Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 15.12.2015, 17:30:46
@Olga..

Es kam nie darauf an, wie lange jemand arbeitete, sondern immer, wie hoch das Gehalt war und er oder sie demzufolge in die Rentenversicherung einbezahlte.
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Nein, so ganz stimmt diese Rechnung nicht, die Zeiten (Beschäftigungszeiten) zählen auch,-- sonst könnte jeder nach 20 Jahren in Rente gehen, der ein Maximalgehalt hat. Das ist Allgemeinwissen.
Renten hat nichts mit ansparen zu tun, sondern auch etwas mit Solidarität um das Geld des Einzahler für viele Jahre zu sichern damit dem jetzigen Rentner etwas auszahlen zu können, plus Zuschuss vom Staat, ohne den geht es ja eh nicht.
Stell Dir vor alle Rentner gehen früher in Rente, auch die Armen, wer bezahlt dann Deine und meine Rente.
Nur durch die Masse der kleinen und mittleren Arbeiter etc. kann Deine Rente gesichert werden, denn kostenintensive Arbeitsplätze werden ja weniger.
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.12.2015, 18:47:43
Die klassischen Industriearbeitsplätze werden in Deutschland seit vielen Jahren immer weniger. Einer der Gründe ist,dass die Löhne in Deutschland zu hoch sind plus die Benefits wie viele Feiertage, hoher Urlaubsanspruch, lange Zahlungen im Krankheitsfalls usw. Deshalb technisieren die Unternehmen diese ARbeiten ,bzw. lagern sie aus in Länder, wo dies anders ist. Letztendlich müssen die Unternehmen so niedrige Verkaufspreise erwirtschaften, dass der deutsche Schnäppchenjäger auch damit zufrieden ist.
Wir haben eine Studienquote von mehr als 50%. Ob dies nützt oder nichts nützt, werden wir sehen, wie dies in Zukunft sein wird.
Da diese Menschen in BErufen arbeiten, wo sie mehr Geld verdienen, zahlen sie auch mehr Steuern und Sozialabgaben. Da zudem die jungen Menschen seit Jahrzehnten immer weniger werden, hat sich auch der Arbeitsmarkt gedreht für diejenigen, die gute Voraussetzungen liefern.
Ein Punkt wird auch zu wenig berücksichtigt: nicht nur ,dass immer weniger junge Menschen z.B. in die Rentenkasse einbezahlen, es werden später auch weniger Anspruchsberechtigte für Renten vorhanden sein - rein mathematisch betrachtet dürfte dies aufgehen. Olga
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Karl vom 15.12.2015, 17:23:02
Eigentlich hat Karl schöngerechnet
geschrieben von karl
ich habe überhaupt nicht gerechnet, sondern nur zitiert Karl


Erstens habe ich die Aussage übernommen, zweitens bist Du trotzdem im Boot
Ob Du rechnen kannst weiss ich nicht, bei Akademikern muss man ja auf alles gefasst sein, aber ich denke mal was Du einstellst, Du als Professor, hat doch Hand und Fuss, oder?
Soll heissen Du weisst was Du machst.
Ich falle auch öfters auf sowas rein, kurz mal etwas kopiert, eingestellt und auf einmal kommt die Keule, die Keule der Wahrheit.
Wer sich nicht damit auseinandersetzen muss, hat da auch gar keinen Ansatzpunkt geschweige denn Verständniss.
Habe ich auch schon des öfteren beschrieben.
Mann ist was mann hat.
Und wer mir hier weiss machen möchte dem wäre nicht so, der kennt die Armut nicht.
Freundschaft

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lupus
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf freddy-2015 vom 16.12.2015, 16:51:55


Das ist Allgemeinwissen.
Renten hat nichts mit ansparen zu tun, sondern auch etwas mit Solidarität um das Geld des Einzahler für viele Jahre zu sichern damit dem jetzigen Rentner etwas auszahlen zu können, plus Zuschuss vom Staat, ohne den geht es ja eh nicht.


