Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wie helfen wir nun weiter?

Innenpolitik Wie helfen wir nun weiter?

sammy
sammy
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von sammy
.....bei allem Elend, dem die Flüchtlinge ausgesetzt sind, wäre es angebracht von allen Seiten kontruktive Überlegungen anzustellen.
Wer hier DIE Problemlösungen hat, der sollte sie schleunigst den "EntscheidungträgerInnen" zur Verfügung stellen.

sammy
wandersmann
wandersmann
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Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2015, 11:59:39
@ marina, mart1



Sieht für mich eher danach aus, als ob der Mann seine Frau, die das Kind im Arm hält, auf die Schienen stößt, sich anschließend schützend über sie legt. Ich gebe marina darin recht, dass aus dieser Szene die pure Verzweiflung dieser Menschen spricht.
Anmerken möchte ich aber dennoch, dass diese Flüchtlinge in Ungarn ein Obdach, Verpflegung und med. Betreuung bekommen haben. Dass sie lieber nach Deutschland wollten, ist verständlich, aber danach kann es ja nicht immer gehen.
Mitglied_81b4260
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Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2015, 12:25:06
Nein,ich meine das gleiche wie du...wurde auch schon in einer der unzähligen Quasselsendungen gezeigt...mein Gedanke ist,haben die nicht viele Möglichkeiten zum Recherchieren...es ist wie Varoufakis Stinkefinger...es bleibt sicher was hängen.
Und dass Ungarn abgrundtief böse ist, steht nun auf der Agenda.
NOCHMALS: Bis jetzt ging es Deutschland am A ... vorbei, wie EU Staaten mit Außengrenzen zurechtkommen.

Heuer werden 10 Milliarden Euro für die Flüchtlinge in Deutschland kalkuliert. Seit 2011 wurde der Betrag für Flüchlinge in den an Syrien angrenzenden Ländern von 1 Dollar pro Tag auf etliche Cents reduziert....Ob jemand da Zusammenhänge sieht oder schlussfolgern kann?

Ach ja, Deutschland wird im Hindukusch verteidigt. Blöd,wenn die vielen Flüchtlinge aus diesem Bereich die Wohltaten lieber in Deutschland als in ihrer Heimat genießen wollen .

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Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 15.09.2015, 10:56:17
"Nahm ich bisher auch an, sie muß für einen
leider die Lage falsch zu beurteilenden Moment
weggetreten bzw. neben sich gestandenen haben,
wie sonst konnte ihr das unterlaufen?"
geschrieben von Medea ( u.a.)


Ist schon interessant, dass nun plötzlich für die Hilfsbereitschaft, die in der Notsituation an der ung.-österr. Grenze und durch die tausenden syrischen Flüchtlinge in Österreich entstand und in einer spontanen Reaktion durch die schnelle Aufnahme vieler Flüchtlinge in Deutschland etwas entspannt wurde, die Kanzlerin VERANTWORTLICH gemacht wurde.

Sie hat übrigens nie gesagt, dass auf Dauer ev. alle Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen werden.

Bemerkungen, wie "dumm gelaufen" "nun ist das kind in den brunnen gefallen" ( (karin2)
oder in meinen Augen böswillige, nicht belegbare Bemerkungen, wie "Ich könnte mir auch vorstellen,dass auch nicht besonders menschenfreundliche Überlegungen dahinterstecken." ( mart1)... zeigen mir, dass es einigen weniger um die Flüchtlinge in dieser Notsituation geht, sondern um politische Kanzlerschelte.

Ich glaube eher, sie hat die katastrophale Lage damals richtig eingeschätzt und - übrigens in Zusammenarbeit mit der SPD-Führung - richtig gehandelt.
Ich finde auch keinerlei Hinweise von euch, wie die Regierung in dieser Situation, in der sofort gehandelt werden MUSSTE, hätte handeln sollen.
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2015, 13:04:27
Eure Kanzlerin interessiert mich nur marginal.

Die Situation war ja so unvorhersehbar!, schade nur,dass nicht mehr im Meer ersoffen sind. Ein italienischer Journalist,der schon jahrelang über Lampedusa berichtet und dessen Film ich heuer im Frühjahr in einer Sondervorstellung der UNI sah....wer interessierte sich denn für das Thema da schon groß...meinte, es kommt ihm vor,als ob da einem Selektionsprozeß zugeschaut würde.

