Innenpolitik Woher nehmen...

lupus
lupus
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RE: Woher nehmen...
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 07.06.2021, 21:23:54

@Karl
Missgunst wegen deinesLobes?

Sollte ich nur Frau oder Mann schreiben wo es doch um den ganz konkreten Fall geht?
Kinderlos meinst du sei Vorwurf? Nicht notwendig für die konkrete Äußerung meiner Ansicht?

Ich will dich doch keinesfalls zur Korrektur bewegen aber meine Meinung zu deinem Lob muss du schon ertragen können. Ohne dein Lob wäre dieser Beitrag an mir wie einige andere ohne Reaktion von mir geblieben
lupus

olga64
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Mitglied

RE: Woher nehmen...
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 07.06.2021, 19:37:18

Also ich habe heute wieder mal meine Steuererklärung für 2020 abgesandt. Diese Steuererklärungen fülle ich nun seit mehr als 50 Jahren ohne jegliche Unterbrechung durch.
Um Missverständnisse zur vermeiden: es handelt sich um meine Einkommenssteuererklärung; die Mehrwertsteuer zahle ich ohne weitere Erklärungen bei jedem Kauf, den ich irgendwo tätige.
Ich denke, auch mit diesem Verhalten trage ich bis heute dazu bei,dass unser Staat nötige Dinge finanzieren kann.
Abhängigkeiten von diesem Staat hatte ich nie. Auch wenn ich noch länger lebe und irgendwann pflegerische Hilfe benötige, habe ich frühzeitig vorgesorgt, dass dies auch so bleibt.
Das ist vermutlich der Gedankengang wie er z.B. bei kinderlosen Frauen öfters anzutreffen ist, weil sie ja nicht lebenslang davon träumen können, dass im Alter dieselben mal für einen da sind, so wie es früher umgekehrt war.
Aber ob sich diese Träume dann wirklich erfüllen oder ob die "Kinder ihr eigenes Leben leben" und sich doch nicht so sehr um Eltern usw. kümmern, wie es sein sollte?
Ein solches ERlebnis kann ich mir ersparen - aber ich stelle mir vor, dass es hart und desillusionirend sein kann. Olga

Bias
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RE: Woher nehmen...
geschrieben von Bias
als Antwort auf lupus vom 07.06.2021, 21:45:14
Ich will dich doch keinesfalls zur Korrektur bewegen aber meine Meinung zu deinem Lob muss du schon ertragen können. Ohne dein Lob wäre dieser Beitrag an mir wie einige andere ohne Reaktion von mir geblieben
geschrieben von lupus
Aber Isegrim -
ein Lob, soll Marc Aurel vorvorgestern erklärt haben, ein Lob  macht einen Gegenstand weder schlechter noch besser.
Ersetz "einen Gegenstand" durch "den Lupus" und mach was aus dem Abend.
 

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RE: Woher nehmen...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 08.06.2021, 18:09:41

Das ist vermutlich der Gedankengang wie er z.B. bei kinderlosen Frauen öfters anzutreffen ist, weil sie ja nicht lebenslang davon träumen können, dass im Alter dieselben mal für einen da sind, so wie es früher umgekehrt war.
Aber ob sich diese Träume dann wirklich erfüllen oder ob die "Kinder ihr eigenes Leben leben" und sich doch nicht so sehr um Eltern usw. kümmern, wie es sein sollte?
Ein solches ERlebnis kann ich mir ersparen - aber ich stelle mir vor, dass es hart und desillusionirend sein kann. Olga
Also ich sehe das anders, wenn meine Kinder / Enkelin auf eigenen Füßen stehen können, sollen sie ihren Weg gehen. Ich erwarte nicht das sie sich für mich aufopfern sollen. Außerdem habe ich / wir auch für mein Alter vorgesorgt, dass meine Kinder nicht für mich einspringen müssen. Anderseits haben wir eine so enge Bindung, auch auf große Distanz (sie wohnen nicht in der Nähe), das wir füreinander da sind wenn der andere Hilfe braucht. So war es auch bei meinen Eltern und ist es bei meiner Schwester.

LG Heidrun
olga64
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RE: Woher nehmen...
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.06.2021, 19:47:58

Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass sich dies alles für Sie so erfüllt, wie Sie denken, zumal Sie ja - wie wir aus Ihren SChilderungen wissen - viel für Ihre Familie tun.
Ich bin hier vorgeprägt aus der Zeit, wo unsere Mutter in einem guten Münchner Altenheim die letzten 10 Jahre ihres Lebens verbrachte.
Obwohl damals mein Bruder und auch ich nicht in München lebte, war unsere Mutter diejenige, die am meisten Besuch bekam. Wir wechselten uns immer ab, damit sie mindestens zweimal im Monat besucht wurde.
Ich lernte damals BewohnerInnen kennen, die viele Kinder erzogen hatten, praktisch ihr Leben für die Familie opferten. Wie man damals von denBetreuerinnen erzählte, bekamen diese Frauen wenig Besuch, obwohl die Angehörigen nicht weit vom Heim weg wohnten.
Diese alten Damen taten mir sehr leid, zumal wenn sie voller Stolz die Bilder ihrer Kinder zeigten und auch von den Enkeln, die sie aber teilweise nie zu Gesicht bekamen.
Nur an Weihnachten und an Geburtstagen, wenn die Kinderschar ihre Runden drehten, fiel auch für die Oma im Altenheim Besuch ab.
Aber sie waren so tapfer und sagten fast alle den Spruch: "die Kinder leben ihr eigenes Leben, haben soviel zu tun usw." Olga

