Internationale Politik 1984 und heute

aixois
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RE: 1984 und heute
geschrieben von aixois
als Antwort auf Lorena vom 14.03.2023, 20:23:30

wenn es die nächsten Jahrzehnte so schnell weiter geht

Das "es" lässt uns glauben, dass das Geschehen 'schicksalhaft' über uns gekommen wäre und wir Opfer und nicht die Täter (Verursacher) dieser unsere Lebensgrundlagen erodierenden Entwicklungen werden.

Es ist nicht das "es", das noch mehr Autobahnen baut, das "es" das die CO2 Emissionen einfch nicht in  den Griff kriegen lässt,  es ist auch nicht das "es", das uns den luxurösen Wohlstand aufzwängt, von dem zu lassen, wir nicht hinkriegen.

Die Hoffnung, dass "es" unsere Fehler, unseren Egoismus korrigiert, indem "es" zu Kriegen  kommt, Hungersnöte und Krankheiten die Menschheit dezimiert, dass 'es' zu keiner irreversiblen Katastrophe kommt, wie könnte man so was nennen ? Fatalismus oder was ?

Oder ist es einfach nur der Mensch, der in seiner 'Grausamkeit' sein bequemes Heute, seine freie Entfaltung und Freiheit  geniessen will , sich aber der Verantwortung für das,  was er tut,  entzieht, trotz aller Lippenbekennntnisse ?

'Es' darf bei uns z.B. auf den Autobahnen beliebig  schnell gefahren werden, nicht,  weil  'es' eben geht, sondern weil wir das so  wollen, und bewusst es so gemacht haben und weiter so machen,   dass 'es' geht. Soviel Freiheit genehmigen wir uns.

Und wenn alle nicht wollen, was alle dann doch tun, dann tritt eben eine erdgeschichtliche Zeitenwende ein, die  sorgt für ein neues Gleichgewicht angestossen von der Dysfunktionalität (einfacher: dem  'Versagen') der menschlichen Species, die immer noch der Hybris anhängt ihr überlegener Intellekt könnte die gewaltigen Kräfte der Naturgesetze bändigen, durch verzweifeltes Verstecken der CO2 Gase unter dem 'Teppich' der Erdoberfläche.
 
Bias
Bias
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RE: 1984 und heute
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 15.03.2023, 00:13:51

Guten Morgen, 
der Mensch hat es im Laufe der Entwicklung auf der Erde, auch Evolution genannt, geschafft, keine Feinde unter den Arten mehr zu haben. Die Natur nach seiner Vorstellung zu verformen, Einfluss auf sie zu nehmen.
Sein Wachstum als Art ist ungebremst.
Es wäre ein Wunder, wenn das keine Folgen hätte. 

Unseren aktuell vermuteten Einfluss aufs Klima halte ich für überzogen, auch wenn Konsens zu sein scheint, dass wir Verursacher sind.
Ich sehe jedenfalls nicht, dass und wie wiederkehrende Klimaveränderungen von uns nachhaltig beeinflusst werden könnten.

Das Leben auf der Erde wird weitergehen. Für die einen in Kümmernis, für andere im Luxus, denke ich.
Das jedenfalls noch eine ganze Weile, im zeitlichen Abstand der Erdentwicklung.

Fatalistisch, ignorant und/oder "menschenfeindlich"?
So kann man' es nennen, so man mag
und es damit dort einordnen wo alles andere Unliebsame aktuell üblicherweise auch gelagert wird.

Pan
Pan
Mitglied

RE: 1984 und heute
geschrieben von Pan
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2023, 20:01:38
Richtungsweisend sollte der Beitrag nicht sein, (Jeder hat seine Meinung) - eher hinweisgebend!
Jedenfalls finde ich es gut, dass man wieder über dieses Thema nachdenken darf. Und das ist schon sehr viel, wenn nur noch die Gegenwart zählt! 
Helmut Kohl sagte einst:
"Niemand soll sich täuschen: Die bösen Geister
der Vergangenheit sind in Europa nicht auf alle
Zeit gebannt."


Auch wenn man seine Worte nicht immer auf die Goldwaage legen sollte - hier wäre es schon angebracht.
 

