr wusste ich, dass ich in der Medizin tätig sein wollte – das Ergebnis einer persönlichen Begegnung mit Albert Schweitzer. Das habe ich in die Tat umgesetzt und war Zeit meines Lebens glücklich damit
Aaaaber: es hat mich nicht gehindert, auch anderes auszuprobieren. Ich habe gesungen und Theater gespielt, ich habe mit Kindern gearbeitet und war in der Gastronomie tätig, ich schreibe nicht nur Blödelverse und versuche mich im Malen und…und…und….
Die eine oder andere Möglichkeit hätte ich durchaus weiter ausbauen können, wenn nicht die Medizin die Priorität gehabt hätte. Andere Vorhaben musste ich in Erkenntnis meiner Unfähigkeit abbrechen und einiges ist mir einfach als Hobby übrig geblieben.
Meine Maxime war und ist es, erst mal ins Wasser zu springen. Ob ich dann schwimmen kann, wird sich erweisen.
Lilith
Lilith
Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von Lilith
als Antwort auf Karl vom 05.02.2011, 16:21:08

Muss Möglichkeit nicht immer im reflektorischen Kontext Realisierung in sich tragen ?
geschrieben von karl
Eine Option, die nicht realisiert werden kann, ist keine Option, sondern Illusion. Jede Handlungsoption, über die sich ein Nachdenken lohnt, muss realisierbar sein. Allerdings stellt sich ja manchmal erst nach einigem Nachdenken heraus, dass eine der früher gesehenen Möglichkeiten gar keine ist.

Ich glaube, daß zu Beginn jeder Veränderung , jeder Entdeckung und jeder Erfindung erst mal ein Traum steht, etwas, das zunächst illusorisch erscheint.

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lotte2
lotte2
Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von lotte2
als Antwort auf Karl vom 05.02.2011, 16:21:08

Hallo, Karl--

zunächst: Danke, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast, über meine Nachdenkereien ebenfalls nachzudenken ...
War jetzt eine zeitlang " abwesend", deshalb erst jetzt mein Kommentar.
Interessant ist es, dass Du ebenfalls als erstes mit dem Versuch der Erklärung der " gefühlten Freiheit" beginnst....

Das ist für viele von uns das Bedrängende: wir wissen, dass unserer kleine Freiheit, nämlich der Glaube, unser Leben selbst zu bestimmen, eben nur ein Gefühl ist.
fühlen wir uns frei und dürfen etwas über die kleinen Vorteile des einen oder des anderen Weges nachdenken.
geschrieben von Karl


Für mich ist es lehrreich gewesen, dass Du als Synonym für Möglichkeit den Begriff Option wähltest, er ist wohl zeitgemäßer und führt auch zu dem Begriff, den ich ( wie übrigens Lillith auch) für am "nachdenkenswertesten" erachte: Illusion.

Eine Option, die nicht realisiert werden kann, ist keine Option, sondern Illusion. Jede Handlungsoption, über die sich ein Nachdenken lohnt, muss realisierbar sein. Allerdings stellt sich ja manchmal erst nach einigem Nachdenken heraus, dass eine der früher gesehenen Möglichkeiten gar keine ist.

geschrieben von Karl



Du bist Dir der Gefahr durchaus bewusst, wenn Du (reale) Option als unumstößlichen Gegensatz zur ( reinen) Illusion definierst. Die von Dir verwendete Einschränkung: "Allerdings" und die danach folgende Argumentation zeigen das Dilemma.
Woher sollten wir - vor allem als von humanen Zweifeln geplagtes Wesen - bei der Entscheidung für eine Option wissen, dass eine der früher gesehenen Möglichkeiten gar keine ist.


ja, wahrscheinlich sind unsere Träume - wenn wir ehrlich zu uns sind, erkennen wir das wohl, auf irgendwelche Erhöhungen unserer Lustgefühle gerichtet...Das mag sogar ein Parameter für unser Entscheidungshilfe sein...


Ich sehe dieses Schwanken zwischen Wunsch ( Illusion) - Möglichkeit -(Option)
und real ausgeführtem Ziel aber durchaus auch als interdependenten Vorgang ... in vielen Lebensbereichen .


Lieber Karl: Deine abschließende Höflichkeitsfloskel ehrt mich ...Du beweist ja durch Deine lange und durchdachte Antwort, dass sie halt " a wengerl kokett" ist.Danke !
lotte2
lotte2
Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von lotte2
als Antwort auf Lilith vom 05.02.2011, 16:33:25
Liebe ( ich darf doch so sagen?) Lillith ...

