Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge

Innenpolitik Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 09.04.2015, 07:36:59
Ich weiß mit solchen Studien nichts anzufangen. Es werden 2000 bis 5000 Probanden befragt und die sind repräsentativ für ein Bundesland? Ich bin und bleibe Oberbayerin, dort geboren, auch aufgewachsen. Meine Eltern stammen aus Niederbayern aus ländlichen Gegenden wo die Vorbehalte gegen alles was fremd war immer größer waren als im oberbayerischen Nachbarland. Aber fremdenfeindlich war in meiner Familie niemand. Demzufolge war auch unser Bekanntenkreis nie fremdenfeindlich (gleich und gleich gesellt sich gern kommt hier wahrscheinlich am besten zum tragen).
Meine Kinder wurden liberal erzogen und haben sich wiederum einen liberalen Freundeskreis zugelegt.
Und wenn ich durch meine Geburtsstadt marschiere, in der Fußgängerzone bei einer Tasse Kaffee die Menschen beobachte und zuhöre, dann höre ich ganz viele Österreicher, Slowenen, Tschechen, Deutsche aber am wenigsten Bayern. Aber noch nie ist meine Geburtsstadt durch Fremdenfeindlichkeit aufgefallen.
Natürlich gibt es auch in Bayern fremdenfeindliche Menschen, wie überall auf der Welt aber gerade weil ich Bayerin bin, darf ich auch meine Empfindung und Erfahrung hier kundtun.

Und Tina, es stimmt nicht dass sich gerade in Bayern die Menschen nicht gegen die Nazi(m)ärsche auflehnen, sie tun es und zwar lautstark mit Gegenmärschen. Aber wie Du sicherlich anerkennst, hat das braune Gesocks auch ein Demonstrationsrecht. Ich finde das zwar nicht richtig, muß mich aber dem Gesetz beugen, ebenso wie die Gegner dieser Naziaufmärsche.
Im übrigen finde ich es haarsträubend in der heutigen Zeit sich darüber zu streiten wer mehr fremdenfeindlicher ist. Wir sollten alle miteinander dafür stehen, dass Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft nichts zu suchen hat.
Bruny
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2015, 08:26:53
Ich kann verstehen, Bruny, wenn man bei so einer Untersuchung ein unangenehmes Gefühl bekommt. Wer möchte "sein" Bundesland schon bei derartig unangenehmen Themen an der Spitze sehen. Warum sollte man aber die Untersuchung der Uni Leipzig anzweifeln? Ich glaube schon, daß sie ihre Arbeit nach besten Wissen durchführen und nicht leichtfertig solche Zahlen veröffentlichen. Zu dem Thema der regionalen Unterschiede kann ich dir zustimmen. Auch in Niedersachsen gibt es Regionen, die traditionell so schwarz sind, daß sie schon bräunliche Flecken bekommen. Und wenn in einem kleinen Dorf auf dem platten Land eine Familie erst seit zehn Generationen dort lebt, dann sind das "die neu Zugezogenen" So erzählte es jedenfalls mein vorletzter Chef von seiner Heimat Ostfriesland.

Trotzdem halte ich solche Untersuchungen für wichtig, vor allem, wenn sie regelmäßig wiederholt werden. Es geht meiner Ansicht nach nicht darum, eine Region an den Pranger zu stellen, sondern darum, Tendenzen sichtbar zu machen.

