Innenpolitik Berliner Senat kauft Wohnungen
Wie schon erwähnt: laut unserem Grundgesetz kann nur gegen Entschädigung enteignet werden. Und ob sich BErlin das dann leisten könnte? Bzw. muss der Berliner Senat auch einen positives Enteignungsentscheid nicht umsetzen.
Der Bedarf an so vielen Wohnungen hat auch viele Gründe: zum einen werden die Grundstücke immer weniger, auf denen gebaut wird und gerade Berlin leistet sich u.a. grosse Flächen, die nicht bebaut werden sollen (z.B. das Tempelhofer Feld).
DAs Problem ist, dass ein Grundstück nur einmal bebaut werden kann. Es würde sich also anbieten, in die Höhe zu bauen und dafür auf viele Einfamilienhäuser zu verzichten - dann könnten auch mehr Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, die in der Masse gesehen auch billigere Kosten beim Bau produzieren.
Die Menschen haben immer höheren Raumbedarf und immer mehr leben allein. D.h., in einer 60qm-Wohnung lebten früher bis zu 4 Personen; heute ist diese Grösse einer Single-Person zu klein.
Der Zuzug nach Berlin ist riesengross und alle brauchen Wohnungen. DAs lässt sich vermutlich nicht durch Enteignung abstellen, wenn dann auch die Investoren wegbleiben und anderswo ihr Geld unterbringen. Olga
Es würde sich also anbieten, in die Höhe zu bauen und dafür auf viele Einfamilienhäuser zu verzichten - dann könnten auch mehr Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, die in der Masse gesehen auch billigere Kosten beim Bau produzieren.Selbst aus der Immobilienwirtschaft kommen eine Reihe von Vorschlägen zur Verdichtung, dem Überbauen z.B. auch von Supermärkten, Parkflächen, auch der teilweisen Baufreigabe des Tempelhofer Feldes oder gar von Schrebergärten zur Schaffung von mehr Wohnraum. Da könnte viel mustergültig Innovatives entstehen, wenn es sozialverträglich (zum Teil wenigstens) ablaufen könnte, denn Privatkapital wird es brauchen, es sei denn man würde auch 'innovativ' finanzieren (Bürgerfonds usw.).
aixois
PS: Die Frage nach den Entschädigungen ist noch mal eine andere. Verkehrswert meint nicht unbedingt zu Spekulantenpreisen, sondern um 'normalerweise' am MArkt (langfristig) erzielbare Preise. Aber das müssen meist Gerichte entscheiden.
So und jetzt bilde ich mich ohne querzudenken per 'quer' über die 'Zustände' in Bayern fort.
Ein weiteres Problem ist auch ,dass sich Leute gegen z.B. so hohe Häuser wehren, wenn sie selbst in einem Einfamilienhaus mit Gärtchen leben.
Da entwickeln sich dann umgehend Bürgerinitiativen, die Schlimmsten befürchten, wer in die hohen Häuser einzieht, zumal wenn sie günstig in der Miete z.B. auf Sozialwohnungs-Niveau sind.
Die Häuslebesitzer befürchten umgehend Wertverlust für ihre Immobilien und ziehen die juristische Gegenwehr durch mehrere Instanzen durch.
Das alles führt natürlich auch dazu,dass Investoren sich scheuen, in so unsichere Objekte zu investieren, da es auch die Realisierung solcher Vorhaben zeitlich extrem verzögert und verunsichert.
In Bayern gibt es Objekte, wo die Investoren zwar im Luxussegment bauen können, aber einen bestimmten Anteil der Wohnungen zu "normalen" Mieten zur Verfügung stellen müssen. Theoretisch klappt das anscheinend; nur im zwischenmenschlichen Bereich des Zusammenwohnens dürfte es ähnliche Probleme geben, wenn dann jemand hohe Kosten für seine Eigentumswohnung in guter Lage hatte und neben ihm jemand wohnt,d essen Miete der Steuerzahler bezahlt. Olga
Naja, das Problem mit den Häuslebesitzern dürfte sich beim Überbauen der alten Bolle Filialen (heute REWE) nicht stellen. Und gibt ja noch einige. Weiss jetzt gar nicht, ob die abgefackelte am Görlitzer Bahnhof, wo ich manchmal einkaufte, wieder in Betrieb ist.
