Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?

Innenpolitik Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?

eko
eko
Mitglied

Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von eko
als Antwort auf pilli vom 13.04.2007, 09:45:12
@ pilli, Du schreibst:
"mitnichten haben "die menschen" anders gedacht eko,"

Da muss ich Dich leider berichtigen! Und ich muss Dir auch sagen, dass Du da (pardon!) nicht mitreden kannst, weil Du die Zeit nicht selbst miterlebt hast. Du sprichst vom "Pöbel", das ist eine glatte Beleidigung der damaligen Generation! Die Menschen hatten einen Krieg erlebt, der verloren ging, sie mussten das Diktat des Versailler Vertrages über sich ergehen lassen, sie haben während der Inflation in den zwanziger Jahren zumeist ihr gesamtes Vermögen verloren und sieben!! Millionen Arbeitslose standen auf der Straße ( und damals gabs noch kein Hartz4).

Die Menschen waren voller Hoffnung, dass dieser Adolf Hitler sie aus der Misere führen würde und deshalb jubelten sie ihm zu und schrieen "Heil", aber das war beileibe nicht nur "Pöbel", sondern das ging quer durch das ganze deutsche Volk, selbst Menschen der höheren Schulbildung standen da nicht nach.

Dass dieser Dreckspatz die Menschen so hinterging und in Wirklichkeit ein Verbrecher war, wurde damals, sofern man überhaupt eine Ahnung hatte, was da hinter den Kulissen geschah, schlicht und ergreifend verdrängt, man wollte einfach ein besseres Leben haben und übersah oftmals geflissentlich die Warnsignale.

pilli, da brauche ich nun wirklich keine Nachhilfe in Geschichte, denn ich habe sie selbst miterlebt.

Was den Filbinger anbetrifft, so lasse ich mir gerne sagen, dass ich diese Sache vielleicht zu blauäugig sehe, mag sein. Ich nehme das auch gar nicht so furchtbar wichtig, denn der hatte ja keinen Einfluss auf den Lauf der Geschichte nach dem Krieg, also kann er mir auch gestohlen bleiben und was er da gesagt haben soll, ist seine Meinung, was solls. Es gibt wahrhaftig Wichtigeres als sich um den ollen Kerl zu streiten. Jetzt ist er sowieso tot und der Oettinger muss halt sehen, wie er da rauskommt. Das ist dessen Sache.
--
eko
pilli
pilli
Mitglied

Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von pilli
als Antwort auf eko vom 14.04.2007, 00:09:52
"Ich nehme das auch gar nicht so furchtbar wichtig, denn der hatte ja keinen Einfluss auf den Lauf der Geschichte nach dem Krieg, also kann er mir auch gestohlen bleiben und was er da gesagt haben soll, ist seine Meinung, was solls."

du irrst eko

denn welchen einfluss Filbinger über welche hintertüren hatte, magst du meiner antwort an mart entnehmen; du erlaubst, dass ich dir da heftig widerspreche?

es ist für mich nicht fremd, dass diejenigen, die nix sehen, nix hören und nix sagen wollen, bis heute den angenehmeren teil gewählt haben, vergangenheit aufzuarbeiten.

--
pilli
eleonore
eleonore
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Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf pilli vom 14.04.2007, 00:33:43
auch wenn ich nicht zu den generation die *adolf -geschädigten* gehöre, melde ich mich zu wort.
(wir werden ja gerne mit der argument: ihr habt ja keine ahnung von damals", abgebügelt.)

es hat tausende von filbingers gegeben.
und diese herren wurde nach der krieg in windeseile mit persilscheine bestückt, und erlangten gutdotierte posten.

eine amtierende ministerpräsidenten darf sowas einfach nicht passieren.
wenn herr oettinger ein hauch von format und anstand bestitzt, nimmt er sein hut und geht.
dass wird er aber nicht tun.
--
eleonore

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Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 14.04.2007, 08:04:39
eleonore schrieb am 14.04.2007 um 08.04:


> wenn herr oettinger ein hauch von format und anstand bestitzt, nimmt er sein hut und geht.
> dass wird er aber nicht tun.
> --
> eleonore

Nein, eleonore, das wird er nicht tun, denn wenn er "Format und Anstand" besäße, hätte er diese "Trauerrede" erst gar nicht gehalten ...
--
ursula
Re: Öttinger sollte sein Amt niederlegen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2007, 23:05:16
Stimmen einiger Nachfahren der Opfer, die dann ja - nach Oettingers Definition - die wahren Nazis gewesen sein müssen mit ihrem Widerstand gegen den beamteten Widerstandskämpfer Filbinger:

*

URL.-Verbindungsschwierigkeiten?

