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Innenpolitik Merkels politischer Machtinstinkt

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 09.02.2010, 09:38:10
"träume weiter!"
geschrieben von arno


Aber - Arno - ist es nicht so, dass bei der letzten Bundestagswahl die Mehrheit der Wähler eine Koalition gewählt hat, bei der klar war, dass Frau Merkel als Bundeskanzlerin gewählt wird?
So wollte es die Wählermehrheit.

Das war kein Traum, sondern das Ergebnis einer demokratischen Wahl.

Wer demokratische Wahlen nicht akzeptiert - der träumt dann wohl von anderen Formen einer Meinungsäußerung( vielleicht Militärputsch?).

Wer dein Wunschkandidat war, hast du uns ja vor den Wahlen hundertfach mitgeteilt. Aber - du musst doch zugeben, dass dieser Kandidat eine ungleich geringere Wählergunst hatte.
Ist es denn nun undemokratisch, dass die Mehrheitsmeinung ihn nicht an die Macht kommen ließ?
Ist schon interessant - dein Demokratieverständnis!
hafel
hafel
Mitglied

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von hafel
als Antwort auf baerliner vom 09.02.2010, 09:50:49
@ Berliner: die einen guten Politiker auszeichnen, nämlich Gespür, zum rechten Zeitpunkt das richtige zu machen. Das begann, als sie Stoiber den Vortritt als Kanzlerkandidat gegen Schröder ließ, weil sie erkannt hatte, dass sie damals gegen Schröder keine Chance hatte. In der vergangenen Großen Koalition hat sie die CDU sozialisiert, d.h. vieles mitgetragen, was sie bei der letzten Wahl auch für SPD-Anhänger wählbar machte.


Richtig Berliner, ich wollte in diesen Thread nicht über die guten und schlechten Taten der Frau Merkel diskutieren, sondern, ob diese Frau in dem Haifischbecken von gierigen Männern sich gut behaupten kann. Ich sehe den obigen - von Dir zitierten Satz - ebenso. Ich finde sie hat - und das ist auch notwendig - ein gesundes Gespür für Machtstrukturen und erkennt schnell, wass machbar und was nicht machbar ist. Dabei ist vermutlich ihr naturwissenschaftliches Studium behilflich.

Hafel
arno
arno
Mitglied

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.02.2010, 10:35:34
Hallo, klaus,

es ist sehr interessant, wie Du Dich wendest und Tatsachen versuchst zu drehen.

..., weil in einer Demokratie die Mehrheitsmeinung gilt.



Was meinst Du denn eigentlich:

1) Mehrheitsmeinung oder die

2) Wählermeinung?


Kennst Du den großen Unterschied zwischen der Mehrheits- und der Wählermeinung ?

Viele Grüße
arno

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baerliner
baerliner
Mitglied

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von baerliner
als Antwort auf hafel vom 09.02.2010, 10:47:00
Hafel,

ich hatte Merkel im Haifischbecken mit Koch & Co eigentlich keine Chance gegeben, da ihr ja die sog. Hausmacht fehlt. Einige Leute, die ihr gefährlich werden könnten, hat sie auch elegant abgefrühstückt.

Nur, es werden neue Haifische kommen (wenn sie nicht schon da sind), um bei der erstbesten Gelegenheit zuzupacken. Auch die "Eiserne Lady" musste eines Tages das Handtuch werfen.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von hafel
als Antwort auf baerliner vom 09.02.2010, 10:54:44
Auch hier, Baerliner, sehe ich das ähnlich. Im Moment hat sie (die M.) ihre Stellvertreter noch gut im Griff, was nicht heißt, dass sie irgendwann ihren Meister findet.

Hafel
Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 09.02.2010, 10:49:39
Was meinst Du denn eigentlich:
1) Mehrheitsmeinung oder die
2) Wählermeinung?
geschrieben von arno


Du scheinst mir ja ein ganz Schlauer zu sein - aber erst mal meine Anerkennung, dass du überhaupt geantwortet hast.

Mir ist schon bewusst, dass nicht alle zur Wahl gehen und nach einer Wahl man immer von der Wählermeinung ausgehen muss.

Da in einem demokratischen Staat aber niemend von der Wahl ausgeschlossen ist, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, muss man nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip davon ausgehen, dass die Wählermeinung nach einer demokratischen Wahl etwa der Mehrheitsmeinung entspricht.

