Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

olga64
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2015, 16:41:58
Ihren Einwand verstehe ich nicht: ausdrücklich habe ich erwähnt, dass nicht verschreibungspflichtige Medikamente selbst bezahlt werden müssen, also nicht 'Sache der Solidargemeinschaft der 'Versicherten sind,dass diese die Kosten ganz oder anteilig übernehmen. Wo ist Ihr Problem?
Mein private Krankenversicherung bezahlt auch grossenteils solche Medikamente. Da sie jedoch oft in der Apotheke angeboten werden, nehme ich meist Abstand davon, weil ich deren Marketingkosten nicht finanzieren möchte. Dächte ich z.B. so,dass ich für meinen höheren Beitrag, den ich mit Sicherheit an meine Krankenversicherung bezahle, auch das Anrecht für alles, was der Markt so anbietet haben würde, sähe es anders aus. Aber ich halte viel von Solidarität,die natürlich auch mein Verhalten den anderen Versicherten gegenüber widerspiegeln soll und nicht nur umgekehrt. Olga
Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.12.2015, 17:11:12
???

Nicht verschreibungspflichtige Medikamente….

Verschreibungspflichtige Medikamente…

Deutsche Sprache ist eben doch eine schwere Sprache…
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2015, 17:50:07
???? Come down, Honey and keep calm.
Nicht verschreibungspflichtige Medikamene sind diejenigen, die frei in der Apotheke bezogen werden können und von den sich die Menschen oft Wunderdinge erwarten. Bei verschreibungspflichtigen ist eine Zuzahlung nötig, bis die individuelle Belastungsgrenze erreicht ist, die 2% jährlich vom Familieneinkommen beträgt (bei chronisch Kranken 1%). Wo ist also da Problem,das Sie umgehend wieder so in 'Rage bringt, dass Sie in einen Beschimpfungsmodus verfallen? Olga

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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.12.2015, 18:00:23
Ach Olga, war dein Weihnachtsfest nicht schön?
bukamary
bukamary
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2015, 17:50:07
Hallo Sirod,
vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang auf den Begriff rezeptpflichtig hinweisen. Vielleicht wird das dann verständlicher. Es gibt durchaus etliche Medikamente, die nicht von der Kasse gezahlt werden aber dennoch notwendig/sinnvoll sein können, die man auch nur auf Rezept bekommt, also ein Arzt notwendig ist.

bukamary
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 28.12.2015, 18:09:34
Ich komme jetzt mal auf das Titel-Thema zurück und kann meinerseits nur behaupten, dass ich immer froh war, in einem Land leben zu können, dessen Solidargemeinschaft mir helfen würde, wenn es mir mal so richtig schlecht ginge. ES sind ja die Beitrags- und Steuerzahler, die dafür Gelder aufwenden und nicht irgendein Phantom an der Spitze mit angeschlossener Gelddruckmaschine.
Mich hat dies aber auch immer bestärkt in meinem persönlichen Verhalten, darauf nur zurückzugreifen, wenn ich keine andere Möglichkeit sehe und dann auch nur so kurz wie irgendmöglich. Das deutsche Sozialsystem ist weltweit eines der wenigen und der grosszügigsten. Betrachten wir nur die USA oder England (um nur einige zu nennen): dort gibt es nach wenigen Monaten überhaupt nichts mehr für die Betroffenen und die müssen wohl oder üblich versuchen, sich über Arbeit zu finanzieren.
Das sollte schon mal nüchtern betrachtet werden, evtl. auch von denen, die unser System hoch-grausam empfinden - so ist es nämlich noch nicht. Wenn aber immer weniger Einzahler in Sozial- und Steuerkassen "nachwachsen", wird es irgendwann so sein in einer vergreisenden Gesellschaft, die dann nur "entnimmt" und nicht mehr zurückgeben kann. Olga

