Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern

Innenpolitik StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern

olga64
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RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von olga64
als Antwort auf teri vom 29.03.2021, 17:19:59

ES ist schlimm, was Ihnen hier und auch Ihrer SChwester mutmasslich angetan wurde. ABer ich werde es nie begreifen,dass Mütter nichts an ihren Kindern feststellen. Solche Erlebnisse verändern ja Kinder, zumal wenn noch Geschenke im Spiel sind. Ist auchdas zu Hause nicht aufgefallen und wurde nicht gefragt, wofür und von wem es die gegeben hat?
Über eine "Erhöhung der GEsetze" möchte ich instinktiv mit Ihnen nicht diskutieren, weil ich befürchte, dass wir dann sehr schnell beider Todesstrafe angelangt sind und ich absolute Gegnerin derselben bin. Egal, was jemand verbrochen hat. Ich finde es auch gut,dass unser Rechtsstaat-System nicht auf Rache aufbaut. Das führte in zwei deutschen Diktaturen (bei einer war auch Österreich ein Teil) ja nicht zur BEsserung der GEsellschaft, oder? Olga

olga64
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RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von olga64
als Antwort auf teri vom 29.03.2021, 17:25:24

ES ist ja seit längerem bekannt, dass Familie der gefährlichste Ort für Kinder sein kann. Dazu kommen auch noch Inzest und es ist nicht so selten,d ass Schwestern ihre Brüder oder umgekehrt sexuell missbrauchen.
Ich las kürzlich die Geschichte eines Mannes, dem das mit seiner älteren Schwester passierte,der sich seinen Eltern anvertrauen wollte, die das aber nicht für ernst genommen hatten. Dieser Mann leidet sein Leben lang in seinen Beziehungen darunter. Mit seiner Schwester hat er Kontakt; sie weigert sich aber, über dieses Thema mit ihm zu sprechen.
Man sollte sich auch davor hüten, Männer pauschal als Triebtäter von Testosteron gesteuert, darzustellen - denn die Mehrheit hat sich schon im Griff, oder? Olga

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von Der-Waldler

Laut der Psychologin Safiye Tozdan, die am Institut für Sexualforschung und forensische Psychiatrie der Uniklinik Hamburg-Eppendorf arbeitet, und als Spezialistin für sexualisierte Gewalt bei Kindern gilt, liegt der Anteil der Frauen als Täterinnen sogar zwischen 20 und 30%.

Dies zu ignorieren, halte ich für absolut nicht gerechtfertigt, und zu sagen, dass Männer quasi "prädestinierter" für sexuellen Missbrauch sind, halte ich für eine sehr gewagte These, liebe @teri, bei allem Respekt und aller Solidarität, den/die ich für Dich und mit Dir habe.

Quelle

Lieben Gruß

DW
 


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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 29.03.2021, 17:28:04

Liebe @olga64,

das ist aber sehr oft so, dass Mütter nichts merken, bzw. genauer: es war so. Das bessert sich immer mehr, glücklicherweise. Aber selbst Mütter, die ihre Kinder sehr sehr lieben, geben oder gaben sich manchmal mit "Erklärungen" der Kinder zufrieden, über die wir uns in der Beratungsstelle nur die Haare raufen konnten.

LG

DW

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 29.03.2021, 17:33:21

Diesen Artikel im Magazin der SZ habe ich auch gelesen, @Olga64 und war wirklich erschüttert. Ein ähnlicher Fall ist mir persönlich bekannt, da waren es  Cousin und ältere Cousine.

LG

DW

olga64
olga64
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RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.03.2021, 17:42:21

Ja, genau diese GEschichte im SZ-Magazin meinte ich.
ABer wo die Grenze ziehen? Pubertierende Jugendliche beider Geschlechter erkunden sich ja auch, in dem sie die "Doktorspiele" veranstalten (habe ich auch gemacht). Wenn es an Aufklärung durch die Eltern fehlt, gehen Kinder selbst auf Entdeckungsreise.
ABer das Schweigen der Mütter, die Unfähigkeit, es nicht glauben zu wollen, führt natürlich dann auch dazu, dass die Täter straffrei bleiben,bzw. ihr Spiel weiter betreiben können. Und dagegen kommen dann auch verschärfte Strafgesetze nicht an. WEnn z.B. diesen missbrauchten Kindern dann auch noch gesagt wird, sie würden die Familie auseinanderreissen, wenn zB der Vater in den Knast muss, weil das Kind ihn angezeigt hat. Welche zusätzliche Last hier den Kindern aufgebürdet wird, ist ein weiteres Verbrechen, wie ich finde und beweist die Unfähigkeit mancher Eltern. Olga


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teri
teri
Mitglied

RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von teri
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.03.2021, 17:37:17
Laut der Psychologin Safiye Tozdan, die am Institut für Sexualforschung und forensische Psychiatrie der Uniklinik Hamburg-Eppendorf arbeitet, und als Spezialistin für sexualisierte Gewalt bei Kindern gilt, liegt der Anteil der Frauen als Täterinnen sogar zwischen 20 und 30%.

Dies zu ignorieren, halte ich für absolut nicht gerechtfertigt, und zu sagen, dass Männer quasi "prädestinierter" für sexuellen Missbrauch sind, halte ich für eine sehr gewagte These, liebe @teri, bei allem Respekt und aller Solidarität, den/die ich für Dich und mit Dir habe.

