Forum Tierschutz etc. Haustiere Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft

Haustiere Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft

RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied

ich habe noch einmal ein wenig geforscht nach der Aussagem das Moslems Hunde ablehnen und dies würde sogar im Koran stehen ..
Hier ein Interview, leider nur in englischer Sprache mit Dr. Shabir Ally, einem kanadischen muslimischem Prediger und Präsident des Islamic Information & Dawah Centre International in Toronto, wo er als Imam fungiert .
Seine Antworten zu den Fragen, wie Moslems Hunde sehen sollten, sind sehr aufschlussreich und widersprechen komplett der Aussage, die hier von einem Teilnehmer gemacht wurden.

"Hunde werden im Koran an keiner Stelle negativ beschrieben, im Gegenteil - im 18. Kapitel wird die geschichte von 2 Jünglingen beschrieben, die sich in einer Höhle verstecken und bei ihnen ist ein Hund, der sie vor den Angreifern schützt - später zugefügte Kommentare beschreiben dann sogar, dass dieser Hund, obwohl unrein, im Paradies gelandet sei"  ...

auch seine weiteren Erklärungen zum Verhältnis zu Hunden sind sehr hörenswert und widerlegen die hier gemachte Aussage. Wäre ich argwöhnisch, so könnte ich meinen, dass jemand hier bewusst  die Hundefreunde gegen die Moslems aufbringen wolle - wir haben ja auch noch nicht genug Baustellen im Umgang mit den Menschen dieser Religion. Aber nein, das macht doch niemand, das wäre zu krude
 



hier noch ein weiteres, längeres Video zum selben Thema, der Sprecher , ein pakistanischer Moslem aus den USA, spricht unter anderem von rechten Blogs , die davon berichten, das Moslems Hunde hassen und Menschen nicht für voll nehmen, die Hunde haben - eine  eindeutig bösartige Art , die Menschen gegen Moslems aufzubringen  -
 


 
RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Dieser junge Mann verlor sein Augenlicht 3 jahre vor dem Interview, sein Führhund Vago ist sein grösstes Glück und seine wichtigeste Hilfe . seine Mosche erliess eigens für ihn eine Regel, damit er mit seinem Hund auch die Moschee besuchen kann,
 



 
RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Nachtrag - ich war gestern schon ein bisschen müde. Bei dem Hund, der ins Paradies durfte, handelt es sich um die Siebenschläferlegende, die ja auch im Christentum bekannt ist.


Und auch Hunde haben das Recht, ins Paradies zu kommen. In der Siebenschläferlegende (18 Al-Khaf), die sowohl im Christentum als auch im Islam zugeordnet wird, ist ein Hund der Held. Er bewacht den Schlaf der Siebenschläfer (die sieben Heiligen, die in einer Höhle Schutz suchen). Dieser Hund namens Kitmir wurde dafür mit dem Einlass ins Paradies belohnt.


Besondere Hunde im Islam
Immer wieder ist zu lesen, dass in der Ursprungszeit des Islam Hunde noch kein so umstrittenes Thema waren. Einigen Berichten zufolge liefen zu Zeiten des Propheten Hunde in den Moscheen herum und gehörten dort zum normalen Alltag.
Außerdem schrieb man dem Hund besondere Fähigkeiten zu. Hunde sollen mehr sehen und spüren als Menschen. Hört man einen Hund bellen, so solle man beten, um sich vor Unheil zu schützen. Denn vielleicht hat der Hund etwas Unsichtbares gesehen.
In mehreren Legenden aus dem islamischen Raum wird eine gute Tat gegenüber Hunden belohnt: Es wird von Menschen erzählt, die einen an Durst leidendem Hund begegnen und diesen mit Wasser versorgen. Der Prophet Mohammed lobt diese wohltätige Handlung und zeigt sich erkenntlich: Er befreit den Mensch von seinen Sünden und lässt ihn ins Paradies eingehen:

