Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Angebot an Sponsoren: NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers

Innenpolitik Angebot an Sponsoren: NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers

Karl
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Administrator

Re: Angebot an Sponsoren: NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers
geschrieben von Karl
Inzwischen ist NRW-CDU-Generalsekretär Wüst zurück getreten. Damit wird deutlich, dass unsere Einschätzung des Vorgangs im ST schon richtig war. Die Frage ob Wüst ein Bauernopfer ist oder der tatsächlich allein Verantwortliche kann ich von hier nicht entscheiden. Ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen, dass solche Kampagnen ohne Wissen des Chefs geplant werden. Karl
olga64
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Re: Angebot an Sponsoren: NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers
geschrieben von olga64
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 22.02.2010, 15:56:08
Was ist denn eine "grobe Garde"? Sind das die Überbleibsel des rheinischen Karnevals oder der rheinischen Frohnatur? Olga
Carlos_Philbin
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Re: Angebot an Sponsoren: NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers
geschrieben von Carlos_Philbin
als Antwort auf olga64 vom 22.02.2010, 16:56:46
Was ist denn eine "grobe Garde"? Sind das die Überbleibsel des rheinischen Karnevals oder der rheinischen Frohnatur? Olga

Jetzt enttäuscht du mich aber Olga.
Du fragst erst nach, bevor ich eine von dir auf den Deckel bekomme und nicht wie sonst üblich umgekehrt?

Zur groben Garde zähle ich Politiker, die hart durchgreifen.
Also im aktuellen Fall einen Verantwortlichen ausfindig machen und "bestrafen".
Will aber einräumen, dass für mich die näheren Umstände des aktuellen Falles nicht transparent genug sind um ein Urteil zu fällen.

Meine Anregungen aus der Sicht eines von mir titulierten Instinktpolitikers, stellen da eine weniger grobe Vorgangsweise dar.
Nämlich die Aufmerksamkeit des Themas nutzen und vielleicht sogar davon profitieren.

Ok, genug erklärt.
Jetzt schreib ich Rüttgers eine mail mit meinen Forderungen und wehe er hält sich nicht dran


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hugo
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Mitglied

Re: Angebot an Sponsoren: NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 22.02.2010, 16:40:14
hm Bauernopfer,,ok kann sein.

frag mich nur an welchen Fäden ( die er scheinbar gerade öffentlich abschneidet, der Rüttgers da hängt)

Diese Verfahrensweise das solche Packungen verkauft wurden (Messestände zusammen mit Politikerzeiten) soll es ja schon seit Jahren geben.

Also muss Rüttgers wohl eingewiesen sein und zugestimmt haben oder er hat seinen eigenen Terminkalender völlig aus der Hand gegeben und dementsprechend auch die politische Richtung und die dazu ausgesuchten zahlenden "Kunden" jeweils als Überraschung wahrgenommen haben?

hugo
Carlos_Philbin
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Re: Angebot an Sponsoren: NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers
geschrieben von Carlos_Philbin
Mittlerweile berichtet die Bild, dass es auch bei der NRW SPD möglich war, neben der Standmiete ein Gespräch und einen Fototermin mit SPD Politikern zu bestellen.

Auch die SPD bot Politiker-Treffen an

Bei den Rüttgersbriefen wurde die Anrede "Ministerpräsident" verwendet.
Zum Inhalt der Briefe äußerte sich Parteikollege Lammert: "Das Schreiben ist politisch selten dämlich"

Da stimme ich Lammert zu, denn dass man hier nicht deutlich zwischen Parteifunktion und Landesregierung unterscheidet, ist unprofessionell.
Oder ist es vom Land vorgeschrieben, dass ein Ministerpräsident immer so angesprochen werden muss?
Karl
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Administrator

Ja, so funktioniert Desinformation
geschrieben von Karl
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 22.02.2010, 22:00:54
So, jetzt habe ich auch einmal wieder Bild gelesen und fühle mich in meinem Widerwillen gegen dieses Blatt voll bestätigt. Selbst dem Text bei Bild ist zu entnehmen, obwohl offensichtlich mit der Schlagzeile gezielt ein anderer Eindruck erzeugt werden soll, dass die SPD Standbesitzern angeboten hat, für ein Gespräch mit SPD-Spitzenpolitikern vorbei zu kommen. Die angegebene Standmiete von 200.- Euro pro qm wird kaum mehr als die Kosten für die Hallenmiete und den Standaufbau abdecken.
Das Schreiben zeigt klar, bei der SPD gibt es keine Gespräche gegen Geld.
geschrieben von Der Sprecher der nordrhein-westfälischen SPD, Dirk Borhart
Etwas anderes ist den "Recherchen" der Bild nicht zu entnehmen. Karl

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Carlos_Philbin
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Re: Ja, so funktioniert Desinformation
geschrieben von Carlos_Philbin
als Antwort auf Karl vom 22.02.2010, 22:13:39
So, jetzt habe ich auch einmal wieder Bild gelesen und fühle mich in meinem Widerwillen gegen dieses Blatt voll bestätigt. Selbst dem Text bei Bild ist zu entnehmen, obwohl offensichtlich mit der Schlagzeile gezielt ein anderer Eindruck erzeugt werden soll, dass die SPD Standbesitzern angeboten hat, für ein Gespräch mit SPD-Spitzenpolitikern vorbei zu kommen. Die angegebene Standmiete von 200.- Euro pro qm wird kaum mehr als die Kosten für die Hallenmiete und den Standaufbau abdecken.
Das Schreiben zeigt klar, bei der SPD gibt es keine Gespräche gegen Geld.
geschrieben von karl
Etwas anderes ist den "Recherchen" der Bild nicht zu entnehmen. Karl
geschrieben von Der Sprecher der nordrhein-westfälischen SPD, Dirk Borhart

Wow, da musste ich jetzt echt zwei Mal hinschauen, ob das Posting auch wirklich von dir ist.
Diese Reaktion habe ich jetzt nicht erwartet, nachdem du kurz nach den ersten Meldungen über die Rüttgersbriefe bereits davon sprachst, wie beschämend es ist wenn sich ein Ministerpräsident verkauft und dass die Firmen diese Interviews für Firmenwerbung verwenden.

