Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Mügeln, eine ausserfeindliche Aktion ?

Innenpolitik Mügeln, eine ausserfeindliche Aktion ?

pilli
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Re: Trauriger Versuch
geschrieben von pilli
als Antwort auf eleonore vom 05.09.2007, 10:49:19
den gedanken:

"50m auf dem weg, im schlimmsten falle erschlagen zu werden, können sehr lang werden!"

hatte ich, als ich den abwiegelnden beitrag von dir, heinzdieter las und erinnerte mich dabei an das interview
des Päsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz zu den geschehnissen in Mügeln und im osten:


Verfassungsschutz-Chef macht NPD für Mügeln «mitverantwortlich»

...Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, sieht eine Verbindung zwischen der Agitation der NPD und den Ausschreitungen im sächsischen Mügeln. Die rechtsextremistische Partei sei «mitverantwortlich, weil sie eine rassistische Propaganda betreibt», sagte Fromm dem Berliner «Tagesspiegel» (Samstagausgabe). Fromm warnte zugleich vor den Versuchen der NPD, sich vor allem in Ostdeutschland «im gesellschaftlichen Leben zu etablieren». In Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sei es der Partei schon gelungen, in der Kommunalpolitik Fuß zu fassen. Um sich als vertrauenswürdig und wählbar darzustellen, werde die ideologische Nähe zum Nationalsozialismus verschleiert. Andererseits werde diese bei bestimmten Anlässen wie dem «Heß-Gedenktag» deutlich gemacht, um die «Unterstützung aus dem Neonazi-Lager zu erhalten». Dennoch zeigte sich der Verfassungsschutz-Chef skeptisch hinsichtlich eines neuen NPD-Verbotsverfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht. Der Einsatz von V-Leuten bleibe «ein unverzichtbares Instrument für den Verfassungsschutz». Das Gericht hatte 2003 das erste Verbotsverfahren wegen der unklaren Rolle von V-Leuten in der NPD eingestellt. ddp/spa/mwa
geschrieben von ad-hoc-news


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pilli
mart
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Re: Trauriger Versuch
geschrieben von mart
als Antwort auf pilli vom 05.09.2007, 11:08:40
Ich weiß darüber nur, was hier geschrieben wurde.

Und da möchte ich einen Vergleich machen:

Ich besuche mit einigen Freundinnen einen Feuerwehrgemeinschaftsabend. Es fließt Alkohol wie immer bei diesen Veranstaltungen - dann sehe ich und meine Freundinnen mich aber genötigt davonzulaufen und wir werden verprügelt. Ich war, - ich kenne ja meinen Mund gut und die Mentalität der einheimischen Feuerwehrleute zu wenig, - etwas zu keck.
Dabei fallen Bemerkungen wie z.B. "Was haben die Weiber hier zu suchen", "Machts die Beine breit und haltet das Maul", "Verschwindet dorthin wo ihr hingehört".

Ja, welchen einzigen Rückschluß über die Einstellung dieser Leute zu den Frauen erlaubt das denn? ...ja Frauenfeindlichkeit!

Und wenn dann eine Bewohnerin dieses Ortes sich so äußert: "Recht geschieht es ihnen, wärns zuhause geblieben, wär ihnen nichts passiert.", dann sind halt doch mehr Bewohner dieses Ortes neben den Beteiligten frauenfeindlich.

Ergibt die Untersuchung der Staatsanwaltschaft, daß die bisherigen Ergebnisse insgesamt nicht auf einem geplanten und organisierten frauenfeindlichen Hintergrund beruhen, dann sollten alle sehr froh sein - aber die dumpfen Agressionen und der Sexismus der Beteiligten und derjenigen, die den Vorfall herunterspielen (z.B. Es hätt ihnen doch mehr passieren können, was sind schon ein paar blaue Flecken, es waren eh nur 10 m) íst doch evident.

Ich möchte mich aber ausdrücklich nicht zum anderen Diskussionstrang über die Situation in Deutschland äußern, da ich wirklich darüber zu wenig weiß.
heinzdieter
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Re: Trauriger Versuch
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf Karl vom 05.09.2007, 08:46:17
Meine Kenntnisse über diesen Vorfall beruhen auf Artikel in renommierten Tageszeitungen. Das möchte ich hier klarstellen.
Ich zitiere aus der Stuttgarter Zeitung Seite 2, 9.Zeile

" -- Bekannt wurde, dass alles mit einer Bierzeltchlägerei begann, als alkoholisierte Deutsche und Inder sich auf der Tanzfläche bei lauter Musik erst gegenseitig anrempelten, dann beschimpften und schließlich handgreiflich wurden..,..

Anfang 2 Absatz

Für das, was sich zu einer Massenprügelei vor dem Festzelt hochschaukelte ermittelt die Polizei nach Befragung von 125 Beteiligten und Zeugen.....

