Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Zusatzbeiträge für Krankenkasse

Innenpolitik Zusatzbeiträge für Krankenkasse

baerliner
baerliner
Mitglied

Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von baerliner
als Antwort auf rolf † vom 26.01.2010, 10:19:15
Rolf,

es geht doch nicht um den Formalismus, sondern darum, wer letztlich den Versicherungsbeitrag erwirtschaftet.

Und das ist nun mal der Arbeitnehmer zu 100%, wie es digi dargelegt hat.

Und auch die Rentner haben ihre Beiträge im Rentenalter schon vorher erwirtschaftet, die die Rentenkasse jetzt großzügig für sie abführt. Allerdings stecken die Beiträge für Kranken- und Pflegekasse nicht in einem getrennten Topf, sondern werden dem Vermögen der Rentenkasse entnommen.
Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 26.01.2010, 10:19:15
Wenn die Sozialkassen ihre Beiträge erhöhten, war der AG - ohne Lohnverhandlungen - mit 50 % beteiligt.

Woher nimmt der AG denn die Kohle?
Aus seiner Tasche als 'Zustupf'?
Nein, er schlägt den Betrag zwangsweise auf seinen Verkaufspreis auf.

Gäbe es keine Krankenkasse,
könnte er dieses Geld den AN geben.
Der hat nämlich mit seiner Arbeit dafür gesorgt,
daß das Geld überhaupt vom AG eingenommen werden konnte.

Mit der Gesamtabführung hast Du recht.
Um so mehr kann man den AG dann an den Hammelbeinen ziehen.
baerliner
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Mitglied

Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von baerliner
als Antwort auf chris vom 25.01.2010, 17:30:12


Ich frage mich, mit welchem Grund die Herren Vorstände
solche Unsummen gezahlt bekommen, denn schliesslich tragen
sie doch keinerlei Verantwortung. Ganz zu schweigen davon,
dass sie doch keinerlei Interesse an der Gesundheit ihrer
Mitglieder haben.

Wie wäre es denn, wenn man dort anfängt zu sparen,
damit könnten viele Mal 8.-- Euro eingespart werden.


Chris


Chris,

natürlich ärgert sich jeder über hohe Vorstandsgehälter nicht nur für die Vorstände der Krankenkassen (bitte jetzt keine Diskussion darüber, danke).

Aber,

die Vorstandsgehälter sind gegenüber den sonstigen Ausgaben durch Medikamente und verbesserte medizinische Leistungen infolge Fortschritts z.B. bei der Diagnostik wirklich Peanuts.
Nicht umsonst schließen die Kassen mit den Pharmafirmen Rabattverträge, um die Kosten zu senken.

Wenn wir einen hohen medizinischen Standard bis ins hohe Alter wünschen, dann entstehen zwangsläufig dafür immense Kosten. Da würde es überhaupt nichts bringen, wenn ein Vorstand ehrenamtlich ohne Bezahlung tätig wäre.

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baerliner
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Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von baerliner
als Antwort auf hugo vom 26.01.2010, 09:43:37

das scheint sowieso so eine Art Abtasten, ein leichtes Vorgeplänkel zur geplanten Einführung der gelb-schwarzgelben Kopfpauschale zu sein,,nur mal so zum vorheizen,,,

hugo
geschrieben von hugo


Richtig,

und die Kopfpauschale ist auch die einzig sinnvolle Lösung, wobei die soziale Komponente durch steuerfinanzierte Zuschüsse gegeben sein muss. Das machen uns doch andere Länder erfolgreich vor.
siegfried46
siegfried46
Mitglied

Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von siegfried46
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.01.2010, 10:07:05
Das Problem bei allen Versicherungsbeiträgen ist, dass sie irgendwann eine Kostenspirale in Gang setzen:
Je höher die Beiträge werden, desto mehr wird von den Versicherten versucht, diese Beiträge durch eine gesteigerte Inanspruchnahme der Versicherungsleistungen irgenwie wieder hereinzuholen.

Im Gesundheitswesen sollten alle Beteiligten Verantwortung für das Gemeinwesen zeigen und keiner sollte versuchen, möglichst viel für sich oder seine Interessengruppe herauszuholen. Das darf nicht so lange gehen, bis das System zusammenbricht.

Gerade im Gesundheitswesen ist es für den Versicherten oder auch den Therapeuten meist sehr schwierig oder gar unmöglich, zu beurteilen, welche Untersuchung oder Therapie notwendig oder richtig ist. Und oft weiss man es eben erst nachher!?

baerliner
baerliner
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Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von baerliner
als Antwort auf siegfried46 vom 26.01.2010, 10:45:02


Im Gesundheitswesen sollten alle Beteiligten Verantwortung für das Gemeinwesen zeigen und keiner sollte versuchen, möglichst viel für sich oder seine Interessengruppe herauszuholen. Das darf nicht so lange gehen, bis das System zusammenbricht.



Siegfried,

du hast ja mit dem Imperativ so Recht, nur ....

(den Rest kannst du dir sicher denken)

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von hugo
als Antwort auf rolf † vom 26.01.2010, 10:19:15
hallo rolf,,digi meint das sicher ungefähr so

Beispiel: Ich als typischer Arbeitgeber hab nur sehr indirekt mit der Beitragszahlung meiner Untertanen/Beschäftigten/Arbeitnehmer,, zu tun.
Ich zahle das weder aus meiner Tasche noch belaste ich irgendeine meiner finanziellen Pfründe in besonderer Weise.

Ich mache dabei weiter gar nix als von dem Gesamtguthaben was meinen Arbeitnehmern zusteht, -besser was sie für mich erwirtschaften und was ICH ihnen davon zugestehe- einen Teil abzuzwacken und direkt an ihnen vorbei an den Staat oder die Kassen oder Versicherungen hinzuleiten.

