Innenpolitik Ijoma Mangold: Was bedeutet die eigene Herkunft fürs Leben? Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

Ja Lorena, das hat er aber auch ein großes Stück weit seiner Mutter "zu verdanken", das ist eine ganz unkonventionelle Frau, die immer anders als andere Menschen dachte und reagierte!
Er beschrieb das mal so, "alle anderen Mütter die er kannte lebten mit einem hellhäutigen Mann und hellhäutigen Kindern, meine Mutter lebte ganz ohne Mann, auch ohne hellhäutigem, aber mit dunkelhäutigem Kind, wir hatten kein Auto weil meine Mutter keinen Führerschein besaß, und keinen Fernseher, alle anderen Mütter hatten Autos und Fernseher, erst später registrierte ich,
ah so ist das, ich habe eine Mutter die sich originell und unkonventionell dem Leben stellt, aber da war ich schon älter, als kleinerer Junge dachte ich mir oft, "wenn das mal gut geht"!

Edita

und, wenn ich mich recht erinnere,
hat er es nicht so mit Leuten, die ohne selbst betroffen zu sein, anderen belehrend erklären, was beispielsweise Dunkelhäutige wie er ("People of color" - "bunte Leute") bei einem für unsensibel erklärten Sprachgebrauch empfänden.

Heißt das jetzt in deinen Augen, dass man jede rassistische Bemerkung oder das N-Wort einfach schlucken und nicht widersprechen soll, wenn man selber keine Schwarze ist?

Ich habe mir das Interview jetzt noch nicht angehört, kenne ihn aber und habe ihn auch schonmal im Fernsehen über sein Buch reden hören. Schon damals dachte ich: Jemand, der in einer so privilegierten Stellung ist wie er, hat gut reden.

Ich jedenfalls werde weiter meinen Mund aufmachen und anderen erklären, "was beispielsweise Dunkelhäutige wie er ("People of color" - "bunte Leute") bei einem für unsensibel erklärten Sprachgebrauch“ empfinden könnten", wenn sie rassistisches Zeug absondern.
Daran wird mich niemand hindern, und dafür nehme ich gern Unbeliebtheit in Kauf, wenn es sein muss.

Ich erinnere mich noch an einen Urlaub vor ca. 30 Jahren in Las Palmas (Kanar. Inseln), wo damals schon etliche Schwarze, die mit Booten rübergekommen waren, am Strand unter den Bäumen lagen oder auch Sachen verkauften, um sich etwas zu verdienen. Da gab es jemanden aus meinem Hotel, mit dem ich mich unterhielt, und als er begann, sich über „die Neger, die da nur faul herumliegen“, zu echauffieren, habe ich sofort Krach mit ihm gekriegt und von von da an kein Wort mehr mit ihm gesprochen. Schon damals war dieses N-Wort verpönt. Und jetzt, 30 Jahre später, muss man sich wieder erklären lassen, dass das alles gar nicht so schlimm ist.
Aber ich glaube, dass Ijoma Mangoldt das auch so nicht gemeint hat. Man sollte seine Äußerungen nicht dazu missbrauchen, um solche Begriffe oder rassistisches Sprechen wieder salonfähig zu machen.

Zitat Rispe:
Schon damals dachte ich: Jemand, der in einer so privilegierten Stellung ist wie er, hat gut reden.

Das weiß er liebe Rispe, er weiß um das Risiko, ein "verharmlosenden" Bild von Deutschland zu zeichnen, in irgend einem Interview hat er mal sinngemäß gesagt, " je höher man die Karriereleiter steigt, desto unwichtiger wird das Aussehen ", er begründete seine "glückliche Kindheit und Jugend" auch damit, daß in der Zeit als er aufwuchs, das waren die 70-ger und 80- ger Jahre, die Leute um ihn rum noch so von der Nazizeit und den Verbrechen geschockt waren,  daß "man sich noch am Riemen riß und sich derart rassistische und diskriminierende Ausbrüche nicht erlaubte!

Edita

Danke Tina fürs Einstellen!
Es ist ein Genuss Mangold zuzuhören ...

und, wenn ich mich recht erinnere,
hat er es nicht so mit Leuten, die ohne selbst betroffen zu sein, anderen belehrend erklären, was beispielsweise Dunkelhäutige wie er ("People of color" - "bunte Leute") bei einem für unsensibel erklärten Sprachgebrauch empfänden.

Heißt das jetzt in deinen Augen, dass man jede rassistische Bemerkung oder das N-Wort einfach schlucken und nicht widersprechen soll, wenn man selber keine Schwarze ist?

Ich habe alle Beiträge hier gelesen, aber in keinem eine "rassistische Bemerkung oder das N-Wort" gefunden. Und ein Vorfall am Strand von Las Palmas von vor 30 Jahren ist in diesem Zusammenhang irrelevant.

Das habe ich auch nicht behauptet, @Zwergohreule.

Auch, wenn du meinst, noch eine Rechnung mit mir offen zu haben, solltest du genau lesen, was ich geschrieben habe.

Bleib sachlich!

"Bleib sachlich", genau! Das hatte ich vergessen, dazuzuschreiben!