Während ein Mann unterwegs war, spürte er starken Durst. Er kletterte in einen Wasserbrunnen hinab und trank daraus. Als er wieder draußen war, sah er einen Hund, dessen Zunge heraushing und vor starkem Durst den Sand fraß.
Der Mann sagte zu sich: »Der Hund wurde vom starken Durst genauso befallen wie ich.« Er füllte dann seinen Schuh mit Wasser, hielt diesen mit seinem Mund fest, kletterte hinauf und tränkte den Hund damit da dankte ihm Allah dafür und vergab ihm (seine Sünden).
„Die Leute sagten: »O Gesandter Allahs, erhalten wir auch einen Lohn (von Allah) wegen der Tiere?«
Der Prophet erwiderte: »Wegen jedem Lebewesen gibt es Lohn!«
(-Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausg., Nr. 2363, zitiert nach islam-pedia.de)


Wie so oft sind religiöse Texte Auslegungssache und es hängt von jedem Menschen selbst ab, wie intensiv er eine Religion betreibt oder sie in seinem Alltag auslebt. Ohne Frage gibt es auch muslimische Menschen, die Hunde lieben und mit ihnen zusammenleben. Genauso gibt es auch überall Hundehasser, ohne dass dies einen religiösen Hintergrund haben muss.
Jahrtausendealte Traditionen, egal wie richtig oder falsch sie sind, transportieren Vorurteile, die auch in der Gegenwart oft nur schwer abzubauen sind. Wenn in einer Kultur über Hunderte von Jahren eine bestimmte Tierart als aussätzig gilt, dauert es verständlicherweise, dieses Bild zu verändern. Kulturelle Tabus gibt es in jeder Gesellschaft – während bei uns Kühe als Hauptnahrungsmittel dienen, werden sie in Indien als heilige Tiere verehrt. Andere Tiere, vor denen wir uns ekeln, gelten in anderen Ländern als kulinarische Delikatesse.
Begegnest du muslimischen Menschen, die Angst vor deinem Hund haben oder ihm aus dem Weg gehen wollen, nimm das nicht persönlich. Vielleicht schaffst du es sogar, ihnen zu zeigen, dass von deinem Hund keine Gefahr ausgeht.
Außerdem gibt es genug muslimische Menschen in Deutschland, die mit Hunden überhaupt kein Problem haben. Andere haben vielleicht bisher noch wenig oder schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht.
In vielen Ländern gelten Hunde auch vor allem als Arbeitstiere, die draußen auf dem Hof leben oder die Viehherden bewachen. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus befremdlich, dass sie bei Menschen in anderen Ländern sogar im Bett schlafen, mit hübschen Halsbändern geschmückt, beim Hundefrisör gestylt und im Alltag verhätschelt werden. Diese Arbeitstiere werden respektiert. Verachtet werden meist nur die Straßenhunde: Sie ernähren sich von Abfall und sind daher unrein. Zieht man den Bogen von der Ernährung, so sind Hunde, die der Mensch füttert auch nicht unrein.
Unter den drei Lehrmeinungen (der Hund ist rein, der Hund ist unrein, nur der Speichel des Hundes ist unrein) herrschen die letzten beiden vor. Selbst hier gibt es Ausnahmen: Von Hunden apportierte Jagdbeute gilt als rein, trotz Kontakt mit dem Hund und seinem Speichel.
I

Ich habe das mit den Moslems und den Hunden nun nocheinmal ausgebreitet, weil es mir wichtig ist,, Moslems mit einem Mal argwöhnisch zu betrachten, weil hier jemand behauptete, dass sie Hunde und Menschen mit Hunden nicht ausstehen können - das ist schlicht und einfach falsch .

Das unvermeidbare Ungeziefer und der Geruch ist in südlichen Ländern Grund dafür, dass Hunde nicht in der Wohnung gehalten wurden - aber auch da hat sich inzwischen viel geändert. Auch in Istanbul , in Beirut, in Tunis und Casablanca, in den Emirtaten und Ägypten  gibt es inzwischen grosse Rassehundeausstellungen und immer mehr Haushalte, die einen Hund als Familienmitglied anschaffen.

