Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Hilft Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat der SPD aus der Krise?

Innenpolitik Hilft Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat der SPD aus der Krise?

pea
pea
Mitglied

Re: Hilft Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat der SPD aus der Krise?
geschrieben von pea
als Antwort auf arno vom 07.09.2008, 10:05:47

Hat dieser Mann eine Chance gegenüber O. Lafontaine?
geschrieben von arno



Wie sollte er?

Steinmeier ist Teil des Problems, nicht der Lösung

Die Frage ist, ob er eine Chance gegen Merkel hat!



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pea
chris
chris
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Re: Nach rechts oder nach links?
geschrieben von chris
als Antwort auf luchs35 vom 08.09.2008, 08:17:48

Luchsi,

der Wahlkampf hat begonnen. Nur frage ich mich, gibt es in der
SPD keinen Nachwuchs, der auch bereit ist, Verantwortung für die
Politik zu tragen?

Soviel ich weiss, hat die Partei über 200 Bundestagsabgeordnete!

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chris
oesiblitz
oesiblitz
Mitglied

Re: Nach rechts oder nach links?
geschrieben von oesiblitz
als Antwort auf luchs35 vom 08.09.2008, 08:17:48
genau das ist es luchsi, das mit der Nahles hat Münte nicht vergessen. Da kommt noch was.
Im Übrigen wird es vermutlich wie immer eine Persönlichkeitswahl sein. Ich denke Männer würden wieder die attraktive und forsche Merkel wählen..*g Frauen eher den smarten sympatischen Steini.Ist es nicht so?
Ob es einen lachenden Dritten gibt? "Lala von den" ? Eine Persönlichkeit? Und die "Donauwelle" - schon eher.
Nach recht oder nach links? Links - Mitte am ehesten.
Mal sehen...
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oesiblitz

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Nach rechts oder nach links?
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 08.09.2008, 08:17:48
Nachdem nun gestern alle mögliche Medien alle mögliche Nahrichten gebracht haben, denke ich, dass so eine Dramaturgie nur den Sozialdemokraten gelingt. Binnen weniger Stunden sickert überraschend (oder nicht) der Name des Kanzlerkandidaten durch , der frustrierte Vorsitzende schmeißt das Handtuch und als Nachfolger wird in einem kleinen Kreis ein Vorgänger ausgekungelt, der sich bereits aus der Politik zurück gezogen hatte. Die Chancen stehen gut, dass dieses Wochenende am Schwielowsee eines Tages den legendären SPD-Parteitag von Mannheim, auf dem 1995 O. Lafontain den glücklosen Parteichef Scharping unsanft aus dem Amt drängte, in den historischen Schatten stellen.

Unter allen Umständen hätte sich wohl die SPD kein besseres Führungsduo wünschen können. Zusammen steht das Tandem Steinmeier / Müntefering für eine klare und glaubhafte Abgrenzung zur Linkspartei. Sie haben beide die mühsame Modernisierung der Partei entscheidend mitgestaltet und sind trotz internen Drucks nicht von der umstrittenen Agenda-Politik abgerückt. Steinmeier besitzt jene Beliebtheitswerte und seriöse Ausstrahlung, die Beck ebenso fehlen, wie das Charisma und die rhetorischen Fähigkeiten des F. Müntefering unersetzbar machten. Doch die Art und Weise, wie sich die neue Spitze zusammen gesetzt hat, wird die Partei noch lange beschäftigen.

Denn K. Beck gibt sein Amt ganz offensichtlich nicht mit der Einsicht auf, der Sozialdemokratie zu dienen und einem Besseren das Feld zu überlassen. Er geht vielmehr als gekränkter Mann, der sich von allen Seiten gemobbt fühlt.
Der Graben zwischen den SPD-Flügeln dürfte gestern sogar noch tiefer geworden sein. A. Ypsilantis Plan, mit Hilfe der Linkspartei in Hessen an die Macht zu kommen, dürfte die erste große „Nagelprobe“ für das neue Spitzenduo sein. Wenn die beiden es ernst meinen mit der klaren Abgrenzung gegenüber Lafontain & Co, können sie sich die lange Leine, mit der K. Beck die Vorgänge in Wiesbaden begleitet hat, nicht mehr leisten. Und der Außenminister darf sich zudem in innenpolitischen Streitfragen mit seiner neuen Rolle als Merkel-Herausforderer nicht mehr wegducken. Steinmeier muss ab sofort inhaltlich Farbe bekennen und macht sich damit ganz automatisch angreifbar.

Somit hat meines Ermessens die SPD die Situation ein Jahr vor der Wahl keineswegs verbessert. Sie ist zwar auf dem Weg, sich endlich das bestmögliche Spitzenpersonal zu wählen. Doch dieser Schritt kommt ein Jahr zu spät

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hafel
pea
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Re: Nach rechts oder nach links?
geschrieben von pea
als Antwort auf hafel vom 08.09.2008, 12:01:54


Somit hat meines Ermessens die SPD die Situation ein Jahr vor der Wahl keineswegs verbessert.




