Innenpolitik Die 10 größten deutschen Skandale

Die ARD macht Kasse in der Abstimmung über die Reihenfolge der größten deutschen Skandale. Bemerkenswert ist, das diese teilweise noch immer verharmlost und sogar auch hier im ST bestritten werden. Skandal! Affäre! Enthüllung! Ihre Highlights aus 50 Jahren ARD-Politikmagazinen

Viele Skandale fehlen noch. Auf die Schnelle fallen mir der G8-Gipfel von Heiligendamm ein, als man Kampfjets gegen friedliche Demonstranten einsetzte und wie könnte es anders sein: S21, zu dem wir Baden-Württemberger am Ende des Monat über ein Gesetz abstimmen werden, welches der gegenwärtigen Landesregierung erlaubt, die von der vorangegangenen Landesregierung abgeschlossene Verträge zu kündigen.

Die ARD macht Kasse in der Abstimmung über die Reihenfolge der größten deutschen Skandale. Bemerkenswert ist, das diese teilweise noch immer verharmlost und sogar auch hier im ST bestritten werden. (...)

(Fett und Färbung von mir)

Wie im vorausgegangenen Beitrag bereits angedeutet ... vermutlich sind die hier vorgestellten, durch die politischen Magazine im Fernsehen aufgedeckten Skandale tatsächlich nur die berühmte Spitze vom Eisberg.
Selbst die hier genannten und vorgestellten Skandale sind vermutlich nur teilweise vorgestellt worden; d.h. die ganzen Vorgänge simd vermutlich komplexer und umfangreicher, lies: schlimmer und somit skandalöser.



Doch ein Einwand.

Solche aufklärenden Sendungen, heute auch Nachrichten und die meisten dokumentierenden Sendungen sind, u.a. bzw. vor allem medienbedingt, inszenierte Darstellungen.
Vulgo: es geht um mediale Aufmerksamkeit, um spezifische Unterhaltung (darauf deutet allein die Machart dieser Sendungen hin), heute vor allem um Zuschauerquoten.
Das Bildmaterial wird selektiv und auf seine visuelle Wirksamkeit ausgesucht und arrangiert. Tonmaterial müsste diesbezüglich detailliert untersucht werden. Insgesamt: TV-Sendungen haben meistens zu sehr Show- und Unterhaltungscharakter.
Man vergleiche einmal Nachrichtensendungen der sechziger Jahre mit den aktuellen Sendungen; allein die Rahmeninszenierung, die Präsentation der Moderatoren bzw. Nachrichtensprecher/in ... deren Mimik, Blicke, Modulationen der Sprache etc. kommentieren indirekt die vorgetragenen Nachrichten. Man hat den Eindruck, dass die Show/die Form wichtiger als die Inhalte sind.[/indent]

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass für die Mehrzahl der Menschen heute die durch das Fernsehen vermittelte und inszenierte Wirklichkeit offenbar Wahrheitscharakter hat, wobei nicht einmal zwischen den öffentlich-rechtlichen Anstalten und dem sogenannten Unterschichten-Fernsehen unterschieden wird.
Und wer meint, ein sogenannter Nachrichtenkanal wie n-tv wäre sachlicher und seriöser, der sollte man einmal sowohl Nachrichten als auch Dokumentationen näher untersuchen.
Kleines Experiment zum Vorschlag: Verzichten Sie bei Nachrichtensendungen (das gilt auch für die meisten Nachrichtensendungen auf das Bild ... sie werden merken, dass das präsentierte Bildmaterial so gut wie keinen Informationswert hat, allenfalls das Ganze bunt und bewegt begleitet und dekoriert, summa summarum nur visuelles Füllsel, Bildermüll ist. [/indent]
Man hat den Eindruck, das alles durch's präsentierte Material, so [i]fragmentarisch und inszeniert wie es präsentiert wird, nicht kritisch betrachtet, reflektiert und bezüglich seines Wahrheitsgehaltes in Frage gestellt wird. Oder: Fernsehen hat's gebracht, so isses ...
Schlimmer noch: Fernsehen bestimmt Tagesrhythmus und Tagesinhalt. Für offenbar ältere und alte Menschen hat das Fernsehen existentiellen Charakter. Ohne Fernsehen kein Leben, Leben ohne Fernsehen ... vermutlich nicht vorstellbar.
Nicht dass jemand das Interesse und die Freude am Fernsehen genommen werden soll, aber ist es nicht so, dass das Fernsehen immer Leben, Alltag und Bewusstein bestimmt? Zumindest sollte sich der/die Fernseher/in dessen bewusst sein?
Teilweise übernimmt heute das Internet die Rolle des Fernsehens; d.h. für - nicht nur junge - Menschen ist das Internet nicht nur das alles bestimmende und prägende Medium, sondern gleichsam das [i]Ersatzleben geworden. Kleines Kriterium für diese These: Die fürs Internet verschwendete Zeit.
In diesem Zusammenhang: Meckel, Miriam: NEXT. Erinnerungen an eine Zukunft ohne uns. (Reinbek 2011) und - schon etwas älter - Schirrmacher, Frank: Payback. Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen. (München 2009)[/indent]



