Innenpolitik Gaucks Antrittsrede

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf loretta vom 31.03.2012, 12:38:29
Schade, Gillian, ich bin ganz ehrlich zu dir – ich fühle, dass negative Schwingungen von dir ausgehen.



...

gut das mich keiner fragt , was ich zu diesem "loretta stuss" fühle ...


"negative schwingungen" ...?


vielleicht ...

sitting bull
Marija
Marija
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von Marija
als Antwort auf Gillian vom 31.03.2012, 12:22:16


Liebe Gillian,

verzieh dich doch nicht schon wieder.

Ich will dir keine pn schreiben, soll es doch jeder hier lesen.
Ich freue mich über deine Äußerung. Und auch mir haben viele geschrieben, dass sie sich
nicht trauen, öffentlich zu schreiben, weil sie sich immer noch "beobachtet"( meine Formulierung) fühlen.

Gillian, ich war nicht frei von Vorurteilen, der DDR und den DDRlern gegenüber.
Und nun habe ich gerade bei ihnen wunderbare Freunde gefunden.
Ich wusste nicht, wie schön Sachsen und Meck-Pomm ist.

Gleich nach der Wende vermieteten wir ein nagelneues Haus an eine Familie aus den neuen Bundesländern, da spürten wir Dankbarkeit und boten weitere Hilfe an. - Leider hat "man" uns gänzlich vergessen, als es beruflich steil bergauf ging - auch das war eine Erfahrung, leider eine Enttäuschung !

Zwanzig Jahre und ein bisschen mehr, das ist fast eine Generation.
Der Krieg hat viel verschlungen, was an gemeinsamer Kultur da war und hat dafür Unkulturen geschaffen.

Traute z.B. hat mir viel an DDR Kultur und DDR Geschichte gezeigt. Durch sie habe ich so viel gelernt, mehr als aus jedem Geschichtsbuch. Im persönlichen Kontakt lassen sich
Unsicherheiten besser beheben als im Versteck.

Gillian, lass dich nicht unterkriegen, bitte.
Liebe Grüße
Marija
justus39
justus39
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von justus39
Hallo liebes Fünfergespann loretta, marija, pippa, Gillian und hugo!

Das hat doch hier schon mal sehr verständnisvoll und sachlich angefangen. Dafür danke ich Euch, und es sollte es uns doch Hoffnung auf ein Zusammenwachsen auch im Seniorentreff geben.
Wenn hier noch irgendwelche Spannungen aus der Vorzeit bestehen, dann lasst sie nicht die Oberhand gewinnen. Es wäre doch schade, wenn durch kleinliche Auseinandersetzungen alles wieder kaputt gemacht würde.

Sicherlich ist das hier nicht der richtige thread für diese Themen.
Ich habe auch lorettas Hinweis aufgenommen und mir das mal angeschaut:

Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Spiegel der Seniorentreffler

Im ersten Moment fühlte ich mich dort allerdings wie in Quarantäne im DDR- Exil.
Ich möchte nicht dass wir Ostler dann unter uns sind.

..und denkt immer daran:

Mir muss hier auch keiner mehr erklären, wie ich die DDR zu sehen und zu verstehen habe. Gegen solche StaBü- Dozenten war ich schon früher allergisch.
Auch wenn ihr Text jetzt ein ganz anderer ist, die Methode kommt mir immer noch sehr bekannt vor., und deren Beiträge ignore ich tatsächlich.

Ich freue mich auf künftige heitere und unbeschwerte Diskussionen mit Euch

justus



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Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 31.03.2012, 12:46:56
"nun ist der Westen zwar nicht der Tod aber das Ende der DDR kam ausgerechnet in dem Moment als sie sich besserte...
"der Kohl hätte mal 20 Jahre früher mit seinen Angeboten kommen sollen oder ? ...ende der achtziger ja schon allerhand Aufweichungen und Verbesserungen gab, wenn ich an die Schüsse an der Grenze denke, an Westreisen auf Antrag (da konnte man wohl doch zur Beerdigung und zu anderen Anlässen fahren, "
geschrieben von hugo


Nur noch letzte kurze Bemerkungen zu deinen obigen Sätzen, die leider zeigen, dass du dir eine "Wahrheit erdichtest", die so weit weg von der damaligen Realität ist, dass man eigentlich nur noch staunen und den Kopf schütteln kann.

