Innenpolitik Willy Brandt

Petetra
Petetra
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Re: Willy Brandt
geschrieben von Petetra
als Antwort auf olga64 vom 18.12.2013, 15:47:08
ADenauer und Brandt in einem Atemzuge auf eine Linie zu stellen - ich würde es nie tun.
Olga
Langsam!
Ich sprach von persönlichen Eigenschaften, Führungsstil und Charakter!
Weltanschauungen spielten, auch damals schon, in der Realpolitik, zumindest eine untergeordnete, wenn überhaupt eine, Rolle.
Hetze, besonders aus dem Ostteil, schlug Beiden wohl gleichmäßig entgegen. Wenn ich mir das Gesapper dieses "Sudelede" über den Berliner Bürgermeister in´s Gedächtnis zurückrufe.
Frage: "welche Chance hatte ein Adenauer über "Ostpolitik" auch nur nachzudenken, zu seiner Zeit und den gegebenen Bedingungen?
Gingen da nicht andere Dinge vor?"
olga64
olga64
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Re: Willy Brandt
geschrieben von olga64
als Antwort auf Petetra vom 18.12.2013, 17:07:52
Eigenschaften, Charakter usw. bauen sich auch aus der Biografie auf - und diese ist bei Brandt immer grundlegend anders gewesen als bei Adenauer, der ja sicherlich auch von den vielen Altnazis und Revanchisten beeinflusst war, die in seiner Regentschaft noch mitwirkten. Ich bleibe dabei - diese beiden Männer können auch historisch nicht auf einer Linie beurteilt werden. Olga
clara
clara
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Re: Willy Brandt
geschrieben von clara
als Antwort auf Petetra vom 18.12.2013, 15:16:59
... Adenauer und Brandt, waren tatsächlich Persönlichkeiten im Wortsinn, die für persönliche Fehler persönlich einstanden, pragmatisch und human führten und dessen Bestreben dem Volk galt. Das nimmt ihnen Niemand! Was wäre Deutschland ohne sie?

Darin gebe ich Dir Recht, Petetra, obwohl ich noch nie CDU gewählt habe, es war auch keine Familientradition. Adenauer war ebenso wie BP Heuss von den Westalliierten nach Vorschlag zum Kanzler ausgewählt, weil er ihnen als integer erschien, was er wohl auch war. Dass er Altnazis in öffentlichen Positionen verharmloste ("Leute, die von früher was verstehen"), kreide ich ihm an. Es war die Zeit der "unbewältigten Vergangenheit" in der BRD. Ansonsten war damals Pragmatismus nötig. Seine große Leistung war die Befreiung der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion. Persönlichkeiten waren beide Kanzler auf jeden Fall und gehen als solche längst in die Geschichtsbücher ein.
Adenauers Führungsstil soll sehr autoritär gewesen sein, ein Relikt seiner Erziehung, und die Minister hatten es unter ihm nicht leicht. Wie Brandt sich im Kabinett verhielt, weiß ich nicht, habe auch den Film gestern nicht gesehen.

Clara

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Petetra
Petetra
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Re: Willy Brandt
geschrieben von Petetra
als Antwort auf clara vom 18.12.2013, 17:59:53
Ich habe nie Ideologien gewählt, mich immer an Personen orientiert. Das war auch schon ´mal die SPD.
Die Sachzwänge der Tagespolitik, das Wohl des Volkes, die Staatsfinanzen, dulden keine Ideologie!
Die Bürger jeglicher ideologischer Richtung hatten, haben doch alle die gleichen Ziele, damals Fernseher, Waschmaschine, Auto und Häuschen, heute Urlaub, zwei Autos, Haus und Flatrate für „ich-bin-doch-nicht blöd“ – nichts hat sich geändert!
pippa
pippa
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Re: Willy Brandt
geschrieben von pippa
als Antwort auf clara vom 18.12.2013, 17:59:53
Adenauer hat über Willy Brandt einen Kübel Dreck ausgegossen, um damit den deutschen Biedermann zu verunsichern.

Damals sah man ein nicht ehelich geborenes Kind noch als Bastard an und ein vor den Nazis Geflohener war ein Vaterlandsverräter.