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Rispe
Rispe
Mitglied

RE: 1984 und heute
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Pan vom 15.03.2023, 10:15:42

Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich, wieder einmal den „Zauberlehrling“ von Goethe zu lesen:
„Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
Werd ich nun nicht los.“

Ich glaube, es gibt kaum einen Text der Literatur, der so zeitlos die Probleme der Hybris des Menschen mit seinem übersteigerten Allmachtstreben ausdrückt wie dieses Gedicht (wenn ich mal von dem biblischen Gleichnis des Turmbaus zu Babel absehe).
Und die Probleme, die du beschreibst, sind reine Allmachtprobleme. Es geht allen Potentaten um Herrschaft über andere -  ohne jede Rücksicht auf Verluste. Bei Big Brother geht es um die totale Kontrolle jedes Einzelnen und das Schüren des Freund-Feind-Denkens, was in China längst Wirklichkeit geworden ist, auch beruhend auf reinen Machtgelüsten von Potentaten!
Und Russland führt uns gerade vor, wie ein einziger dieser Machtmenschen die Welt in ein Chaos stürzen kann und damit die gigantische Aufrüstung in der ganzen Welt, die du beklagst, befördert.

aixois
aixois
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RE: 1984 und heute
geschrieben von aixois
als Antwort auf Bias vom 15.03.2023, 07:27:38
dass und wie wiederkehrende Klimaveränderungen von uns nachhaltig beeinflusst werden könnten.
genau da liegt der springende Kernpunkt des Pudels begraben: die Evolution beruht auf Adaptation, d.h. braucht eine gewisse Zeit sich an 'normale' Veränderungen (z.B. Erdachsenverschiebungen) anzupassen. Diese Anpassungszeiträume bemessen sich in vielen sehr vielen Millionen von Jahren.

Die gegenwärtigen Änderungen sind anthroponen Ursprungs, die Anpassungszeit beträgt 0,0  .... und  noch was Millionen Jahre, d.h. ist viel zu kurz, als dass die Evolution ( das "es") eine echte Chance hätte, sich "nachhaltig" anzupassen.

So gesehen ist es völlig wurscht, ob man glaubt oder nicht, dass die jetzigen globalen Klimaverschiebungen vom Menschen verursacht wurden oder nicht. An den nächtlichen CO2 Emissionen der Dunkelatmung Wälder liegt es jedenfalls nicht.

Dem Menschen ist es in der Tat gegeben,dank seines evolutionsbedingten Intellekts die 'Natur nach seinen Vorstellungen zu verformen'. Damit einhergeht aber auch die Einsichtsmöglichkeit des Menschen, zwischen erhaltendem Formen und destruktivem Deformieren zu unterscheiden.
Könnte man auch verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Arterhaltung bezeichnen.
Die triebgesteuerte Reproduktion hat der Mensch drauf, d.h. er muss nicht groß nachdenken. Vielleicht von ein paar Ausnahmen abgesehen ...
Leider hatte die Evolution keine Zeit, die Amygdala dahingehend zu optimieren, dass das Triebverhalten auch eine Blockade oder Abwehrhaltung auslösen kann, wenn signalisiert wird:  "Mensch, das kannst du aber doch nicht machen".

Interessant würde es, wenn dieses 'Defizit' mit Hilfe meinungsbildender bzw. kontrollierender KI quasi als Instrtument eines ' positiven 1984',  oder wie heute schon im verhaltensbenotenden China von aussen kompensiert werden könnte : "Achtung Achtung Herr Bias, sie sind gerade dabei ihr monatliches CO2 Budget zu überziehen ..." 😲 👎
Stichwort : "Ökodiktatur oder autodestruktive Freiheit ?"

Trotz allem werde ich mich - ganz freiwillig - in den nächsten Tagen um einen Blauglockenbaum (Kiribaum) - auch 'Klimabaum' (sturm-und Borkenkäfer-resistent) genannt - kümmern, der 'frisst' mehr CO2 als 'normale' Bäume ... und wächst deshalb schneller als du gucken kannst. Will mal sehen, ob der auch bei uns 'blau' blüht ?

