Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Närrische Tage am Rhein und anderswo"

Gruppenbeitraege "Närrische Tage am Rhein und anderswo"

luchs35
luchs35
Mitglied

Ein ungewöhnlicher Brauch: Beizenfasnacht
geschrieben von luchs35
Damit wir ein bisschen in Stimmung kommen, erst mal etwas Musikalisches, das wohl jeder von uns kennt: der unvergessene Ernst Neger und sein Humba,humba täteräää.

Und so nebenbei erzähl ich mal was von der Beizen-Fasnacht im Schweizer Rheintal, die es wohl bald nicht mehr in dieser Form gibt.

Dieser etwas gewöhnungsbedürftige Brauch, der scharenweise die überwiegend männlichen Besucher auch über die Grenzen lockte und noch immer lockt, geht auf die Zeit unmittelbar der ersten Industriealisierung des damals noch blutarmen Rheintales zurück. Die Gastwirte dekorierten in der Fasnachtszeit ihre Lokale mit anzüglichen Motiven, und das Bedienungspersonal wurde danach ausgewählt, wie freizügig sie den Alkohol an die Tische und an den Mann brachten. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die "Kleidung" immer weniger und in manchem der einschlägigen, weitherum bekannten Beizen war der knappste Tanga fast noch zuviel. Oben ohne war ebenso anzutreffen. Und gegen ein gewisses Getätschel durften die Mädels auch nicht zu hart einschreiten, aber das mehr als üppige Trinkgeld machte manches wett, denn umgerechnet 3000 Euro pro Woche half und hilft noch mancher Studentin über die sonst kargen Runden.

Selten allerdings findet man hier Schweizerinnen, die meisten Mädels kommen aus Österreich, heute auch aus Deutschland. Bildhübsch sind die meisten und makellose Figuren sind auch vorzeigbar.

(Archiv)

Vielleicht verhalf diese "attraktive" Art der Fasnacht dem Rheintal dazu, dass es mit zu den Hochburgen der närrischen Zeit wurde. Heute jedoch haben die uralten Bräuche wieder Vorrang....darüber werde ich noch berichten.

Die Zeit dieser sexuell überbetonten Beizenfasnacht geht ihrem Ende zu, was von den echten Fasnächtlern keinswegs bedauert wird.

Luchs
chris
chris
Mitglied

Deutsches Fastnachtsmuseum im schiefen Turm von Kitzingen
geschrieben von chris




Deutsches Fastnachtsmuseum in Kitzingen

Das Deutsche Fastnachtmuseum ist das offizielle Museum des Bundes Deutscher Karneval, der Dachorganisation von z.Z. rund 4.000 Fastnachtsvereinen, Faschingsgilden, Karnevalsgesellschaften und Narrenzünften.

Das Museum wurde 1963 als gemeinnützige Stiftung, unter der Konzeption "Fastnacht im Spiegel der kulturgeschichtlichen Entwicklung", gegründet. 1966 wurde es offiziell eröffnet und im Jahre 1980 erweitert.

Die Schausammlung des Museums ist in den sieben Geschossen des schiefen Falterturms in Kitzingen am Main (Bayern) untergebracht.

Schwerpunkte der Sammlung sind Masken, Requisiten, Medaillen und Orden, sowie mittelalterliche Bräuche, Literatur und Dokumente des Karnevals. Die Sammlung des deutschen Fastnachtsmuseums gilt als die bedeutendste und wissenschaftlich fundierteste Dokumentation des Karnevals in der Welt. Neben vielem anderen kann man z. B. die älteste noch erhaltene Narrenkappe Deutschlands bewundern. Sie stammt aus dem Jahre 1840 und wurde in Speyer ausfindig gemacht.

Die Verwaltung des Archivs, Magazinbestände und Geschäftsstelle befinden sich im Marktturm neben dem Rathaus.

