Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik 1. Mai - Kampftag der Internationalen Arbeiterklasse

Internationale Politik 1. Mai - Kampftag der Internationalen Arbeiterklasse

Tina1
Tina1
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1. Mai - Kampftag der Internationalen Arbeiterklasse
geschrieben von Tina1
"Der 1. Mai ist tief in der kämpferischen Tradition der internationalen Arbeiterbewegung verwurzelt. Durch die sich im 19. Jahrhundert rasant vollziehende weltweite industrielle Revolution wuchs das Heer der Lohnarbeiter in Europa und Nordamerika stetig an, allerdings regional differenziert. Lag der Anteil der Fabrikarbeiter 1848 in Preußen erst bei 4,2 Prozent der männlichen Bevölkerung, so 50 Jahre später im gesamten Deutschen Reich bereits bei 44 Prozent, gemessen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen. Die Lohnarbeiter mussten für Hungerlöhne mehr als 12 Stunden ohne jeglichen Arbeitsschutz täglich hart arbeiten. Oft mussten Frauen und Kinder zu noch schlechteren Bedingungen mit arbeiten, um die Familie ernähren zu können. Ein vergleichbares frühkapitalistisches Elend soll heute wieder den abhängig Beschäftigten aufgebürdet werden. Der zwölfstündige Arbeitstag, verbunden mit enormer Arbeitshetze, ist schon wieder keine Ausnahme mehr."
Re: 1. Mai - Kampftag der Internationalen Arbeiterklasse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 30.04.2016, 17:50:59
achja, und beim Kopieren von irgendwo hast Du vergessen zu erwähnen, dass das Datum als internationaler Arbeitertag nicht etwa eine Errungenschaft des Kommunismus ist sondern ursprünglich auf einen Streik in den USA zurückgeht, nämlich auf das Jahr 1884. "Die Arbeiter legten ihre Arbeit nieder und gingen auf die Straßen um für einen Achtstundentag zu demonstrieren. Zu dieser Zeit war es nämlich üblich, zehn Stunden pro Tag zu arbeiten, zwanzig Jahre davor sogar noch elf bis 13 Stunden. Die Arbeiter hatten noch wenig Rechte und - je nach Land verschieden - wenig oder keine soziale Absicherung bei Krankheit oder Unfall." (Zitat aus einem Onlineschulbuch).

und weiter:

"1889 fand in Paris ein internationaler Arbeiterkongress statt, auf dem beschlossen wurde, dass Arbeiter auf der ganzen Welt am 1. Mai des kommenden Jahre (1890) streiken sollten.

Das Datum wurde gewählt, da sich in den USA der 1. Mai als "Kampftag der Arbeiterschaft" bereits eingebürgert hatte. Das lag daran, dass damals der 1. Mai in Amerika ein Stichtag für den Abschluss von Verträgen war. Am "Moving Day" wurden also auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiter festgelegt."



Heute sehe ich da keine Arbeiter mehr in Deutschland marschieren, höchstens zum Fussballstadion oder zum Grillen in den Park. Und in anderen ehemaligen sozialistischen Ländern hat man es beibehalten, den darauffolgenden Montag geich noch mit zu feiern, wenn der 1. Mai ein Samstag oder Sonntag ist. Da fliesst dann den Alkohol in Bächen. Wunderbar. Feier schön
wandersmann
wandersmann
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Re: 1. Mai - Kampftag der Internationalen Arbeiterklasse
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.05.2016, 09:28:54
Mal ganz unabhängig davon, wer's nun erfunden hat - der 1. Mai war hierzulande immer ein Feiertag, d.h., heißt ein freier Tag, und die Arbeit ruhte.

Wie weit sich dieses System davon verabschiedet hat, zeigt sich daran, dass es am heutigen 1. Mai in Erfurt bspw. einen verkaufsoffenen Sonntag gibt. Um diese Möglichkeit hatten die Handelsketten lange gekämpft, und es letztlich genehmigt bekommen.
Is schon krank irgendwie.
olga64
olga64
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Re: 1. Mai - Kampftag der Internationalen Arbeiterklasse
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 01.05.2016, 09:39:44
Wenn am 1. Mai z.B. in Thürigen Geschäfte geöffnet sind, heisst das ja noch nicht ,dass dieser ARbeitertag in der gesamten BRD in Vergessenheit gerät.Es drückt nur aus, dass die Nation und die Menschen mehr an Shoppen interessiert sind als an Reden von Gewerkschaftlern, die man sowieso nicht mehr versteht oder hören will. Die Leute fühlen sich hier nicht mehr zugehörig. Wenn man die verkrusteten Strukturen der männerdominierenden Gewerkschaften betrachtet, kann ich dies gut verstehen. Gerne sind diese Funktionäre ja auch in bestens bezahlten Aufsichtsratsmandaten der Grosskonzeren, wo sie dann sowohl die exorbitanten Vorstandsgehälter als auch andere unverständliche Dinge absegnen.
Das finde ich bedenklicher als einen Laden, der am 1. Mai in Erfurt geöffnet hat. Olga

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