Ja,und auch Orbans Einstellungen,der allerchristlichste Vizechef der christlichen Europäer, und die finanziellen Mitteln von Ungarn und der Druck durch die braune Sippschaft i waren ja so was Unbekanntes und nicht Vorhersehbare.
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von bukamary
Wer heute die Schließungen der Grenzen für zwingend notwendig hält darf sich nicht wundern, wenn wir dafür noch eine ganz andere Quittung bekommen. Ich habe schon früher geschrieben, dass man sich davor hüten sollte die Menschen, die sich unter teilweise lebensgefährlichen Bedingungen auf den Weg zu uns gemacht haben, derart zu behandeln. Das die irgendwann wann mal aus schierer Verzweiflung entsprechend aggressiv reagieren können entspringt keineswegs meiner Phantasie. Es geschieht tagtäglich überall auf der Welt. Die dann gewünschte Sicherheit wieder herzustellen, wird um einiges schwieriger und vor allem für alle Beteiligten um so brutaler. Nicht eine einzige geschlossenen Grenze oder errichteter Zaun wird die Menschen noch zurück halten.

Sicherheit ist für viele halt wichtiger wie eine EHRLICHE Willkommenskultur, die ansich schon einiges an Sicherheit bieten kann.

Und im übrigen in der Vergangenheit sind keineswegs immer nur brave Asylbewerber hier angekommen und viele sind nicht erwischt worden.
Tja, zu Gunsten der Sicherheit und der vermeintlich so tollen Deutschen Interessen verzichtet man halt auf immer mehr Menschenrechte.
Hauptsache wir hatten mal wieder ein tolles Gefühl.

Die Situation, die wir heute haben spielt allen radikalen Gruppierungen und Mächte in die Hände egal ob rechtsradikal, IS oder was auch immer.

bukamary

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Karl
Karl
Administrator

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2015, 13:30:15
@ mart1,

Deinen bitteren Sarkasmus solltest Du kennzeichnen, sonst legt Dir noch jemand solche Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen in den Mund.

Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von adam
als Antwort auf Medea vom 15.09.2015, 10:15:02
Ich versuche seit einigen Tagen, mich in die Situation und
den Seelenzustand von Frau Kanzlerin Merkel hineinzuversetzen.
Sie war ja überzeugt davon, helfend mit ihrer "Einladung" an
Asylanten aus menschlicher Sicht einzugreifen, wählt die falschen,
weil mißverständlichen Sätze und löst damit eine Katastrophe von
biblischem Ausmaß aus. Europa wird ja geradezu "angegriffen" durch
die nicht enden wollenden Flüchtlings"trecks", Streß in den
Parteien, den Ländern, den europäischen Staaten.
Wie muß Frau Merkel sich fühlen in dieser Situation? Das alles
ist nicht einfach wegzustecken. Diese Verantwortung wird Spuren
hinterlassen.

Medea.


Medea,

jetzt mal langsam mit die jungen Pferde. Die Entscheidung, die Flüchtlinge aus Ungarn nach Deutschland zu lassen, war bestimmt keine einsame, emotionale Entscheidung von Angela Merkel aufgrund von Fotos oder aufwühlender Berichte und der Grund war nicht der rabiate Umgang der ungarischen Behörden mit den Flüchtlingen. Das war, wenn überhaupt alleine, eine Entscheidung des Bundeskanzleramtes, um Druck vom Kessel zu nehmen. In Ungarn stauten sich die Flüchtlinge und es drängten Massen nach. Es galt zu verhindern, daß in Ungarn die Lage eskaliert und es zum Ausbruch von Gewalt unter den Flüchtlingen kommt. Nicht auszudenken, wenn diese Menschenmassen ihr Gewaltpotential entdecken, das dann als vermeintliche Lösung ihrer Probleme alle Grenzen überspringt. Die Grenze zu öffnen war eine Sache der Vernunft.

Was die Flüchtlinge anbelangt, haben sie eine andere Quaität als die handverlesenen und eingeschüchterten Türken, die in den 1960ern nach Deutschland kamen und eigentlich nur vorübergehend bleiben wollten. Jetzt kommen Menschen, z.B. aus Syrien, die eine neue Heimat suchen. Die meisten fliehen nicht wegen des IS, sondern vor Assad. Und wenn jetzt Putin Assad direkt militärisch unterstützt, werden zusätzlich Hoffnungen zerstört, jemals wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Das gilt auch für Syrer in den Flüchtlingslagern im Libanon, der Türkei, Jordanien oder wo auch immer. Sie werden sich auch auf den Weg machen. Wie will man sie aufhalten? Die Bundeswehr ausrücken lassen? Was passiert dann in Ungarn oder Österreich? Was machen die Flüchtlinge, die schon in der Bundesrepublik sind? Vernünftig kann für die Bundesbürger nur die Flucht nach vorne sein und die Menschen aufnehmen.

