Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wäre es nicht sinnvoller......

Innenpolitik Wäre es nicht sinnvoller......

hugo
hugo
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 23.04.2009, 12:53:12
hallo meritaton Zitat: "Auch ich bin der Meinung, dass jemand, der Hilfe der Solidargemeinschaft in Anspruch nimmt oder nehmen muss, je nach Willigkeit, seine Ansprüche auf ein vernünftiges und für die Allgemeinheit bezahlbares Maß herabschrauben muss"

Da scheinen unser aller Meinungen ja gar nicht so weit auseinander zu liegen, das ist vom Prinzip her ja erst mal richtig und wird von Staatswegen ja auch sehr drauf geachtet (mal mehr mal weniger)das deren Wünsche nicht ausufern und die Hilfe nicht in den Himmel wächst.

Aber auf der anderen Seite wollen wir eine Solidargemeinschaft sein, die sich das Ziel gestellt hat (oder stellen sollte) Keinen total zurückzulassen, auszugrenzen in der Gosse enden zu lassen.

Wie schwer das ist und mit welchen Unwägbarkeiten haben einige unter uns schon nach Kriegsende gemerkt. Da waren wir auch schon eine deutsche Gemeinschaft, gebeutelt ausgelaugt, und teilweise extrem verarmt.,,ich denke da an die Aus-, und Umsiedler die teilweise nur mit einem Köfferchen hier ankamen und auf die Hilfe, das Mitleid, die Uneigennützigkeit der Alteingesessenen angewiesen waren.

Auch da könnte ich, und Andere könnten das und teilweise wurden Bücher darüber geschrieben was es alles gab,,von absoluter StureHit, Gemeinheit, Geiz, Ablehnung bis selbstloser uneigennütziger Hilfe war unter der Bevölkerung und der Behörde alles vertreten. (ich weiß wovon ich schreibe, war selber betroffen.
unsere erste Anschaffung/Eingliederungshilfe war ein Nudelholz und dafür mussten wir uns noch bei der Volkssolidarität bedanken und der Nachbarbauer nahm fast täglich den auf Nahrungssuche befindlichen ausgehungerten Städtern ihren Schmuck ihre Textilien/Teppiche restliches Hab und Gut für ein paar Kartoffel ab)

Wir aßen Brennesselsuppe, Mehllampe, gekochte (geklaute Zuckerrüben) und vom Nachbarhof roch man das nächtliche illegale Schlachtefest,,,

Es war also damals schon nicht ganz einfach einen kleinen Ausgleich zwischen Reich und Arm und bettelarm zu fabrizieren,,,und viele konnten sich erst nach Jahren und Jahrzehnten auftrappeln und zu durchschnittlichem Lebensniveau finden,,und das nach vielen entbehrungsreichen Jahren ( da unterschieden sich wohl unsere Lebensläufe in Ost und West nicht besonders, so wie ich einige Wessis hier hab lesen können.)

Heutzutage in diesem reichem Land mit unvorstellbar großem Wohlstand und gewaltig angehäuften Gütern, Wertgegenständen, Rücklagen, Besitztümern ,,,streiten und balgen wir uns darum, ob und wie man die Menschen am unterem Rand der Gesellschaft, die Bedürftigsten die Zurückgelassenen, die Abgehängten ein wenig aus ihrer Not befreien könnte

und da diskutieren wir nicht etwa vorrangig wie dies Hilfe aussehen könnte und müsste,,nee wir gucken erstmal darauf wer daran Schuld hat und welchen Teil die Betroffenen selber verschuldet haben und ob sie überhaupt richtig bedürftig sind und ob es nicht doch so weitergehen könnte,,,und das dauert und dauert nun schon 20 Jahre lang und?? es werden immer mehr die zurückbleiben,,

,da ist doch nicht nur etwas faul, da ist etwas faul auf der ganzen Linie,,wir sind gerade dabei als Gesellschaft und Gesellschaftsordnung (die wir andererseits so sehr preisen) total zu versagen, aber das wollen wir uns nicht eingestehen, auch die Politiker nicht,,,die streiten sich um Nichts und Alles nur nicht über das Wesentliche, wie schnellstens -bei steigendem Reichtum einerseits- andererseits die Armut in Deutschland ausgerottet wird.

