Innenpolitik Platitüden auf Parteitagen, allen voran die CDU

Mein Eindruck ist - und das nicht zum ersten Mal - , die "Nachwuchsarbeit" von "Reservekadern" in den Parteien wird sehr vernachlässigt. Es ist doch abzusehen, dass im Laufe der Zeit die Führungskräfte an Contenance verlieren, denn sie sind ja auch nur Menschen. Diese sich aber an die einmal gewonnene Macht klammern und damit jeden Versuch anderer geeigneter Menschen für eine Führungsposition unterdrücken. Das Machtgefühl scheint mir eine Art Sucht zu sein.
Wie denkt Ihr darüber?

Eveline43

Das ist ein interessanter Gedanke, eveline.

Ich bin sicher, dass Macht Lust auf mehr macht. Nur wenige der sog. Spitzenpolitiker sehen sich selbst realistisch, sondern sie haben sich Raffinessen zugelegt, die sie in einem besseren Licht erscheinen lassen als ihnen zukommt.
Endlich wieder ein Beitrag, der auch zur Überschrift passt.
Jeder klopfe sich selber ab, ob er objektiver wäre als die Arrivierten.

Plattitüden kommen an, beherrschen die Menschen, ist das nicht Populismus?

Die Nachwuchsarbeit bei den Parteien scheitert auch daran, dass die Parteien allgemein ihre Mitglieder verlieren und noch viel mehr junge, kluge Menschen, die bereit wären, sich auf das Minenfeld Politik zu begeben und sei es nur für einige Jahre. Verstehen kann ich dies sehr gut und schon seit langem: im Netz werden sie für Kleinigkeiten beschimpft bis hin zu Morddrohungen. Sie sollen dem Bürger rundum die Uhr zur Verfügung stehen und dafür werden ihnen die ABgeordnetenbezüge geneidet (auch wenn sie diese als Äquivalent erhalten, weil sie ihren meist besser dotieren Beruf ruhen lassen).
Und dann natürlich noch der übliche Parteienklüngel nebst Stallgeruch, wo "man" sich nach oben dienen muss, d.h. mittlerweile grosse Vorzüge geniesst, wenn sich eine Frau, möglichst Mutter und auch gerne Migrationshintergrund für exponiertere Positionen bewirbt. Und die Alten bleiben auf ihren Posten sitzen und weichen nicht, weil sie nur sich selbst das Übermass an Weisheit und Erfahrung zutrauen und die gemachten Fehler schnell verdrängen.
Ein typisches BEispiel ist für mich die Causa Martin SChulz: der kann nun wohl seinen geliebten EU-Präsidentenjob nicht weiter behalten. Um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, sichert er sich das Aussenministerium und sei es nur für wenige Monate, weil ja keiner weiss, wie dies nach den nächsten Bundestagswahlen weitergehen wird. Vermutlich versucht er parteiintern auch die Kanzlerkandidatur noch zu ergattern. Wenn er die verliert, war es dann vermutlich auch mit seiner Laufbahn zu Ende. DAs alles dürfte für junge Menschen, die anders sozialisiert wurden als ihre betagten Vorgänger, nicht unbedingt erstrebenswert sein. Olga

Verstehen kann ich dies sehr gut und schon seit langem: im Netz werden sie für Kleinigkeiten beschimpft bis hin zu Morddrohungen.

Schon lange bevor es Facebook und andere Medien gab, auf den öffentlichen Dienst, die Polizei und die Abgeordneten wurde immer geschimpft.

Natürlich gibt es gerade beim Beamtenstatus starre Hierarchien, da wird nach Dienstjahren und nicht nach Fähigkeit befördert.

Es mag durchaus auch Dienststellen geben, dass Dienst nach Vorschrift gemacht wird.

Doch dagegen haben die Chefs etwas, nicht, weil der Mitarbeiter zu faul oder träge ist, nein einzig und allein darum, damit er Ergebnisse abliefern kann.

Die Belobigungen und Auszeichnungen erhalten nicht die fleißigen Mäuse, die erhalten die Chefs, mitunter völlig zu Unrecht.

Ich schweife jetzt mal etwas ab.