Tja, Hafel,

die Meinung teile ich sofort

Wo mag das noch enden *seufz*


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pea
luchs35
luchs35
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Re: Nach rechts oder nach links?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 08.09.2008, 12:01:54

@Chris

Ganz sicher gibt es auch in der SPD guten Nachwuchs, aber vermutlich zu wenig Ellenbogenkämpfer, die sich noch nicht trauen, sich mal nach vorn und in Position zu schieben.

@oesiblitz
Wenn die neue Spitze Ypsilanti nicht ganz schnell an die Leine legt, ist eine Chance vertan, die nicht so schnell wieder kommt. Diese Frau würde wohl auch mit dem Teufel einen Pakt abschliessen, Hauptsache- sie kommt an die Macht. Wenn es Müntefering schafft, dass Ruhe einkehrt, wird sich vermutlich die SPD eher Mitte rechts ansiedeln.

@ alle
Die nicht eingehaltenen Versprechen von Ypsilanti und Beck waren es ja gerade in letzter Zeit, womit die SPD jetzt zudem zu kämpfen hat. Sie hat ihre Glaubwürdigkeit eingebüsst, und die erste Aufgabe von Münte wird wohl sein, diese wieder herzustellen. Das muss allerdings sehr schnell geschehen, denn sonst schlägt das Pendel wieder zur andern Seite aus.
Schafft er es nicht, in kurzer Zeit Ypsilante aufzuhalten, hat er das "neue Spiel" verloren.
Die "Linke" unterstützt ihn gewiss in keiner Weise, da er ja mit verantwortlich für die Agenda 2010, die die "Linke" ablehnte. Und Münte sowie Steinmeier werden alles daran setzen, die Agenda der Situation heute anzupassen.
Die Agenda 2010 ist nicht so schlecht wie sie dargestellt wird. Aber in der Umsetzung - mit Hilfe der CDU übrigens - gab es grosse Fehler, die dringenst korrigiert werden müssen. Münte wie auch Steinmeier wissen das.

Viel Zeit bliebt nicht bis zur Wahl. Und das Schlimme daran ist eigentlich, dass jetzt keine echten Beschlüsse mehr fallen werden, alles wird Wahlkampfpropaganda sein- also viel Lärm um ...was eigentlich?

Und gerade jetzt müsste die Koalition alle Kraft einsetzen, um Beschlüsse zugunsten der Lage in Deutschland durchzusetzen.

Merkel und Steinmeier werden wohl in erster Linie versuchen, sich gegenseitig auszuspielen.


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luchsi35

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ingo
ingo
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Ich widerspreche Dir
geschrieben von ingo
als Antwort auf arno vom 07.09.2008, 10:05:47
nur in einem Punkt, arno: Den "typischen" Beamten gibt's nicht mehr. Inzwischen ist daraus der typische "Angestellte" geworden; einfach, weil der Öffentliche Dienst mittlerweile fast ausschliesslich aus "Angestellten" besteht. Der durchschnittliche Anteil der Beamten dürfte inzwischen unter 10 % liegen; wobei noch ein grosser Unterschied zwischen Bundesbeamten und denen der Länder und der Kommunen ist. Beim Bund sind es m.W. noch mehr.....Aus der Ecke kommt Steinmeier allerdings. Ich halte ihn übrigens für einen "Mann der zweiten Reihe", der ganz vorne nichts verloren hat.
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kreuzkampus
arno
arno
Mitglied

Re: Ich widerspreche Dir
geschrieben von arno
als Antwort auf ingo vom 08.09.2008, 14:39:31
Hallo, kreuzkampus,

für die SPD ist ein tragbares Konzept im Umgang mit den Linken
viel wichtiger als neue Personen.
Die Früchte des Konzeptes "Agenda2010" der Architekten Steinmeier
und Müntefering hat A. Merkel geerntet!
Für die SPD war die Agenda 2010 ein Selbsttor!
Die SPD steht jetzt mit leeren Händen da. Sie muß mit den Linken
koalieren, damit sie überhaupt überlebt.

Viele Grüße
--
arno
ingo
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Mitglied

Damit
geschrieben von ingo
als Antwort auf arno vom 08.09.2008, 14:56:49
dürftest Du Recht haben, arno....
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kreuzkampus
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Damit
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ingo vom 08.09.2008, 15:34:46


Als die Agenda 2010 kreiert wurde, war die Situation im Land noch eine andere. Die Agenda ist heute verbesserungsbedürftig und muss der ganzen heutigen Entwicklung angepasst werden. Wer sollte dies besser machen als die Initiatoren?
Und Steinmeier hat das in einem Intervieuw auch klar dargelegt, dass dies nun die dringenste Aufgabe sei. Die SPD kann sich also einen grossen Teil des Kuchens von der Profiteurin Merkel zurückholen, wenn sie es richtig macht. Dass dazu Geschlossenheit innerhalb der Partei Voraussetzung ist, hat zumindest Münte klar erkannt.

Also abwarten, Tee trinken und sehen, was sich entwickelt.
--
luchsi35

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