Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!

Innenpolitik Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!

myrja
myrja
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2012, 12:15:50
Jeder Ehemann sollte seiner treusorgenden Gattin ein Taschengeld in Höhe von 5 % seines mtl. Einkommens zahlen. Umgekehrt natürlich auch die Gattin ihrem treusorgenden Ehemann, wenn er den Haushalt führt. Darauf haben sie und er einen gesetzlichen Anspruch.

Außerdem sollte derjenige, der für den Lebensunterhalt in der Ehe sorgt, für den Partner einen mtl. Betrag in die Rentenversicherung einbezahlen. So wäre die Witwenrente wenigsten gerechtfertigt.

Myrja
peter25
peter25
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von peter25
Da ich verheiratet bin und meine Frau und ich gearbeitet haben, bin ich gegen eine Kürzung oder Wegfall der Witwenrente.
Die ist doch schon gekürzt wurden nur noch 55% ab Eheschließung 2001 statt 60%?

Da manche "Single " oder im sicherem "Hafen" sind .....klaro, die möchten oder fordern,dass die Witwenrente gekürzt oder ganz abgeschafft wird.
Das sind auch die,die das Ehegattensplitting,Kindergeld etc. abschaffen wollen.


Diese Denkensweise hab ich Gott sei Dank nicht.

Peter



myrja
myrja
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von myrja
als Antwort auf peter25 vom 17.01.2012, 12:25:11
Peter,

heißt das, wer einen Trauschein hat wird bevorzugt bzw. belohnt, wer keinen hat, ist selber schuld?

Wenn Ihr beide gearbeitet habt, wozu dann noch die Witwenrente? Dann bekommt Ihr doch Eure ganz normale Rente, oder etwa nicht?

Myrja

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pilli
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von pilli
als Antwort auf myrja vom 17.01.2012, 12:15:42
es ist ja nicht so, myrja

dass ich irgendjemandem die pfründe mißgönne

ganz im gegenteil...ich habe ja selbst erfahren, wie grosszügig anderer seits die versorgungsregelungen sind. mein vater starb mit 61jahren...ein jahr nach seiner pensionierung. zu der zeit erhielt meine mutter bereits ihre eigene rente plus einer nicht geringen betriebsrente. dazu kamen dann die witwenbezüge aus der pension meines vaters sowie einer witwenrente aus vorzeiten, als er noch nicht beamtet war. hinterlassen hatte mein vater ein vermietetes haus und grundstück. davon wurde seinerszeit nur wenig bis nix wenig angerechnet und natürlich hat die mum sich ob der vierfachen versorgung monat für monat gefreut. aber die frage ist doch, ob das gerecht ist und da waren wir beide uns oftmals im gespräch einig, datt sei übertrieben und mit ein grund fafür, dass die töpfe nicht lange reichen können, das zu garantieren. zumindest wird heute angerechnet; wenn auch unter wahrung des "Besitzstandes"...eine für mich schon längst fällige berechnungsart bei versorgungsbezügen.


--
pilli
myrja
myrja
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von myrja
als Antwort auf pilli vom 17.01.2012, 12:33:49
Pilli,

so ein Geldsegen ist immer willkommen. Wer würde da nein sagen!

Myrja
myrja
myrja
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von myrja
Ein interessantes Interview mit Frau Prof. Riedmüller
bis 2011 Mitglied des Beirats des Forschungsnetzwerkes Alterssicherung des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger.

Myrja

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peter25
peter25
Mitglied

Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von peter25
als Antwort auf myrja vom 17.01.2012, 12:29:21

Wenn ich mich recht erinnere bist du geschieden,bitte berichtigen wenns nicht stimmt.
Jetzt frage ich Dich, hast Du auf die Rentenansprüche,die Dir zustehen vom Ehepartner(Scheidung) verzichtet?
Wenn Ja,dann alle Achtung.Wenn Nein,dann kannste es Dir denken,was ich Denke.

myrja
myrja
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von myrja
als Antwort auf peter25 vom 17.01.2012, 12:54:31
Peter, ich habe selbst gearbeitet und mir meine Rente verdient. Auf die Rentenansprüche meines gesch. u. inzwischen verstorbenen Mannes konnte ich nicht verzichten. Das gehörte gesetzlich bei der Scheidung direkt dazu.