-gefunden im www. und bei wikipedia-

Link zum Fastnachtsmuseum:

Fastnachtsmuseum



Leider kann das Museum im Moment nicht besichtigt werden, da es aus Feuerschutzgründen
geschlossen wurde. Es müssen umfangreiche Sicherungsvorschriften durchgeführt werden,
bevor es wieder geöffnet werden kann.







Liebe Luchs,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
hier bei uns ist natürlich der Höhepunkt der Straßenfasnet der große Freiburger Umzug. Zu diesem kommen aus der gesamten weitläufigen Umgebung, also auch aus den Schwarzwälder Hochburgen und auch aus der Schweiz viele Narrenzünfte und Hästräger angereist.
Es ist eine unglaubliche Vielfalt an Masken.

Ich habe hier ein schönes Video der Badischen Zeitung gefunden. Es lohnt sich, nach Betrachtung und Ansicht desselben die im unteren Feld des Videos angezeigten Filme anzuklicken. Damit bekommt man über die Vielfalt der alemannischen Hästräger einen Eindruck, auch über die durchaus manchmal rauhen Sitten.

Schönen Sonntag Euch allen

Meli

Freiburger Rosenmontagsumzug 2010

Anzeige

Bei neuerlichem Durchlesen fiel mir auf,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
dass außerhalb Badens der Begriff "Häs" nicht unbedingt bekannt ist.

Das Häs (Plural: Häser) bezeichnet im Umfeld der schwäbisch-alemannischen Fasnet das Narrenkostüm, das meistens aus einer oft Larve genannten holzgeschnitzten Gesichtsmaske und dem vollständig handgearbeiteten Narrenkleid besteht.
geschrieben von Wikipedia


Jede Narrenzunft hat ihr eigenes Häs und wird von allem Mitgliedern aller Altersstufen getragen. Das Häs ist sehr kompliziert zu nähen, da es aus den verschiedenen Filzlappen besteht, die in entsprechender Dichte aufgenäht werden müssen und ist reine Handarbeit.
Darunter muss für die warme Kleidung genügend Platz sein - das Wasserlassen ist für die Hästräger nicht immer einfach wegen der vielen Klamotten, die zu bewältigen sind.

Ich setze unten mal den Link von Wikipedia ein.

Meli

Häs
Lumpenmontag
geschrieben von ehemaliges Mitglied



Die Schwäbisch-Allemannische Fasnet ist vor allem eine Straßenfasnet,
obwohl es natürlich auch Bälle gibt.
Neben den traditionellen Umzügen im „Häs“ (siehe Beitrag meli)
findet hier bei uns noch eine richtige Straßenfasnet statt,
der sogenannte Lumpenmontag.

Der „Lump“ kleidet sich in Lumpen, abgetragene, geflickte Kleider,
fantasievoll ausgeschmückt und mit geschwärztem Gesicht.
Nach dem gemeinsamen Schminken (für die, die das wollen),
findet ein gemeinsamer Gottesdienst statt,
da die Fasnet ja fester Bestandteil des Kirchenjahres ist.

Danach beginnt das Treiben in den Straßen und auf den Plätzen.
Die Gruppen versammeln sich mit selbstgebauten Fahrzeugen oder ohne,
Kinder, den Narrensamen, im Schlepptau, ziehen sie durch den Ort,
begleitet natürlich von Musik.
Ähnlich dem Narr haben die Lumpen am Lumpenmontag Narrenfreiheit,
d.h. auch Redefreiheit, und so nehmen sie u.a. die Politik kritisch aufs Korn.





Neben Wirtshäusern werden auch Geschäfte mit Lumpenbesuch beglückt,
Schwarzwurst und Brot wird angeboten, Musik gemacht,
und nein, sie wollen keinen obulus dafür, das ist alles gratis.



Wenn es gegen Abend dann dunkel wird, versammeln sich alle Musikgruppen,
Teilnehmer und Zuschauer auf dem Marktplatz zum großen abschließenden Lumpenkonzert.



