Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ist Politik zwangsläufig eklig?

Innenpolitik Ist Politik zwangsläufig eklig?

dutchweepee
dutchweepee
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Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von dutchweepee
Da wird ein Politiker massiv von der Presse und von seinen Partei-"Freunden" als vermeindlicher Pädophiler demontiert, bevor irgendwelche Beweise vorliegen. Ehrenhaftes Verhalten zählt nicht im Superwahljahr - nur der Verdacht.

Ich bin nun wirklich kein großer Freund der Sozies - die sind mittlerweile fast so schwammig, undefiniert und glibberig wie die "Liberalen" von der FDP, aber der Herr Tauss tut mir fast leid. So geht man nicht mit Parteigenossen um. Ich glaub ihm jedenfalls seine Argumentation.

Zitat: "Das, was da in den vergangenen Monaten gelaufen ist und heute einen neuen Höhepunkt erreicht hat, ist mehr als nur Mobbing", schreibt Tauss. "Das kann man nicht anders bewerten als den Versuch einer sozialen Exekution".
adam
adam
Mitglied

Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 27.03.2009, 02:17:13
Bleibt abzuwarten, was die Staatsanwaltschaft weiter ermittelt. Sollte J. Tauss unschuldig sein, kann man ihm ein gerüttelt Maß Dummheit unterstellen, so selbstgefährdend mit dem Thema Kinderpornografie umzugehen. Außerdem sagt er nicht, warum ihn die SPD aus den eigenen Reihen mobben will. Und ob die SPD ihr eigenes Nest mit Kinderpornografie beschmutzen würde, nur um einen relativ unbekannten Abgeordneten zu mobben, wage ich zu bezweifeln.

--

adam
Mitglied_81b4260
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Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 27.03.2009, 07:44:10
Mir kommt nur der Fall der wegen des angeblich aber nie nachgewiesenen Diebstahls von 2,2333€, die auf Fall demjenigen gehörten, der den Bon verloren hat, und keineswegs dem Geschäft, gemobbten Kassierin in den Sinn. Auch hier hat die Mehrheit der hier schreibenden rechtlich nichts bedenkliches daran gefunden, jemanden das Leben zu zerstören. Irgendwie rechtlich sehr bedenkliche Einstellungen bzw. Gesetze. Hierzulande wird kaum geglaubt, dass die Aussage der Chefin und einer Kassierein genügt, um jemanden fristlos zu kündigen.

Wo ist die Verbindung mit diesem Fall: Könnte ja sein, dass auch hier dieser Weg gefunden wurde, um jemanden von seinem Posten zu entfernen.
Die Folgen einer wackeligen Rechtskultur eben.
--
mart1

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senhora
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Mitglied

Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von senhora
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2009, 07:57:56
Besonders „eklig“ finde ich, dass solch gravierende Verdächtigungen in einem so frühen Stadium der Ermittlungen bereits in die Presse gelangten.
Wer lanciert so etwas sofort in die Öffentlichkeit, ich halte dies nicht für rechtens.
Eigentlich ist es verwerflich, denn auch wenn er unschuldig ist, diesen Stallgeruch wird er nie mehr los. Das ist nicht nur ein Desaster für ihn, sondern für das ganze soziale und politische Umfeld, deshalb lässt ihn die SPD fallen.
Ich halte ihn für einen übermotivierten Abgeordneten, der mit zweifelhaften Aktionen einen Aufklärungserfolg erreichen wollte, ganz sicher bin ich natürlich auch nicht.
Die Medienkampagne wirkt auch bei mir.

senhora
ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf senhora vom 27.03.2009, 08:25:29
Um zu recherchieren braucht muss man aber keine Kinderfotos auf PC oder Handy abzuspeichern.
Wenn er ein Pädophiler wäre, kann ich mir nicht vorstellen, dass es das jemals zugeben würde.
--
ursula_j
Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ursula_j vom 27.03.2009, 08:33:37
politik ist ekelig! und jeder der in die politik geht muss wissen, dass sein leben von innen nach aussen gekrempelt wird.

ehe die staatsanwaltschaft tätig wird, wurde vorher schon geprüft was das zeug hält. ohne beweise geht die staatanwaltschaft nicht vor, egal ob im falle der verona pooth oder des herrn tauss.
--
plumpudding

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Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ursula_j vom 27.03.2009, 08:33:37
Ich schlage vor, auf den Ausgang des Gerichtsverfahren zu warten. Zum Glück genügt hier nicht ein Verdacht um schuldig gesprochen zu werden.

Welches Glück habe ich, nicht fernsehen zu müssen!
--
mart1
pea
pea
Mitglied

Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von pea
als Antwort auf dutchweepee vom 27.03.2009, 02:17:13
So geht man nicht mit Parteigenossen um.




Wer sich in einem Wolfsrudel anschließt,
sollte ein Wolf sein,
ein Alpha-Wolf ))



--
pea
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pea vom 27.03.2009, 08:43:39
....aber Alpha-Wölfinnen stehen im Rang nach höher....

--
schorsch
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
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Re: Ist Politik zwangsläufig eklig?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2009, 07:57:56
Mir kommt nur der Fall der wegen des angeblich aber nie nachgewiesenen Diebstahls von 2,2333€, die auf Fall demjenigen gehörten, der den Bon verloren hat, und keineswegs dem Geschäft, gemobbten Kassierin in den Sinn. Auch hier hat die Mehrheit der hier schreibenden rechtlich nichts bedenkliches daran gefunden, jemanden das Leben zu zerstören. Irgendwie rechtlich sehr bedenkliche Einstellungen bzw. Gesetze. Hierzulande wird kaum geglaubt, dass die Aussage der Chefin und einer Kassierein genügt, um jemanden fristlos zu kündigen.

Wo ist die Verbindung mit diesem Fall: Könnte ja sein, dass auch hier dieser Weg gefunden wurde, um jemanden von seinem Posten zu entfernen.
Die Folgen einer wackeligen Rechtskultur eben.
--
mart1

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Rechtlich bedenkliche Einstellungen? Alle Achtung, muss man sich ins Stammbuch schreiben.

Rechtlich bedenklich wäre, allgemein gültige Gesetze und prozessuale Beweisregeln in Frage zu stellen, weil das Bauchgefühl der Öffentlichkeit eine Entscheidung für ungerecht hält.


Da wird unzulässigerweise einiges vermischt. Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn man sich in dieser Gesellschaft noch nicht einmal mehr darauf verlassen kann, dass ohne Ansehen der "Gerechtigkeitsgefühls" von Laien geurteilt wird. Recht ist nicht gleich Gerechtigkeit, so lernt der Fachmann schon früh. Was allenfalls erreicht werden kann, ist Rechtssicherheit. Wo kämen wir hin, wenn ein Richter nach seinen Gefühlen urteilen kann, notfalls contra legem? Das kann im Einzelfall gerecht sein. Aber in einem anderen Fall sehr ungerecht. Denn Richter sind auch Menschen mit Vorurteilen. Und daher wäre die Rechtskultur extrem wackelig.

Und das hat überhaupt nichts mit der hier diskutierten Sache zu tun. Mobbing, so es denn hier vorläge, hat rein gar nichts mit der Qualität des Rechts zu tun. Es ist das Verhalten moralisch bedenklicher Mitmenschen, dem man im übrigen rechtlich begegnen kann. Ob mit Erfolg, hängt wiederum von der menschlichen Qualität, nicht vom Gesetz ab.
meritaton

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