aixois
Ich bin da etwas skeptisch, was den Stand dieser 'Information' angeht, die derzeit in allen "rechten Gazetten' mit fasst gleichlautendem Text erschienen ist : klammheimlicher Beschluß ... vom Bezriksparlament durchgewinkt --- heimlich und still .... usw.@aixois
Ich kenne die Vorlage (es ginge also nicht um einen Beschluss) nicht, möglicherweise handelt es sich um ein fake. Keine der Presseorgane hat was daraus veröffentlicht.
Ich lasse mich grn vom Gegenteil überzeugen, aber ich halte diese Falschnachrichten ein paar Tage vor der Wahl, der Wahlkampfhetze geschuldet .
geschrieben von aixois
Aktuell ist dazu im Tagesspiegel vom 26.8.2021 folgendes zu lesen, also kein fake:
Erinnern Sie sich an den Antrag „Entmilitarisierung öffentlicher Raum“? Mit diesem wollten die Grünen schon vor zwei Jahren einen „Diskurs“ über Straßenumbenennungen in Kreuzberg in Gang setzen. Das erregte viel Aufsehen, denn Gegenstand der Debatte sollte vor allem der gesamte sogenannte Generalszug um den Kreuzberg sein. Was ist aus dem Antrag, nach zahlreichen Diskussionen und Änderungen im Kulturausschuss, geworden? Die BVV beschloss am gestrigen Mittwoch (25.8.2021) mehrheitlich (gegen Stimmen von CDU, FDP und AfD), einen Diskurs- und Beteiligungsprozess zu initiieren, „der sich mit kolonialem, militärischem, nationalsozialistischem und rassistischem Erbe aus der deutschen Geschichte, welches sich in Straßennamen niederschlägt, auseinandersetzt“. Beteiligt werden sollen auch Expert*innen vom Verein Decolonize Berlin, Historiker*innen, Bürger*innen und Politiker*innen aus Xhain. 2022 soll auch eine Fachkonferenz stattfinden. Timur Husein (CDU) hatte noch versucht, den Antrag mit den Worten „sozialistischen und kommunistischen Hintergrund“ zu ergänzen und zudem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz miteinzubeziehen. Auch die SPD findet das gut („die Debatte wäre breiter aufgestellt“), doch die Änderung wurde abgelehnt. .........................................
Das heisst also, es wird nach den Bundestagswahlen losgehen mit Diskursen und Diskussionen. Immer neue Ideen in Berlin, Straßen umzubenennen. Was würden wohl die Briten sagen, wollte man ihnen den Trafalgar square umbenennen oder die Waterloo-Station?
Michiko
So ein Prozess ist ja schon seit ein paar Jahren im Gespräch. Ich finde auch, dass sie das ruhig machen können, es könnte 'geschichtsbewusstseinsbildend' wirken , wer erinnert sich noch an die Befreiungskriege gegen den französischen Imperator - und die 6 km 'Erinnerungsstraßen', die der 'Generalszug' vor über 100 Jahren darstellen sollte ?... einen Diskurs- und Beteiligungsprozess zu initiieren, „der sich mit kolonialem, militärischem, nationalsozialistischem und rassistischem Erbe aus der deutschen Geschichte, welches sich in Straßennamen niederschlägt, auseinandersetzt“.
Dass dabei dann auch die Rolle und das Verhalten einiger Generalsgrößen und ihrer Heldenwürdigkeit hinterfragt wird, ist auch nicht schlimm. Ein Yorck unterschied sich erheblich von den herrisch-brutalen Gneisenaus und Blüchers. Aber die Preussen haben ja auch auf die Napoleonischen Allierten geschossen, junge Deutsche .... Könnte man ja auch mal reflektieren, den Nutzen des "Einig-Seins", bzw. die Relativierung einer 'Überhöhung' des Nationalen, des 'Vaterlandsgedankens' und sein Missbrauch in diesen Tagen. An den Namen hängt eben mehr dran als nur Befehlsgewalt über junge Männer.