Denk also, was Du willst. Ich habe mir meine Rente, trotz vier Kinder, selbst verdient.

Myrja
uki
uki
Mitglied

Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von uki
als Antwort auf myrja vom 17.01.2012, 12:58:30
Myrja,da kannst du mir direkt leid tun, dass du gezwungen wurdest, die Rentenansprüche deines Mannes bei der Scheidung anzunehmen.
Ja, ja, ich lache.

..doch bestimmt verschenkst du sie regelmäßig an Bedürftige.
-uki-

pilli
pilli
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Re: Arbeitgeber fordern Kürzung der Witwenrente!
geschrieben von pilli
als Antwort auf myrja vom 17.01.2012, 12:54:12
...ZEIT: Die deutsche Sozialpolitik hat Frauen also dabei gefördert, sich von bezahlter Arbeit fernzuhalten.

Riedmüller: Diese Kultur ist tief verankert in der deutschen Sozialpolitik und im Denken von Gewerkschaften und Parteien. Frauen, die arbeiten, bekommen keine Kinder – das ist der Glaubenssatz gewesen. Das betrifft ja nicht nur die Rentenversicherung. Das betrifft das Steuerrecht, das Ehegattensplitting, die Vorteile, die Verheiratete beim Häuslebauen haben, und vieles mehr. Gleichwohl gibt es immer mehr Frauen, die erwerbstätig sind – trotz Kindererziehung. Sie tun das, weil sie eine Ausbildung haben – und weil wir in einer Kultur leben, in der Identität und Beruf zusammenhängen.

ZEIT: Jeder soll also für sich selbst vorsorgen, keine Frau und kein Mann soll vom Einkommen des anderen abhängig sein. Was haben Sie eigentlich gegen Familie?

Riedmüller: Gar nichts habe ich gegen Familie. Ich denke und argumentiere pluralistisch. Deswegen habe ich mich auch immer mit Frauen und Verbänden gestritten, die einer bestimmten Lebensform den Vorrang geben wollen. Das wird einer modernen Gesellschaft nicht gerecht. Es ist ja gerade das Wesen der modernen Gesellschaft, dass Menschen unterschiedlich leben können. Aber unser Sozialsystem folgt noch immer dem Leitbild der klassischen Ehe. Selbst die gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften wurden dem Ehemodell nachgebildet. Das ist absurd. ...
geschrieben von zeit interview


so sehe ich das, myrja

nachdem insbesondere in den nachkriegsjahren Adenauer und später dann andere kräftig dagegen gewirkt haben, die frauen zu stützen bei ihrem wunsch selbsttätig trotz familienwunsch zu sein.

das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schreibt zur entstehungsgeschichte dieser vorgehensweisen zum beispiel:

...In den 50er Jahren dominierte in der Bundesrepublik das Modell der Versorgerehe. Das Bürgerliche Gesetzbuch schrieb vor, dass der Ehename automatisch der des Mannes war, dass jede gesetzliche Vertretung des Kindes dem Mann vorbehalten war und dass der Mann die berufliche Anstellung seiner Frau kündigen konnte. Das Bürgerliche Gesetzbuch stand im Gegensatz zum Grundgesetz, das seit 1949 vorschreibt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind.
Die Berufstätigkeit der Frau war ständiger Kritik ausgesetzt, auch durch Bundesminister Franz-Josef Wuermeling: "Für Mutterwirken gibt es nun einmal keinen vollwertigen Ersatz." "Eine Mutter daheim ersetzt vielfach Autos, Musiktruhen und Auslandsreisen"...
geschrieben von BMFSFJ


zu diesen zeiten war ein schlechtes gewissen doch vorprogammierte denkungsart? nur langsam wandelte sich das bild und m.e. nicht zuletzt, weil massgeblich frauen dann die politischen entscheidungen vorbereitet haben.

geschichte des BMFSFJ

es könnte nicht schaden, den blick zu den überlegungen zur versorung der hinterbliebenden mal europaweit zu tun? und wenn es auch nur hilfreich wirkt, was da mittlerweile an verbesserungen im staatlichen haushaltstopf erzielt werden konnte.


--
pilli

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