[i]"das diese teilweise noch immer verharmlost und sogar auch hier im ST bestritten werden"

Das Problem wurde doch hier in etlichen Beiträgen schon angeschnitten. Alles eine Frage der persönlichen Disposition (Wissen, vorhandene Bildung, politischer Standpunkt, gegebenenfalls Ausdruck einer politischen Traumatisierung, aber auch Dummheit, Blindheit, Verdrängung und Projektion) - was will ich wissen, was will ich glauben, was darf nicht sein, was kann nicht sein?

Die Sendung der ARD (jetzt nebenbei übers Internet gehört) bot ja hier sehr Unterschiedliches und für alle "Lager" etwas ... Nun können sich die Vertreter der jeweiligen Lager herrlich streiten, sich gegenseitig Glaubwürdigkeit absprechen, sich persönlich angreifen und aus der verstaubten Ramschkiste ihrer intellektuellen Versatzstücke Vorurteile, Propaganda und die sattsam bekannten Schlagworte präsentieren. Viel Vergnügen!

Robert(ino)

P.S. Immer wieder bewunderswert: Der Altkanzler Kohl.

P.S. Beim erneuten Anhören festgestellt, dass diese Sendung mit ihrem jeweiligen Punkten und deren Rangfolge offenbar einem Zuschauervotum entspricht. Sicher sehr publikumswirksam, vor allem im Hinblick auf die Zuschauerquote. Der lächerliche Showcharakter der ganzen Sendung wird durch die Kurzbemerkungen und Kurzkommentare durch die sogenannten Prominenten verstärkt. Mit seinen Bild- und Szenenversatzstücken, diese beschwörenden Hintergrundtexte hat das Ganze "Guido-Knopp"-Charakter. Die ganze Sendung hat - für mich - allenfalls die - wohl nicht beabsichtigte - Funktion, mich mit bestimmten Skandalen richtig zu beschäftigen. Der Aufklärungswert dieser ARD-Sendung geht über etliche memorierende Schlagworte und Bilder leider nicht hinaus. Nicht mehr als eine Art Skandal-Ranking. Schade.

... Mit seinen Bild- und Szenenversatzstücken, diese beschwörenden Hintergrundtexte hat das Ganze "Guido-Knopp"-Charakter. Die ganze Sendung hat - für mich - allenfalls die - wohl nicht beabsichtigte - Funktion, mich mit bestimmten Skandalen richtig zu beschäftigen. Der Aufklärungswert dieser ARD-Sendung geht über etliche memorierende Schlagworte und Bilder leider nicht hinaus. Nicht mehr als eine Art Skandal-Ranking. Schade.

Angeregt habe auch ich mir diese Sendung übers Internet angeschaut. Mein Eindruck: ARD-Eigenwerbung. Wie toll wir doch sind, wie aufklärerisch! Die Zuschauerbeteiligung soll deren Bindung an die ARD festigen, ihnen das Gefühl geben: "Wir haben auch etwas zu sagen und zu glotzen." Die Skandale wurden wohl nach einem Zufallsprinzip vorausgewählt und vom Publikum aus dem Bauchgefühl gewichtet. Um die Skandale geht es nicht, sondern nur um die ARD.

L.

Ähnlich denke ich leider auch. Es wirkt wie eine unterschwellige Botschaft: "Wir decken auf, wir entlarven, uns kann man noch glauben!"
Dem Fernsehen hängt nämlich (berechtigt) der üble Ruf nach, sehr stark in alle Richtungen zu manipulieren - je nachdem wer dahinter steht. Das betrifft ja auch viele der Tageszeitungen und Magazine.
Es sind quasi "Alibi"-Skandale - im Grunde nichts neues eben und auch in meinen Augen längst nicht die größten.
Vllt. liegt es aber auch daran, wenn man es aus heutiger Sicht beurteilt und feststellen muss, dass das zwar fiese Dinge sind, die aber inzwischen fast täglich passieren und kaum noch jemanden empört aus dem Sessel reißen, da wir alle mittlerweile (so traurig es ist) schon viel härtere Kaliber gewohnt sind. =/

Dem Fernsehen hängt nämlich (berechtigt) der üble Ruf nach, sehr stark in alle Richtungen zu manipulieren - je nachdem wer dahinter steht. Das betrifft ja auch viele der Tageszeitungen und Magazine.