Weiter gleicher Absatz

Dutzende von Partygästen hatten die Inder eingekreist, worauf diese sich mit Flaschen wehrten und einen jungen Sachsen am Hals verletzen.

Fotsetzung folgt
--
heinzdieter

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heinzdieter
heinzdieter
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Re: Trauriger Versuch
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf heinzdieter vom 05.09.2007, 17:30:18
Fortsetzung:

Weiter:

Danach gab es eine kurze Verfolgungshatz, die in einer nahen Pizzeria eines Asiaten endete- einige Dutzend Meter neben dem Festzelt. Dabei schrie man im Mob Parolen wie " Deutschland den Deutschen ", "Ausländer raus" und " Bambule , Randale, Rechtsradikale "
Schließlich traten die Verfolger eine Hintertür des Büros ein, warfen Pflastersteine auf das Gebäude und demolierten einen Lieferwagen.
Erst ein Großaufgebot der Polizei machte den Spuk gegen zwei Uhr ein Ende.

Ich sauge mir Texte, die ich hier zur Diskussion stelle nicht aus den Fingern und versuche meine Meinung so opjektiv wie möglich emutionlos hierzu darzulegen.

Ach so:
Dieser Beitrag in der Zeitung stammt von einem Leipziger Korrospondenten, der bestimmt vor dem Schreiben und der anschließenden Veröfflichung die Votkommisse recherchiert hat.

--
heinzdieter
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Trauriger Versuch
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf heinzdieter vom 05.09.2007, 17:49:31
Heinzdieter, das interessiert hier einige leute nicht.
Da gibts ne vorgefaßte meinung, das war ein brauner mob, mügeln ist ein nazinest, der bürgermeister ein nazifreund und das wars.
Tatsachen und argumente werden ausgeblendet und das ganze wird dann unter diskussionskultur und toleranz verkauft.
Wer anderer meinung ist, ist selber ausländerfeindlich und wahrscheinlich auch nazi.
Sebnitz läßt grüßen.
--
gram
ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Trauriger Versuch
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 06.09.2007, 08:15:14
Heinzdieter, das interessiert hier einige leute nicht.
Da gibts ne vorgefaßte meinung, das war ein brauner mob, mügeln ist ein nazinest, der bürgermeister ein nazifreund und das wars.
Tatsachen und argumente werden ausgeblendet und das ganze wird dann unter diskussionskultur und toleranz verkauft.
Wer anderer meinung ist, ist selber ausländerfeindlich und wahrscheinlich auch nazi.
Sebnitz läßt grüßen.
--
gram
geschrieben von gram


Und dann gibt es die, die erstmal alles herunter spielen, abwarten und prüfen wollen, bis alles im Sande verlaufen ist und beim nächsten Mal wird alles wiederholt.

--
ursula_j

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Re: Trauriger Versuch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ursula_j vom 06.09.2007, 08:26:50
@gram,ursula,
nun ergibt sich natürlich die Frage, ob es gestattet ist, praktisch im Schnellschuss eine Stadt unter Generalverdacht zu stellen oder- ob es richtig ist, wenigstens so lange zu warten, bis erste Auswertungen vorliegen.
Die Presse zumindest war der Meinung, schnell "handeln" zu müssen, da die Stadt Mügeln für die Deutschen völlig unwichtig ist( kein wichtiges Urlaubsgebiet, Stadt in Sachsen,...).

Das es auch anders geht, zeigen die Vorfälle zur gleichen Zeit im rheinhessischen Guntersblum (Kreis Mainz-Bingen).Das wird aus "ermittlungstaktischen Gründen" erst eine Woche später bekanntgegeben. Die Medienpräsenz war verschwindend gering.
Nun muss man natürlich auch sagen, dass es dem Weinort schwer geschadet hätte, wenn die gesamten Medien die Keule herausgeholt hätten, um Guntersblum platt zu machen.

Vielleicht muss man tatsächlich die "Wertigkeit" von Regionen berücksichtigen, wenn es um die Auswertung von Rechtsextremismus geht.
--
klaus
mart
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Re: Trauriger Versuch
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.09.2007, 09:03:26
Ich kann deiner Argumentation schon folgen - auch ich sehe hier eine ungleiche Gewichtung in der Wahrnehmung.
Aber es geht ja hier auch um eine Partei, deren Erfolge doch furchteinflössend sind.
Ích denke, der Weg der pauschalen Verdächtigung der dort wohnenden Menschen ist kontraproduktiv und wird eher dieser Partei wieder Menschen zutreiben.

mart
Medea
Medea
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Re: Trauriger Versuch
geschrieben von Medea
als Antwort auf mart vom 06.09.2007, 09:16:55
Aus meiner Sicht stimme ich Mart zu - ich versuche, Geschehnisse mit größtmöglicher Sachlichkeit zu betrachten. Die öffentlichen Medien/Presse sind Meinungsmacher, das ist ja unbestritten, da reicht oft ein Zungenschlag ....

Medea



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