Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!

Innenpolitik Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!

hugo
hugo
Mitglied

Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von hugo
als Antwort auf uki vom 27.11.2008, 23:08:08
oh uki -nach dem erfolgsschwachen Fussball heute abend- nun noch so schwere Kost,,aber für Dich tu ich es gerne,,

ich schrieb von 40 Jahren Sozialisieren,,das bedeutet für mich das Ihr ebenso wie die Ossis über eine lange Zeit an bestimmte gesellschaftliche Denkmuster angepasst eingebunden wurdet,,Ihr/Wir haben uns -völlig unbewust- bestimmte Normen angeeignet,

relativ abgestimmtes bzw übereinstimmendes Denken wurde daraus, eine besondere Art der nachbarschaftlichen Beziehungen, des Umganges mit Kollegen, Teammitarbeitern usw..bildete sich heraus,,viele spezielle Wortschöpfungen und übliche Floskeln, Schlagwörter breiteten sich aus und verfestigten sich, der Sprachgebrauch spezialisierte sich entsprechend des Zeitgeistes im jeweiligen Umfeld,,

bei wiki werden diesem Prozess sogar sich herausbildende Handlungsbezüge und Handlungsorientierungen zugedeutet.

So wie Wir uns hier gerade unterschiedlich abweichend "erfahren" sind diese Bezüge ,Gewohnheiten, Besonderheiten nicht angeboren nicht ererbbar sondern unserem Vorleben in einer bestimmten Gesellschaftsordnung und Umgebung geschuldet.

und nun stehen wir uns gegenüber und sind erstaunt über sooo viel Verschiedenheit bei anscheinend soo viel Gleichheit der Wünsche, Ziele, Zukunfts-Vorstellungen,,,,es ist die erlebte und uns bildende und formende Vergangenheit mit der wir es hier und jetzt zu tun haben.

Dem Ossi sind oft seine sozialen Bindungsgruppen seine Bezugsfamilien (Arbeitskollektiv usw,,) weggebrochen,,die oft über Jahrzehnte gewachsen und verfestigt wurden,,darauf war er nicht gefasst nicht vorbereitet, dem sind viele nicht gewachsen, zumal sie dadurch und bei gleichzeitig auf sie einstürmenden "Neuheiten" zumindest teilentwurzelt wurden,,

das sie also nicht so "funktionieren" wie es sich ein Wessi nach seinem Bild (das er sich nach SEINEN Erwartungen und Vorstellungen macht) ,, das sollte uns nicht zu sehr wundern und schon gar nicht zu ständig ausflippender Überheblichkeit animieren,,

,,umgekehrt hat es der gelernte Durchschnittsossi ja auch nicht so einfach mit Euch und mit seinen sich gerade -aber sehr unterschiedlich- ändernden Mitbürgern. Das sind nun mal alles Individuen (wenn auch zum Teil spezialisiert ,ehemals ein wenig gleichgeschaltet, ein wenig verwöhnt ein wenig entwöhnt je nach Situation und Sicht)

Also ich versuche -da ich mich mit solchen Gedanken oft befasse- tolerant zu sein, und zwar nach allen Seiten,,

es gibt keinen User hier, der da von mir besondere Rücksichtslosigkeit "verdient" hat, weil er Wessi oder Ossi ist,,aber es gibt einige die besondere Aufmerksamkeit verdienen weil sie wenigstens den Versuch machen etwas verstehen zu wollen, was nicht vordergründig im Spiegel ersichtlich ist, in den ihn andere gucken lassen,,.
--
hugo
wikinger
wikinger
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von wikinger
als Antwort auf hugo vom 28.11.2008, 00:01:18
Hallo Hugo

"bei wiki werden diesem Prozess sogar sich herausbildende Handlungsbezüge und Handlungsorientierungen zugedeutet. "

Das mußt Du mir mal genauer erklären. Irgendwie kriege ich es nicht gebacken wie oder was Du meinst. Mag an der Tages-/Nachtzeit liegen.