EU Schulz bekam das Verdienstkreuz am Bande verliehen in einer Zeit, die unglücklicher nicht sein kann.

Während der Flüchtlingskrise 2015 wurde von Millionen Menschen uneigennützig Hilfe geleistet, wochen- monatelang.

Warum kommt ein Bundespräsident nicht auf die Idee entsprechende Urkunden drucken zu lassen, diese zu unterschreiben und in einem feierlichen Akt durch die Gemeinden jedem Helfer zu überreichen.
dazu ein kleines Präsent in Form eines Schreibsets oder einer Porzellanmünze oder oder?

Unsere auf Geld und Kapital ausgerichtete Gesellschaft bietet jungen Menschen in der Politik keine guten Bedingungen.

Trotz einiger Privilegien zahlt die Wirtschaft allemal besser und der Rechtfertigungskreis hält sich in Grenzen.

Das sind aber nur die äußeren Erscheinungsmerkmale, viel problematischer ist der Machtkampf im inneren, da ist auch schon mal die Demokratie hart an ihrer Grenze.

Da wird unter 4 Augen Klartext gesprochen, die bis hin zur Erpressung gehen.

Nach wie vor schwelgt bei mir er Gedanke, dass Merkel persönlich keine weitere Amtszeit eingeplant habe.

Sie hat ihren "Parteiauftrag" bekommen, nicht von der CDU, von Obama.

Ich hatte je schon einmal den Gedanken geäußert und Karl hat versucht, dies zu widerlegen.

In der Satiresendung „Die Anstalt“ wurde gestern der gleiche Gedanke aufgegriffen. Zufall?

Ich glaube nicht.

ein_lächeln_

Ich käme nie auf den Gedanken, eine überspitzte Aussage in einer Satiresendung zum Anlass zu nehmen, um eigene Verschwörungstheorien zu manifestieren, so z.B. der immer wieder gerne genommene Tatverdacht in bestimmten KReisen, Frau Merkel müsse sich täglich ihren Tagesbefehl vom amerikanischen Präsidenten abholen. Damit stellen Sie eigentlich unser liberales Land und alle Wähler auf die gleiche Stufe, wie dies früher sicher in der DDR gehandhabt wurde, wo sich die Herren des Politbüros ihre Tagesbefehle beim grossen ,russischen Bruder abholten.
Ist es wirklich für einen mündigen ,deutschen Wähler so wichtig, wenn ein bald abgedankter US-Präsident erklärt, er würde Frau Merkel wählen? Umgekehrt wird sie vom President Elect wüst beschimpft. Da findet jeder potentielle Wähler das, was seinem Gusto entspricht und das ist in einer Demokratie auch gut so.
Sie hat lange darüber nachgedacht (wohl auch mit ihrem Mann), ob sie sich diesen Job nochmals antun würde. Sie hat sich entschieden; jetzt hat der Wähler das Wort. Und wenn es so weitergeht, wird sie wieder Kanzlerin, da sie im Volk bei mehr als 50% die Akzeptanz besitzt und die CDU/CSU in den Umfragewerten wieder spürbar steigt. Das würde sicher anderen Parteien, wo dies nicht so ist, auch gut gefallen. Denke hier an die SPD und vor allem die Linke. Olga

Frau Olga,

ich stelle niemanden vergleichsweise auf eine Stufe, ich verkünde keine Verschwörungstheorie, ich schreibe nur meine Gedanken.

Widerlegen können Sie sie mir nicht, ist auch nicht wichtig.

Steckt in Satire nicht auch ein Funken Wahrheit?

In Ihren Augen sicherlich der, dass es so nicht ist.

Hören Sie bitte auf, mir Demokratieunterricht zu erteilen.

Ich habe nie geäußert, dass Merkel weg muss, darf aber als freier Bürger meine Gedanken sachlich zur Diskussion stellen.

Ich denke mal nicht, dass meine Gedanken so gewichtig sind, dass ich jetzt verantwortlich gemacht werde, wenn an der Liberalität und am Wahlverhalten aller Wähler Zweifel bestehen.