Es ist super, dass Deine Biographie geradezu ein Musterbeispiel für Karls und meine Überlegungen ist...

Die eine oder andere Möglichkeit hätte ich durchaus weiter ausbauen können, wenn nicht die Medizin die Priorität gehabt hätte. Andere Vorhaben musste ich in Erkenntnis meiner Unfähigkeit abbrechen und einiges ist mir einfach als Hobby übrig geblieben.
Meine Maxime war und ist es, erst mal ins Wasser zu springen. Ob ich dann schwimmen kann, wird sich erweisen.
geschrieben von Lillith



Herzlichen Dank
von einer, die (meist)nur sehr zögernd springt und (fast immer) bei Hindernissen die Flucht ergreift...
zum Ausgangspunkt, den (weiteren) Möglichkeiten springt ....


Lotte
nasti
nasti
Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von nasti
als Antwort auf lotte2 vom 07.02.2011, 06:29:30
Gestern lief ein Programm über

Shirley MacLaine "Gelebte träume."

Die Weltberühmte Schauspielerin, Produzentin, Tänzerin, Sängerin, Schriftstellerin äußerte sich über Ihr Leben, wie Sie realisierte alle Ihre Träume und Wunschträume.
Sie ist eine überzeugte Esoterikerin, und behauptet, alles lief bei Ihr Schicksalshaft und magisch.
Ich und viele andere in Vergleich mit Ihre Karriere sind nur kleine Lichter, und kann sein dasmeine Träume waren und sind banal, trotzdem sind das unsere Träume.

Wenn ich zurückblicke auf meine "Erfolge" *gg*, alle sind in Erfüllung gegangen mit Hilfe meiner starken Wünschen und echte Nachträume oder Halbträume /Alfa Zustand/, und das ganz erstaunlich schnell wie ein Wunder, ohne Fleiß oder ein kalkulierten Programm.

Nasti









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hema
hema
Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von hema
als Antwort auf nasti vom 07.02.2011, 23:45:45
Auch ich hab meine Träume und Wünsche!
Ich wünsche mir Frieden unter den Menschen und ein Ende der Versklavung ganzer Völker.

Meinen Weg dahin bestimmt mein starker Wille und Gottes Liebe, die das auch will. Meine Hoimepage erreicht die Menschen auf der ganzen Welt und das Geschehen in Tunesien und Ägypten bestärkt mich in meinem Tun. Denkende Menschen und gewaltloser Protest können Berge versetzen. Das hat schon Gandhi bewiesen.

Micha 4 - Wenn SCHWERTER ZU PFLUGSCHAREN geschmiedet werden und wenn Löwe und Lamm friedlich miteinader leben, dann haben wir das Paradies auf Erden zurück erhalten.

Das ist mein Wunschtraum. Gott gebe mir die Möglichkeiten dazu.

Zitat des Tages, 08.02.2011:

"Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat."


Mark Twain 1910-1935
Samuel Langhorne Clemens,
US-amerikanischer Schriftsteller
olga64
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Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von olga64
als Antwort auf hema vom 08.02.2011, 10:43:37

[b]Meinen Weg dahin bestimmt mein starker Wille und Gottes Liebe, die das auch will.

Wo war dieser Gott als in den Konzentrationslägern Millionen von Menschen vernichtet wurden? Wo war oder ist dieser Gott bei den vielen Kriegen weltweit, wo dies nach wie vor geschieht? Oder ist dafür ein anderer Gott, ein sog. Unter-Gott zuständig? Machen Sie es sich nicht ein wenig zu einfach Hema mit diesem - pardon - Kinderglauben? Olga
hema
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Mitglied

Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von hema
als Antwort auf olga64 vom 08.02.2011, 15:36:28
Kinderglaube ist das keiner! Sie sind schon wieder besonders gescheit !!!

Wo dieser Gott bisher war, das müssen Sie ihn selber fragen. Nur ER weiß warum das alles geschieht und geschehen musste.




nasti
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Re: Über Möglichkeiten und Wunschträume
geschrieben von nasti
als Antwort auf hema vom 08.02.2011, 17:49:20
Hi Hema

Die Weltgeschehnisse ändern und damit verbundene Wunschträume sind Utopien.

Um die Weltfriede KÄMPFEN ist auch nur ein Krieg, und das meistens mit Waffen.

Sehe Exodus---der liebevolle Moses hatte alles was Ihn auf der Wege zum seine Friede stand, brutal umgebracht. Frauen, Kindern, alles.

Wäre die Zeit reif, alle Religionen abschaffen, nur als Tradition betrachten.

Nasti

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