Am Dienstag findet hier dann der traditionelle Umzug statt,
am Aschermittwoch ist auch hier alles vorbei, und die Fastenzeit beginnt.

Und eigentlich müssten sich die narrigsten Narren in der Fastenzeit
dann auch am meisten zügeln.
Also eigentlich bis Ostern.

roseluise
chris
chris
Mitglied

Mich erstaunt immer wieder die Vielfalt
geschrieben von chris


der Kostüme und Masken (Häs) in der schwbisch-alemannischen Fastnacht.

Wer sich dafür interessiert, heute kommt ab 13.30 h im SWF ein Bericht über das
Narrentreffen in Schwenningen.

Über das Häs hat mir mal ein Chatter erzählt, dass es sehr schwer ist und
es vom Vater auf den Sohn vererbt wird.

eine Tradition, die hoffentlich noch recht lange weitergeführt wird.


Chris



Anzeige

Stimmt Chris,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
es sind viele Kg, die so ein Häs wiegt und es wird sorgsam in der Familie bewahrt. Es ist auch ein großer Kostenfaktor - denn die Holzmasken sind ja geschnitzt.
Auch die Kinder werden - wie man auf dem Video gut sieht - von kleinauf eingebunden. Auch diese Häs werden fürs nächste Kind oder Enkelkind aufbewahrt.
Die Zünfte sind sehr gut organisiert und fahren in der Fasnetszeit munter durch die Gegend von einem Umzug zum anderen, organisieren in ihren Ortschaften Kappenabende und gestalten sehr aktiv das Geschehen.

Danke für den Hinweis auf die TV Sendung.

Lieben Gruß
Meli
luchs35
luchs35
Mitglied

Das "Häs"
geschrieben von luchs35
"Häs" wird in alemannisch geprägten Gegenden auch außerhalb der Faschingszeit für die Kleidung gebraucht, wird also nur in manchen Teilen allein für die spezielle Fasnachtskleider inklusive Masken benützt. Meine aus dem Vorarlberg stammende Schwiegertochter benennt alles, was sich in ihrem Kleiderschrank befindet so.

Aber was echte Fasnächtler sind, bewahren ihr "Häs" sorgsam auf ,um es auch zu vererben.


Oftmals haben die handgeschnitzten und sehr speziellen Masken einen enormen Wert und werden zu horrenden Preisen gesammelt. Nicht zu vergessen, die wertvollen Kostüme, die meist zu bestimmten Zünften gehören.

Ja, mancherorts wird der Fasnachtsbrauch sehr ernst genommen und findet auch nach bestimmten Regeln statt.

Luchs
chris
chris
Mitglied

Bericht im TV beim SWR
geschrieben von chris


Ich bin immer wieder begeistert über den TV-Bericht. Mit viel Sachverstand
geben die Moderatoren Kommentare zu den Kostümen und dem Häs ab. So wird
viel Tradition bewahrt und auch erklärt.


Chris

luchs35
luchs35
Mitglied

Auch Spezialitäten gehören dazu
geschrieben von luchs35
Gerade in der Faschingszeit kommen auch besondere Spezialitäten auf den Tisch, die man das Jahr hindurch nirgendwo bekommt. Deshalb setze ich mal zwischendurch einige Rezepte rein, damit Kopf und Magen zusammen jubeln können :

Fasnachtsküchle oder Mutzen


Zutaten:
3 Eier
2 El. Öl
2 El. Zucker
Mehl
Öl zum Ausbacken

Zubereitung

Die Eier, Öl und Zucker gut miteinander verrühren und anschl. soviel Mehl hinzugeben, bis der Teig sich gut ausrollen lässt. Die kleinen ausgeschnittenen Rechtecke in der Mitte einschneiden und dann eine Ecke durchziehen. In heissem Öl ausbacken und anschliessend im Zucker wälzen.

