Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Themenduplikat: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter

Innenpolitik Themenduplikat: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter

Sirona
Sirona
Mitglied

Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von Sirona
Dieses Thema hatte ich bereits unter "Tierschutz" eingegeben, setze es aber auf Empfehlung einer Userin noch einmal hier ein. 
 
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Weiblich oder männlich bedeutet Leben oder Tod
 
Als ich gestern diese Nachricht hörte glaubte ich es einfach nicht. Wie herzlos muss man auch als Richter sein diesem unsinnigen Töten zuzustimmen und wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund zu stellen. Und das obwohl vor dem Richterspruch das diesbezügliche Tierschutzgesetz zitiert worden ist. 
Schon seit Jahren beanstandet der Tierschutz diese bestialischen „Morde“ an unschuldigen Wesen.  Immer wieder zeigen Tierschützer Brütereien wegen der qualvollen Selektion bei der Aufzucht von Legehennen an. Doch sie scheitern, denn das Töten ist legal. 50 Millionen männliche Küken werden jährlich geschreddert oder vergast
Ständig versprach die Regierung Abhilfe zu schaffen – aber nichts ist passiert.  So ist es kein Wunder dass allmählich unsere Jugendlichen die Faxen dicke haben und auf die Straße gehen, denn unsere Politik ist eine Verzögerungspolitik, die sich einfach nicht für Veränderungen zum Wohle des Tieres und auch Volkes entscheiden kann. 
 
https://www.berliner-kurier.de/trotz-gesetzlichem-verbot-suesse-kueken-werden-weiter-vergast-und-geschreddert-3357078


 
P.S.
Meine Stellungnahmen zum Thema habe ich unter "Tierschutz" geschrieben.

 
novella
novella
Mitglied

RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von novella
als Antwort auf Sirona vom 16.06.2019, 11:16:26

Mir geht die Hutschnur hoch, wenn ich die Begründung des Gerichts höre, mit der das Töten der kleinen Hähnchen weiter betrieben werden darf. Weil "wirtschaftliche" Gründe das gebieten. Wenn es um Geld geht, dürfen Gesetze gebrochen werden, mit politischer bzw. juristischer Genehmigung. Der Artiekl 1 des Tierschutzgesetzes besagt: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“  Zwar hält das Gericht die Tötung der Tiere nicht für  vernünftig. Aber wenn die Lebensmittelindustrie bzw. die Massentierhalterlobby wegen zu erwartender wirtschaftlicher Schäden dagegen ist, dann darf weiter vergast oder geschreddert werden.
Ich halte das Urteil samt Begründung für unglaublich!

Ähnliches gilt auch für die Tiertransporte quer durch Europa in den Nahen Osten. Da erlassen Bundesländer, die dafür zuständig sind, Verbote dieser Transporte, und dann kommt wieder ein Gericht und verdonnert die Tierärzte, die ihre Zustimmung zu solchen Transporten geben müssen, dazu, das auch zu tun. Egal, ob es in dem jeweiligen Bundsland verboten ist oder nicht.

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von dutchweepee
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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von JuergenS

Ich denke, wir alle, fast alle, müssen uns hier mal ehrlich machen.

Wir sitzen alle im Boot unserer Gesellschaft. Kein Mensch hat vor 50 Jahren Notiz von dem ganzen Tötungslauf von Tieren, die gegessen werden, genommen.
Jetzt, wo immer mehr darüber kommuniziert wird, sind wir entsetzt, wie grausam der Mensch ist, dieses Gericht eingeschlossen.
Der Prozess, dass wir das eigentliche Thema dabei angehen, wird noch, mit unserer Hinnahme, jahrzehntelang dauern. Endstation: keine Tiere essen, Hühner nicht ausbeuten, Kühe nicht austricksen.

Mal Hand aufs Herz: viele von uns müssten ihre Nahrungsgewohnheiten total ändern. Wer ist dafür resp. tut das, schon????

novella
novella
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RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von novella
als Antwort auf JuergenS vom 16.06.2019, 14:40:03

Es ist nicht nur so, dass wir vor 50 Jahren davon keine Kenntnis genommen haben, sondern es hat sich die "Produktionsweise" in der Landwirtschaft total geändert. Vor 50 Jahren gab es keine Hühnerställe, in denen zigtausend Hühner auf engstem Raum gehalten wurden. Es gab keine Betriebe mit mehreren tausend Schweinen oder Kühen. Kurz: Es gab die Massentierhaltung nicht. - Übrigens ist damit u.a. auch die Verunreinigung des Wassers durch das Ausbringen der Gülle auf die Felder verbunden.