",,umgekehrt hat es der gelernte Durchschnittsossi ja auch nicht so einfach mit Euch und mit seinen sich gerade -aber sehr unterschiedlich- ändernden Mitbürgern."


Liegt das nicht an jedem Mensche, egal wer er ist oder woher er kommt?
Mein Schwager hat im Osten eine Frau kennengelernt mit 2 Kindern (Jugendliche), als er für 2 Jahre vom Fernmeldeamt dort eingesetzt war. Sie ist hier von der Familie und auch im Freundeskreis gut aufgenommen worden und sie fühlt sich hier wohl.
--
wikinger
susannchen
susannchen
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von susannchen
als Antwort auf hugo vom 28.11.2008, 00:01:18
,,umgekehrt hat es der gelernte Durchschnittsossi ja auch nicht so einfach mit Euch und mit seinen sich gerade -aber sehr unterschiedlich- ändernden Mitbürgern. Das sind nun mal alles Individuen (wenn auch zum Teil spezialisiert ,ehemals ein wenig gleichgeschaltet, ein wenig verwöhnt ein wenig entwöhnt je nach Situation und Sicht)
geschrieben von hugo


Also hugo da möchte ich dir doch einmal ein paar nicht so erquickende Erlebnisse erzählen unmittelbar nach der Wende.

Da gabs einige "Ossis" unmittelbar nach der Wende, die ich kennenlernen durfte/musste, da dachte ich, nee, wenn das Standart wird dann besser die Mauer um 2 Meter erhöhen.

Nicht einen Tag waren die im Westen, Begrüssungsgeld war futsch, gemotzt wurde weil das Essen so teuer ist, noch keine Wohnung zur Verfügung stand und die Stütze noch nicht bewilligt war.

Das Alter derer, 20 -30 Jahre alt, ich dachte wenn das die Revoluzer sind, dann Mahlzeit armes Deutschland.

Ab diesem Zeitpunkt war ich ein wenig voreingenommen gegen die "Ossis", zum Glück aber konnte sich das Bild im Laufe der Jahre durch neuerliche Bekanntschaften grundlegend ändern.
Vergessen werde ich es glaube ich aber nie.

Von meiner buckligen Verwandschaft aus der ehemals "DDR", will ich hier mal garnicht reden.
--
susannchen

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hugo
hugo
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Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von hugo
als Antwort auf wikinger vom 28.11.2008, 00:25:47
hallo wikinger,,wie erklär ichs Dir am bequemsten?
mal so: stell Dir eineiige Zwillinge vor,,die werden nach der Geburt getrennt und wachsen in verschiedenen Gesellschaftsordnungen, verschiedenen Familien in verschiedenen Ländern auf,,

nach 40 Jahren treffen sie sich wieder,,

-die sehen sich noch immer ähnlich
-die haben noch die gleiche Blutgruppe

aber die sprechen nicht mehr die gleiche Sprache
- haben nicht die selbe Religion/Weltanschauung
-besitzen völlig verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten

die freuen sich vermutlich aneinander aber sie werden sich beide etwas bewegen müssen (auch gedanklich) oder wie im Deutsch-Deutschem Falle, der Eine muss sich gewaltig ändern, anpassen, fügen und der Andere wartet ab und kritisiert die Lahmarschigkeit des Anderen der nun vieles falsch macht -ist ja der Lehrling- und ständig belehrt werden muss *g*

susannchen,, oh da könnt ich seitenlage Beiträge schreiben, da kann wohl Jeder hier mitreden und zu abendfüllenden Gesprächen bei diesem Thema beitragen,,

Was sich da alles im Detail abgespielt hat in dieser wilden Übergangsanfangsphase,,was da an Erfahrungen gemacht wurde, was damals alles geschafft aber auch versäumt wurde,,das geht auf keine Kuhhaut,

,die Spannbreite ist ungeheuer groß
- zwischen totalen Negativerlebnissen bis hin zu völlig euphorisch machenden Glücksmomenten ist so ziemlich alles, aber auch Alles passiert bzw nicht passiert was da hätte sein können und was das menschlichen Vorstellungsvermögen zu leisten im Stande ist,, *g*

gieß in einen Topf voller Wasser eine Tasse Wasser (mit ähnlicher Konsistenz und Temperatur,,) hinzu und Dur wirst außer der Mengenzunahme keine weiteren Besonderheiten bemerken,,die Ver-, und Durchmischung wird schnellstens erfolgen.

