Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

olga64
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 01.07.2021, 17:30:39

Ja, diese RAdikalität in unserer GEsellschaft in Wort und Tat ist wirklich erschreckend. Aber ich verstehe jeden Kontrolleur und mittlerweile auch jeden Polizisten, dass sie versuchen, hier heil rauszukommen, wenn sie allein sind. Oft haben diese widerlichen Figuren ja noch Messer dabei, mit denen sie immer schneller bereit sind, zuzustechen.
Was mich aber besonders nachdenklich macht, sind die Angriffe auf Feuerwehr und Sanitäter, die Menschen ja helfen wollen und dann von solchen Figuren an ihren Einsätzen gehindert werden.
Was geht da nur vor in diesen Restbeständen an Gehirn bei solchen Deppen? Meist getrauen die sich das auch nur ,wenn sie besoffen oder in Gruppen sind.

Aber wie soll man das verhindern? Männern bis zu einem bestimmten Alter (wie hoch darf das sein?) und in Gruppen die Mitfahrt im Zug verbieten?
Welche Strafen, wenn jemand in der Öffentlichkeit Bier trinkt?
Das alles geschah auch immer und ist keine Erfindung der Neuzeit - wir werden weiterhin damit leben müssen.
Abgesehen davon, dass wir gar nicht so viele Polizisten haben oder jemals haben werden, um alle öffentlichen Verkehrsmittel begleiten zu lassen - wer sollte das im ERnstfall bezahlen? DAnn sind ja Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln irgendwann gar nicht mehr bezahlbar. Olga

wandersmann
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 01.07.2021, 17:02:22
 
Bist Du tatsächlich der Ansicht, dass unser Rechtsstaat alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, um wirksam gegen den wachsenden Rechtsradikalismus vorzugehen?
Es fällt mir seit kurzem auf, dass Sie anscheinend nun gegen den Rechtsradikalismus angehen wollen, sich aber, wie gewohnt, hier natürlich nur darauf beschränken wollen, was "der Staat" macht oder machen kann.
Warum diese Fixierung "auf den Staat",der wir doch alle sind?
 
Ach ja, der Staat, das sind wir doch alle.
"Der Staat sind wir" ist typisches SED-Sprech. Diese sinnfreie Festestellung kam damals bei den Bürgern nicht an, so wie sie es auch heute nicht schafft. Denn für diesen Schulterschluss ist Vertrauen nötig, Vertrauen, das aufgrund der aktuellen Politik für die Mehrheit verständlicherweise nicht vorhanden ist.

Der Bürger hat dem Rechtsstaat wirksame Mittel in die Hand gegeben, den Rechtsradikalismus hierzulande zu beenden. Tut er das nicht, muss er sich Fragen gefallen lassen. Fragen nach den Gründen seiner Erfolglosigkeit auf diesem Feld.
olga64
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 01.07.2021, 20:34:25
Ach ja, der Staat, das sind wir doch alle.
"Der Staat sind wir" ist typisches SED-Sprech. Diese sinnfreie Festestellung kam damals bei den Bürgern nicht an, so wie sie es auch heute nicht schafft. Denn für diesen Schulterschluss ist Vertrauen nötig, Vertrauen, das aufgrund der aktuellen Politik für die Mehrheit verständlicherweise nicht vorhanden ist.

 
Welch kühner VErgleich!

Immerhin überlebte die BRD den ruhmreichen Arbeiter- und Mauernstaat jetzt schon um einige Jahrzehnte - und erfolgreicher ist und war sie auch immer.
Sogar heute noch verlassen Bürger der früheren DDR dieses Gebiet, um sich westlich anzusiedeln - der Grund dafür ist natürlich mangelndes Vertrauen.... Olga

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wandersmann
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 02.07.2021, 18:43:00

@ olga64

Das latent vorhandene mangelhafte Vertrauen spielt doch heute bei der Wahl des Berufsortes (so man diese überhaupt hat) eine eher untergeordnete Rolle. Es ist einzig die Bezahlung und die Sicherheit einer Verbeamtung, die Junglehrer motivieren kann, ihre ostdeutsche Heimat zu verlassen. Wie gesagt, ohne Not würde das niemand freiwillig machen, schon gar nicht in Richtung Bayern. Die seltsame Sprache, das eigenwillige Essen, die mysteriöse Folklore, das minderwertige Bier, den Schwur aufs System, das Akzeptieren horrender Mieten - das alles nehmen manche so alles in kauf, nur um  einen Job zu haben.

olga64
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 02.07.2021, 19:54:30