Wenn man die Informationen auf dieser Internet-Seite mal durchliest, dann packt einen das Entsetzen, was die industrielle Landwirtschaft den Tieren antut. Aber man sieht es meistens nicht, weil die Tiere nicht mehr auf die Weide kommen, sondern ihr Leben lang im Stall stehen. (Wir haben einen Bauern in der Nachbarschaft, der Kühe mästet. Man sieht die Tiere nie, man hört sie manchmal. )

Also! Lest mal: Das tut man den Tieren bei uns in den Ställen an.

JuergenS
JuergenS
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RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf novella vom 16.06.2019, 15:58:39
 Man sieht die Tiere nie, man hört sie manchmal. 
 
und isst sie, das macht sprachlos, wie man sieht. 

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lupus
lupus
Mitglied

RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von lupus
als Antwort auf JuergenS vom 16.06.2019, 14:40:03

Hallo Heigl
es ist aber immer von viel Unkenntnis getragen.
Schon vor 50 Jahren gab es z.B. die Hühnerrasse "Kennsperber" . Diese wurde gezüchtet damit man bereits die Küken in Hennen und Hähne unterscheiden kann.
Wenn ich nun als Hobbyzüchter einen Stamm von 10 Hühnern mit Hahn habe und auch in dieser Zusammensetzung haben will und bei der Brut fallen je 5 Hennen -und Hahnküken an, müssen (oder können) 4 Hähne ausgemerzt werden. Ja so wurde es praktiziert.
Und noch ein Wort oder Beispiel zu den tierlieben jedoch tierfernen Zeitgenossen.
Bei der Brut fallen ab und zu mal Kreuzschnäbel an d.h. das Küken kann wegen seiner Schnabelfehlbildung nicht richtig fressen. Da gibt es nun zwei Möglichkeiten. Entweder man wartet ein paar Tage bis das Tier stirbt oder man merzt es aus. Für welche Möglichkeit werden sich die betreffenden Zeitgenossen wohl entscheiden.
Besonders wäre wenn sie jemand holen der die Sache erledigt, den sie jedoch etwas verachten weil er das macht.
Warum ich das schreibe? Mir gehen die jungmädchenhaften Ansichten auf den Wecker.
Wenn sie nichts essen wofür Eier verwendet werden sinkt der Bedarf , es werden weniger Hennen gebraucht und weniger Küken notwendig.Zwinkern

Gibt es hier Teilnehmer die selbst Hühnerzucht hatten oder haben? Keine Produktion sondern schöne Hühner!
lupus

Vielleicht konnte man die Hahnküken für die Fütterung von Wölfen verwenden?

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 16.06.2019, 16:55:44

Hunde- und Katzenfutter wird gerne gekauft.

Aber  wenn wir uns genügend anstrengen, werden Hunde zu Veganer erzogen oder deren Haltung wird ganz verboten werden.

Klar könnte das Töten der "süßen Küken" verboten werden....und die nächsten Betriebe werden abwandern....ach glückliches Deutschland

Es sollte nach dem zitierten Zeitungsbericht das Geschlecht bereits beim bebrüteten Ei erkennbar sein und deshalb könne man sich das Töten der süßen Küken ersparen...ein Hoch auf die Eierspeis.


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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf JuergenS vom 16.06.2019, 14:40:03
Wir sitzen alle im Boot unserer Gesellschaft. Kein Mensch hat vor 50 Jahren Notiz von dem ganzen Tötungslauf von Tieren, die gegessen werden, genommen.
Vor 50 Jahren wurden Tiere noch ganz anders gehalten, geschlachtet und verkauft. Es ist völliger Unsinn JEDEN Tag Fleisch und Wrst essen zu wollen - zumal Millionen Tonnen weggeworfen und vernichtet werden. Niemand kann von mir verlangen auf Fleisch völlig zu verzichten, aber meine Gesundheit und meine Vernunft gebieten es mir, mich einzuschränken auf das, was ich tatsächlich zur gesunden Ernährung brauche.

In meinem Heimatort (18.000 Ew.) haben schon diverse Höfe auf freilaufende Wiesen-Schweine umgestellt und vermarkten Ihre Produkte selbst. Es ist gar nicht so einfach, da was zu ergattern, da sich die Gastronomie auf das schmackhate aber teure Fleisch stürzt.
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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RE: Das Schreddern von Hähnchen geht weiter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 16.06.2019, 17:53:20

Blöderweise wurden auf Geheiß der EU (jetzt warte ich auf den Aufschrei) die Arbeit der kleinen lokalen Metzgereien mit ihren Schlachtereien von Tieren aus dem unmittelbaren Umfeld verunmöglicht.
Selbst der große neu renovierte Schlachthof mußte geschlossen werden...es gab keine überdachte Anlieferung.

Die Folge sind lange Anfahrtswege zu riesigen Schlachthöfen und das Aushungern von kleinen und mittleren Betrieben.


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