Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Diskussion um die Frauenquote

Innenpolitik Die Diskussion um die Frauenquote

olga64
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2011, 15:57:07
Darum geht es bei der aktuellen Diskussion und dem Zwist zwischen Frau Schroeder und Frau von der Leyen nicht: in Deutschland sind lächerlich wenige Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten der DAX-Firmen vertreten (Vergleiche mit dem Ausland lohnen sich!). Und dies obwohl Frauen mittlerweile bestens ausgebildet sind - sie stellen mehr als die Hälfte an den Universitäten.
Ich selbst brauchte nie eine Quote - ich war in der Lage, für meine Bedürfnisse selbst zu kämpfen - dies kann aber nicht jede Frau. All das ist ein Verkauf der eigenen Person - auch das kann nicht jede. Deshalb muss wohl für einige Zeit eine Quote her, sonst sträuben sich die Jungs in denVorstandsetagen weiterhin, ihre Pründe mit den Frauen zu teilen. Wer weiss - vielleicht gelingt es ja dann, alles etwas menschlicher zu machen, was ja viele Leute derzeit wünschen. Olga
hafel
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 18.10.2011, 16:23:55
Genau Olga, das sehe ich auch so.

Und was die Bezahlung angeht, so "verkaufen" sich die Frauen im Vorstellungsgespräch unter Wert. Auch dieser Poker muss erst von den Frauen gelernt werden.

Ich teile Deine Meinung, dass es genug superausgebildete Frauen gibt. Die Männer müssen langsam lernen ihr Macht zu teilen.

Hafel
Mitglied_81b4260
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 18.10.2011, 16:33:39
Und was die Bezahlung angeht, so "verkaufen" sich die Frauen im Vorstellungsgespräch unter Wert. Auch dieser Poker muss erst von den Frauen gelernt werden.


Nicht nur im Vorstellungsgesprächt! Da müssen sehr viele Verhaltensweisen, insbesondere ein offenes, demonstrierte Selbstbewußtsein gelernt werden.

Ich sehe, dass dieser Thread unter "Innenpolitik" läuft - über diese weiß ich nichts.

Ich bin der Meinung, dass sowohl als auch, natürlich auch gleichzeitig verhandelt werden kann.

Wer nicht Maximalforderungen argumentiert, hat von vornherein schon an Terrain verloren. Die Grenzen werden ausgelotet. Die Standfestigkeit wird überprüft. Bei einem "Nein" in männlich dominierten Gebieten fängt das Verhandeln erst an, Frauen akzeptieren es leider nur allzu oft.

Es ist einfach das typische Muster des Verhaltens, mit dem von außen auf berechtigte Forderungen reagiert wird und dem Frauen sich nur zu oft traditionsgemäß unterwerfen ("Bescheidenheit ist eine Zier", Wir wollen doch lieb sein).

Meine Meinung, allgemein gesagt - ohne Bezug auf innerdeutsche Verhältnisse.


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olga64
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 18.10.2011, 16:33:39
Ich kenne auch genügend Männer, die sich schlecht verkaufen - oft weil sie schon zu Beginn zu stark von sich überzeugt sind.
Frauen machen den Fehler, dass sie denken "der Chef wird schon merken, wie gut ich bin und dann wird alles gut". Dies liegt oft noch in der Sozialisation von Frauen/Mädchen begründet - aber es ändert sich allmählich . Olga
hafel
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2011, 16:55:38
@ mart: "Ich sehe, dass dieser Thread unter "Innenpolitik" läuft - über diese weiß ich nichts."


Wenn sich zwei deutsche Bundes-Ministerinnen öffentlich über ein Thema streiten, ist es deutsche Innenpolitik. Was sonst?

Ich gebe Dir darin recht, was ich aber auch bereits angedeutet hatte, dass sich auch im Verhaltensmustern der Frauen (nicht nur in den Vorstellungsgesprächen) einiges erlernt werden muss.

Hafel
Mitglied_81b4260
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 18.10.2011, 17:02:21
hafel, mich interessiert deutsche Innenpolitik nur marginal.

Dieses Thema wird nicht nur dort diskutiert.

Du sagst "Die Männer müssen langsam lernen ihr Macht zu teilen."
Freiwillig werden "die" Männer, wird niemand auf die Macht verzichten.

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hafel
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2011, 17:03:47
Mart, ich glaube Dir gerne, dass Dich das Thema nur am Rande interessiert.

Tatsache ist aber, egal wie Deine Interessen sind, dass es ein aktuelles deutsche Innenpolitik-Thema ist.