Sie haben recht wenig begriffen. Links wählen heißt nicht, dass ich rechts akzeptiere, im Gegenteil.

Im Übrigen gehört zur Demokratie auch, dass man verantwortungsbewusst wählt. Und weil ich wollte, dass BW seinen grünen MP behält habe ich nicht links gewählt.

ein_lächeln_

Sie und ich sind ein winziges Sandkorn (jeweils) im grossen WEltgefüge; wir sollten uns einfach nicht so wichtig nehmen, das wäre hilfreich.
Ich möchte Ihnen keinerlei Demokratieunterricht geben - aber manchmal erscheint es mir einfach sinnvoll, Sie auf Gegebenheiten hinzuweisen, die ich schon länger kenne und wohl auch anders beurteile.
Ansonsten ist mir der Dialog mit Ihnen nicht mehr wichtig, bitte akzeptieren Sie dies - es führt zu nichts, weil irgendwelche nostalgischen Bauchgefühle abgehen,wenn es um wichtige Dinge gibt, für die die Ratio besser geeignet ist. Olga

ZUm Ende des CDU-Parteitages blasen jetzt die Mitglieder der jungen CDU (als deren Mitkämpfer sich anscheinend auch Herr Spahn mehr und mehr empfindet) doch noch zu einem Halali: die doppelte Staatsbürgerschaft, mühsam im Koalitionsvertrag errungen, soll wieder geändert werden.
Sie betrifft nicht die EU-Bürger und Schweizer, die mehrheitlich die doppelte Staatsbürgerschaft in unserem Land haben, sondern "andere" (viele Türken), die sich dann, auch wenn sie bei uns geboren wurden, später wieder entscheiden müssen, welche Staatsbürgerschaft sie wollen und die andere abgeben müssen. Dies hat auch bisher nie so richtig geklappt, weil vermutlich der 2. Pass, wenn er behalten wird, keinen grossen Kontrollen unterliegen kann.
Ist wohl nur ein trotziges Aufbegehren gegen die Kanzlerin, die aber hier anscheinend nicht mitmacht, weil sie recht genau weiss, dass sich keine Mehrheiten dazu bei SPD und Grüne finden werden.
Warum fällt den jungen, aufstrebenden Menschen in der CDU, die anscheinend gerne an einer politischen Karriere arbeiten möchten, nichts ein, was zielführender ist und mehr Aufsehen erregen könnte? Olga

Olga - den Spahn hab ich gefressen wie ein altes Stück Seife, man sagt ihm zwar die konservative Ecke der CDU nach, aber für mich gehört er schon ins mehr rechte Spektrum, außerdem haut er immer irgendwelche Hämmer raus, damit er sich mal wieder in irgendeiner Talkshow "präzisieren" kann, für mich einfach ekelhaft der Knabe!

Edita

GEht mir genau so. SEine Verzweiflung, endlich mal ein höheres Amt als das eine parlamentarischen Staatssekretärs zu ergattern, zwingt ihn wohl dazu. Es gibt ja nur wenige Fotos, wo er nicht geschickt mal wieder drauf ist.
Wenn nun Herr Schäuble nicht der nächste Finanzminister werden wird, dürfte auch sein Job wieder mal weg sein und für höherwertige fehlt ihm anscheinend das parteiinterne Netzwerk - er hat es sich mit seinen oft vorschnellen Äusserungen wohl mit vielen verscherzt. Olga

Na bei der SPD hat die Stärkung des evtl. Favoriten bisher nicht so gut geklappt und die Posse ist auch noch nicht zu Ende.
Bei der CDU wird ja immer kolportiert, dass Frau Merkel "viele ihrer Gegner weggebissen hätte" (Merk, Koch, Wulff und noch einige andere). Wäre sie ein Mann, würde man bewundernd erklären, sie hat gegen diese sicher nicht sehr durchsetzungsfreuden Männer "gewonnen". ABer bei ihr schwingt m.E. immer aus Männersicht das Mutter-Syndrom durch, obwohl sie nie Mutter war. Olga

Hierzu empfehlenswert ( wie ich meine) :
"Angela Merkel - die Unerwartete" ARD 12.12.2016 ZDF