"Angebote" von Kohl wären in den 70-igern wegen der damaligen Weltlage völlig sinnlos gewesen oder hätten Krieg bedeutet.
Dass es weniger Schüsse an der Grenze gab, als Verbesserungen zu bezeichnen, ist kurz gesagt Zynismus pur.
UND zu Beerdigungen oder ähnlichen Anlässen konnte man eben nicht fahren - es sei denn, die Partei- und Staatsführung bzw. ihre Organe (Verwaltung, Stasi...) genehmigten das.
Ich durfte z.B. nicht und ich war ganz sicher kein Geheimnisträger.

Du würdest heute Gift und Galle spucken und diese Praxis als Verbrechen gegen die Menschenrechte bezeichnen - hier aber sprichst du von Verbesserungen.
Vielleicht solltest du noch ergänzend erwähnen, dass es Leute gab, die ohne Genehmigung - so einfach mit Dauer-Reisepass alle Staaten der Welt besuchen durften und das als DDR-Reisefreiheit bezeichnen.
justus39
justus39
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 31.03.2012, 13:29:40
Gleich nach der Wende vermieteten wir ein nagelneues Haus an eine Familie aus den neuen Bundesländern, da spürten wir Dankbarkeit und boten weitere Hilfe an. - Leider hat "man" uns gänzlich vergessen, als es beruflich steil bergauf ging - auch das war eine Erfahrung, leider eine Enttäuschung !

Liebe Grüße
Marija


Das ist Gott sei Dank nicht typisch, aber leider auch gar nicht so selten.
Auch ich bin von derartigen Erfahrungen nicht verschont geblieben, und es ist erstaunlich, wie schnell veränderte Lebensumstände auch einen Menschen völlig verändern können.






loretta
loretta
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von loretta
als Antwort auf justus39 vom 31.03.2012, 14:42:38


Kapitalischtische Häuslevermieter im Gespräch belauscht.


wie war das mit dem Wein saufen?

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Marija
Marija
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von Marija
als Antwort auf justus39 vom 31.03.2012, 14:42:38

Ja, justus,

das empfand ich als Riesenenttäuschung.

....von solidarischem Miteinander war da keine Rede mehr.
Die hätten uns glatt verhungern lassen - eiskalt !

Eine ganz üble Erfahrung.
Und ich habe mich natürlich danach im Stillen gefragt, ob da nicht was " im Hintergrund" lief,
da die Karriere so ultrasteil verlief.

#Möge ich mich irren.
ehemaligesMitglied67
ehemaligesMitglied67
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf Marija vom 31.03.2012, 13:29:40
hola,

Und um uns herum ein riesiges Gebiet einsame Natur pur. Wir fuhren zum Angeln, zum Pilze suchen und badeten nackt im glasklaren Kiessee. Ich stand freiwillig früh auf, um Spargel zu stechen und holte die Eier aus dem Stall. Nachts schlichen wir uns auf das riesige private eingezäunte Waldgebiet von General Heinz Hoffmann, Minister für Nationale Verteidigung, weil sich dort die Hirsche zur Brunft trafen. Es war eine unvergessliche Nacht. Wenn sie uns dort gekriegt hätten, wäre es allerdings ein noch unvergesslicheres Erlebnis geworden, aber wir waren Mitte Zwanzig und unbeschwert. Und abends hockten wir zusammen und guckten die Olsen-Bande.

Nicht einer, aber auch nicht einer war mit dem System einverstanden. Wir machten alle unsere Witzchen. Wenn wir nach Hause fuhren, nahmen wir immer die neuesten DDR-Witze mit. Ansonsten tangierte es uns, außer wenn wir über die lästige Grenze fahren mussten und kontrolliert wurden, nicht die Bohne. Ich hatte jedes Mal ein flaues Gefühl in der Magengegend (auch wenn ich gerade nichts schmuggelte) wie zum Beispiel Wurst und Fleisch vom Schlachten, was Oma und Opa uns eigepackt hatten. Oder Musikkassetten, die ich unter der zusammen gelegten Luftmatratze zu unterst im Koffer versteckt hatte, damit ich auch ordentlich Mucke dort hatte.

Oh, was liebte ich die Weinbrandbohnen mit Zuckerkruste, die jedes Mal extra für mich besorgt wurden.

