Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik 13. August - die Staatsmacht schlägt zu

Internationale Politik 13. August - die Staatsmacht schlägt zu

EhemaligesMitglied68
EhemaligesMitglied68
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13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von EhemaligesMitglied68
Es hätte ein friedlicher Sommertag werden können in der (gefühlten) Hauptstadt.
Doch es kam anders. Ein Mann, der sich in diesem System ganz offensichtlich nicht mehr zurechtfand, griff sich ein Küchengerät, ging auf die Straße, und erklärte der Staatsmacht lautstark, was er von ihr hält. Die sah das anders, und feuerte auf ihn. 12 Schüsse. Der Mann starb im Kugelhagel enthemmter Polizisten.

töten live - und der smartphone-mob ist immer gierig dabei

Sorry cops, professionelle Arbeit sieht anders aus.
Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 13.08.2012, 22:55:50
Man sollte bedenken, dass in NYC (Big Apple) und Umgegend jede Woche wenigstens ein Polizist von Banditen/Rauschgiftdealern erschossen, erstochen wird - manchmal mit seiner gesamten Familie.

Da sind die Cops verständlicherweise nicht zimperlich.
Genau das weiß auch jeder NewYorker.
Habe etwa ~3 Jahre dort gearbeitet.
hugo
hugo
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Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.08.2012, 00:17:36
Man sollte bedenken, dass in NYC (Big Apple) und Umgegend jede Woche wenigstens ein Polizist von Banditen/Rauschgiftdealern erschossen, erstochen wird - manchmal mit seiner gesamten Familie.
geschrieben von digi


hallo digi. da glaub ich Dir jedes Wort.

was mich wundert,,,das es solche Wahrnehmungen und Feststellungen schon vor 100 Jahren gab vor 50 Jahren und vor 10 Jahren auch,,

auch wenn zwischendurch die Medien mal behaupten das die Kriminalität in einigen Gegenden merklich zurückgegangen wäre,,dann jedoch liest oder hört man das Gegenteil,,z.B. vom September letzten Jahres als es zusammenfassend ungefähr so lautete:

"Am Ende war Webster tot, ein Beamter schwer verletzt, und Denise Gay lag in sich zusammen gesunken auf ihrer Haustreppe. Ein Querschläger hatte sie in den Kopf getroffen, sie war auf der Stelle tot.

Der Zwischenfall war allerdings nicht der einzige an jenem Wochenende, sondern der traurige Höhepunkt einer dreitägigen Gewaltorgie, wie sie New York seit 20 Jahren nicht mehr erlebt hatte. 13 Menschen waren tot und 53 angeschossen. Auf dem gesamten Stadtgebiet war es zu insgesamt 67 Schießereien gekommen.("http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kriminalitaet-in-new-york)

da lob ich mir die mitteleuropäische -für viele einschlägige schlagzeilengeile Medienmacher sicher unvorteilhafte- "Langweiligkeit" des alltäglichen Seins.

hugo

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chris33
chris33
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Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von chris33
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 13.08.2012, 22:55:50
es gibt überhaupt keine friedlichen sommertage (höchstens schwüle und heiße) in dem schmelztopf NYC. wo liest man denn so etwas?

das heulen der sirenen und die polizeiwagen gehören zum straßenbild der stadt.die kriminalität ist hoch (mit erfurt oder castrop-rauxel nicht zu vergleichen). wenn über alle "besonderen vorkommnisse" vom tag und der nacht in NYC berichtet würde, würde das schon mehr als eine seite der zeitungen füllen...

woher ich das weiss? - habe eine lange zeit meines lebens just dort verbracht.

und stell dir vor, der "gute mann" hatte eine "kanone" in der hand oder in der hosentasche (hier hört man, daß menschen tag und nacht dort waffen tragen) - ja, dann ballern die polizisten -ob enthemmt kann ich nicht sagen(der journalist war wohl eher nicht dabei -oder?)töten die deutschen polizisten enthemmt?-polizisten töten nicht enthemmt-vermute ich mal-weder dort noch hier. (was soll die unterstellung?)

für ne reißerische schlagzeile berichtet ein schlechter journalist alles worauf seine leserschaar "anspringt"-besonders, wenn das sommerloch in der zeitung gefüllt werden muß - die staunenden provinzler können dann so richtig erfassen-was da doch alles so vor sich geht - in dem ach so wilden westen.

(und außerdem..nirgendwo ist es so schön wie im deutschen lande-besonders am "vater rhein" und in der früheren DDR- jetzt haben wir mal wieder den beweis).

chris33
sysiphus
sysiphus
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Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 13.08.2012, 22:55:50
Es wäre ein friedlicher Sommertag gewesen, hätte nicht die Staatsmacht zugeschlagen. Am 13. August 1961, hatte die SED-Führungsclique die Bevölkerung der DDR hinter Stacheldraht und Mauer eingesperrt. Wer da raus wollte respektierte nach Aussage des DDR-Armeegenerals Karl-Heinz Hoffmann "unsere Grenze nicht und bekommt die Kugel zu spüren“. Mehr als tausend Bürger der DDR haben die Kugeln abgefeuert aus den AK-47, mit tötlicher Konsequenz zu spüren bekommen.