Ob deshalb eine Mehrheit der Leute die Straßenschilder abmontieren will, bezweifle ich aber.
Ich denke, es gibt wichtigere Probleme in den betroffenen Bezirken.
Es ist aber etwas anderes, eine Diskussion anregen zu wollen, als so zu tun, und damit die Bevölkerung auf die Barrikaden zu bringen, als ob die Umbenennung sei klammheimlich beschlossen worden und werde zeitnah per einfacher Anordnung (Dekret) umgesetzt.
Das meinte ich mit "fake news", nicht dass das Thema existiert.
aixois
Also, wenn ich nun eine Wohnung mieten oder kaufen will, muss ich mich zuvor schlau machen über den Namen der Straße, in der sich diese Wohnung befindet. Es kann also passieren, die Wohnung gefällt, die Miete ist erschwinglich, das Umfeld passt auch, Anbindung ÖPNV ist gegeben, nur der leidige Straßenname passt nicht. "Geschichtsbewusstseinsbildend" lehne ich also ab, Yorckstraße z.B. oder ich formuliere gleichzeitig einen Antrag auf Straßenumbenennung.
Du schreibst selbst, wen interessieren noch heute die Generäle der alten Preußen und dass die Preußen auf die napoleonischen Soldaten geschossen haben? Und ob Blücher oder Gneisenau ein herrisches bis brutales Wesen an den Tag legten? Ist das dann nicht Unsinn hoch drei?
Michiko
@Michiko,
ich kann beim besten Willen nicht verstehen, was Dein Beitrag sagen will.
Ist aber auch nicht so wichtig.
Wie ich schon schrieb: es gibt wirklich Wichtigeres als die ollen Preußengenerale.
aixois
Mein BRuder und seine Frau leben in Berlin-West im sog. Bayerischen Viertel seit mittlerweile 40 Jahren in einer schönen, sehr grossen Altbauwohnung mit einer fast lächerlichen Miete,da immer noch der alte Mietvertrag gilt.
Sollte irgendwann die Aversion der Berliner gegen Bayern anwachsen, könnte es sein, dass auch dort Strassennamen geändert werden? Meinen Bruder und meine Schwägerin würde dies sicherlich zum Lachen bringen - denn die Wohnung bliebe ja bestehen. (Kleines Spässchen am Rande). Olga
Wie schon erwähnt: laut unserem Grundgesetz kann nur gegen Entschädigung enteignet werden. Und ob sich BErlin das dann leisten könnte? Bzw. muss der Berliner Senat auch einen positives Enteignungsentscheid nicht umsetzen.Mehr in die Höhe zu bauen ist eine gute Möglichkeit. Leider wird das in Berlin kaum umgesetzt. Man könnte deutlich mehr und höher bauen, aber leider wird dies nicht ausgenutzt. Viele Neubauten sind viel zu niedrig, dadurch geht Platz verloren. Hochhäusser kosten einiges, allerdings gewinnt man auch einiges an Platz dazu.
Der Bedarf an so vielen Wohnungen hat auch viele Gründe: zum einen werden die Grundstücke immer weniger, auf denen gebaut wird und gerade Berlin leistet sich u.a. grosse Flächen, die nicht bebaut werden sollen (z.B. das Tempelhofer Feld).
DAs Problem ist, dass ein Grundstück nur einmal bebaut werden kann. Es würde sich also anbieten, in die Höhe zu bauen und dafür auf viele Einfamilienhäuser zu verzichten - dann könnten auch mehr Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, die in der Masse gesehen auch billigere Kosten beim Bau produzieren.
Die Menschen haben immer höheren Raumbedarf und immer mehr leben allein. D.h., in einer 60qm-Wohnung lebten früher bis zu 4 Personen; heute ist diese Grösse einer Single-Person zu klein.
Der Zuzug nach Berlin ist riesengross und alle brauchen Wohnungen. DAs lässt sich vermutlich nicht durch Enteignung abstellen, wenn dann auch die Investoren wegbleiben und anderswo ihr Geld unterbringen. Olga
Gruß