Ihre negative BEurteilung zu Bayern rechne ich jetzt mal Ihrem persönlichen, etwas eigenartigen Umgang mit Humor zu.
Aber wenn ein Junglehrer aus Thüringen z.B. plant, aufgrund besserer Konditionen im sehr nahen Bayern arbeiten zu wollen, wird er übrigens u.a. nicht mit zu hohen Mieten konfrontiert sein. Denn diese Ecke in Oberfranken (früher als Bayerisch Sibirien benannt) ist anders ausgestattet als z.B. die Landeshauptstadt München, wo eigentlich alle hin wollen.
Ansonsten sollten Sie sich wundern, warum so viele Menschen immer zu uns nach Bayern wollen, wo doch alles so miserabel ist, wie Sie es - der Bayern vermutlich nicht kennt - beschreiben. Persönlich bin ich ja froh, wenn dann solche Leute wie Sie nicht kommen wollen  - bleiben Sie also dort, wo Sie hingehören. Olga

wandersmann
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 02.07.2021, 20:17:59
 Persönlich bin ich ja froh, wenn dann solche Leute wie Sie nicht kommen wollen  - bleiben Sie also dort, wo Sie hingehören. Olga
Genau, ich bin ja eher heimatverbunden, habe immer aber auch großes Interesse, fremde Kulturen kennen zu lernen, so bspw. die Sibirer, die Aborigines, die Samen und die inuit, auch die Zigeuner, mit all denen ich außerhalb des westl. Komforttourismus' Berührungen hatte, und davon bis heute noch zehre.
Bayern bereiste ich desöfteren, als Tourist, Passau, Regensburg, München auch. Dort hatte ich 1992 ein recht lustiges Gespräch mit Timophej, dem Besitzer dieser russisch-orthodoxen Holzkirche in der Nähe des Olympiastadions.

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Bias
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von Bias
als Antwort auf wandersmann vom 02.07.2021, 20:44:04

Klingt nach Rechtfertigung, Wandersmann.
Ist in meinen Augen unnötig, hier denkt sich erkennbar eh jede und jeder seinen Teil.
Komm gut durch den Abend

wandersmann
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Bias vom 02.07.2021, 20:51:15

@ bias

Danke für den Wunsch gut durch den Abend zu kommen.
Dank meines Freundes Jack Daniels schaffe ich das in letzter Zeit problemlos.
Olga64 gegenüber klang das vermutlich wirklich nach einer Form von Rechtfertigung, was natürlich so nicht sein sollte.
Auch wenn der verbeamtete Thüringer Lehrer in Bayern ein Brutto von vielleicht 6.000 oder 8.000 Euro bekommen sollte -  er wird sich irgenwann die Frage stellen, ob es das wirklich wert war, ob es das wert war, die Heimat für ein "Linsengericht" zu verlassen. Ein Gehalt, das ihm zwar gesichert ist und auskömmlich erscheint, aus meiner Sicht aber eher nach "gesicherter Armut" aussieht, aber ich bin ja hier nicht der Maßstab.

olga64
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 02.07.2021, 20:44:04
 
 
, auch die Zigeuner, mit all denen ich außerhalb des westl. Komforttourismus' Berührungen hatte, und davon bis heute noch zehre.
Bayern bereiste ich desöfteren, als Tourist, Passau, Regensburg, München auch. Dort hatte ich 1992 ein recht lustiges Gespräch mit Timophej, dem Besitzer dieser russisch-orthodoxen Holzkirche in der Nähe des Olympiastadions.
Na ja, Sie sind nun mal einMann der Vergangenheit und zehren vermutich noch heute davon,dass Sie mal vor fast 30 Jahren in München mit Timofei sprechen konnten. Der genoss bei uns Kultstatus; lebte illegal hier wie auch diese kleineKirche illegal erbaut wurde. Zuletzt kam er mit 108 Jahren in Münchner Krankenhäuser, wurde gut gepflegt und verstarb dort dann 2004.
Wir haben wohl ein sehr viel entspannteres Verhältnis zu ausländischen Mitbürgern, was sicher unserem Wahlspruch "leben und leben lassen" entspricht.

ABer Sie können es sich natürlich auch nicht nehmen lassen, Sinti und Roma noch heute als "Zigeuner" zu betiteln und haben vermutlich auch vergessen, dass diese zu Hunderttausenden ebenfalls in den Nazi-KZ`s umgebracht wurden, bzw. durch den Nazi-Arzt Mengele in unvollstellbarer Weise durch medizinische Experimente gequält wurden.
SChmerzensgeld o.ä. erhielten sie nie, bzw. sehr spät mit einer Entschuldigung als aber die meisten Betroffenen schon tot waren.
Es wäre deshalb einMinimum,wenn auch Sie etwas mehr Respekt dieser Völkergruppe entgegenbrächten, zumal Sie mit eigenartigem Stolz hier verkünden, dass Sie mit ihnen "Berührungen" hatten. Olga
wandersmann
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 05.07.2021, 16:58:13

@ olga

Ich habe nicht geschrieben, dass ich von dem Gespräch mit Timophej heute noch zehre, dass wäre auch reichlich übertrieben, aber wir hatten ein wirklich lustiges Gespräch, er zeigte mir all seine selbstgebastelten russisch-orthodoxen Ikonen und er freute sich, dass er mal wieder mit jemanden in russisch quatschen konnte.
Wirklich beeindruckend waren die Begegnungen mit Menschen in Sibirien aber auch mit den Angehörigen der Roma in der Slowakei Mitte der 80-er Jahre, die aber darauf bestanden "Zigan" genannt zu werden, was sie keineswegs als abwertend ansahen, sondern von jeher ebenso heißen, und genau aus jenem Respekt ihnen gegenüber, den Du mir hier absprechen willst, sind sie für mich auch heute Zigeuner.
Der Einschub von Dir, dass ich angeblich vergessen hätte, dass Hunderttausende von ihnen in KZ's umgebracht wurden, ist selten frech, aber mal wieder typisch für Deine sprichwörtliche Arroganz.


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