Gieße in diesen Topf eine Tasse kochendes sehr klares Wasser,,,,Du wirst sehr schnell eine Anpassung feststellen,
aber gieße in Deinen Topf eine Tasse andersfarbige Brühe,,,du wirst ruck zuck einige dauerhafte Veränderungen feststellen.

Nun wurden die Ossis in den BRD Topf gegossen aber es wurde nicht kräftig umgerührt, es wurden nicht für Alle Deutschen überall die gleichen Bedingungen geschaffen (wie denn auch?) ud so sollte es uns nicht wundern das es eben auch dauerhafte sicht-, und merkbare Unterschiede gibt,,,
aber das Ziel muss es natürlich sein, einige -besonders die sozialen Bedingungen- ganz schnell anzupassen sonst gibts dauerhaften Ärger

die sonstigen Unterschiede wie Dialekte, Temperamente, kulturelle Eigenheiten usw ok. die können bleiben bzw manche sollten sogar noch mehr gefördert werden wegen der föderalen Vielfalt,,,*g*
-

den Unterschied in der Betrachtung macht eben aus, ab man den Vorgang der Wiedervereinigung mehr als Bereicherung oder als Belastung ansieht,,,
--
hugo
adam
adam
Mitglied

Re: Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!
geschrieben von adam
als Antwort auf arno vom 26.11.2008, 19:33:37
Niemand in diesem Thread ist auf den Hinweis von heijes auf Seite 3 eingegangen. Dort bringt sie den Link zur Studie, was aber offensichtlich niemanden interessiert hat.

Wäre die Volkssolidarität so solidarisch wie sie tut, hätte sie die Erhebung für die gesamte Bundesrepublik gemacht und das Ergebnis wäre nicht anders ausgefallen. Der Abbau des Sozialstaates betrifft nämlich die gesamte Bundesrepublik, nicht nur die "neuen" Bundesländer.

Durch ihr unsolidarisches Vorgehen schafft die Volkssolidarität nur neue Munition für die Stammtische in den "neuen" Bundesländer (und für dieses Forum). Dabei scheint es ihr völlig egal zu sein, daß es auch in den "alten" Bundesländern genügend Hartz IV Empfänger gibt, die von der Hand in den Mund leben und Rentner, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen. Studie und dazugehöriges Statemant drängen einem geradezu den Eindruck auf, daß im "Westen" eine Politik gemacht wird, die nur die sozial Schwachen in den neuen Bundesländer betrifft. Dem ist aber nicht so!

Durch das ewige und nutzlose Hickhack zwischen "neuen" und "alten" Bundesländern, durch das andauernde, sinnlose Betonen von "Ost" und "West", verliert sich die Kraft der Diskussion dort, wo sie wirklich gebraucht wird, in dem Bemühen, in der gesamten Bundesrepublik wieder gerechtere soziale Verhältnisse zu schaffen.

--

adam
Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 27.11.2008, 19:26:13
@hugo,
"und wenn in Deiner Gemeinde in Deiner Nachbarschaft auch nur ein Armer, ein Bettler ein Betrogener lebt,,ich würde ihn sehen..."

Sicher Hugo - das würdest du und das hast du uns schon vielfach mitgeteilt.
Da hat sicher auch niemand etwas dagegen.
Du machst dann aber aus den wenigen Armen, Bettlern... wider besseren Wissens eine MEHRHEIT.