Es ist weiter nix als einer von mehreren Positionen in welche ich die Gesamteinnahmen aufteile, zum Teil auf-, und verteilen muss, die da wären:
Ausgaben für Material
Ausgaben für Maschinen Abschreibungen, Grundmittel etc.
Ansammeln für Rücklagen/Sicherheiten/Versicherungen,,
Ausgaben für Steuern, Auflagen, Parteienspenden, Lobbyarbeit, Anwälte, Reklame,
Eigenbedarf/Eigenverbrauch/ Geldanlagen,,
,,ach so, beinahe hätte ichs vergessen,, ich muss ja auch noch an die Arbeiter denken und ihnen Lohn zahlen, sofern ich den nicht auf den Staat, die Argen usw abschieben kann.

Aber diesen Lohn zahle ich nicht komplett aus sondern nur den Teil der nach Abzug aller Ansprüche der Krankenkassen, Versicherungen, Rentenkassen,,,usw übrigbleibt und das kann eben nicht mehr all zuviel sein,,wo kämen wird denn sonst hin ? ich will ja schließlich anständig leben und dabei (zum Wohle des Staates und damit die Statistik stimmt usw.,,)immer reicher werden.*g*

übrigens seh ich noch allerhand Einsparpotential bei der Pharmaindustrie, welche nachweislich höhere Gewinnmargen aus deutschen Patiententaschen zieht um im Ausland den Umsatz mit entsprechend niedrigen Preisen anzukurbeln.

ich hab nichts dagegen wenn bedürftigen Afrikanern mit preiswerten Aids Medikamenten durch deutsche oder international organisierte Hilfe geholfen wird,, aber was sich die Pharmas (und nicht nur die) alles ausdenken um hier bei uns ohne große Gegenwehr Kasse zu machen, geht auf keine Kuhhaut.

hugo
Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf baerliner vom 26.01.2010, 10:42:27
wobei die soziale Komponente durch steuerfinanzierte Zuschüsse

Also, Baerli, ...
hmmm, wer zahlt die Steuer?

Also neuer Wein in alten Schläuchen - oder so.

___________________________________


Die Sache läuft doch total anders.
Auch nach dem Peter-Prinzip.
Wie halt vieles.

Kurzversion:
Schaffe einen Bedarf, auch wenn es ihn im Moment gar nicht gibt.
Manifestiere ihn in der Breite.
Rege ihn als Gemeinwohl an.
Mache eine löbliche Sache draus.
Gründe eine Institution.
Finde einen sozialen Hintergrund.
Drücke ihn als Gesetz durch.
Jeder muss das haben.
Es ist Zwang.
Blase die Verwaltung auf, damit dort viel hängen bleibt.
Und damit die Neider, Mahner kurzgehalten werden.
Erhöhe die Preise.
Bringe weniger Leistung, dafür sorgt die Verwaltung aus Selbsterhaltung.
Halte die Hand auf.

Wo ist da das Geheimnis?
Das ist doch nichts neues.
Kann jeder.
Das wussten schon die ... egal - Fugger.

Die Spirale ist nie mehr zu knacken.
Solange noch etwas auszudrücken gibt, solange funktioniert das.
Immer wieder.
Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 26.01.2010, 11:23:11
Also Hugo, im Prinzip genau richtig dargestellt.

Nur würde ich das mit dem 'absahnenden Arbeitgeber' nicht so krass sehen.
Das war/ist wohl Satire von Dir.

Unterschätze nicht die Schwierigkeiten, die ein AG hat.
Ich denke schon, daß der sich ordentlich entlohnen sollte.
Niemand wird daran gehindert, das auch zu tun.

Leider steckt in den Hirnen immer noch:
Lerne---such Dir ne gut bezahlte Stelle---spare---werde reich.
Oder verliere den Job? Weil Du nicht weitergelernt hast.

Besser wäre eine andere Herangehensweise -
nur wenige haben jedoch die Idee wie.

Ein Reicher hockt ja auch nicht auf seinem Papiergeld;
der bringt das Zeugs ja auch wieder unter die Leute.
Re: Zusatbeiträge für Krankenkasse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf siegfried46 vom 26.01.2010, 10:45:02
Je höher die Beiträge werden, desto mehr wird von den Versicherten versucht, diese Beiträge durch eine gesteigerte Inanspruchnahme der Versicherungsleistungen irgenwie wieder hereinzuholen.

Ein Versuch war ja die Praxisgebühr.
Ein weiterer Versuch ist ja, die Leistungen zu beschneiden,
ich sehe das hier in den Rehas.
Ein weiterer Versuch ist ja, Medikamente anteilmäßig zu bezahlen.
Ein Versuch ist ja, besondere (an sich auch notwendige) Leistungen
aus eigener Tasche bezahlen zu lassen.

Versuche gibt es durchaus.
Nur ist die Frage, wem es nützt.
Der Doc ist nicht mehr Krösus,
die Kliniken/Kkh sparen.
Und trotzdem reicht es nicht.
Klar, neue Technik ist teuer -
aber auch nicht sooooo schrecklich teuer,

Der Versuch, die Anzahl der Kassen(verwaltungen) zu verringern,
alles unter einen einzigen Hut zu bringen,
endet in der Erhöhung der Beiträge.
Irgendwie passt das nicht zusammen...

Das Problem könnte daran liegen,
daß es immer weniger reguläre Beitragszahler gibt.
Bei steigenden Sozialkosten, Hartz....

Eines Tages werden wir Beiträge zahlen müssen
für keine Leistung, nur um den Apparat zu unterhalten.
Halt Peter-Prinzip (immer wieder).

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