Bei Nichtinteresse, einfach nur lesen

hafel
Mitglied_81b4260
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 18.10.2011, 17:06:43
Ja, werde ich tun!
uki
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von uki
Ich tendiere in meiner Meinung zu der Seite, die es für sinnvoll halten, beide Themen, die da lauten: gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Frauenquote, sinnvoll oder nicht, gleichzeitig zu diskutieren.
Letztendlich könnte es bei einer erzwungenen Frauenquote, denn sie wäre ja erzwungen, dazu kommen, dass es in den Vorständen, so wie in den niederen Gehaltsklassen, zu Ungleichbezahlung kommt.

---–stellen wir mal eine Frau für den und den Posten ein, erfüllen wir die Quote und sparen gleichzeitig Gehaltskosten---— (vielleicht geschieht das schon)

Nicht nur die Ungleichbezahlung gehört zu dem Thema der Frauenquote, sondern auch die bisher nur unzureichend gelösten Probleme der Kinderbetreuung.
Das sind Themen, die gehören einfach zusammen und sind nicht einzeln zu lösen.

Um aber trotzdem bei dem Oberthema, --Frauenquote—zu bleiben, denke ich, dass die zurzeit nicht sehr sinnvoll ist, weil eben die anderen, eben erwähnten Voraussetzungen noch nicht zufriedenstellend gelöst sind. Möglich, dass sie dann auch nicht mehr nötig sind, weil die Frauen sich erst dann leichter dazu entschließen werden, überhaupt verantwortungsvolle Ganztagsjobs zu übernehmen.

Ebenso schwierig oder noch schwieriger, wird es sein, Ich tendiere in meiner Meinung zu der Seite, die es für sinnvoll halten, beide Themen, die da lauten: gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Frauenquote, sinnvoll oder nicht, gleichzeitig zu diskutieren.
Letztendlich könnte es bei einer erzwungenen Frauenquote, denn sie wäre ja erzwungen, dazu kommen, dass es in den Vorständen, so wie in den niederen Gehaltsklassen, zu Ungleichbezahlung kommt. –stellen wir mal eine Frau für den und den Posten ein, erfüllen wir die Quote und sparen gleichzeitig Gehaltskosten—
Nicht nur die Ungleichbezahlung gehört zu dem Thema der Frauenquote, sondern auch die bisher nur unzureichend gelösten Probleme der Kinderbetreuung.
Das sind Themen, die gehören einfach zusammen und sind nicht einzeln zu lösen.
Um aber trotzdem bei dem Oberthema, --Frauenquote—zu bleiben, denke ich, dass die zurzeit nicht sehr sinnvoll ist, weil eben die anderen, eben erwähnten Voraussetzungen noch nicht zufriedenstellend gelöst sind. Möglich, dass sie dann auch nicht mehr nötig sind, weil die Frauen sich erst dann leichter dazu entschließen werden, überhaupt verantwortungsvolle Ganztagsjobs zu übernehmen.
Ebenso schwierig, wie die Frauen in die oberen Etagen zu befördern, wird es sein, die Beförderungen unter Gleichgesinnten/Seilschaften, zu unterbinden. Männl. und auch weibl.

-uki-


olga64
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Re: Die Diskussion um die Frauenquote
geschrieben von olga64
als Antwort auf uki vom 18.10.2011, 17:49:12
Sie sollten die Ungleichbezahlung einfach fair und mathematisch betrachten: wenn ein Grossteil der Frauen Teilzeit arbeitet und sehr oft in niedrigqualifizierten Positionen, wird einfach weniger verdient. Das wird dann irgendwann addiert mit den Frauen, die dank ihrer Vor- und Ausbildung Vollzeit arbeiten, mehr verdienen und es wird ein Durchschnitt errechnet.
Bei Männer gibt es diese Problematik ja viel seltener.
Und die Kinderbetreuung ist ein Problem, allerdings auch eines zwischen den Paaren. So lange Männer (20%) stolz und publikumswirksam erklären, auch sie würden nun 2 Monate Vaterzeit nehmen, dann aber sofort wieder in die Betriebe eilen, wo sie ja ach-so-unabkömmlich sind (und Frauen dies akzeptieren), wird der Weg für Frauen versperrt sein, aus ihrem beruflichen Dilemma herauszukommen.
Die Stunde der Wahrheit kommt dann bei der Scheidung und später bei der Rente - das erleben wir ja jetzt schon zur Genüge. Olga

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