Insgesamt ist das Thema Hund und Mensch in südlichen Ländern und auch im Islam recht komplex und das hat sicher viele Gründe. Ich kenne es zum Beispiel aus Rumänien, da bewachen halbwilde Hunderudel nachts die kleinen abgelegenen Ortschaften - Hunde jeder Größe streiffen durch den Ort und durch die Gärten und verjagen Wildschweine und vor allem Bären, die sich sehr dicht an die Häuser trauen, weil sie in den Mülltonnen Futter finden. Dir Menschen fühlen sich beschützt und sicher durch diese Hunde, würden sich aber nachts , wenn diese Rudel unterwegs sind, auch nicht mehr auf die Strasse trauen. Aber sie füttern die Hunde, die tagsüber verschwunden sind oder nur einzeln anzutreffen sind und dann völlig harmlos sind. Hier haben übereifrige , vor allem deutsche Tierschützer aber den Fehler gemacht, diese Hunde retten zu wollen - hat sie eingefangen und in Zwinger gesperrt, in langen Autofahrten in ein fremdes Land gebracht und mit viel Glück vermittelt - und einige Dörfer hatten so plötzlich keine Bewacher mehr in der Nacht und entsprechenden Schaden durch Bären und anderes Wild -  gut gemeint ist wie man sieht nicht immer gut gemacht.

 

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Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2019, 08:13:01
Liebe WoSchi

DAS ist es,was mich an deinen Beiträgen und Berichten immer wieder erfreut:

du schreibst nicht mal eben etwas dahin,
sondern
berichtest oder erzählst nachweisbar,was du erlebtest oder was tatsächlich geschah.

Danke!

old_go

 
RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2019, 08:52:51

Vielen Dank, liebe old_go, Deine Anerkennung tut gut Scheinbar ist das Thema hier aber erledigt, es war wohl wichtiger, sich an einem einzelnen Wort und der nie stattgefundenen "Hetze" gegen einen einzelnen User , der nunmal keine Hunde mag, zu ereifern. Mir war es jetzt nur noch ein Anliegen, diese Falschmeldung zu dem Moslems und Hunden klarzustellen und nochmals zu erklären, warum in subtroüischen und tropischen Regionen die Menschen nunmal eher keine Tiere im Haus haben möchten - nachvollziehbar ist es, Es liegt an uns Hundefreunden, Verständnis für diejenigen zu haben, die Angst vor Hunden haben oder die zu meiden, die Hunde nicht mögen.

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von Mareike

Tiere mag ich und ganz besonders (die meisten) Hunde.

Ich habe den Thread nun nochmal komplett durchgelesen.

@TNoltes Beiträge sind ruhig gehalen und in dem Bewusstsein geschrieben, dass er bei den Hundefreunden auf Widerspruch stoßen wird.

Ein Aspekt seiner Beiträge, nl  "die Beschreibung des Sozialen Wandels in den letzten Jahrzehnten" ist durchaus diskussionswürdig.
Allerdings aus meiner Sicht in diesem Thread etwas heikel. Zwinkern
Aber wahrhaftig kein Anlass daraus einen Streit vom Zaun zu brechen.

In Tierisch beste Freunde werden Aspekte des Wandels aus historischer Sicht beschrieben. Durchaus lesenswert.


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Edita
Edita
Mitglied

RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 19.09.2019, 12:03:45
Tiere mag ich und ganz besonders (die meisten) Hunde.

Ich habe den Thread nun nochmal komplett durchgelesen.

@TNoltes Beiträge sind ruhig gehalen und in dem Bewusstsein geschrieben, dass er bei den Hundefreunden auf Widerspruch stoßen wird.

