Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Stille Tage am Rhein - und nebenan"

Gruppenbeitraege "Stille Tage am Rhein - und nebenan"

luchs35
luchs35
Mitglied

Herbstliche Gedanken
geschrieben von luchs35

Foto:Luchs35)



Oktobersturm

Schwankende Bäume
im Abendrot -
Lebenssturmträume
vor purpurnem Tod -

Blättergeplauder -
wirbelnder Hauf -
nachtkalte Schauder
rauschen herauf.
(Christian Morgenstern)





omaria
omaria
Mitglied

Am Mittelrhein gibt es auch schöne Motive...
geschrieben von omaria

Doch die Sonne geht jeden Abend auch im RHEIN mal *baden*!

luchs - du hast Recht:
Es *schlummern* noch viel Fotos irgendwo in den Archiven!
Hach - hätte ich doch mehr Zeit...

omaria

chris
chris
Mitglied

November
geschrieben von chris

November

Solchen Monat muss man loben:
Keiner kann wie dieser toben,
Keiner so verdriesslich sein
Und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
Keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht!
Ja, es ist ‘ne wahre Pracht.

Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
Wie sie tanzen in dem Wind
Und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
Und sie durcheinanderwirbelt
Und sie hetzt ohn’ Unterlass:
Ja, das ist Novemberspass!

Und die Scheiben, wie sie rinnen!
Und die Wolken, wie sie spinnen
Ihren feuchten Himmelsthau
Ur und ewig, trüb und grau!
Auf dem Dach die Regentropfen:
Wie sie pochen, wie sie klopfen!
Schimmernd hängt’s an jedem Zweig,
Einer dicken Thräne gleich.

O, wie ist der Mann zu loben,
Der solch’ unvernünft’ges Toben
Schon im Voraus hat bedacht
Und die Häuser hohl gemacht!
So, dass wir im Trocknen hausen
Und mit stillvergnügtem Grausen
Und in wohlgeborgner Ruh
Solchem Greuel schauen zu!

Heinrich Seidel



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omaria
omaria
Mitglied

November-Stimmung?
geschrieben von omaria
Für alle, die gerne hier sinnd... Aber besonders für luchs35

*LORELEY*

omaria
luchs35
luchs35
Mitglied

Gedanken im späten Herbst
geschrieben von luchs35


Der kleine Rheinkanal,der durch meinen Wohnort fließt


Eine Freundin schickte mir unlängst diese Gedanken, die sich die Autorin Regina Meier über den November machte.


Dein grauer Mantel wärmt mich nicht, November. Doch hüllt er mich ein und schmeichelt mir; ich habe das bunte Herbstgewand neben das zitronengelbe Sommerkleid gehängt.
Das Grau schmücke ich mit bunten Tüchern, so wie ich meine Fenster mit Kerzenlicht erhelle. Die Gedanken an das keimende Leben in der Natur verscheuchen die Tristesse, die wieder mal Gast in mir sein will. Habe mir ein Lächeln ins Gesicht gemalt, versuche es zu halten und siehe da, wie gespiegelt lächeln die Menschen zurück. Wo noch eben Missmut spürbar, zaubert das Lächeln ein Licht um sie und strahlt immer heller. Mein Herz tut sich auf und erkennt die Schönheit der Nebelschleier, gnädig verhüllen sie die Welt, geben ihr etwas Geheimnisvolles. Vorfreude erwacht, kindliches Staunen, das mit großen Augen auf die Lichter schaut, die nach und nach die Fenster erleuchten. Schon erahne ich die ersten Schneekristalle, die auf meiner Nasenspitze schmelzen und mit der Zunge fahre ich über die Lippen, um den Winter zu schmecken. Willkommen, November, ich mag dich und deine Eigenheiten. Dein Geruch ist ausgeprägt in meiner Erinnerung, wie liebe ich den Duft des Laubes. Das Rascheln unter meinen Füßen singt mir ein Lied und ganz leise klingen schon die Glocken des Advents mit.


Vielleicht mach ich dir, Omaria, damit auch eine kleine Freude

Luchs
Welch wunderschöner Text,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das trifft so meine derzeitige Stimmung.
Ich danke Dir sehr für diesen schönen Text und allen anderen auch für ihre Beteiligung.
Gegen die Tristesse muss man innerlich und äußerlich angehen.
Wann immer ich im Herbst am Bodensee war, hatte ich leider nur Nebel, doch glaube ich, dass diese klaren Tage wie Diamanten funkeln in unserer Erinnerung.
Und darauf kommt es an - diese können wir immer wieder hervorkramen, uns darein versenken und Kraft schöpfen.

Winterahnung


Ganz bunt wird die Natur sich zeigen,
wohin der Blick auch fällt.
Gefärbte Blätter tanzen ihren Reigen -
im Wind, der gerne damit spielt.

Sie sanft umschmeichelnd,
so fährt er übers Land.
Doch dabei bleibt es nicht,
denn oftmals wächst er zum Orkan.

Noch aber ist es friedlich, leis.
Und wir spazieren Lieblingswege.
Die Blätter trudeln reihenweis -
dort werden sich noch Igel regen.

Die Welt stellt sich ganz langsam ein
auf tiefes Winter-schlafen.
Ein sich’rer, wohl bekannter Hafen –
das wird unser Heim dann für uns sein.

Denn Winterahnung tragen wir
bereits in unsren warmen Herzen.
Doch später, leuchten warm und sanft
in dunklen Räumen - als Sonne große Kerzen.

© Meli Franzen

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luchs35
luchs35
Mitglied

Ein stimmungsvolles Gedicht...
geschrieben von luchs35
...hast du hier eingestellt, Meli, das zudem noch aus deiner eigenen Feder stammt. Ich hoffe, dass noch mehr User/Innen es wagen, eigene Verse, Bilder oder Geschichten rund um die stillen Tage des Herbstes hier vorzustellen.

Luchs
luchs35
luchs35
Mitglied

Der Herbst in alten Liedern
geschrieben von luchs35



Kaum rieselten die ersten Blätter von den Bäumen brach in allen Schulklassen das große "Herbstsingen" aus. So war es zumindest während meiner Schulzeit, aber auch meine Söhne kannten es noch, während die Enkel noch nicht einmal mehr die einfachsten Lieder kennen. Eigentlich schade, dass dieses Volksgut nur noch in Gesangsvereinen heimisch ist, erwecken diese Lieder doch auch ein Stück der Erinnerung an die Romantik aus vergangenen Zeiten, als Musik nicht nur aus der Steckdose kam.
Ein Lied ist mir in besonders guter Erinnerung - ich höre es noch immer sehr gerne -und hier ist der Text dazu:

Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.

Wie die volle Traube
an dem Rebenlaube
purpurfarbig strahlt !
Am Geländer reifen
Pfirsiche mit Streifen
rot und weiß bemalt.

Flinke Träger springen
und die Mädchen singen,
alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.

Geige tönt und Flöte
bei der Abendröte
und im Mondesglanz;
junge Winzerinnen
winken und beginnen
frohen Erntetanz.




Luchs
chris
chris
Mitglied

Bunt sind schon die Wälder
geschrieben von chris


hier noch das passende Lied.


Chris
luchs35
luchs35
Mitglied

Danke Chris....
geschrieben von luchs35
....Dass du die Melodie dazu noch reingestellt hast. Ich hatte eine Version von Hannes Wader, aber mein Godzilla bockte. Jetzt können wir mitsingen, der Text ist ja schon da. Auf geht´s!

Luchs

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