det
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2015, 13:51:03
Ich bin auch der Meinung, dass solche Studien veröffentlicht werden müssen. Die Südd. Zeitung legte ja am nächsten Tag noch Infos nach, denen zufolge die Ausländerfeindlichkeit und der Antisemitismus in Gesamtdeutschland gerade bei den Menschen über 65 Jahren exorbitant hoch ist. Bei den jüngeren, die grossenteils ja Schüleraustauschprogramme machen und in der Schule immer mit ausländischen Mitschülern konfrontiert sind, ist dies anders.
Es dürfte also beweisen, dass gerade in unserer Altersgruppe noch sehr viele Relikte aus der Erziehung vorhanden sind, die ja noch im Nazi-Sinne stattgefunden hat - dies dürfte bei einigen Menschen doch prägender sein als man so annimmt.
Andererseits kann ich auch gut verstehen, wenn nun mit etwas Schadenfreude in anderen deutschen Bundesländern mit dem Zeigefinger auf unser schönes Bayern gezeigt wird: wir sind nun mal beliebt (das bayerische Lebensgefühl wird als >Marke weltweit verkauft), sind ein reiches Bundesland, haben die beste Fussballmannschaft, das grösste Volksfest - werden von Touristen überschwemmt usw.usw.
Da entlastet es doch andere sicher sehr, wenn auch bei uns was nicht stimmt - aber das war ja vorher schon klar - es gibt in diesem Leben nichts, was 100%ig gut ist.
Froh bin ich als bekennende, stolze Bayerin nur darüber, dass diese unsäglichen Gida-Gruppen bei uns kein Bein auf die Erde bekamen und mittlerweile untereinander so zerstritten sind, dass sich die paar Hansln, die noch marschierten, aufgelöst haben.
Die Gegenbewegungen waren immer grösser - und das lässt mich mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Olga

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Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 09.04.2015, 15:54:25
Andererseits kann ich auch gut verstehen, wenn nun mit etwas Schadenfreude in anderen deutschen Bundesländern mit dem Zeigefinger auf unser schönes Bayern gezeigt wird:
Faszinierend, was man alles zusammen dichten kann. Niemand sprach von Schadenfreude außer der Bayerin. Offensichtlich muß die "bekennende, stolze Bayerin" irgendetwas erfinden, um die Studie herabzuwürdigen.

det, begeistert darüber, wie die bekennende, stolze Bayerin sich zum Narren macht
nerida
nerida
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von nerida
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2015, 16:22:31
[quote=olga64]Offensichtlich muß die "bekennende, stolze Bayerin" irgendetwas erfinden, um die Studie herabzuwürdigen.
geschrieben von det


aber nicht doch, ..
ich denke, ich kann mich für alle Bayern, die ja aus Unter -und Oberfranken, den Mittelfranken, die Oberpfalzern mit den Eingeborenen des bayrischen Waldes, den urwüchsigen Niederbayern und natürlich den Oberbayern bekannt durch ihr Oktoberfest und last not least, die linguistischen Grenzgängern den Schwaben, ein sehr gefährdestes Konglomerat bilden, ja mich für den Hinweis auf diese Studie bedanken.

Ich frage mich allerdings, wohin ich mit diesen Informationen soll und wie kann ich solche 'Elaborate vor dem Gilb der Zeit und dem Grünstich der Voreingenommenheit schützen?
Gibt es dafür auch Studien?
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 09.04.2015, 17:31:05
Ich frage mich allerdings, wohin ich mit diesen Informationen soll und wie kann ich solche 'Elaborate vor dem Gilb der Zeit und dem Grünstich der Voreingenommenheit schützen?
Gibt es dafür auch Studien?
Gut denn, schön der Reihe nach:
- wenn du dich schon fragst, wohin du mit den Informationen dieser Studie sollst, wie soll dir jemand anders diese Frage beantworten? Es ist allerdings interessant, daß du diese Frage stellst, also mit den Informationen aus der Studie anscheinend überfordert bist. Da kann ich dir nicht helfen.

- die Frage nach dem "Zahn der Zeit" habe ich dir bereits beantwortet und zum zweiten Mal muß ich dich darauf hinweisen, daß du dir die Frage hättest sparen können, wenn du die verlinkten Artikel gelesen hättest. Daß die "bekennende, stolze Bayerin" verlinkte Artikel grundsätzlich nicht liest und somit auf Texte antwortet, die sie nicht einmal gelesen hat, das ist mittlerweile allseits bekannt. Ich hätte nicht gedacht, daß du jetzt auch damit beginnst. Aber ich lerne gern dazu, es hilft dabei, die Qualität von Antworten einzuschätzen.

