Haustiere Gibt es Vögel, die einen Winterschlaf halten?

Nur um der Exaktheit wegen....

Es gibt keine Reptilien die einen Winterschlaf halten.
Reptilien sind wechselwarm, Vögel sind eigenwarm .... ein gewaltiger Unterschied im gesamten Stoffwechsel inklusive aller Regelsysteme.

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mart

Hallo mart,


du meintest sicherlich "Es gibt keine Vögel, die Winterschlaf halten". Unsere Schildkröten sind nämlich schon abgetaucht und überwintern eingegraben in Kisten im Keller.

Die Temperartukonstanz allein ist aber doch auch kein eindeutiges Hindernis für einen Winterschlaf. Es gibt ja sich dickfressende Säuger (z. B. Bären und Igel), die im Winter auch schlafen gehen.

Vögel können wohl deshalb keinen Winterschlaf halten, weil sie sich nicht dick fressen dürfen. Sie müssen leicht sein, um fliegen zu können. Die Laufvögel, die das Fliegen wieder verlernt haben, leben entweder in zu warmen Gefilden oder aber sie haben das Vermögen, einen Winterschlaf zu halten, nicht wieder entwickelt, nachdem ihre fliegenden Vorfahren diese Fähigkeit verloren haben.
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karl

Hallo Arno,

bei Wikipedia lese ich gerade:


Winterschlaf haltende Vögel

Der Winterschlaf kommt nicht nur bei Säugetieren vor. Auch bei einigen Vögeln kennt man winterschlafähnliche Zustände. So reduzieren die Kolibris bei Nahrungsmangel oder Kälteeinbrüchen ihren Stoffwechsel und fallen in eine Schlafstarre. In unseren Breiten verfallen bei Hungerperioden junge Mauersegler während des Schlafes in einen poikilothermen (wechselwarmen) Zustand, ohne dass die Körpertemperatur so stark herabgesetzt würde wie bei echten Winterschläfern. Längere Zeiträume des Winterschlafs wie bei Säugetieren gibt es bei Vögeln jedoch nicht.

Dein Thema war also doch gar nicht so dumm! Ich sehe gerade, dass auch Ursula bereits den Hinweis auf eine entsprechende Information eingestellt hatte.
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karl

Als Meister konnte ich die Feststellung machen, dass es unter meinen Arbeitern "Vögel" gibt, die sogar das ganze Jahr über und stehend schlafen konnten )
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schorsch

... schorsch - wenn du sie mit in dein Bett nimmst...; was wohl deine Frau verweigern mag!

Nein, Vögel, die mit einem Tempraturintervall von -25 bis + 35 auszukommen gelernt haben, die gehen nicht mehr auf die Winter-Reise.

Warum auch? Um schlecht gewartete Rastplätze in Spanien und Zielplätze in Südafrika anzufliegen?

Ja, gut, Vögel haben keine Bewußstseinskontrolle über Abflug oder Zielgebiete; sie gehorchen den Temperatur-und Kost-Bedingungen, die sich vorfinden und überleben können (sonst ist die nächste Generation gefährdet).

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longtime

Nein, ich schrieb schon richtig, daß Reptilien
so wie alle anderen wechselwarmen Tiere keinen Winterschlaf haben.
Sie haben eine durch tiefe Temp. ausgelöste Kälte- oder eine Winterstarre (siehe dazu z.B.Wikipedia)mit "Frostschutzmitteln" im Blut und keiner Möglichkeit, ihren Betriebsstoffwechsel bei niedrigen Temperaturen aktiv anzukurbeln. Es fehlen auch praktisch alle aktiven und passiven Methoden des Kälte- und des Überhitzungsschutzes, die einzige Möglichkeit der Homöostase in dieser Hinsicht ergibt sich durch das Aufsuchen entsprechender Temperaturzonen. Nur so kann die
optimale "Betriebstemperaturen" erreicht werden. Falls die Außentemperaturen zu niedrig werden, ist die Innentemperatur entsprechend niedrig und damit verringert sich auch der Stoffwechsel und der Futterbedarf proportional.