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freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 29.12.2015, 16:58:28
Über die Armut zu schreiben ist und bleibt ein schwieriges Thema, denn wie Olga es schon beschrieben hat, wir haben eines der besten Sozialsysteme der Welt.
Warum es aber trotzdem eine steigende Armut gibt, liegt einfach an der Umverteilung, die mein sonst sehr geschätzter Herr Schröder mit eingeführt hatte. Und natürlich die Nebenkosten für Rentner sind gigantisch gestiegen.
Es soll ja nunmal vorkommen, dass bei älteren Rentnerpaaren der Partner verstirbt und dann bleiben die Kosten für Wohnung plus Nebenkosten gleich, die Rente aber wird rigoros gekürzt.
Die Durchschnittsrente ist einfach zu gering zum Leben.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 30.12.2015, 10:48:04
DAs Problem bei den Rentner-Ehepaaren, wenn einer stirbt und die Witwenrente dann "nur" noch 55% beträgt anstatt früher 100% liegt darin, dass nur einer der beiden Ehepartner Rentenansprüche erwirtschaftete.
Das sind ja noch die - meist - Frauen, die auch nach der Kindererziehung (die ja nicht so lange dauert wie eine Berufstätigkeit von 40 Jahren oder mehr) "zu Hause" geblieben sind, anstatt einige Jahrzehnte durch Berufstätigkeit eigene Rentenansprüche zu erarbeiten.
DA meist die Gehälter dieser alleinverdienenden Männer vermutlich auch im Durchschnittsbereich lagen - also nicht allzu üppig waren - dürften hier immer Sparzwänge bestanden haben. Meist haben sich solche Leute ein Häuschen angeschafft, haben auf vieles verzichtet deshalb - aber im Alter dann eben keine hohe Miete u.ä. Jeder, dessen Rente übrigens zu niedrig ist, erhält staatliche Zuschüsse auch in Form von Wohngeld, welches ja jetzt auch noch anständig erhöht wird.
Aber es ist was es ist: zu spät diese Gegebenheiten zu prüfen, wenn keine Chance mehr besteht, gegenzusteuern, führt in das Drama. Aber daran sind dann schon die Leute selbst schuld - sie erhielten ja viele Jahre jährlich einen Renten-Kontostand mit Prognose und wollten es wohl nicht glauben, dass es so kommen wird. Olga
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf olga64 vom 30.12.2015, 16:51:07
DAs Problem bei den Rentner-Ehepaaren, wenn einer stirbt und die Witwenrente dann "nur" noch 55% beträgt anstatt früher 100% liegt darin, dass nur einer der beiden Ehepartner Rentenansprüche erwirtschaftete.
Das sind ja noch die - meist - Frauen, die auch nach der Kindererziehung (die ja nicht so lange dauert wie eine Berufstätigkeit von 40 Jahren oder mehr) "zu Hause" geblieben sind, anstatt einige Jahrzehnte durch Berufstätigkeit eigene Rentenansprüche zu erarbeiten.
DA meist die Gehälter dieser alleinverdienenden Männer vermutlich auch im Durchschnittsbereich lagen - also nicht allzu üppig waren - dürften hier immer Sparzwänge bestanden haben. Meist haben sich solche Leute ein Häuschen angeschafft, haben auf vieles verzichtet deshalb - aber im Alter dann eben keine hohe Miete u.ä. Jeder, dessen Rente übrigens zu niedrig ist, erhält staatliche Zuschüsse auch in Form von Wohngeld, welches ja jetzt auch noch anständig erhöht wird.
Aber es ist was es ist: zu spät diese Gegebenheiten zu prüfen, wenn keine Chance mehr besteht, gegenzusteuern, führt in das Drama. Aber daran sind dann schon die Leute selbst schuld - sie erhielten ja viele Jahre jährlich einen Renten-Kontostand mit Prognose und wollten es wohl nicht glauben, dass es so kommen wird. Olga


Ist Ihnen eigentlich klar, dass viele Frauen nach der Kindererziehung
gerne gearbeitet hätten, aber keinen gut bezahlten Job mehr bekommen haben, weil sie zu lange aus dem Berufsleben heraus waren?
Letztlich, wer Kinder in die Welt setzt ist selber schuld, nur wer glauben Sie bezahlt Ihre sicherlich üppige Rente?
Auf der anderen Seite jedoch erwähnen Sie die Vergreisung von Europa, zu der Sie ja wohl auch beigetragen haben.

Gutkarl
olga64
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gutkarl vom 30.12.2015, 17:29:28
Ach so - auch westdeutsche Frauen hätten jederzeit wieder ausserhäusig gearbeitet, wenn der Job gut bezahlt worden wäre? DAs hängt halt immer von den beruflichen Voraussetzungen ab, die jemand zu bieten hat.
Warum klappte dies eigentlich in anderen Ländern - auch der früheren DDR - soviel besser, dass Frauen nach der KIndererziehungszeit (die ca 15 Jahre beträgt) nicht zu Hause blieben, sondern auch ihrerseits in die Sozial- und Steuerkassen einbezahlten?
Ich machte dies mehr als 40 Jahre und finanzierte sicher mit meinen Renteneinzahlungen so manchen aktiven Rentner mit (habe ich gerne gemacht) und auch die kostenlose Krankenversicherung für die Nur-Hausfrauen, die ja bei ihrem Männern mitversichert sind.
Wenn nämlich die Kinder später einmal Deutschland verlassen oder BEamte werden, kommt auch von dieser Seite nichts mehr in die Rentenkassen. DA waren meine hohen Beiträge schon sicherer, die ich abdrückte.
Mir hätte es nichts ausgemacht, wenn mir jemand erlaubt hätte, aus der Rentenvesicherung auszusteigen (und später von dieser keine Rente zu erhalten). Ich hätte diese hohen Beträge privat angelegt oder Immobilien erworben und stünde heute sicher genau so gut da. Aber das ging ja nicht und es wäre auch unsolidarisch von mir gewesen, oder? Olga

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