Von den Ereignissen des 13. August 1961, auf so durchsichtige Art ablenken zu wollen, zeugt von ungeheurer Ignoranz. Hätte der Themeneröffner mit dem Titel "die Staatsmacht schlägt zu" auf das brutale Töten tausender unschuldiger Menschen in Syrien hingewiesen, wäre das in Bezug auf dieses geschichtliche Datum eher verständlich gewesen, aber so?

sysiphus...
EhemaligesMitglied68
EhemaligesMitglied68
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Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von EhemaligesMitglied68
als Antwort auf sysiphus vom 14.08.2012, 18:18:21
Ich lernte Armeegeneral Heinz Hoffmann gelegentlich eines Truppenbesuches 1982 in unserem Grenzregiment, in dem ich als Zivilbeschäftigte im med. Dienst arbeitete, kennen, und fand ihn ziemlich leutselig. Ob er zu diesem Zeitpunkt schon paar "sto-gramm" intus hatte ... man konnte es nur ahnen. Jedenfalls kam er nicht als der typische Betonkopf rüber.
Was ich an ihm schätzte, war sein mutiges Handeln im "Hans-Beimler-Bataillon" während des spanischen Bürgerkrieges 1937-1938. Dass musste man damals nicht machen, man konnte auch brav am "Eintopfsonntag" teilnehmen, und sich aus allem raushalten.

steinpilzchen(steinpilzchen)


Für alle, die sie noch nicht gesehen haben, das ist die legendäre AK-47, von der süssüfuus meinte, sie hätte tausende Ostler an der Grenze zerballert. Selbst der examinierte Geschichts-Erklärer Knoop sprach von "nur" 136 bis max. 250 Mauertoten, was natürlich 136 - 250 zuviel waren.
Beim letzten Grenzertreffen gedachten wir neben diesen auch der 31 bösen Toten. Unserer ermordeten Kameraden nämlich. Ich weiß gar nicht, ob das offiziel erlaubt ist.

Muss ich mich jetzt explizit vom "Schießbefehl" distanzieren, oder reicht es, wenn ich sage, es war nicht alles schlecht resp. nicht alles gut in der Zone?

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Karl
Karl
Administrator

Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von Karl
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 14.08.2012, 20:32:14
@ steinpilzchen,

aha, dann hat sysiphus wahrscheinlich doch Recht, dass Du hier ein Thema zum 13.8. als Ablenkung eröffnet hast. Abgesehen davon, dass der 13.8. zufällig mein Geburtstag ist, assoziiere ich das Datum nämlich mit dem Mauerbau, wie wahrscheinlich die meisten Deutschen. Im Nachhinein betrachtet hat dieses erbärmliche Einmauern der eigenen Bevölkerung nur den Zusammenbruch des Systems hinaus gezögert und hunderte unnötige Tote gefordert. Vielleicht war damals aber die Zeit für die Wiedervereinigung nicht reif und ein Zusammenbruch der DDR bereits damals hätte eine militärische Konfrontation West-Ost bedeuten können.

Man kann aber Unrecht nicht mit anderem aufwiegen, deshalb ist anderes Unrecht, das irgendwo anders zufällig am 13.8 geschieht, nicht geeignet das Datum des Mauerbaus vergessen zu machen.

Karl
EhemaligesMitglied68
EhemaligesMitglied68
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Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von EhemaligesMitglied68
als Antwort auf Karl vom 14.08.2012, 21:57:38
@ karl

Der Themenbereich ist bekanntlich komplexer, als es hier von süssüfuss in simplifizierter Weise assoziiert wird.
Ich bin aber zu müde, dieses ausgelutschte Thema weiter zu besprechen.
EhemaligesMitglied68
EhemaligesMitglied68
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Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von EhemaligesMitglied68
als Antwort auf Karl vom 14.08.2012, 21:57:38
Vielleicht war damals aber die Zeit für die Wiedervereinigung nicht reif und ein Zusammenbruch der DDR bereits damals hätte eine militärische Konfrontation West-Ost bedeuten können.

geschrieben von karl das Geburtstagskind


Naja, immerhin ...
clara
clara
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Re: 13. August - die Staatsmacht schlägt zu
geschrieben von clara
als Antwort auf Karl vom 14.08.2012, 21:57:38
@ steinpilzchen,

aha, dann hat sysiphus wahrscheinlich doch Recht, dass Du hier ein Thema zum 13.8. als Ablenkung eröffnet hast.

Karl
geschrieben von karl

Ich glaube eher, Steinpilzchen nahm das Geschehen in New York zum Anlass, (uns) an den wichtigen, verhängnisvollen Tag der deutschen Geschichte zu erinnern. Was ihm/ ihr ja auch gelungen ist.
Nun kann weiter darüber diskutiert werden, wie viele Mauertote es wirklich gab und wer die Mörder der Grenzsoldaten waren. Immerhin gibt es in diesem Link einige Hinweise von authentischen Zeugen (Grenzsoldaten der NVA):

http://www.forum-ddr-grenze.de/t125f47-Ermordete-Grenztruppen-Soldaten-der-DDR.html

Dieses Datum werde ich auch nie vergessen, weil ich gerade über einer schriftlichen Arbeit saß und nebenbei mein Kofferradio lief (ja, Musik brauchte ich!). Dann kam die schlimme Meldung.

Clara

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