Und das ist ganz einfach gelogen, denn du kennst natürlich auch die wirkliche Mehrheit.
Da ergibt sich natürlich die Frage, warum du das machst.
Diese Frage könntest nur du beantworten. Ich zweifle allerdings, dass du das willst.

"ich seh mich keinesfalls bei der Mehrheit, aber sich seh diese riesengroße Minderheit die mindestens doppelt so groß ist, die nicht die großen Autos fahren, keine eigenen Häuser besitzen,"

Und genau deshalb zweifle ich, weil du aus politischen Gründen nicht in der Lage bist, zu verstehen, dass man nicht zu den Armen gehört, wenn man nicht große Autos fährt und eigene Häuser besizt.

"Kohl sagte mal, wir jammern auf hohem Niveau,,ok das trifft zu wenn man das Jahr 1852 dagegenrechnet oder wenn man nach Haiti im Jahre 2008 schaut..."

Mit dieser Bemerkung hast du dem Blödsinn die Krone aufgesetzt.
Die Lage der Mehrheit der heutigen Deutschen mit den Deutschen von 1852 vergleichen zu wollen, ist so weit weg von jeder Realität und du tust den wenigen wirklich Armen, die in die Suppenküche müssen, keinen Gefallen, du machst dich damit höchstens lächerlich.



--
klaus

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hugo
hugo
Mitglied

Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.11.2008, 17:09:50
nun haste die Armutsberichte geflissentlich übersehen und die Feststellung das Deine Mehrheiten beim Abnehmen sind,

,auch das Meckern auf hohem Niveau dürfte gegenwärtig immer seltener werden, da musste schon immer weiter weg in die Vergangenheit oder die Dritte Welt (so meine Version) um dafür reichlich Nährstoff zu finden.

Da Du jedoch immer mal wieder so ganz nebenbei solche Sätze einfügst, die ein Wessi, ja sogar einige Ossis die sich nie dafür im Detail interessierten als einleuchtend empfinden müssen zumal sie das selber ja nicht probiert und erkundet haben,,

Beispiel: "Auch ich hätte mir trotz guten Doppelverdienstes zusammen mit meiner Frau im Osten nie ein Haus bauen können und 1990 war es dafür zu spät."

Falsch Du hättest,,,
erstens gabs Häuser noch und nöcher die keiner mehr wollte, für die sich keiner interessierte weil damit kein Geschäft zu machen (keine gewinnbringenden Mieteinnahmen ) zu erwarten war.

ich kannte Kommunen die händeringend nach Käufern suchten um sie nicht selber bewirtschaften zu müssen,,

apropos Hausbau,,bis ca 1962 gab es in Mecklenburg freie Kontingente an Häusern ,,zwar ein Typenbau aber immerhin,,sogar mit Extragebäude für Hauswirtschaftsraum/Futterküche und Stallungen.

Die Gesamtkosten lagen bei max 52.000 Ostmark mit bis zu 15% Eigenleistung (auch zahlbar) und der Kredit belief sich auf,,,und nun staune und lies bitte dreimal gaaanz langsam,,,1% Tilgung und 1% Zinsen
also 52.000 minus 15%, bleiben noch weniger als 45.000 Mark
davon 2% pro Jahr sind 900 Mark
also 75 Mark im Monat für ein Neubauhaus, na wenn Du das nicht finanzieren konntest ??