Karnevalkrapfen

Zutaten:
250 g Butter
200 g Zucker
1 Vanilleschote, Mark
etw. Bittermandelöl
6 Eigelb (2 Eigelb zum
-Bestreichen zurückhalt
375 g Mehl
Eigelb
Mandeln, feingehackt
rote Marmelade

Zubereitung:
Butter schaumig rühren, löffelweise Zucker und nacheinander die Eigelbe, dann Vanillemark und Bittermandelöl zugeben. Das Mehl zuerst unterrühren, dann unterkneten. Gleichmäßig große Kugeln formen, in die Mitte eine Vertiefung eindrücken. Das zurückgehaltene Eigelb mit etwas Wasser verrühren, die Plätzchen damit bepinseln und mit Mandeln bestreuen. Marmelade in die Vertiefung füllen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, in den vorgeheizten Backofen schieben, goldgelb backen. Backzeit: 12-15 Minuten / Thermostat 4 bzw. 200ºC.

Huusfruend /Hausfreunde

Zutaten:
300 g Zucker
300 g Mehl
300 g Nüsse
gerieben oder
-Mandeln
300 g Rosinen
5 Eier
Zitronenschale

Zubereitung:
Die Eier mit dem Zucker schaumig rühren und etwas abgeriebene Zitronenschale dazugeben. Mehl, Rosinen und Nüsse beifügen und gut mischen. Alles auf ein gut bebuttertes Blech streichen und bei schwacher Hitze ungefähr dreissig Minuten backen. Noch warm in kleine Rechtecke schneiden.

Hessischer Fasenachtskuchen

Zutaten:
300 g Zucker
300 g Mehl
300 g Nüsse
gerieben oder
-Mandeln
300 g Rosinen
5 Eier
Zitronenschale


Die Eier mit dem Zucker schaumig rühren und etwas abgeriebene Zitronenschale dazugeben. Mehl, Rosinen und Nüsse beifügen und gut mischen. Alles auf ein gut bebuttertes Blech streichen und bei schwacher Hitze ungefähr dreissig Minuten backen. Noch warm in kleine Rechtecke schneiden.


Schweizer Fasnachtsküechli


Zutaten für 20 bis 22 Fasnachtsküechli

400 g Weissmehl; 3 Eier; 1 Teelöffel Salz; 2 Esslöffel Zucker; 3 Esslöffel flüssiger Rahm; 50 g Butter, der flüssig beigegeben wird. Nach dem Backen: mit Staubzucker überstäuben. Fürs Backen: Erdnussöl verwenden. Nach Belieben den Teig mit 20 g Kirsch, Zitronenschale oder einer Prise Salz anreichern.

Zubereitung:
Eier, Rahm und flüssige Butter mischen und dann mit dem Mehl zu einem Teig verarbeiten, bis er sehr geschmeidig ist. Teig hauchdünn ausrollen, so dass man durchsehen kann. Jetzt das Küchlein im siedenden Öl backen.

Bacheschnitte

Zutaten:
1/2 TL Salz
1 EL Öl
200 g Mehl
150 ml Milch
3 Eier
150 ml Rahm
30 Honigleckerli
50 g Maizena, Speisestärke
800 g Kokosfett, oder Erdnussöl

Zubereitung:
Mit den Teigzutaten einen festen Omelettenteig herstellen, der ziemlich dickflüssig sein sollte. Diesen Teig zugedeckt einige Stunden ruhen lassen.
Die Honigleckerli in diesem Teig wenden und im heissen Fritierfett schwimmend auf beiden Seiten backen.
Gut abtropfen lassen und im Zimtzucker wenden.
Am besten schmecken sie, wenn sie einige Tage gut verschlossen an einem kühlen Ort aufbewahrt wurden.

So, das wär's mal! Vielleicht weiß noch jemand Spezialitäten für die Fasnachtszeit, müssen ja keine süssen sein.

Luchs









Anzeige