Also bei der SPD Werbung gibt es entgegen deiner Aussage schon etwas mehr Informationen:

Nach den Unterlagen habe die Standmiete 200 Euro pro Quadratmeter betragen. Die Unternehmen hätten unter „besondere Wünsche“ angeben können, welche SPD-Gesprächspartner „aus besonderen Fachbereichen“ sie sich wünschten und welche Foto-Termine mit SPD-Promis sie sich vorstellen konnten.

In dem Begleitschreiben zur Anmeldung heißt es: „Es ist 99%-ig sicher, dass Franz Müntefering und Frank-Walter Steinmeier in Halle teilnehmen werden, und wir gehen davon aus, dass wir mit beiden und natürlich auch mit Hannelore Kraft und weiteren Vertretern des Landesvorstandes den Stand besuchen.“


Und das war für April 2009.
Aber moment mal Karl.
Frühjahr 2009?
War da nicht das rote Herz noch in Ordnung und welche Funktionen hatte da denn Herr Steinmeier da? Vizekanzler und Aussenminister?
Aber das stört dich jetzt nicht und du wischt die Meldung der Bild mit der linken Hand weg.
Jaja, so schnell geht das mit der Moral.
Re: Ja, so funktioniert Desinformation
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 22.02.2010, 22:35:05
"Aber das stört dich jetzt nicht und du wischt die Meldung der Bild mit der linken Hand weg."


Hast du was anderes erwartet?

Ich habe auch noch 1 Beispiele vom Landesparteitag der Grünen( wurde 2006 im Landtag kurz diskutiert) in Brandenburg mit ähnlichen Vorgängen.
Also Messestände zusammen mit Politikerzeiten.

Wo ist da der wirkliche Unterschied?
Nun - der Unterschied ist "gewaltig" !

Ich schrieb ja schon :" "Bei Mandatsträgern ( Landtag, Bundestag...) der Unionsparteien und FDP gelten ganz andere Kriterien."

Genau das ist der Unterschied!

Deshalb werde ich hier nichts mehr dazu schreiben, denn die moralischen Parameter sind mir zu unterschiedlich gesteckt.


Gut finde ich übrigens die Wortwahl vom Bundestagspräsidenten: "Das Schreiben ist politisch selten dämlich".
Das hätte die CDU in NRW wissen müssen, zumal Rüttgers schon einige ziemlich ungeschickte Äußerungen abgeliefert hatte.


Carlos_Philbin
Carlos_Philbin
Mitglied

Re: Ja, so funktioniert Desinformation
geschrieben von Carlos_Philbin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.02.2010, 09:35:04
Nun interessiert sich auch der Spiegel für die Rolle der SPD bei diesem Thema:
Nicht nur bei der CDU werden Politiker-Kontakte an Unternehmer vermittelt, auch die Genossen bahnen Gespräche mit ihren Promis an. Eine Preisliste wie bei der Union gibt es zwar nicht, dafür können Anzeigen im "Vorwärts" und Sponsoring von Veranstaltungen den Weg zu einem Spitzen-Sozi ebnen.

Düsseldorf/Berlin - Eine einseitige Anzeige im SPD-Zentralorgan "Vorwärts" kostet 18.000 Euro. Gute Kunden der Zeitung bekommen einen ganz besonderen Service geboten: Kaminabende mit hochrangigen Vertretern der SPD. Die Gespräche finden bis zu zwölfmal im Jahr statt, im noblem Brandenburger Hof in Berlin etwa, bei einem festlichen Essen und gutem Weinen. 20 bis 25 Gäste kommen zu den Treffen und sie haben auch Gelegenheit zu vertraulichen Gesprächen am Rande der Veranstaltung. Sponsoren können sich mit bis zu 5000 Euro an einem solchen Abend beteiligen.

Der "Vorwärts"-Verlag lädt dazu ein. Ehrengäste und Redner sind die Granden der SPD. Egon Bahr hat da schon gesprochen, der frühere SPD-Generalsekretär Hubertus Heil war öfter dabei, auch Peer Steinbrück, als er noch Finanzminister war und Peter Struck, zuletzt Fraktionsvorsitzender. "Vorwärts"-Geschäftsführer Guido Schmitz hat gegenüber SPIEGEL ONLINE die Termine inzwischen bestätigt. Für die kommenden Runden würde derzeit bei Andrea Nahles und anderen angefragt....
geschrieben von Auch SPD setzt auf Politiker-Vermarktung
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,679676,00.html

Und die Kommentare aus der SPD zu Rüttgers, reichen von Käuflichkeit (Nahles) über Rücktrittsaufforderungen (Gabriel, und die NRW Ypsilanti) hin zu Prostitutionsvergleichen (Schäfer).

Tolle Politcomedy!


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