Quelle

Lieben Gruß

DW
 
Ich erlaube mir einmal aus deiner angegeben Quelle zu zitieren:

Es gibt also pädophile Frauen?

Zunächst einmal ist es wichtig zwischen sexuellem Kindesmissbrauch und Pädophilie zu unterscheiden. Denn viele Menschen denken fälschlicherweise, dass beides gleichzusetzen ist. Sexueller Kindesmissbrauch ist eine Straftat – Pädophilie nicht.

Ich bin davon überzeugt, dass es Frauen gibt, die eine pädophile Neigung haben. Es gibt Berichte von betroffenen Frauen und Beispiele in der Literatur, die eindeutig zeigen, dass eine sexuelle Erregbarkeit durch Kinder besteht. Sie haben sexuelle Fantasien über Kinder und initiieren Situationen, um den Kindern körperlich näher zu kommen, zum Beispiel übers Kuscheln oder Kitzeln. Diese Schilderungen sind vergleichbar mit denen, die wir von pädophilen Männern kennen.


Neigen Menschen eher zu solchen Taten, wenn sie selbst Opfer waren?

Nicht jeder, der sexuell missbraucht wurde, wird später zum Täter, und nicht jeder Täter ist selbst missbraucht worden. Aber es gibt in einigen Fällen Zusammenhänge. Für diesen Opfer-Täter-Kreislauf gibt es verschiedene Erklärungsansätze.

Aus psychodynamischer Sicht etwa geht man davon aus, dass die Opfer den Täter während des Missbrauchs nicht als Täter wahrnehmen, sondern emotional an ihn gebunden sind und sich mit ihm und seinen Bedürfnissen identifizieren.

Dies ist eine unbewusste Überlebensstrategie der Opfer. Als Erwachsene versuchen die Opfer dann das Gefühl von Kontrolle und Macht zurückzuerlangen, indem sie andere, meist Schwächere, sexuell missbrauchen.

**

Soll ich jetzt zynisch werden? Ich darf also mit meinen Kindern weder kutscheln noch kitzeln, weil ich dann gleich als pädophil angesehen werde.

Und als Opfer bin ich für einen Täterschaft prädisteniert?

Und die Beweise liegen klar auf der Hand - in der Literatur.

Nun - ich bin selbstbewußt genug, daß ich hier eine doppelte Opferrolle nicht einnehmen werde und mich damit aus dieser Themendiskussion ausklicke.

Arme Opferkinder - sie verdienen wahrlich mehr Respekt!!!!!!!!!

teri
RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich kenne viele solcher Fälle, beschäftige mich schon Jahrzente damit.
Bei jedem Bericht kann ich die Schmerzen und Ängste der Betroffenen fast körperlich fühlen.
Wer sich mit Opfern unterhält, oder selbst betroffen ist, weiß was ich meine.

Dann werden die Monster auch noch mit Bewährungen und Therapien "bestraft".
90 % sind Wiederholungstäter.

Sorry, die sind nicht krank,  die sind leider so veranlagt. Dies ist eine Schwerbehinderung, vor der, ohne kontrollierte Unterbringung auf Lebenszeit, die Gesellschaft, die Kinder nicht geschützt werden können.

Habe erst kürzlich einen solchen Fall begleitet. Der kleine Junge ( 7 Monate ) wurde aus der Familie geholt. Täter therapiert. Lt. Gutachten ging keine Gefahr mehr von dem Täter aus. Der Junge kam zurück in die Familie, 6 Monate später war der Junge tot.

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.03.2021, 10:10:11

Furchtbar...

Ich kann hier nicht mehr schreiben, das triggert mich zu stark.

LG

DW

RE: StGB - Verschärfung gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.03.2021, 11:25:18

Kann ich gut nachvollziehen Waldler, auch ich benötige immer wieder mal Abstand.

Im Gegensatz zu den verschiedenen Differenzierungen hier, sehe ich jegliche Form von Gewalt an Kindern als Straftat. Auch Pädophilie ist eine Straftat.

Sexualisierte Gewalt sollte sich, wie im Gesetz, als Begriff durchsetzen. Dem Begriff Missbrauch steht Gebrauch gegenüber. Kinder werden auch nicht gebraucht!

Ja, es gibt auch Frauen als Täter. Es sind zwar überwiegend Männer, die auffallen, doch dies liegt an einem einfachen, gesellschaftlichen Phänomen. 

Wenn eine Frau ein Kind streichelt und küsst, wird sie liebevoll belächelt. Macht dies ein Mann in der Öffentlichkeit, wird getuschelt und er wird mit Argusaugen betrachtet.
Bitte nicht falsch interpretieren, denn ich will keinesfalls aus jeder ehrlichen Liebkosung eine Straftatmachen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Homosexualität. Küssende Frauen werden belächelt, oder einfach als normal ignoriert. Küssende Männer rufen oft Ekel und böse Beleidigungen hervor.

Wir müssen alle noch viel lernen und vor allem vieeel mehr Feingefühl entwickeln.

Der erste wichtige Schritt ist:
Hört auf die Kinder und entwickelt ein Gespür für Verhaltensänderung.
 


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