Innenpolitik 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST

"Im grunde eine hervorragende Herangehensweise, jedem Bürger der DDR einen Anteilschein über ca. ein Siebzehnmillionstel des Volksvermögens zun geben, denn wenn auch das Volksvermögen zu DDR-Zeiten nur pro forma den Bürgern gehörte, so bestand ja nun immerhin die Chance, diesbezüglich Nägel mit Köpfen zu machen."

Dann hätten wir mit unseren Anteilsscheinen uns natürlich auch um die Schäden/Schulden/notwendige Sanierungen der ges. Infrastruktur... kümmern müssen.
UND - da frage ich mich, ob da von unserem Volkseigentum noch was übrig geblieben wäre.
Was meinst denn du?

Da hat "funker" seine Ideallösung parat : "Du hast die schlimmen Dinge aufgezählt, die sollen sie ruhig bekommen."

UND - da frage ich mich, ob da von unserem Volkseigentum noch was übrig geblieben wäre.
Was meinst denn du?

Die Abschlussbilanz der Treuhand wies damals wohl rund 250 Milliarden D-Mark Schulden auf, woraus man aber nicht den falschen Schluss ziehen sollte, diese mit dem "Wert" der DDR gleich zu setzen. Allein der Wert des Grund und Bodens Ostdeutschlands müsste diesen Betrag bei weitem übersteigen.
In unguter Erinnerung blieben auch die massenhaften Ramschverkäufe von Betrieben für eine symbolische Mark usw., was am Ende die Bilanz zusätzlich schlechter dastehen ließ.

Wie genau sich die Vertreter des Runden Tisches das mit den 17 Millionen Anteilsscheinen eigentlich durchdacht hatten, vor allem, wie die Ausübung in der Praxis hätte aussehen sollen, konnte ich mir schon damals nicht vorstellen. Die wussten ja im Januar 1990 auch noch nicht, wohin der Hase hier mal läuft, und vielleicht war es nur die Idee von künftiger Gerechtigkeit, die die Bürger hinsichtlich des "Volkseigentumes" während der Zeit der DDR nicht wirklich erlebten.

"Die Abschlussbilanz der Treuhand wies damals wohl rund 250 Milliarden D-Mark Schulden auf,..."

Aber wandersmann - es geht doch nicht nur um die Schulden, die geschultert werden mussten, sondern um die notwendigen Sanierungen für die vernachlässigte Industrie, die Infrastruktur ... und nicht zuletzt um die Umweltsanierungen im Gesamtwert von inzwischen mehreren hundert Milliarden € .
Hast du wirklich vergessen, dass die gesamte Großindustrie, die Kraftwerke ... Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren wurden und damit in vielen Teilen der DDR völlig unzumutbare Umweltbedingungen herrschten, die übrigens der DDR-Führung bekannt waren, weil in den 80-gern alarmierende Umweltdaten über die UNO veröffentlicht wurden und der Abstand in Bezug auf die Lebenserwartung der DDR- Bevölkerung zu den westlichen Industriestaaten immer größer wurde.

UND hier faselt man von wervollem Volkseigentum, das man der DDR-Bevölkerung vorenthalten, quasi gestohlen hat.

Ich habe gestern einen sehr interessanten TV-Beitrag über die NVA gesehen. Es war mir nicht klar, dass die kleine DDR eines der hochgerüstesten Länder der Welt war - auch wenn für vieles kein Geld vorhanden war, in militärische 'Equipments investierte man bis zuletzt. Diese Dinger kamen aus Russland und waren dadurch meist nicht verwendbar für die BRD, da innerhalb der Nato englisch gesprochen wird und die Waffengattungen ausschliesslich in russisch erklärt wurden.
Viele der Waffengattungen waren in modernster Form und wurden dann auch weiterverkauft - auch in Krisengebiete, bzw. solche, die es später wurden. Einiges ging in die USA, die natürlich interessiert daran waren, diese Equipments russischer Provenienz intensiv zu untersuchen.
Ein weiterer grosser Teil wurde verschrottet.
Die NVA-Menschen wurden zu einem kleinen Teil in die Bundeswehr integriert - viele wollten das auch selbst nicht und stiegen aus, um sich andere Jobs zu suchen.
Nächste Woche kommt in dieser Sendereihe in der ARD eine Sendung über die Stasi und was aus diesen Leuten wurde. Werde ich mir ansehen - daraus lerne ich im Nachhinein doch oft einiges. Olga

Schon wieder der Nebenbei-Hinweis auf diesen "christoph-hörstel" und keine Meinung dazu?!

Was soll man von dessen Auslassungen und der Verbreitung derselben halten?

lupus

Eins unserer ersten Erkenntnisse haben "Die Prinzen" Anfang der 90er Jahre in Töne gefasst:
"Du musst ein Schwein sein in dieser Welt ...!"
Gi.