--
elfenbein

P.S.: (Webmaster Bemerkung: Elfenbein, du hattest die Zeilen "Link" und "Text zum Link" bei der Linkeingabe vertauscht. Ist korrigiert)
eko
eko
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Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von eko
als Antwort auf pilli vom 14.04.2007, 00:33:43
@ pilli:

Gut, ich "gebe mich geschlagen", wie man so sagt (aber ich wurde ja nicht geschlagen, lächel! )

Vielleicht sollte ich mich da besser in solchen Dingen zurückhalten, denn so intensiv habe ich mich mit der Materie nicht beschäftigt. Mich hat hauptsächlich der Begriff "Pöbel" gestört. Ich räume ein, dass ich militant werde, wenn die damalige Generation einfach so im Bausch und Bogen verurteilt wird. Aus heutiger Sicht und mit den Augen des Jahres 2007 ist so manches unverständlich, aber so war das damals.

Ob Oettinger wegen dieser Rede zurücktreten soll, darüber masse ich mir kein Urteil an, das muss er selbst wissen.
--
eko

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pilli
pilli
Mitglied

Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von pilli
als Antwort auf eko vom 14.04.2007, 10:37:44
nicht deine überlegungen "erschlagen" wollte ich eko

denn sie sind auch wichtig für mich, weiter zu hinterfragen damit ich verstehen und zusammenhänge erkennen kann für meinen flachwurzelnden bereich. verpflichtet fühle ich mich nicht nur meinen eltern und grosseltern sondern insbesondere der jungen generation, daran mitzuarbeiten, dass sich nie wiederholen darf, was so akribisch und geschönt verpackt sich tut in den "Weikersheimer Denkfabriken", der nation "neue rechte gedanken" schmackhaft zu machen, die sogar bis in die beschauliche dörfliche abgeschiedenheit meines wohnbereiches führen und mich täglich damit konfrontieren; dazu später mehr.

--
pilli
tobias
tobias
Mitglied

Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von tobias
als Antwort auf eleonore vom 14.04.2007, 08:04:39
Das wird dieser Herr bestimmt nicht tun. Er kann sich doch auf gleichgesinnte Leute wie Schäuble und Mayer-Vorfelder stützen und die haben Macht.

Ich denk nur noch daran als Mayer-Vorfelder vorschlug die erste Strophe des Deutschlandliedes wieder zu singen. Solche Leute haben nach wie vor einen breiten Freundeskreis und tragen ihre gestrige Meinung vor sich her wie eine Standarte.

Faulkner hat einmal gesagt : Auf böse Menschen ist immer Verlass, sie ändern sich nicht.

Abgewandelt passt dieser Spruch hieher sehr gut .
--
tobias
Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 14.04.2007, 11:10:00
Wenn die CDU einen Ministerpräsidenten weiter hält und sogar verteidigt, der sich eine solche Geschichtsklitterung erlaubt, ist sie für mich noch weniger seriös, als ich je vermutet hätte. Das sind sie, die Parteien, die von nach außen seriös scheinenden Biedermännnern gewählt werden, die die Brandstiftung nicht bemerken und sie eifrig relativieren, wie gewohnt. Nichts Neues unter der Sonne. Und genau deshalb konnten die Rattenfänger seinerzeit so viele einfangen: es war der gleiche Mechanismus des Relativierens, Verteidigens, Entschuldigens, bis einige, die den Lügnern auf den Leim gingen, endlich merkten, was sie sich da eingehandelt hatten. Aber manche haben es nie gemerkt, bis heute nicht.
Übrigens: Es soll sogar damals denkende Menschen gegeben haben, die nicht darauf reinfielen. Es ist also nicht so selbstverständlich, wie hier manche glauben machen wollen, dass man sich dem nicht entziehen konnte. Natürlich konnte man das: indem man eben nicht diesem Mechanismus des Verteidigens, Relativierens, Entschuldigens erlag, sondern beobachtete und ein wenig nachdachte. Meine Eltern und Großeltern beider Seiten gehörten dazu, dafür bin ich ihnen heute noch unendlich dankbar.
Vielleicht habe ich von ihnen auch mein kritisches Denken in den Genen, wer weiß?

marina
Re: Oettinger als Werbeträger der Neonazis ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2007, 11:43:39
Es gab übrigens mal einen Bundestagspräsidenten, Philipp Jenninger, der wegen ähnlich unsäglicher Äußerungen und Relativierungen seinen Hut nehmen musste. Ich kann mich noch gut an die Affaire seinerzeit, die großen Staub aufgewirbelt hat, erinnern.
--
marina

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