Der Staat gibt monatlich viele Milliarden aus, die verpuffen unten und schwimmen auf wie die Sahne beim Buttern, zu immer größerer Dicke bei den Oberen Zehntausend und genau dieser Dauerzustand ist für mich das Gegenteil eines gutfunktionierenden Sozialstates.

so lange jeder Mensch auf dieser Erde ausreichend zu Essen zu Trinken für Bildung, für Kleidung usw verfügbar hätte, ok, also nach einem -wie Du schreibst- vernünftigem Maß leben kann, bräuchte ich mich nicht so sehr aufregen , aber so lange das Millitär die Milliarden nur so verpulvert, oder Superreiche vor lauter Übermut sich z.B für je 30 Millionen Euro einen Siebdruck von Mao an die Wand hängn können (und davon geich 4 Stück) undgleichzeitig verhungern Kinder finde ich jegliche Inschutznahme dieser Reichen, pervers.

hugo
ehemaligesMitglied65
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf susannchen vom 23.04.2009, 17:42:09
Ich würde vorschlagen du liest den Thread von Beginn an!

Es geht auch nicht ums zustehen sondern ums belassen!usw usw
--
susannchen


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Seufz, hab ich getan. Verstehe aber immer noch so wie beim ersten -zugegebenermaßen kursiven- Lesen.
Wo denn ist der Unterschied zwischen zustehen und belassen? Wenn man belässt, gesteht man auch zu. Und dann stellt sich weiterhin die Frage, womit die Kosten des belassenen Fahrzeugs gedeckt werden? Ich denke, Harz IV ist so eng bemessen?
Dann aber nützt das Belassen doch nichts, das Teil muss dann eh verkauft werden. Oder sehe ich das falsch? Es sei denn, es wird einem bezahlt. Das wäre aber denen gegenüber, die keines zum Belassen haben, höchst ungerecht.

@ Hugo,
schön dass Du wieder da bist. Wenn wir uns auch nie so ganz einig werden, zwinker.

Du hast aber insoweit recht: In unserem Staat läuft vieles falsch. Nur bin ich der Meinung, dass genau die, die das Gemeinwesen mit ihrer Arbeitskraft und weiß Gott nicht geringem Einsatz am Laufen halten, also Mittelstand und -schicht, diejenigen sind, die nicht die geringste Lobby haben.

Man muss schon ganz oben sein, um in Ruhe absahnen zu können oder ganz unten, um lautstark unterstützt zu werden.
Was dazu geführt hat, dass sich eine Anspruchshaltung dem Staat und den vermeintlich starken Schultern gegenüber gebildet hat, die sich gewaschen hat. Und eine Rücksichtslosigkeit fremden Belangen gegenüber...

Die Unterstützung der Transferleistungsempfänger ist völlig in Ordnung, solange dorthin auch die Botschaft gesandt wird, dass nicht alles selbstverständlich ist, was einem wünschenswert erscheinen mag. Weil, ja weil das Geld dafür nicht vom Himmel fällt, sondern von Menschen aus Fleisch und Blut erarbeitet werden muss.
Genau diese Botschaft wird NICHT vermittelt!

Vor einiger Zeit habe ich bei "Christiansen", als es wieder mal um das Thema Harz IV und dessen soziale Ungerechtigkeit ging, folgendes Statement einer jungen Berliner Linken-Abgeordneten (Name zu recht vergessen) gehört:
"Meine Freundin, die Harz IV bezieht, kann es sich am 18. eines Monats nicht mehr leisten, einen Cappuchino trinken zu gehen."
Wow, da hole ich heute noch Luft.

Wer jetzt nicht verstanden haben sollte, was mir so ungeheuerlich daran erscheint, den bitte ich, mal nachzuprüfen, ob und wann sich z. B. ein Arbeiter eine Cafebesuch leisten kann. Und mir zu erklären, weshalb es menschenunwürdig ist, nach dem 18. eines Monats seinen Kaffee zu Hause trinken zu müssen.