- was der Grünstich der Voreingenommenheit für Folgen hat, das hat die "bekennende, stolze Bayerin" zur Genüge bewiesen. Falls du oder jemand anders sich dem anschließen möchte - nur zu. Ich persönlich finde so ein Übermaß an Lokalpatriotismus total albern, um es vorsichtig zu formulieren. Wenn Niedersachsen an der Spitze gestanden hätte, dann hätte ich mir deswegen Gedanken gemacht und versucht mehr darüber zu erfahren. Wer statt dessen in beleidigten Lokalpatriotismus ausbricht, der ist in meinen Augen einfach nur kindisch.

det, hoffend daß es jetzt ein Ende hat

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von JuergenS
"Übermaß an Lokalpatriotismus"

da hast du recht, det, das ist es.

Gott sei Dank ist das nicht typisch für alle Bayern.

Ausserdem hab ich den Eindruck, dass Olga es nur tut, um zu tratzen, denn sowas kann man nicht ernst nehmen.

Seid unbesorgt, trotz der Wahrheit der Studie gibt es viele Menschen in Bayern, die liberal genug sind, um die Fremdenfeindlichkeit nicht überborden zu lassen.
Allerdings muß da noch mehr konkretes geschehen, um Bayern auch statistisch besser aussehen zu lassen.
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 09.04.2015, 19:55:18
Ausserdem hab ich den Eindruck, dass Olga es nur tut, um zu tratzen, denn sowas kann man nicht ernst nehmen.
Moin heigl,

ich habe keine Ahnung was "tratzen" bedeuten könnte, aber ich habe zu besagter Dame meine eigene Meinung. Es war mir schon immer ein Rätsel, wie Menschen darauf stolz sein können, in einem bestimmten Land oder einer Region zu leben. Stolz sein kann man auf etwas, was man sebst geschaffen, gelernt oder erreicht hat, aber darauf stolz zu sein, in einem Land zu wohnen oder dort geboren zu sein ...? Wer so etwas braucht, der muß es echt nötig haben.

det
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.04.2015, 13:51:03
Moin Det, Du hast mich missverstanden. Ich habe nicht die Studie angezweifelt sondern ich sagte dass ich mit Studien nichts anfangen kann.
Bruny

P.S.: jemanden tratzen bedeutet soviel wie "ärgern" "herausfordern" wollen und auf dem Gebiet ist Olga eine Meisterin
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.04.2015, 10:43:13
Moin Bruny,

gut, ich kann nachvollziehen, wenn Du Studien generell (methodisch?) anzweifelst.

Besagte Dame sehe ich nicht als Meisterin im tratzen, sondern im Angeben. Wenn Du ihre Beiträge unter diesem Gesichtspunkt betrachtest, dann kommt ein System zum Vorschein. Sie muß immer mehr Geld haben, besser vorgesorgt haben, die größere Lebensleistung vorzuzeigen haben, mehr wissen als alle anderen. Selbst wenn es um die Rente irgendwelcher fiktiver Menschen geht, dann muß sie betonen, daß die wahrscheinlich wenig bekommen usw usw Das wird auch dadurch deutlich, wie oft sie anderen unterstellt, daß sie auf sie neidisch wären.
Wenn gerade mal nichts zum Angeben da ist, dann findet sie Menschen auf die sie herabsehen kann: Hartz IV-Empfänger, Arbeitslose, Menschen mit weniger Geld oder auch irgendwelche Fremden in fragwürdigen Fernsehsendungen, über die sie herzieht.

Man braucht nicht mal die Küchenpsychologie zu bemühen, sondern nur zu beobachten. Wenn es nicht so ätzend wäre, dann könnte ich sogar Mitleid entwickeln.

det

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