Oh jeh, hier wird aber das Allgemeinwissen mangelhaft!

lupus
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf lupus vom 16.12.2015, 17:04:13


Das ist Allgemeinwissen.
Renten hat nichts mit ansparen zu tun, sondern auch etwas mit Solidarität um das Geld des Einzahler für viele Jahre zu sichern damit dem jetzigen Rentner etwas auszahlen zu können, plus Zuschuss vom Staat, ohne den geht es ja eh nicht.


Oh jeh, hier wird aber das Allgemeinwissen mangelhaft!

lupus


Ich denke Du hast etwas übersehen, Du bekommst keine Rente sofort nach zwanzig Jahren Arbeit, oder?
Das ansparen bezog sich als Vergleich einer Privaten Vorsorge/Lebensversicherung/Sparvertrag etc.
Die Rentenbedingungen sind nunmal auch nach Jahre aufgestellt.

Bring bitte ein konkretes nachvollziehbares Beispiel.
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 16.12.2015, 17:14:04
Angenommen, jemand beginnt mit 40 Jahren rentenpflichtig zu arbeiten und hört 20 Jahre später wieder auf, erhält er oder sie Rente für diese Zeit. Das gibt es oft bei Frauen, die zu lange wegen der Kinder zu Hause geblieben sind und dann spät anfangen, etwas für ihre Rente zu tun.
Die gesetzliche Rente ist ein Solidarmodell. Jeweils aktive Einzahler finanzieren die Rentner - viele Jahre haben wir dies getan, jetzt machen es andere für uns. Deshalb gibt es auch für Kinder einen Rentenanteil für die Mütter, was ich völlig richtig finde.
Ich kenne aber auch umgekehrte Fälle: bei uns wohnt ein Mann, der bis zu einem Alter von 45 Jahren in die Rentenversicherung als Angestellter einbezahlte. Dann machte er sich selbstständig - hatte aber nicht die Erfolge, die er erträumte, deshalb arbeitete er grossenteils schwarz. Nun erhielt er seinen Rentenbescheid für insgesamt 30 Jahre fällt diese natürlich nicht üppig auf. Für die Zeit der Selbstständigkeit traf er keine Vorsorge und verlangt jetzt "vom Staat" eine Aufstockung. Von dem Staat, den er jahrelang durch Schwarzarbeit betrogen hat. ER findet das selbstverständlich - ich nicht, da ja auch meine Steuergelder hier einfliessen. Olga

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freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 16.12.2015, 16:54:28
Die klassischen Industriearbeitsplätze werden in Deutschland seit vielen Jahren immer weniger. Einer der Gründe ist,dass die Löhne in Deutschland zu hoch sind plus die Benefits wie viele Feiertage, hoher Urlaubsanspruch, lange Zahlungen im Krankheitsfalls usw. Deshalb technisieren die Unternehmen diese ARbeiten ,bzw. lagern sie aus in Länder, wo dies anders ist. Letztendlich müssen die Unternehmen so niedrige Verkaufspreise erwirtschaften, dass der deutsche Schnäppchenjäger auch damit zufrieden ist.
Wir haben eine Studienquote von mehr als 50%. Ob dies nützt oder nichts nützt, werden wir sehen, wie dies in Zukunft sein wird.
Da diese Menschen in BErufen arbeiten, wo sie mehr Geld verdienen, zahlen sie auch mehr Steuern und Sozialabgaben. Da zudem die jungen Menschen seit Jahrzehnten immer weniger werden, hat sich auch der Arbeitsmarkt gedreht für diejenigen, die gute Voraussetzungen liefern.
Ein Punkt wird auch zu wenig berücksichtigt: nicht nur ,dass immer weniger junge Menschen z.B. in die Rentenkasse einbezahlen, es werden später auch weniger Anspruchsberechtigte für Renten vorhanden sein - rein mathematisch betrachtet dürfte dies aufgehen. Olga


Wenn es nach Dir und mir gehen würde, dann ja, das mit dem weniger Anspruchsberechtigte, aber die Industrie will jetzt noch kurzfristig viele Arbeitskräfte und der Rest, die Sozialkosten, interessiert (noch) nicht.