Es sei denn du willst diejenigen, die nicht zur Wahl gehen, einer ganz bestimmten Partei oder politischen "Linie" zuordnen?

Du kannst natürlich - um deinen Frust nach dem Wahlergebnis etwas zu mildern- die knapp 28% Nichtwähler der letzten Bundestagswahl deiner Lieblingspartei zuordnen.
Warum nicht - wenn's dir hilft !

Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten der Einflussnahme der Bürger auf die Politik.
So wurden in Brandenburg erstmalig die Landräte per Volksbefragung ( Landratswahl) bestimmt.
Besonders Linkspartei und SPD hatten sich dafür stark gemacht.
Das Ergebnis war, dass alle Landratswahlen wiederholt werden mussten, weil niemand die 50% Mehrheit erreichte.
Die Wiederholungswahl wurde dann per Aufruf von der Linkspartei in meinem Heimatkreis boykottiert - es war ja auch kein Kandidat dieser Partei mehr dabei- der war schon beim 1. "Versuch" ausgeschieden.

Die Wahlbeteiligung war dann auch wieder so gering, dass die Wahl ungültig war.
Ein tolles Demokratie-Beispiel. Erst eine Direktwahl fordern - dann zum Boykott aufrufen, weil einem die Kandidaten nicht mehr passen.


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Manni_b
Manni_b
Mitglied

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von Manni_b
als Antwort auf hafel vom 08.02.2010, 10:43:35
Wertfrei gesprochen (also ohne nähre Bewertung Ihrer Leistungen) – Ja, Frau Merkel hat einen sehr ausgeprägten Machtinstinkt.
Nach und nach hat sie alle die ihr hätten gefährlich werden können abserviert oder ist gerade dabei es zu tun.
Bestes Beispiel ist für mich der Herr von und zu Guttenberg. Das Kuckucksei mit dem unseligen Angriff auf Zivilisten hat sie ihm ganz elegant untergeschoben und ihm mit dem Posten des Verteidigungsministers den Wind aus den Segeln genommen. Bravo.

Nur leider dient das alles ihrem Machterhalt und nicht unbedingt dem Wohle Deutschlands, das geht der Dame, meiner Meinung nach, 3 km am A… vorbei.
Sie hat es nämlich geschafft alle klugen Köpfe aus der Regierung zu vertreiben. Das Kabinett ist ein gesichtsloser, beliebiger Brei von Befehlsempfängern. Aber das ist ja nicht das Thema.

Ja, „dat Merkel is machtgeil“ – kann ich so stehen lassen.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von olga64
als Antwort auf Manni_b vom 09.02.2010, 12:46:47
Ach Manni - Frau Dr. Merkel drückt sich zumindest nicht ganz so unterschichtig aus, wie Sie!
Es gibt halt nach wie vor Männer, die es nicht aushalten können,dass es viele kluge Frauen gibt, denen sie (diese Männer) das Wasser nicht reichen können.
Und was den jungen Baron zu Guttenberg anbetrifft: dieser wird sicherlich irgendwann Bundeskanzler in Deutschland - Zeit hat er ja noch im Gegensatz zu Ihnen, Manni, oder? Olga
Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Manni_b vom 09.02.2010, 12:46:47
"Das Kabinett ist ein gesichtsloser, beliebiger Brei von Befehlsempfängern. Aber das ist ja nicht das Thema. "


Nun wird ja der Regierung nachgesagt, dass sie sich nicht auf ein gemeinsames Programm einigen können.

Dann frage ich mich natürlich, worüber sich die "Befehlsempfänger" streiten, wo sie doch deiner Meinung nach nur Befehle empfangen und ausführen.
Hast du da vielleicht irgendwas verwechselt?
olga64
olga64
Mitglied

Re: Merkels politischer Machtinstinkt
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.02.2010, 16:19:21
Politikerbeschimpfung gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen von grossenteils talentfreien und - leider - oft auch nicht sehr intelligenten Menschen, die z.B. keine Zusammenhänge begreifen oder Politik nicht als das, was es qua Definition ist: Kunst des Machbaren.
Ich werde nicht müde, gerade solchen Leuten zu empfehlen, die politische Laufbahn zu beschreiten und es wirklich besser zu machen. Sie tun es nicht, weil es ja so doll ist, vom Sessel aus an einem Abend Fussballmannschaften und am nächsten Politiker zu beschimpfen.
Wollen diese Typen wirklich einen Politiker wie z.B. Berlusconi? Olga

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