Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Studie: Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland

Innenpolitik Studie: Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland

ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Studie: Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf Karl vom 13.10.2009, 14:08:24
Ich stimme Dir zu Adam. Es ist falsch immer gleich das Schlimmste zu vermuten. Auch Ängste sind etwas Reales und sie müssen ernst genommen werden. Dort wo es aber zutreffend ist, muss auch klar gesagt werden, was Sache ist und was nicht geht. Hier in den Diskussionsforen werden auch schon einmal Grenzen zum Rassismus überschritten und das muss gebrandmarkt werden.
--
karl
geschrieben von karl


--
Ich lese ja nicht alles. Ws ich lese, hat wenig mit Rassismus zu tun. Oder verstehen wir den Begriff unterschiedlich?

Was ich allerdings lese, sind Beleidigungen der besonderen Art wie Nazivergleiche oder der Vorwurf der Deutschtümelei, auch nicht gerade eine Schmeichelei.
Klingt so schön dumpfbackig, das Wort dumm enthaltend:(
Aus "linksintellektueller" Sicht jedenfalls:(

So etwas finde ich unsäglich. Noch unsäglicher ist es, vergeblich auf ein scharfe Zurechtweisung von Dir zu warten.
Wo Du doch sonst immer so empört bist, wenn Du diskriminierende Äußerungen auch nur witterst.

Die Typen haben die "rechte"linke Gesinnung, nicht wahr?

Das ist doch keine Diskussion. Mir reichts.

meritaton
clara
clara
Mitglied

Re: Studie: Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland
geschrieben von clara
als Antwort auf miriam vom 13.10.2009, 09:26:28
vielen dank, miriam, für diese studie! ich möchte ja auch an die integrationswilligkeit glauben, wenn dem nicht so viele offensichtlichkeiten entgegenstünden (gerade heute wieder im krankenhaus erlebt, möchte mich aber im interesse des forenfriedens nicht darüber äußern).



Außerdem scheint es mir wichtig festzuhalten, dass nicht so sehr das Herkunftsland für die verschiedenen Lebensmuster prägend ist, sondern eher die Wertvorstellungen – und diese sind in erster Linie milieubedingt.

--
miriam[/color]


das ist eine traurige tatsache, woran dieses tolerante gymnasium wenig ändern kann. es steht wohl priviligierten kindern aus aufgeklärten, gebildeten elternhäusern zur verfügung, und höchstwahrscheinlich nicht den ghettobewohnern kreuzbergs (schon wegen fehlenden religionsunterrichts).
trotzdem natürlich ein lichtblick.

--
clara
niederrhein
niederrhein
Mitglied

Einige Anmerkungen ...
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf clara vom 13.10.2009, 16:45:12
(Ich habe mich einfach an den letzten Beitrag angeschlossen, ohne auf diesen Bezug zu nehmen. Ich hoffe auf Verständnis ...)


Erfreulich ist doch bei der Diskussion hier, daß ansatzweise die verschiedenen Aspekte des Problems sichtbar werden.

Nur als Stichworte ...

- Der evolutionsbiologische Ansatz; die offenbar angeborene Angst, Furcht vor Unbekanntem, Fremdem. Je nach Sozialisation, sozialem Umfeld, Erziehung und Bildungsstand (letzterer ist allerdings kein Garant gegen Xenophobie!)

- Die individuelle und gesellschaftliche Sozialisation; überprüfe jeder (ältere) selbst, was er im Elternhaus, in der Schule, in der Arbeitswelt erfahren hat und welche (Wert)Maßstäbe ihm/ihr etwa in den 40er, 50er, 60er etc. Jahren vermittelt worden sind. Obwohl selbst als Überlebende einer - wenn man so will - "Migrantengruppe" zugehörig und in dieser speziellen, eben meiner Situation gleichsam tabuisiert (mir tat man als Waise und Heimkind nichts ... d.h. man wagte es nicht [mehr]), habe ich doch die unterschiedlichsten Einstellungen gegenüber anderen Menschen erlebt ... es mußten nicht Migranten im heutigen Sinne sein, sondern nur Flüchtlinge, Protestanten, Katholiken ...


- Die Veränderung der öffentlichen Meinung; Presse, Radio, Fernsehen ...