Das mit dem Auslagern ist vorbei Olga, weil China, Indien, Vietnam und Bangladesch eh schon diese Segmente übernommen haben und in Eigenregie liefern, Plus Formosa (Taiwan) Japan lasse ich mal raus denn die sind auch teuer geworden.
Qualität Made in Germany hat noch ein gewissen Wert.
Hochwertige Industriejobs wird es immer geben, in Japan ist man zurück gegangen zur Made by hand Production, ob das so bleiben wird, weiss ich nicht. Aber alles hat/macht seinen Sinn/Unsinn
Wenn die nächste Stufe der Roboter da ist, werden auch Studierte wegrasiert. Rationalisiert.
Das gibt es ja heute schon.

http://bootstrapping.me/22-jobs-die-es-in-zukunft-nicht-mehr-geben-wird/
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 16.12.2015, 18:01:44
Angenommen, jemand beginnt mit 40 Jahren rentenpflichtig zu arbeiten und hört 20 Jahre später wieder auf, erhält er oder sie Rente für diese Zeit. Olga


Vollkommen Korrekt, nur erhält die Person nach 20 Jahren mit 60 keine Rente.
Das meinte ich mit den Zähljahren mann/frau muss warten.
Oder horrende Einbussen in Kauf nehmen, 0,3 % pro Monat.
Das hochgerechnet bis 67 Jahren macht viel aus.
Wenn wir jetzt von einem arbeitenden Menschen ausgehen und nicht von uns Rentner.
Dann noch die Abschläge die ja jedes Jahr abgezogen werden.
Bei mir fast 10 % ca.
Bei den selben Zähljahren und der selben Einzahlsumme.
olga64
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 16.12.2015, 18:10:15
Das stimmt so auch nicht mehr, seitdem es die Rente mit 63 ohne Abzüge für Leute gibt ,die auf eine Erwerbsbiografie von 45 Jahren zurückblicken können. Frauen betrifft dies meist nicht ,da die grossenteils in dieser Generation zu lange zu Hause geblieben sind.
Eine Freundin von mir - 65 Jahre alt - hat mit ihrer Firma einen Aufhebungsvertrag geschlossen. Dieser sah für das laufende Jahr noch volle Bezahlung und Benefits vor. Ab 1.1.2016 wollte sie nun in Rente gehen, allerdings kämen dann Abzüge bis Juli 2017 (sie hat keine 45 Jahre, da sie lange studierte und auch im Ausland lebte).
Nun meldet sie sich arbeitslos - ALG 1 - und erhält dieses genau bis Juli 2017, kann dann ohne Abzüge in Rente gehen. Für den Arbeitsmarkt steht eine Frau in diesem Alter sowieso nicht mehr zur Verfügung und etwas mehr Rente gibt es dafür auch, weil bei ALG 1 ja in die Rentenversicherung noch einbezahlt wird. Olga
wandersmann
wandersmann
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.12.2015, 17:19:41
Eigentlich hat Karl schöngerechnet oder wie hattest Du es gemeint ?
Ich bin auf jeden Fall der selben Meinung wie Du.
geschrieben von freddy_2015


Meine Bemerkung hinsichtlich der Schönrechnerei von Arbeitslosenzahlen und der Vergleich mit der Zahlenakrobatik zu DDR-Zeiten, bezog sich auf die Kommentierung in dem von Dir verlinkten Beitrag aus der "finanzmarktwelt".
Weder Du noch karl waren mit dem Vorwurf der Schönfärberei angesprochen.

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