Das Fernsehen und auch die Print-Medien sind ja keine seelenlosen Geräte - überall stecken unabhängige Redakteure oder Journalisten dahinter, die subjektiv ihre eigene Meinung sagen - wir haben ja Pressefreiheit, oder? Sicher wird gerade im TV vieles manipuliert, da es Quoten bringen muss; bei den Privatsendern werden auf dieser Basis dann die Commercial generiert (deshalb ist es auch gebührenfrei).
Dem geneigten Seher oder Leser bleibt es frei, sich dies anzusehen - es bleibt ihm auch frei, sich seine eigene Meinung zu bilden. Das wäre schon viel, da es zum Nachdenken anregt.
Wäre es Ihnen anders lieber? Ein Staatsfernsehen mit vorgegebenen Plattitüden und drei Sendern? Die Auswahl unter den Hunderten von Sendern ist doch auch nicht schlecht - so findet jeder sein ihm genehmes Genre. Olga

Woll Olga, da hamSe schon recht. Ich sage ja nichts dagegen, dass die Sender wirtschaften oder urteile direkt. Ich gebe momentan nur wieder, was ich beobachte. Und das ist der Ruf manipulierender Medien - im Sinne der Politik, im Sinne der Wirtschaft und oft auch gegen die Bürger. Natürlich ist es genauso auch schon gewesen, dass im Sinne der Bürger manipuliert wurde. Aber es wurde eben manipuliert.
Das ist okay, würde man nicht gleichzeitig so hart daran arbeiten, das Volk flächendeckend zu verblöden und würde man nicht von "unabhängigen Medien" sprechen.
Der Punkt ist doch: Wie Sie schon sagen, es steht jedem frei, zu glauben oder nicht zu glauben was er sieht. Aber (!) nur wenige machen von dieser Freiheit Gebrauch. Was sie im TV sehen, nehmen viele, viele Menschen für bare Münze und was sie in Tageszeitungen lesen sowieso.
Das geht schon ganz unten los bei Teenagern, die glauben, dass inszenierte Dokus auf RTL z.B. echte Dokus ohne Drehbuch, ohne Verhaltensvorgaben seien. So werden die Leute schon sehr früh in eine bestimmte Denkrichtung gedrängt.
Dummes Volk, gutes Volk! (^_^)
Menschen mit Vorurteilen anzufüttern ist immer noch einer der sichersten Wege um sie von Dingen zu überzeugen.

..und was wollen Sie ändern? Es ist immer intelligenter, nicht nur zu meckern, sondern auch Gegenvorschläge zu haben. Möchten Sie - so wie in Diktaturen - eine Zeitung und einen Fernsehsender? Sie haben doch die Möglichkeit, dies nicht zu lesen oder nicht zu sehen - greifen Sie zu einem guten Buch oder fühlen Sie sich auch dadurch manipuliert?
Übrigens - Sie sollten nicht nur die jungen Menschen, die durch RTL 2 irregeführt werden, weil anscheinend in deren Erziehung solche Dinge vorgelebt werden, erwähnen. Erinnern Sie sich an die Schwarzwaldklinik und den Chefarzt Wussow? Der wurde von den begeisterten Zusehern auch privat um eine medizinische Diagnose gebeten. Hat sich also nix geändert, oder? Oder sind das die Eltern, die dann ihre Kinder so erzogen haben,dass sie an die Reality-TV-Shows glauben? Olga

..und was wollen Sie ändern? Es ist immer intelligenter, nicht nur zu meckern, sondern auch Gegenvorschläge zu haben.

Nana Frau Olga, etwas festzustellen ist noch kein Meckern und setzt auch nicht den Wunsch eines anderen Extrems voraus.

Möchten Sie - so wie in Diktaturen - eine Zeitung und einen Fernsehsender? Sie haben doch die Möglichkeit, dies nicht zu lesen oder nicht zu sehen - greifen Sie zu einem guten Buch oder fühlen Sie sich auch dadurch manipuliert?

Sie haben aber schon gelesen, was ich schrieb, ja?