Ich erinnere mich gerne an diese Zeit, wir haben viel gefeiert, gelacht, getanzt und … und … und …. Wie das eben so ist, wenn man jung ist.

geschrieben von justus



hach war das alles schööööööööön. Das einzige tröstlich ist, daß diese Ostgalieträumerei sich durch Zeit erledigt, denn wie heißt es so schon bei Reuter: IN FUFFZIG JAHREN IST ALLES VORBEI. Irgend wie beneide ich die, die das alles ohne euch und mich erleben dürfen: Eine Zeit ohne Hinterlamentiererei nach einer ach so schönen DDR.

1. "wir ostler" schreibst justus anderweitig: das ist entlarvend, denn seit 1990 solltes geben nur Deutsche.
2. Träume weiter, denn ddr findet nicht mehr statt ... und das ist gut so

carlo
loretta
loretta
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von loretta
als Antwort auf ehemaligesMitglied67 vom 31.03.2012, 16:18:37
hola,

Und um uns herum ein riesiges Gebiet einsame Natur pur. Wir fuhren zum Angeln, zum Pilze suchen und badeten nackt im glasklaren Kiessee. Ich stand freiwillig früh auf, um Spargel zu stechen und holte die Eier aus dem Stall. Nachts schlichen wir uns auf das riesige private eingezäunte Waldgebiet von General Heinz Hoffmann, Minister für Nationale Verteidigung, weil sich dort die Hirsche zur Brunft trafen. Es war eine unvergessliche Nacht. Wenn sie uns dort gekriegt hätten, wäre es allerdings ein noch unvergesslicheres Erlebnis geworden, aber wir waren Mitte Zwanzig und unbeschwert. Und abends hockten wir zusammen und guckten die Olsen-Bande.

Nicht einer, aber auch nicht einer war mit dem System einverstanden. Wir machten alle unsere Witzchen. Wenn wir nach Hause fuhren, nahmen wir immer die neuesten DDR-Witze mit. Ansonsten tangierte es uns, außer wenn wir über die lästige Grenze fahren mussten und kontrolliert wurden, nicht die Bohne. Ich hatte jedes Mal ein flaues Gefühl in der Magengegend (auch wenn ich gerade nichts schmuggelte) wie zum Beispiel Wurst und Fleisch vom Schlachten, was Oma und Opa uns eigepackt hatten. Oder Musikkassetten, die ich unter der zusammen gelegten Luftmatratze zu unterst im Koffer versteckt hatte, damit ich auch ordentlich Mucke dort hatte.

Oh, was liebte ich die Weinbrandbohnen mit Zuckerkruste, die jedes Mal extra für mich besorgt wurden.

Ich erinnere mich gerne an diese Zeit, wir haben viel gefeiert, gelacht, getanzt und … und … und …. Wie das eben so ist, wenn man jung ist.

geschrieben von pecado



hach war das alles schööööööööön. Das einzige tröstlich ist, daß diese Ostgalieträumerei sich durch Zeit erledigt, denn wie heißt es so schon bei Reuter: IN FUFFZIG JAHREN IST ALLES VORBEI. Irgend wie beneide ich die, die das alles ohne euch und mich erleben dürfen: Eine Zeit ohne Hinterlamentiererei nach einer ach so schönen DDR.

1. "wir ostler" schreibst justus anderweitig: das ist entlarvend, denn seit 1990 solltes geben nur Deutsche.
2. Träume weiter, denn ddr findet nicht mehr statt ... und das ist gut so

carlo
geschrieben von justus


holla, holla, carlo,

ich weiß nicht, was hier wieder für ein Kuddelmuddel beim Hin- und Herzitieren passiert ist, aber der als von justus zitierte Text ist nachweislich meine Geschichte, die ich heute Nacht um 1.00 h hier schrieb (bitte selbst nachlesen)

Und ich bin und bleibe geborene Westberlinerin.

Komme hier langsam ins Grübeln.
loretta

Marija
Marija
Mitglied

Re: Das leidige Ost- West- Thema
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaligesMitglied67 vom 31.03.2012, 16:18:37


sag mal pecado,

was soll denn das,

machst du das extra?
Oder suchst du maL WIEDER STREIT ?

DA MUSS ICH PASSEN, SUCH DIR JEMAND ANDEREN.

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