Etwas teurer wurden die Häuser in den 80iger Jahren, da beteiligten sich aber oft die Betriebe bei der Finanzierung und leisteten Bauhilfe und gaben zinslose Darlehen,,da kenn ich mich nicht so aus,,aber ich erinnere mich gern an die
Feierabend-, und Wochenendeinsätze bei Kollegen welche bauten,,,wir sind dann oft mit der gesamten Brigade kräftig mit eingestiegen...

ich hoffe das sich andere EX Ossis auch daran erinnern,,

ein anderes Blatt waren die Möglichkeiten des genossenschaftlichen Wohnungsbaus über die AWG,,,ich glaube das einige davon nach der Wende ihre Wohnungen auch kaufen konnten -sogar modernisierte Plattenbauwohnungen

das sollte mal nur ein Punkt zum bemäkeln sein *g*

ps ich kenn zwar Dein Alter nicht aber ich kenne einige die noch mit weit über 50 Jahren an den Hauskauf oder Hausbau gingen,, vorausgesetzt die jammerten nicht, sondern die hatten Glück mit dem Job und sie packten mit an,,
hugo
Re: journalistischer Blödsinn á la BILD !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 28.11.2008, 20:15:39
@hugo,
"erstens gabs Häuser noch und nöcher die keiner mehr wollte, für die sich keiner interessierte weil damit kein Geschäft zu machen (keine gewinnbringenden Mieteinnahmen ) zu erwarten war. "

Ich nehme mal an, du bietest mir eines der hunderttausenden von der DDR enteigneten und schwer vernachlässigten Mietshäuser an, bei denen der Abriss und Neuaufbau billiger war, als die Renovierung.

Dann noch als Schnäppchen ein 52.000 Ostmark- Haus in MeckPom, dass es bis 1962 gab.
Da habe ich wirklich was verpasst. Ich habe mein Studium 1964 beendet und mit einem Bruttopgehalt von 435 Mark angefangen, dann musste ich von 1965-1967 für 90 Mark/Monat Wehrsold für 1 1/2 Jahre zur "Fahne".
Ein wertvoller Hinweis. Danke !

"Etwas teurer wurden die Häuser in den 80iger Jahren, da beteiligten sich aber oft die Betriebe bei der Finanzierung und leisteten Bauhilfe "

Auch für diesen etwas teueren Schnäppchen-Tipp danke ich dir.
Mein "Betrieb"- die Volksbildung- konnte mir keine Bauhilfe leisten und es gab auch keine betriebliche Finanzierungshilfe.
Ich hatte auch nicht die Gelegenheit, die Fahrzeuge des Betriebes kostenlos zu nutzen und das Baumaterial "offiziell" zu klauen.

Übrigens - im Internet findest du Ergebnisse der DDR- Wohnraumzählungen und da kannst du dir dann ausrechnen, wieviel DDR-Bürger in den 40 Jahren DDR die Möglichkeit nutzen konnten, sich ein ordentliches Einfamilienhaus zu bauen.

Also nochmals Dank für deine Hinweise und lassen wir doch das Thema einfach "sterben".
Ich erkenne an deinen witzlosen Hinweisen, dass auch du die Sinnlosigkeit erkannt hast.

Vielleicht überlegst du mal etwas genauer, ob es sinnvoll ist, aus Propagandazwecken dein Bundesland als ein Land der Suppenküchen und elenden Armen darzustellen.
Es könnte ev. dazu führen, dass sich niemand mehr nach MeckPom traut, weil er befürchtet, über hungernde Bettler zu stolpern.
Ich kenne MeckPom sehr gut, da es die Heimat meiner Frau ist.
Es ist ein herrliches Bundesland, mit wunderschöner Natur, mit toll renovierten Städten und Dörfern. Da hat die Mehrheit der Menschen-also die Armen- ganze Arbeit geleistet.
--
klaus
aurora
aurora
Mitglied

Re: Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!
geschrieben von aurora
als Antwort auf arno vom 26.11.2008, 19:33:37