Vielleicht wird dann auch mal aus dem dunklen Odenwald ein kirrer, weil 'blauer',   Kiriwaldbaum ... 😁

 
Bias
Bias
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RE: 1984 und heute
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 15.03.2023, 11:47:39
dass und wie wiederkehrende Klimaveränderungen von uns nachhaltig beeinflusst werden könnten.
genau da liegt der springende Kernpunkt des Pudels begraben: die Evolution beruht auf Adaptation, d.h. braucht eine gewisse Zeit sich an 'normale' Veränderungen (z.B. Erdachsenverschiebungen) anzupassen. Diese Anpassungszeiträume bemessen sich in vielen sehr vielen Millionen von Jahren.
Die gegenwärtigen Änderungen sind anthroponen Ursprungs, die Anpassungszeit beträgt 0,0  .... und  noch was Millionen Jahre, d.h. ist viel zu kurz, als dass die Evolution ( das "es") eine echte Chance hätte, sich "nachhaltig" anzupassen.
So gesehen ist es völlig wurscht, ob man glaubt oder nicht, dass die jetzigen globalen Klimaverschiebungen vom Menschen verursacht wurden oder nicht. An den nächtlichen CO2 Emissionen der Dunkelatmung Wälder liegt es jedenfalls nicht.
Dem Menschen ist es in der Tat gegeben,dank seines evolutionsbedingten Intellekts die 'Natur nach seinen Vorstellungen zu verformen'. Damit einhergeht aber auch die Einsichtsmöglichkeit des Menschen, zwischen erhaltendem Formen und destruktivem Deformieren zu unterscheiden.
Könnte man auch verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Arterhaltung bezeichnen.
Die triebgesteuerte Reproduktion hat der Mensch drauf, d.h. er muss nicht groß nachdenken. Vielleicht von ein paar Ausnahmen abgesehen ...
Leider hatte die Evolution keine Zeit, die Amygdala dahingehend zu optimieren, dass das Triebverhalten auch eine Blockade oder Abwehrhaltung auslösen kann, wenn signalisiert wird:  "Mensch, das kannst du aber doch nicht machen".
Interessant würde es, wenn dieses 'Defizit' mit Hilfe meinungsbildender bzw. kontrollierender KI quasi als Instrtument eines ' positiven 1984',  oder wie heute schon im verhaltensbenotenden China von aussen kompensiert werden könnte : "Achtung Achtung Herr Bias, sie sind gerade dabei ihr monatliches CO2 Budget zu überziehen ..." 😲 👎
Stichwort : "Ökodiktatur oder autodestruktive Freiheit ?"
Trotz allem werde ich mich - ganz freiwillig - in den nächsten Tagen um einen Blauglockenbaum (Kiribaum) - auch 'Klimabaum' (sturm-und Borkenkäfer-resistent) genannt - kümmern, der 'frisst' mehr CO2 als 'normale' Bäume ... und wächst deshalb schneller als du gucken kannst. Will mal sehen, ob der auch bei uns 'blau' blüht ?
Vielleicht wird dann auch mal aus dem dunklen Odenwald ein kirrer, weil 'blauer',   Kiriwaldbaum ... 😁
geschrieben von aixois
Der „dunkle Odenwald“, das Nibelungenmeuchelrevier, wird dank der Unzahl an Windkraftanlagen und deren Umgebungsstruktur monatlich lichter.
Ich gehe mal davon aus, dass er spätestens der Urenkelgeneration als Freizeitpark gezeigt werden kann, wenn seine geologische Entwicklung in der Schule dran ist.
Doch was solls – deutsche Ingenieurskunst wird wahrscheinlich einen Weg finden, die Sauerstoffversorgung durch die fehlenden Bäume zu ersetzen.

Was den Menschen als Umweltzerstörer angeht, der die Natur belauscht und ihr Gesetze vorschreibt, welche er behauptet ihr abgelauscht zu haben, würde ich mir wünschen, dass differenzierter betrachtet wird, wer aus der Art weshalb solches vorantreibt.
Ich kann mir unschwer vorstellen, dass es Milliarden der Spezies gibt, die unschuldig und völlig erstaunt zur Kenntnis nähmen, was sie alles anrichten – würde es ihnen wer sagen.

Wie auch immer – wir können über all das nachdenken. Aufhalten oder gar ändern werden wir es nicht.
Halte Dich senkrecht und komm gut durch den heutigen Tag.
Anders – carpe diem!
 