Interessant ist hier in diesem Zusammenhang, wie unterschiedlich etwa in den letzten 40 Jahren die Integration der verschiedenen Gruppen verlaufen ist und verläuft ... von den Menschen aus Italien, Spanien, Griechenland, dem ehemaligen Jugoslawien bis zu den Rußlanddeutschen (auch die jüdischer Herkunft) über die Menschen aus der Türkei, aber auch anderen muslimischen Ländern (Kurden, Menschen aus dem Irak, Iran), Vietnam etc.
Integration bezieht sich hier nicht nur auf die Kenntnis der deutschen Sprache, sondern auch die Teilhabe am Bildungswesen (weiterführende Schulen, Fachhochschulen, Hochschulen etc.)
(Leider nicht zur Hand: Die FAZ brachte vor kurzem Grafiken, die den unterschiedlichen Bildungsstand verschiedener Migrantengruppen wiedergaben.)

Die Frage ist, welche Bedeutung bei dem Phänomen Xenophobie, also Fremdenangst, -feindlichkeit und -haß, und mangelnder Integration (die wohl als solche nicht bestritten wird) etwa die soziale Herkunft, der soziale Status des Elternhauses und die Religion bzw. deren Weltanschauuung hier spielen.

Interessieren würde mich auch die Situation in anderen europäischen Ländern ... dies natürlich auch unter der Berücksichtigung der konkreten Zahlen und Proportionen.


Die Bertha
vom Niederrhein



P.S. Ich suche noch nach einer Studie, die eben die soziale Situation in Berlin darstellt.


Anzeige

ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
Mitglied

Re: Einige Anmerkungen ...
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf niederrhein vom 22.10.2009, 14:52:13
[

--
Ich kann nun keine Studie beibringen, nur zu der Frage der Bedeutung des Elternhauses meine höchst persönliche Erfahrung beitragen.

Mein Elternhaus war in jeder Hinsicht, was den Wert von Bildung selbst für Töchter oder das Verhältnis zu Menschen mit nicht- deutschem Hintergrund betrifft, aufgeschlossen und völlig vorurteilsfrei. Zum Teil auch aus gegebenem Anlass


Das hat bei mir dazu geführt, dass ich in der Lage bin, jeden Menschen als Menschen, also auch als kritikwürdig zu begreifen.
Und daher trotz der besonders in diesm Lande allgegenwärtigen Gefahr, als xenophob gebrandmarkt zu werden, die Dinge so sehe und bezeichne wie sie sind.

Für mich ist es höchst verdächtig, wenn alles, was fremd ist, umarmt und geherzt wird

Da mache ich mir so meine Gedanken.

meritaton
outofspain
outofspain
Mitglied

Re: Einige Anmerkungen ...
geschrieben von outofspain
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 22.10.2009, 15:07:33
Ich schließe mich nun auch mal an den letzten Beitrag an.

Meine Familie ist international. Franzosen, Belgier,Schweizer, Amerikaner, auch ein paar Deutsche haben sich in unsere Familie "gemogelt". Wir kommen alle aus verschiedenen Kulturen und.... wir fühlen uns in Deutschland wohl. Trotzdem leben wir unsere Kultur, ohne die wir heimatlos wären, oder vielleicht besser ausgedrückt: wir würden uns verloren vorkommen.
Die Kultur unseres jeweiligen Landes gehört zu uns, ohne uns ausschließen zu wollen, aus der Gemeinschaft der jeweiligen Wohnorte, die sehr verstreut sind. Von Nord-bis Süddeutschland.

Ob nun Migrationshintergrund oder nicht, alle sind hier nach Deutschland gezogen und müssen versuchen das Beste daraus zu machen. Heimat ist es nicht,kann es auch nicht sein, aber wir versuchen uns zu integrieren und die, oftmals merkwürdige Kultur der Deutschen, zu akzeptieren. Man denke nur an Schuhplattlern oder Jodeln...^^ dafür finde viele Deutsche es eklig Schnecken zu essen...mh lecker.

Mit einem Lächeln überwindet man sehr viele Schwierigkeiten miteinander, die Sprachbarriere schwindet mit der Zeit. Deutsche Sprache, schwere Sprache, doch auch sie ist zu meistern.

Denkt doch einmal anders herum. Ihr wäret in Not und müstet auswandern, aus welchen Gründen auch immer.

Wir sollten aufeinander zugehen, ohne Vorurteile.


--
outofspain, alias Monique aus dem schönen Elsass.

Anzeige