Nichts hat Adenauer für die Naziverfolgten getan, aber alles für die Altnazis, was zur Folge hatte, dass die Verfolgten ganz schnell wieder zu Opfern wurden. Sie mussten zwar nicht mehr um ihr Leben fürchten, wurden aber verhöhnt und diskriminiert.

Pippa
JuergenS
JuergenS
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Re: Willy Brandt
geschrieben von JuergenS
alles ganz nett und schön, aber hatte Adenauer damals wirklich eine andere Alternative, als einen Teil der Nazikonkursmasse an Personal zu übernehmen?
Hätte er überhaupt viele Mitstreiter für seine politischen Ziele, die ja nicht schlecht waren, gefunden, wenn er nur lupenreine Antinazis ausgewählt hätte?

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Petetra
Petetra
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Re: Willy Brandt
geschrieben von Petetra
als Antwort auf pippa vom 18.12.2013, 18:32:27
Ach, kommen Sie, lassen wir doch die Hasspropaganda jetzt beiseite. Würde unsere Regierung heute eine Entschädigung für die, vom Kommunismus verfolgten, beschließen, wäre es auch nicht recht.
Vor ein paar Wochen hat eine Nahles kein gutes Haar an der Merkelin gelassen und heute strahlt sie glücklich ministerial aus deren Mastdarm! Die nachtragendsten Wahlkämpfer sind immer das Wahlvolk, wobei es auch da nicht um Ideologien geht, sondern um Rentenerhöhungen, Steuern und Autobahnvignetten – das ist unsere Ideologie!
Arm sind die, die glauben mit einer Partei verheiratet zu sein, sie werden täglich betrogen!
Re: Willy Brandt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 18.12.2013, 18:52:22
Nein hatte er nicht heigl, wichtig waren nicht so sehr die ehemaligen höheren Nazibeamte, die wurden ja auch übernommen, wichtig war die Masse der kleinen beamteten Funktionsträger die ja auch in der NSDAP waren und die das verwalten eines Staates gewährleisten konnten.

Ist doch nach jeder niedergegangenen Diktatur so, ob Rot oder Braun. Ich denke kein Mensch glaubt dass ab 1990 nur hehre Demokraten die Ostdeutschen Amtsstuben bevölkerten!!
Die Subalternen dienen jedem Herrn!!
Re: Willy Brandt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 18.12.2013, 16:50:34
Ich erinnere mich noch gut an die Sitzungen in der SPD in irgendwelchen Hinterzimmern von Münchner Kneipen (in München spielt diese Partei nie eine grosse Rolle, auch aufgrund einiger sehr schlechter Protagonisten).
geschrieben von olga


Wenn die SPD in München nie eine Rolle gespielt hat, dann frage ich mich, warum seit 1948, mit nur einer Ausnahmen von 6 Jahren Kiesl (bekannt mehr durch sein Strauß -Zitat - Kiesl wörtlich: „Nein, wir haben keine Differenzen, wenn wir zusammenkommen, ist es so: Er sagt seine Meinung, und ich sage seine Meinung") nur Oberbürgermeister der SPD, teilweise mit überwältigender Mehrheit gewählt wurden.
Die schlechten Protagonisten der SPD samt Stadtrat haben diese Stadt geprägt.

Thomas Wimmer (SPD) 1. Juli 1948–26. März 1960
Hans-Jochen Vogel (SPD) 27. März 1960 – 10. Juni 1972
Georg Kronawitter (SPD) 11. Juni 1972 – 4. März 1978
Erich Kiesl (CSU) 5. März 1978 – 17. März 1984
Georg Kronawitter (SPD) 18. März 1984 – 30. Juni 1993
Christian Ude (SPD) seit 12. September 1993; gewählt bis 2014

Vermutlich existiert da noch ein anderes München für Olga.
JuergenS
JuergenS
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Re: Willy Brandt
geschrieben von JuergenS
Was bin ich froh, nicht in zufälliges Detailwissen, das hier nun manche postulieren, ebenfalls eingegeben zu haben, sondern nur, dass wir mit Adenauer und Brandt, in deren Wirkungszeit Glück gehabt haben, dabei bleib ich getrost, auch mit Kohl, im Prinzip, nach unserer verheerenden Geschichte mit schlechten, katastrophalen Staatslenkern, wie z.B. Hitler.

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