Nochmal: Ich denke, Harz IV war brotnötig, denn das Geld reichte nicht mehr, weil die immer weniger werdenden Arbeitenden das nicht mehr aufbringen konnten. Weil sie wegen der steigenden Lohnnebenkosten immer weniger verdienten oder schlicht selbst arbeitslos wurden.

Es sind zwar einige Dinge falsch, so z. B., dass Rücklagen für das Alter aufgelöst und verbraucht werden müssen, weil das das Problem für die Allgemeinheit nur auf später verschiebt.

Es ist aber nicht falsch, dass man gezwungen wird zu arbeiten, weil ich eine Menge Menschen kannte, die sich in Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe plus ein wenig Schwarzarbeit sehr auskömmlich eingerichtet hatten. Und einige, die vom Arbeitsamt geschickt, ganz offen darum baten, von uns abgelehnt zu werden...

Die Harz IV-Reformen kann man auch nicht deswegen über Bord werfen, weil es zu wenig Arbeit gibt. Was ja immer wieder angeführt wird.
Genau das ist doch der Grund, weshalb höhere Leistungen nicht zu bezahlen sind.


meritaton
susannchen
susannchen
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 24.04.2009, 15:15:00
"Meine Freundin, die Harz IV bezieht, kann es sich am 18. eines Monats nicht mehr leisten, einen Cappuchino trinken zu gehen."
Wow, da hole ich heute noch Luft.
geschrieben von meriaton


Demnach hat deiner Meinung nach ein HartzIV Bezieher gefälligst zu Hause zu bleiben, das öffentliche Leben zu meiden , Bewerbungen zu schreiben und Kranewasser zu trinken.

Ok, ich kenne nun deine Einstellung dazu, ich habe eine geringfügig andere, sie hat etwas mit Menschenwürde zu tun!
--
susannchen

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ehemaligesMitglied65
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf susannchen vom 24.04.2009, 15:25:39
"Meine Freundin, die Harz IV bezieht, kann es sich am 18. eines Monats nicht mehr leisten, einen Cappuchino trinken zu gehen."
Wow, da hole ich heute noch Luft.


Demnach hat deiner Meinung nach ein HartzIV Bezieher gefälligst zu Hause zu bleiben, das öffentliche Leben zu meiden , Bewerbungen zu schreiben und Kranewasser zu trinken.

Ok, ich kenne nun deine Einstellung dazu, ich habe eine geringfügig andere, sie hat etwas mit Menschenwürde zu tun!
--
susannchen
geschrieben von meriaton


--
Ich sprach nicht von Kranwasser! Kaffee gestehe ich doch zu))

Findet das öffentliche Leben also im Cafe statt?
Seltsam, bin keine Cafebesucherin, dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass mir was fehlt.

Ich kann übrigens auch soziale Kontakte bei mir zu Hause pflegen.

Und wenn es ein müsste, mich einschränken bis zum geht nicht mehr. Alles schon mal durchexerziert in jungen Jahren. Und zwar wohlgemerkt ohne öffentliche Zuwendungen und
ohne dass ich mich der Menschenwürde hätte beraubt betracht. Das wäre nur der Fall gewesen, wenn ich mich hätte finanzieren lassen.
So unterschiedlich können Sichtweisen sein.

Und weshalb wäre es falsch, vordringlich zu Hause zu bleiben und Bewerbungen zu schreiben????
Was ist daran menschenunwürdig? Würde ich glatt machen, kannste mir glauben. Und wenn meine Finger wund würden vom lauter Schreiben.
Für mich hat es wenig an Menschenwürde, von der Arbeitskraft anderer zu leben und Ansprüche über Ansprüche zu stellen.

Erzähl mir nichts von Menschenwürde. Davon habe ich bei Menschen des von mir erwähnten Schlages genug gesehen

Und die, die es nicht angeht, schreien ja nicht dauernd. Vielleicht, weil sie mit ihren Bewerbungen beschäftigt sind?

meritaton
rello
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von rello
als Antwort auf hugo vom 23.04.2009, 17:56:32
Zitat von Hugo> Aber auf der anderen Seite wollen wir eine Solidargemeinschaft sein, die sich das Ziel gestellt hat (oder stellen sollte) Keinen total zurückzulassen, auszugrenzen in der Gosse enden zu lassen.