Via
Via
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RE: Woher nehmen...
geschrieben von Via
als Antwort auf olga64 vom 08.06.2021, 19:59:50
... bekamen diese Frauen wenig Besuch, obwohl die Angehörigen nicht weit vom Heim weg wohnten.
Dafür kann es gute Gründe geben, die Außenstehende nicht beurteilen können.
VG - Via

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Woher nehmen...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Via vom 08.06.2021, 20:05:16

Ich habe auch nie gesagt, dass ich jeden dieser vielen Einzelfälle beurteilen konnte - ich fand es einfach nur traurig, zumal mir dies von den Beschäftigten des Heimes so bestätigt wurde.
Und gute Gründe können oft auch einfach nur faule Ausreden sein. Olga

RE: Woher nehmen...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 08.06.2021, 19:59:50

Da ist meine Verwandschaft wohl anders "gestrickt". Ich hatte 2 Tanten im Pflegeheim, die selber keine Kinder hatten und bei uns auch nicht unbedingt die Beliebtesten waren. Für uns war es trotzdem selbstverständlich sie regelmäßig zu versorgen und zu besuchen! Meine Schwester wohnte in der gleiche Stadt und hat alles für meine Tanten erledigt.

Als mein Mann auf die Intensivstation kam und im sterben lag, waren 2 meiner beiden Töchter 1 1/2 Wochen an seiner und auch meiner Seite. Der Schwiegersohn nahm Urlaub und versorgte die Kinder. Ich hatte sie nicht darum gebeten, sie waren einfach da. Meine kleine Enkelin die zur der Zeit schon bei uns lebte wurde von ihnen liebevoll mitversorgt. So kann das Leben auch sein! 😊

LG Heidrun

Xalli
Xalli
Mitglied

RE: Woher nehmen...
geschrieben von Xalli
als Antwort auf olga64 vom 08.06.2021, 18:09:41
werte  olga, Steuererklärungen werden auch von vielen Rentnern gemacht die Kinder
haben, Mehrwertsteuer zahlt selbst ein Sozialhilfeempfänger bei seinen Einkäufen,
ergo in meinen Augen keine besonders erwähnenswerte Tatsache.

Dein Wissensstand über die Versorgung im Alter der Eltern ist verbesserungswürdig,
ich kenne in meinem Umfeld keinen Elternteil der, egal wieviel Kinder gezeugt und
lebenstüchtig erzogen wurden, seine Altersversorgung auf den Kindern aufbaut.

In Fällen wo die Rente nicht ausreichend für die Versorgung im Alter ist, springt
der Staat ein, holt sich aber diesen "Vorschuss" bei den Versorgungspflichtigen
zurück in erster Erbfolge die Kinder.
Umgekehrt unabhängig vom Alter eines Kindes, benötigt das Kind Versorgung
durch  Sozialleistungen des Staates, werden diese Versorgungsleistungen
bei den Eltern, auch wenn sie Rentner sind, eingefordert einschließlich
der Bestattungskosten, wenn nötig. Die Rente kann bis auf 1 1/2 Grundbedarf
belastet werden, fällt unter Fürsorgepflicht und kann im BGB nachgelesen werden.

Es ist also ein Irrglaube mancher Menschen, dass Eltern mit Kindern den
Staat belasten!

Xalli









 
olga64
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Mitglied

RE: Woher nehmen...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Xalli vom 08.06.2021, 20:23:24

Dein Wissensstand über die Versorgung im Alter der Eltern ist verbesserungswürdig,
ich kenne in meinem Umfeld keinen Elternteil der, egal wieviel Kinder gezeugt und
lebenstüchtig erzogen wurden, seine Altersversorgung auf den Kindern aufbaut.


Es ist also ein Irrglaube mancher Menschen, dass Eltern mit Kindern den
Staat belasten!

Xalli
Um hier wirklich statistisch verwertbare Grössen ermitteln zu können, wäre es natürlich interessant, zu erfahren, wie viele Personen dies in Ihrem Umfeld sind.
Allerdings schreibe ich dies nur, weil Sie mir nun ja mangelnen Wissensstand unterstellen - eine Antwort Ihrerseits hierzu ist nicht erforderlich, da ich schon an dem Ton erkennen darf, dass das wieder in irgendeine Streiterei mündet.

Unsere Mutter war seit ihrem 42. Lebensjahr Witwe. Sowohl die Rente unseres Vaters als auch die Rente unserer Mutter war so gering, dass trotz grosszügiger Zuzahlung der Pflegeversicherung für sie nur ein Altenheim infragegekommen wäre, das dann qualitativ weiter unten angesiedelt gewesen wäre.
Das wollten wir unserer Mutter nicht zumuten;deshalb haben mein Bruder und ich, ohne dass wir dazu sozialgerichtlich aufgefordert werden mussten, 10 Jahre lang bis zu ihrem Tod unseren monatlichen, finanziellen Anteil geleistet.

Es ist kein Irrglaube, dass Eltern mit ihren Kindern den Staat (also die steuerzahlende Allgemeinheit) belasten und das ist auch völlig richtig so.
Wer glauben Sie, finanziert Schulen, Kindergärten - wer glauben Sie bezahlt Kindergeld und andere Vergünstigungen, die Kindern zustehen sollen? Das Elterngeld für junge Eltern, wenn sie beruflich ausfallen?
Wer glauben Sie bezahlt später Universitäten usw.?
Bis diese Kinder selbstständig sind, übernimmt der Staat völlig zu Recht diese Verpflichtung - und wenn alles gut geht, zahlen dann auch diese Kinder ihre Solidarbeiträge in Form von Steuern und Sozialabgaben ein.
Klappt dies alles, funktioniert der Staat - wenn nicht, kann es Probleme geben. Olga

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