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Juro
Juro
Mitglied

RE: 1984 und heute
geschrieben von Juro
als Antwort auf Bias vom 15.03.2023, 12:24:44

Hallo Bias,

ich erinnere mich an einen Roman, ich glaube er war von Gert Prokop, da hatte jeder Mensch eine begrenzte Ration Sauerstoff zur Verfügung. Wer mehr brauchte und es sich leisten konnte, durfte sich ein Zusatzkontingent kaufen. Dann legte man sich ein wenig unter die Sauerstoffdusche und konnte danach wieder etwas arbeiten. Wer das nicht zur Verfügung hatte, dämmerte in einem stupiden Zustand dahin und verrichtete ebenso stupide Arbeiten.

Juro

Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: 1984 und heute
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Vieles von dem was ich hier an Begründungen für den lamentablen Zustand unserer Welt lesen kann, läuft (flapsig und grob formuliert) hinaus auf den Tenor:
"die Menschen" resp. "der Mensch" tun/tut die und das - alles nicht gut für die Welt...

Worauf aber verzichten "wir", um der Welt weitere Belastungen zu ersparen?
@aixois hat wenigstens schon die Pflanzung eines CO2 Fresser Bäumchens in Aussicht gestellt... 😉

Wie werden "wir" es schaffen, eine wirklich entscheidende Änderung "unseres" Verhaltens zu realisieren?
Jaaa doch, es werden E-Autos gekauft, das Fahrrad wird öfter mal verwendet, weniger Fleisch wird gegessen und wenn es gut läuft, wird der nächste Urlaub nicht im Flieger angetreten.
Lobenswert, diese Absichtserklärungen und auch supertoll, wenn die guten Vorsätze auch ab und zu
verwirklicht werden.
Aber bringt es das??

Ich muß so oft an meine Schwägerin denken, die sich, kaum hatte sie und ihre Familie ihr Traumhaus bezogen, militant dafür einsetzte, dass die geschützten Trockenwiesen vor ihrer Terrasse auf keinen Fall von
einer kleinen Gruppe von Drachenfliegern ab und zu betreten werden durfte.
Dass ihr Haus auf eben so einer Trockenwiese erbaut worden war  - 

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
Mitglied

RE: 1984 und heute
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Pan vom 14.03.2023, 14:02:51
 
      Orwells düsterer und pessimistischer Zukunftsroman war schon bei seinem Erscheinen nur wenige Schritte von der Gegenwart entfernt – heute ist der Abstand zur Realität nur noch gering.
Diese Einteilung in drei Weltblöcke, die Orwell beschrieb - ist sie so weit weg?
 
geschrieben von Pan
Und von einer speziellen Form eines Orwellschen "Wahrheitsministeriums" bekommen wir ja heute schon gesagt, was richtig und was falsch ist, wer die Guten sind, und wer die Bösen.
aixois
aixois
Mitglied

RE: 1984 und heute
geschrieben von aixois
als Antwort auf Bias vom 15.03.2023, 12:24:44

Doch was solls – deutsche Ingenieurskunst wird wahrscheinlich einen Weg finden,

ich wiederhole mich sicher, aber bei Wald und Ingenieurskunst fällt mir immer wieder der Bürgermeister ein, der das hübsche kleine Wäldchen am Dorfrand zugunsten der Trasse einer Umgehungsstraße abholzen wollte und mir auf meine Vorhaltungen hin,   auch wg möglicher Wiederanpflanzungen,  von denen erst die Enkel was haben dürften,  entgegnete: "Ach Herr Aixois, heute gibt es so tolle künstliche Tannnenbäumchen, habe mir gerade erst einen zu Weihnachten gekauft, die sind so echt, da erkennen  sie nicht den Unterschied. In ein paar Jahren, da erfinden sie größere, mehrere Meter hoch schon, die kann man leicht aufstellen, die muss man nicht pflegen. Ob das Wäldchen echt ist oder künstlich, ist mir herzlich egal,  zumal es ja keiner merkt."

Oder wie mein Nachbar sagt: was brauch ich Sträucher und Gräser, wenn mir die schwarzen Schottersteine besser gefallen und auch noch pflegeleichter sind ...

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