--
Hallo,

habe die Diskussion verfolgt, die sich leider manchmal in Kleinkram verliert, und diese Sache interessiert auch mich. Schön ist, dass Arno "diese Menschen in einigen Punkten verstehen kann" - denn so fängt es ja an - versuchen zu verstehen.Immerhin stehen 40 Jahren DDR 20 Jahre BRD-Bürger gegenüber - vielleicht sieht es ja nach nochmal 20 Jahren anders aus. Zu wünschen wäre es jedenfalls. Man muss bedenken, dass sich für die Ostler damals wirklich alles geändert hat,da muss man sich nicht wundern, dass sich viele mit "BRD-Bürger" noch nicht identifizieren können, weil manches auch einfach übergestülpt wurde-vielleicht braucht es noch Zeit- wie alles im Leben.Dass alles 2 Seiten hat ist klar, und alle Vor-und Nachteile aufzuzählen, die jetzt alltäglich sind und mit denen jeder von uns zu tun hat, ist müßig und eine endlose Angelegenheit. Ich wohne in der Nähe der ehemal. Grenze und habe jetzt noch ein Gänsehautgefühl, wenn ich in den "Westen" einreite.Bei Wanderungen oder Radeltouren kommt man immer wieder zum Kolonnenweg, plötzlich taucht ein ein Gedenkstein auf an der Stelle, wo ein Mensch erschossen wurde, weil er über die Grenze wollte. Ich kann jetzt auf die Feste Coburg gehen, die ich früher immer nur von Weitem sah in dem Bewusstsein, dass ich dort niemals in meinem Leben hinkomme. Nun war ich schon 3x dort - im Gegensatz zu manchem "Wessi", der noch nie im Osten war, aber besser über das Leben dort Bescheid weiß als einer, der 40 Jahre hier gelebt hat. Eine Sache hat mich sehr betroffen gemacht. Es wurde eine Befragung(mit wem würdest du lieber deine Freizeit verbringen?) in 2 Gymnasien gemacht, eins im ehemal. Osten, das andere im ehem. Westen (Entfernung ca 8 km),um die Meinung über die jeweils anderen zu erfahren. Es kam heraus, dass sich Meinungen zeigten, wie wir sie seit eh und je kennen:die blauäugigen und langweiligen Ossis - die großspurigen Wessis. Es gab nur wenige positve Meinungen der Wertschätzung. Das müsste sich doch bei den Jungen, die alle in diesem System aufwachsen, irgendwann mal ändern. Dass es noch nicht so ist, m u s s ja Gründe haben.
Ich schätze besonders-und das wird ja auch oft von "Wessis" anerkannt-, dass im Osten viel mehr auf das Lernen und Einhalten bestimmter Werte geachtet wurde, das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Achtung und Anerkennung voreinander.
Ich bin gern DDR-Bürgerin gewesen und hatte als Arbeiter-und Bauernkind meine Möglichkeiten, die ich jetzt unter den gleichen Bedingungen wie damals nicht hätte.
Und so richtig als BRD-Bürger kann ich mich noch nicht fühlen - dazu gibt es zu viele Ungerechtigkeiten, die ich nicht akzeptieren kann.
Ich glaube, die meisten im Osten kommen mit diesem Zwiespalt nicht zurecht. Einerseits der Konsum-man kann alles kaufen -andererseits - wenn man es kann!

Es grüßt aurora
Re: Ostdeutsche fühlen sich oft nicht als Bundesbürger !!!!!!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aurora vom 29.11.2008, 10:54:09

Was ich echt vermisse, ist, daß ein Ostdeutscher mal von sich aus sagt: "Schön, daß es so gekommen ist"- bezogen auf die Wiedervereinigung.

Die sind immer nur am mosern, wollen dies und das und möglichst gleich.

Inzwischen können wohl eher die Westdeutschen auf die Palme gehen, wenn immer noch der Solidaritätszuschlag erhoben wird,
in Ostdeutschland in manchen Gegenden das Geld nur so verprasst wurde, weil es eben ausgegeben werden MUSS.

Schaut mal den Ostharz im Vergleich zum "Restharz" an, wer hat wohl inzwischen die besseren Karten?

Und die vielen Rentner - ich gönne allen wirklich alles, aber die haben ja die Rentenkasse während der ganzen Jahre
nicht aufgefüllt, aus der sie jetzt ihre Rente entnehmen.


karin2

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