Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?

Innenpolitik Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?

RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein Zwölfjähriger weiss, dass er Macht ausübt, er
weiss, dass er das Opfer demütigt, er weiss,
dass er schändlich handelt und er weiss, dass
er straffrei ausgeht.

Und ich wiess, dass wir jetzt jahrelang über
die Strafmündigkeit diskutieren werden.


Wer solche Handlungen begeht ist strafbar.

Clematis





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lupus
lupus
Mitglied

RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von lupus
als Antwort auf freddy-2015 vom 10.07.2019, 10:18:29

Selbst habe ich keine direkten Erfahrungen mit Sinti und Roma, dendoch kann ich mich gut an Unterhaltungen mit ungarischen Fachkollegen erinnern.
Sie erzählten über Verhaltensweisen und Maßnahmen von und für Sinti und Roma  (allerdings nannten sie diese noch anders!)
Von diesen  Menschen haben viele eine andere Beziehung zu Lebensweisen und auch z.B. zu Geld.
In Ungern bestand eine große Produktion für Tuben, die auch in die DDR geliefert wurden. In diesem Werk wurden auch viele beschäftigt. Das Problem war, dass sie nur zur Arbeit kamen wenn das Geld zu Ende war was natürlich in einer Großfertigung unerträglich ist.
Was tat man? Sie hatten zwei Belegschaften denen sie um zwei Wochen versetzt den Lohn auszahlten mit der Folge dass die Lohnempfänger nach Auszahlung 14 Tage nicht zur Arbeit erschienen und so eine stetige Besetzung der Anlagen erreicht wurde.

Notwendig waren Kenntnisse in Lesen und Schreiben
Das erzwang man bei jungen Männern durch unbedingte Rekrutierung zur Armee wo Lesen und Schreiben gelernt wurde.
Übrigens wurde auch gesagt, dass es große Standesunterschiede gibt und der Musiker, der in der Gaststätte Zigeunerweise spielt will mit dem einfachen Volk nichts zu tun haben.

Alles nicht zum Thema aber ich habs eben mal geschriebenErrötet
Es gab da noch weitere interessante Punkte.
lupus
 
RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich denke tatsächlich auch, daß es in einem Rechtsstaat nicht hinzunehmen sein kann, daß eine schwere Straftat nicht geahndet wird.

Und ich denke dabei durchaus nicht nur an strafunmündige Kinder. Auch die Immunität von Diplomaten mag einem Bürger schwer im Magen liegen, sollte sich jemand aus dieser Personengruppe eines Verbrechens schuldig gemacht haben. Für diese Immunität gibt es natürlich gute Gründe und die Zahl der Straftaten wird hoffentlich überschaubar sein. Aber das gehört ja jetzt nicht zum Thema.


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uki
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Mitglied

RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von uki


http://www.waz.de/staedte/muelheim/jugendliche-belaestigt-polizei-ermittelt-in-weiterem-fall-id226437753.html
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zu lesen ist auch; im Fall der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Frau in Mülheim hat die Familie eines der beiden zwölfjährigen Tatverdächtigen Hilfsangebote nicht angenommen. Der Kontakt sei über die Gegensprechanlage erfolgt.




 
werderanerin
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RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 09.07.2019, 16:36:41
Mich bewegt dieses Drama auch deswegen, weil ich zwei Jungs in dem Alter von 12 Jahren habe, mir aber zumindest bei Unseren soetwas überhaupt nicht vorstellen kann.
Sie wachsen in einem liebevollen Umfeld auf, leben allesamt in einer Patchworkfamilie und fühlen sich wohl. Neben kleineren Sticheleien und vielleicht auch mal lauteren Tönen gibt es keine Handgreiflichkeiten. Das gab es noch nie, sie sind einfachs so erzogen worden.

Zudem kommt, dass beide Jungs ein gutes Verhältnis zu Frauen haben, vor allem aber ihre Mamas lieben, respektieren und ich denke nach wie vor, dass genau da der Punkt liegt, warum Kinder schon in diesem, jungen Alter Frauen gegenüber dermaßen handgreiflich werden, ja sogar Straftaten begehen und sie hassen.

Nun fragt man sich natürlich schon, wie kann das soweit kommen. Ich denke, dass alle Straftäter nie Liebe bekommen haben, vielleicht nicht mal eine Mama hatten, die sie geliebt hat ... und irgendwann ist alles mal in blanken Hass gegenüber Frauen umgeschlagen und sie empfinden wahrscheinlich garnichts dabei, sind völlig unfähig, Gefühle zu zeigen. Hinzu kommt natürlich immer auch der Gruppeneffekt, ist ja alles leichter. Das alles ist doch auch ein Schrei nach Liebe, Aufmerksamkeit, den sie anders nie bekamen.

Ich empfinde dies als einen ganz schlimmen Kreislauf, den es gilt zu durchbrechen.
Die Frage nach der Runtersetzung der Strafmündigkeit mag man eigentlich schon fast mit einem ganz lauten JA beantworten ...aber irgendwie denke ich, das wäre zu "einfach"...was käme denn dabei raus, wenn nun diese Kids mit 12 Jahren in den Knast gehen.
Da würden sie niemals auf eine guten Weg kommen, im Gegenteil, es wäre doch vorprogrammeirt, dass sie erstrecht auf die ganz schiefe Bahn kommen.