Ein Aspekt seiner Beiträge, nl  "die Beschreibung des Sozialen Wandels in den letzten Jahrzehnten" ist durchaus diskussionswürdig.
Allerdings aus meiner Sicht in diesem Thread etwas heikel. Zwinkern
Aber wahrhaftig kein Anlass daraus einen Streit vom Zaun zu brechen.

In Tierisch beste Freunde werden Aspekte des Wandels aus historischer Sicht beschrieben. Durchaus lesenswert.

...... und hier aus den diversen moslimischen Sichtweisen ...... wen es halt interessiert .....

Muslime und Hunde - Eine ambivalente Beziehung

Edita

 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von olga64

Als wohlhabendes Land, das seit Jahrzehnten in Frieden und Freiheit leben kann, können wir es uns leisten, den bei uns lebenden ca 12 Mio Hunden auch ein schönes Leben zu bieten.
Früher hatten sie die Rolle, uns zu bewachen und für uns zu arbeiten - heute werden sie oft zu ERsatzmenschen oder FAmilienmitgliedern, was auch mit dem demographischen 'Faktor zusammenhängt und Menschen auch damit ihrer Isolation entfliehen wollen.

Ganz zu Beginn der Flüchtlingswelle freundeten wir uns mit einer syrischen Familie an, die vor den Bomben  und den Angriffen ihres Herrschers geflohen waren. Bei einem Spaziergang waren sie sehr erstaunt über die vielen Hunde bei uns am See und fanden es auch gut, dass deren Hinterlassenschaften mittlerweile brav eingesammelt und entsorgt werden (ist ja noch nicht so lange her,dass dies flächendeckend endlich so gemacht wird).
Als die Familie dann TV hatte und auch die Werbung für Tiernahrung sah, fragten sie immer wieder, ob dies wirklich alles für Tiere sei und wieviel so etwas kostet.
Als wir ihnen dann Auskunft gaben und auch sagten, dass bei uns viele Hunde sogar im menschlichen Bett schlafen dürfen, konnten sie das gar nicht glauben.

Genau so wie wir unsere eigene Einstellung zu unseren Haustieren haben, haben andere Völker und Nationen diese auch - alles muss und soll so akzeptiert werden. Wenn dies ohne grössere Probleme so klappt, ist alles gut - wenn nicht, ist irgendwo ein grosser Fehler drin.
Heute hat sich unsere syrische Familie auch an die Hunde gewöhnt und die Kinder spielen sogar gerne mit ihnen, wenn sie ihnen begegnen. Olga

TNolte
TNolte
Mitglied

RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von TNolte
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.09.2019, 21:58:40

Bitte beachten: Im Islam zählen nicht nur die Aussagen des Koran, sondern auch die Hadithe.
Bei Streitigkeiten der Auslegung werden von möglichst hochstehenden (z.B. Universität in Kairo) Islamgelehrten Gutachten zur Auslegung verfasst (Fatwa).

Wie repräsentativ sind die von Dir angeführten Aussagen für islamisch geprägte Länder insgesamt?

Beispiel 1: Kanada. - In diesem Beispiel handelt es sich offensichtlich um einen Wach- oder Hirtenhund, dessen Funktion auch von traditionellen Muslimen nicht bestritten wird.

Beispiel 2: Pakistaner in den USA. - Warum lebt er wohl dort? Vermutlich wurde er in seinem Heimatland verfolgt. Wie die meisten Muslime in Pakistan über Hunde denken, ist nicht bekannt.
 

TNolte
TNolte
Mitglied

RE: Hund und Mensch - Das Geheimnis einer Freundschaft
geschrieben von TNolte
als Antwort auf Edita vom 19.09.2019, 12:30:26

Auch wenn die Hundezeitschrift WUFF eine eher parteiische Quelle ist, enthält der Artikel Muslime und Hunde - Eine ambivalente Beziehung wertvolle Informationen über Traditionen und Hintergründe, aber auch den kulturellen Wandel in einigen ausgewählten Ländern. 


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