Diese Abgrenzung vom Winterschlaf der Vögel und Säuger ist daher nicht eine kleinliche Wortklauberei, sondern entspricht fundamentalen Unterschieden im Stoffwechsel.
Dieser hatte große evolutionäre Vorteile zur Folge, sodaß Vögel und Säuger neue ökologische Nischen besiedeln konnten und darüberhinaus für die Saurier den (oder nur einen) Sargnagel darstellten. Die
Kältestarre wird im Gegensatz zum Winterschlaf zwingend von den fallenden Temperaturen eingeleitet.

Meine kurze Richtigstellung bezog sich auf Arnos Satz "Vögel sind ja mit den Reptilien
verwandt und von dieser Spezies
halten ja einige einen
Winterschlaf."

Der Winterschlaf von Eigenwarmen und die Kältestarre der Wechselwarmen sind unterschiedliche Lösungswege
für das Problem, wie ungünstige kalte Perioden überdauert werden können.

Danke Mart, das leuchtet ein.


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karl

Es gibt auch einige Kolibriarten in den Anden, die in kalten Nächten oder Kälteeinbruch in so eine Starre fallen:

Bei 12 Nektarvogelarten (6,6 bis 12,5 g) und 10 Kolibriarten (5,0 bis 17,5 g) wurde der tagesperiodische Gang des Energieumsatzes bei verschiedenen Umgebungstemperaturen gemessen und das Stoffwechselverhalten beider Vogelgruppen miteinander verglichen. Das Stoffwechselniveau bei Nektarvögeln liegt im Bereich des errechenbaren Erwartungswertes. Kolibris zeigen demgegenüber Umsatzraten, die wesentlich darüber liegen. Tageswerte: ca. +85%; Nachtwerte: ca. +108%. Die Tag-Nacht-Differenz (bei einer Umgebungstemperatur von +25 C) beträgt bei Nektarvögeln im Mittel 60% und bei den Kolibris rund 50% (inkl. Torporwerte). Bei normaler Ernährung zeigen Nektarvögel im Gegensatz zu Kolibris keinen Torpor. Im Torpor wird der Umsatz im Vergleich zum normalen Ruhewert nochmals im Mittel um rund 76% gesenkt. Der Tagesgang des Stoffwechsels ist bei Kolibris dadurch triphasisch. Die endotherme Reaktion auf fallende Umgebungstemperaturen ist beim normalen Ruheumsatz bei beiden Gruppen gleich. Die Stoffwechselsteigerung beträgt 2,8 J/g·h·C (N) bzw. 3,1 J/g·h· (K). Der Gesamtruheumsatz der Kolibris (Nachtwerte inkl. Torpor) sinkt im untersuchten Temperaturbereich mit fallender Umgebungstemperatur. Kolibris erreichen trotz Einschieben von energiesparenden Torporphasen erst bei relativ tiefen Umgebungstemperaturen (ca. +6 C) das Niveau der Nektarvögel, die aufgrund ihres niedrigen (normalen) Energieumsatzes offensichtlich keinen Torpor nötig haben.

Aber das sind sowieso kleine Kraftwerke mit erstaunlichen Fähigkeiten umd mit bis zu 200 Flügelschlägen / Min.

Für Zeiten, in denen der Kolibri nicht auf Nahrungssuche umherschwirrt, vor allem nachts, fährt er sämtliche Körperfunktionen zurück und drosselt den Stoffwechsel. Bei diesem so genannten Torpor, einem Energiesparmodus, handelt es sich um eine Art Kältestarre, bei der die Körpertemperatur unter zehn Grad Celsius absinken kann. Dabei setzt sogar die Atmung zeitweise aus.

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angelottchen