Ich würde diese Straftäter zu ganz vielen Sozialstunden verdonnern. Sie müssen einfach am eigenen Leib spüren, dass man hier nicht alles machen kann. Psychologischen Beistand wäre in diesen Fällen auch angebracht, in welcher Form auch immer. Sie sind doch noch formbar.
Ich glaube einfach, sie müssen bestraft werden, ja , auf jeden Fall auch spürbar ... aber nicht mit Knast !
Kommen sie nämlich mal raus, werden sie sich gnadenlos rächen !


Kristine
RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 10.07.2019, 11:03:41

Und wenn das jetzt alles an Kontaktaufnahme gewesen sein sollte, wird diese Familie doch lernen, daß staatliche Stellen ihnen überhaupt nicht gewachsen sind. Das wird kaum helfen, diese Dreistigkeit abzubauen.


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uki
uki
Mitglied

RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von uki
als Antwort auf margit vom 10.07.2019, 10:15:19

Die Hauptrisikofaktoren für Kriminalität unter Jugendlichen sind
geringe Schulbildung
fehlende Bildungschancen
eigene Gewalterfahrungen
Und daran etwas zu ändern, ist wesentlich sinnvoller, als nach härteren Gesetzen zu rufen. Margit

--------------

welche Vorschläge hast du,  die von dir angegebenen Risikofaktoren umzusetzen?
z.B. geringe Schulbildung.
Ich war bisher der Meinung, dass es an jedem selbst liegt, wie und was er lernt. Von einem Schulverbot für irgendwelche Menschen habe ich in Deutschland noch nicht gehört.
Du wirst dir aber sicher schon Gedanken darüber gemacht haben. ?

uki

uki
uki
Mitglied

RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.07.2019, 11:11:51
Und wenn das jetzt alles an Kontaktaufnahme gewesen sein sollte, wird diese Familie doch lernen, daß staatliche Stellen ihnen überhaupt nicht gewachsen sind. Das wird kaum helfen, diese Dreistigkeit abzubauen.
Daumen hoch
uki
 
RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 10.07.2019, 10:18:29
Du hattest doch Sinti und Roma mit in die Diskussion gebracht!?
lupus
Das ist der springende Punkt Lupus,
um den Unterschied beider Gruppen klipp und klar aufzuzeigen meine kurze Einlassung.
Wenn es sich wie im aktuellen Fall wirklich um Roma aus Bulgarien handeln sollte, wohlgemerkt sollte,
bekommt diese Differenzierung einen noch höheren Stellenwert.

Ich werde das mal mit den Bekannten bei Gelegenheit besprechen.

Freddy

Geht es Dir darum, zwischen Sinti und Roma zu differenzieren oder geht es darum, ob es sich überhaupt um Angehörige einer dieser Gruppen handelt?
Im deutschen Sprachgebrauch eiert man auf dieser Doppelnennung ja schon lange herum, dabei ist so ziemlich alles, was sie gemeinsam haben, der Dachverband in Deutschland ..
Ich schrieb das in einem früheren beitrag bereits. Persönlich sehe ich im Begriff Zigeuner keine Diskriminierung. Im Englsichen Gipsy, in Frankreich Gitan, in Spanien und Portugal Gitanos, in Italien Zingaro, in Albanien und auf dem Balkan Cigan, Ciganski oder Tsiganin, in Dänemark
sigøjner, in Griechenland Gýftos, in der Türkei çingene ... .

Wenn Pubertät, Minderwertigkeitsgefühl, schöechtes familiäres Vorbild und Gruppenzwang zusammenkommen, kann es nur fatal enden - und da die Angehörigen der Roma nur wenig bis gar nichts von anderen als von Mitgliedern der eigenen Sippe annehmen, schon gar nicht erzieherische Massnahmen, wäre meiner Meinung nach eine Bestrafung durch die eigene Sippe das Mittel der Wahl - nur kommt eben dazu, dass das, was die Jungs getan haben, von den eigenen Leuten ja nicht einmal als Straftat angesehen wird.

Allein in und um Duisburg leben ca 19.000 Roma aus Bulgarien und es ist zu befürchten, dass wir erst am Anfang fataler Delikte stehen.

 

 
RE: Ist es sinnvoll, die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herunterzusetzen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.07.2019, 11:26:57

Für eine kriminalstatistische Erhebung kann es schon interessant sein zu sehen, von welcher Personengruppe besonders viele oder eben einschlägige Straftaten zu verzeichnen sind.

Für ein Opfer ist es zur Tatzeit sicherlich völlig egal, wer die Straftat verübt. Ein Opfer wird nicht zwischen Nationalitäten unterscheiden. Ein Opfer ist einfach nur ein fürchterlich mißbrauchter Mensch.

Wäre ich ein Opfer, ich hätte einen lebenslangen Zorn in mir.


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