Hi Hugo, ich mache gerade eine Pause bei meiner Steuererklärung
und lese, was Du so über Solidargemeinschaft schreibst.
Da hat mich ein Posten Solidares doch geärgert, nämlich 6974,80€ Sonderausgaben für die gesetzliche Krankenkasse plus Pflegeversicherung. Dazu kommen noch 40€, die ich beim Arzt auf den Stein lege, nur um mir vierteljählich ein Rezept ausstellen zu lassen, da zahle ich dann nochmals jedes Mal 15€ dazu bei einem Apothekenwert von etwa 40€.(Das war der Grund zum Ärger)
Ich zahle ja ohne Murren, aber irgendwo hat auch Solidarität eine Grenze oder siehst Du das anders?
--
rello
susannchen
susannchen
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 24.04.2009, 15:50:25
Findet das öffentliche Leben also im Cafe statt?
geschrieben von meritaton


Ach cappucino gibt es nur im Caffee zu trinken, das sind natürlich sehr interessante Weisheiten! Schwach, sehr schwach.

Thema für mich erledigt.
--
susannchen

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heide †
heide †
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von heide †
als Antwort auf rello vom 24.04.2009, 15:56:11
Was heißt denn Solidargemeinschaft. Dafür hattest Du als freiwillig Versicherter ja auch jahrelang Kind und Kegel mitversichert, und wenn heute sämtliche Einkünfte von Dir bei der Berechnung Deines Krankenkassenbeitrages zugrunde gelegt werden, dann musste halt heute tiefer in die Tasche greifen.
--
heide
rello
rello
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von rello
als Antwort auf heide † vom 24.04.2009, 16:20:19
Was heißt denn Solidargemeinschaft. Dafür hattest Du als freiwillig Versicherter ja auch jahrelang Kind und Kegel mitversichert, und wenn heute sämtliche Einkünfte von Dir bei der Berechnung Deines Krankenkassenbeitrages zugrunde gelegt werden, dann musste halt heute tiefer in die Tasche greifen.heide


Seit 25 Jahren waren weder Kinder noch Kegel mitversichert und ab 2000 zahlte meine Frau eigene Versicherungsbeiträge, es zählen auch nicht sämtliche Einkünfte bei der Berechnung mit, sondern nur die aus gesetzlicher Rente zu 50% und aus Ruhestandsbezügen zu 100%. Das nur der Richtigkeit halber.
Man sollte nie unüberlegt schreiben, damit andere nicht als Oberlehrer eingestuft werden, wenn sie etwas richtig stellen müssen.
--
rello
loreley
loreley
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von loreley
als Antwort auf rello vom 24.04.2009, 16:31:56
zum Thema Solidargemeinschaft. Rello, es geht doch bei so einer Gemeinschaft gar nicht darum, auf Heller und Pfennig das wieder herauszuholen, was man eingezahlt hat, auch wenn du da, so wie du dich hier in deinen Beiträgen darstellst, vielleicht anderer Ansicht sein magst. Sondern darum, dass eine Gemeinschaft, das kann auch eine Kfz.-Versicherung o. ä. sein, sich - verkürzt ausgedrückt - unter das Motto stellt "Einer für alle, alle für einen". Aber so eine Einstellung scheint dir offensichtlich fremd zu sein.
--
loreley
heide †
heide †
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Re: Wäre es nicht sinnvoller......
geschrieben von heide †
als Antwort auf rello vom 24.04.2009, 16:31:56
Die 50% aus der Rentenversicherung dachte ich nicht explizit hervorheben zu müssen. Wenn Du aber mal im stillen Kämmerlein nachrechnest, was Dich Deine Kinder und bis 2000 auch Deine Frau als privat Versicherte gekostet hätten.............wäre vielleicht mal interessanter darüber nachzudenken, als hier andere Knobelrechner hinter dem Ofen hervor locken zu wollen.

VG von Heide

die da ausnahmsweise mal richtig gut Bescheid weiß

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