Übrigens - Sie sollten nicht nur die jungen Menschen, die durch RTL 2 irregeführt werden, weil anscheinend in deren Erziehung solche Dinge vorgelebt werden, erwähnen. Erinnern Sie sich an die Schwarzwaldklinik und den Chefarzt Wussow? Der wurde von den begeisterten Zusehern auch privat um eine medizinische Diagnose gebeten. Hat sich also nix geändert, oder? Oder sind das die Eltern, die dann ihre Kinder so erzogen haben,dass sie an die Reality-TV-Shows glauben? Olga

Nope, hat sich nichts geändert. Habe ich aber auch nicht gesagt, woll?
Und Eltern erziehen ihre Kinder nicht so, dass sie an Reality-TV-Shows glauben, wozu? Viele erziehen sie aber scheinbar auch nicht dazu, mal zu hinterfragen.

Wie gesagt, (das gilt übrigens nicht nur für diesen Sachverhalt hier), ich beschreibe meistens nur meine Beobachtungen. So auch jetzt. Das ist kein Meckern. Würde ich mich aufregen, würde sich das ganz anders lesen.

Und zu Ihrer Frage am Anfang, was ich dagegen tun wollen würde?
Nun, mit einem Wort: Aufklärung.
Das passt auf fast alles.
Aufklären, dass z.B. Sendungen für mehr Quote gestellt sind, auch, wenn sie als Doku daher kommen. Dass Call-in-Shows nur den Sinn haben Geld einzufahren und dafür, wenn nötig, auch betrogen wird.
Dass Nachrichten vorselektiert sind, dass die BILD teilweise Falschaussagen erpresst oder das wichtige Informationen bewusst vorenthalten werden, um dem Leser/Zuschauer die Situation in einem anderen Licht erscheinen zu lassen und die Meinungsbildung zu steuern, usw. usf.

Eigentlich ganz einfach. Aber, ich schätze wir beide sind clever genug zu erkennen, dass das nie passieren wird und warum. ;)
Daher mache ich mir auch weiter keine Gedanken darum.

Und Eltern erziehen ihre Kinder nicht so, dass sie an Reality-TV-Shows glauben, wozu? Viele erziehen sie aber scheinbar auch nicht dazu, mal zu hinterfragen.

Dass Nachrichten vorselektiert sind, dass die BILD teilweise Falschaussagen erpresst oder das wichtige Informationen bewusst vorenthalten werden, um dem Leser/Zuschauer die Situation in einem anderen Licht erscheinen zu lassen und die Meinungsbildung zu steuern, usw. usf.


Sie sollten vorsichtig sein: es gibt anscheinend genügend Eltern, die denken, ihr Kind sei so begabt, dass es bei DSDS mitmachen (und gewinnen) kann; wenn nicht dort, dann hat das pummelige Mädchen mit Defiziten im Brain sicher gute Chancen, Deutschlands nächstes Top-Modell zu werden. Bei beiden Dingen hätte ja auch die Eltern einen grossen, finanziellen Vorteil - nur schade, dass es praktisch nie klappt.
Bild-Zeitungs-Leser tun mir schon lange nicht mehr leid. Ich kämpfte mit Gleichgesinnten Ende der 60er Jahre gegen dieses Zentralorgan der Westdeutschen - ohne Erfolg. Es scheint halt für die meisten Menschen zu umfangreich und herausfordernd zu sein, eine gute Zeitung aufmerksam zu lesen und sich anregen zu lassen.
Aber was soll es? Ich fühle mich nicht verantwortlich für diese Bevölkerungsgruppen, sondern bewege mich dann halt lieber in "meinen Kreisen", wo dies anders gehandhabt wird. Olga

Na, wenn alles was in und aus den medien kommt, falsch oder manipuliert ist, dann brauchten wir doch eigentlich gar keine medien mehr.
Oder sind die meldungen über das hochwasser in Thailand und das erbeben in der Türkei auch manipuliert und wozu?
Oder sind sie gar falsch, aber wozu?
Kaum wird hier ein thema aufgemacht, wird sofort zum schlimmstmöglichen szenario gegriffen und das auch noch brutal verallgemeinert.
Eigentlich hat Olga schon alles gesagt, journalisten haben auch eine meinung (wo bleibt sonst die ständig geforderte meinungsfreiheit), zeitungen müssen verkauft werden, fs braucht quote.
Demzufolge ist überall ein bißchen subjektivismus oder markt drin.
Aber wie gesagt, wenn überall nur manipuliert und gelogen wird, dann augen und ohren zu oder ein eigenes blatt herausgeben.
Das findet dann aber sicher wieder jeder 2. falsch oder manipuliert.