Das wird natürlich Konsequenzen für die alteingesessenen Bürger der Bundesrepublik haben. Wenn wir wirklich über mehrere Millionen Neuzugänge aus Syrien sprechen, ist Integration kein Thema mehr. Die Leute wollen dann heimisch werden und das mit ihren heimischen Gewohnheiten, ihrem kulturellen Erbe. Das, was wir heute unter Integration verstehen, wird wahrscheinlich teilweise angenommen und zwar freiwillig. Mit dem Rest werden wir Alteingesessenen uns engagieren müssen. Die Welt verändert sich und damit muß man sich engagieren.

Was werden die anderen europäischen Länder tun? Sie werden wohl weiter kurzsichtig blocken. Vielleicht auch aus Angst, über die Aufnahme von Flüchtlingen zu militärischer Mitverantwortung gezwungen zu sein, falls über einen Out-of-Defence-Einsatz der Nato in Syrien nachgedacht wird. Putin ist schon da und der lächelt wohl eher grimmig, wenn ihn Frau von der Leyen in ihr Boot holen will, das neben seinem Kriegsschiff dümpelt. Putins Strategie dürfte sein, noch mehr Flüchtlinge nach Europa zu bringen.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlotta vom 15.09.2015, 09:51:40
aber meine Frage lautet allmählich wie helfen wir uns
Das sehe ich nicht so. Uns geht es unverschämt gut. Allerdings, wenn ich das Elend der Flüchtlinge sehe, dann geht es mir schlecht.

Mart1 hat es schon richtig formuliert: Wenn wir unsere Freiheit glauben am Hindukusch verteidigen zu müssen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn uns diese Flüchtlingslast auf die Füße fällt. Aber Flüchtlingen aus Afghanistan und Irak werden derzeit ja "aussortiert".

Ich sehe mit großer Sorge, wie die Mär verkündet wird, mit militärischem Eingreifen in Syrien könnte der Flüchtlingsstrom gestoppt werden. Das Gegenteil ist richtig.

Karl
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Re: Wie helfen wir nun weiter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 15.09.2015, 13:58:04
Das wird natürlich Konsequenzen für die alteingesessenen Bürger der Bundesrepublik haben. Wenn wir wirklich über mehrere Millionen Neuzugänge aus Syrien sprechen, ist Integration kein Thema mehr. Die Leute wollen dann heimisch werden und das mit ihren heimischen Gewohnheiten, ihrem kulturellen Erbe. Das, was wir heute unter Integration verstehen, wird wahrscheinlich teilweise angenommen und zwar freiwillig. Mit dem Rest werden wir Alteingesessenen uns engagieren müssen. Die Welt verändert sich und damit muß man sich engagieren.

Was werden die anderen europäischen Länder tun? Sie werden wohl weiter kurzsichtig blocken. Vielleicht auch aus Angst, über die Aufnahme von Flüchtlingen zu militärischer Mitverantwortung gezwungen zu sein, falls über einen Out-of-Defence-Einsatz der Nato in Syrien nachgedacht wird. Putin ist schon da und der lächelt wohl eher grimmig, wenn ihn Frau von der Leyen in ihr Boot holen will, das neben seinem Kriegsschiff dümpelt. Putins Strategie dürfte sein, noch mehr Flüchtlinge nach Europa zu bringen.
geschrieben von adam

Hallo adam,

dem ersten Teil Deiner Ausführungen stimme ich zu. Zu dem zweiten Teil: einem Einsatz der Nato in Syrien stehe ich sehr skeptisch gegenüber, er würde den Flüchtlingsstrom anwachsen lassen.

Zu den Intentionen von Putin: Ich weiß es nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass Putin über die Zwangslage, in der die EU jetzt steckt, nicht unglücklich ist. Er kann sich wieder ins Spiel bringen. M. E. sollte man dies auch tun. Allerdings sehe ich in meinen Alpträumen Russland und die Nato in Syrien an unterschiedlichen Fronten kämpfen.

Karl

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