Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Bedingungsloses Grundeinkommen in Finnland

Internationale Politik Bedingungsloses Grundeinkommen in Finnland

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 23.06.2015, 07:26:59


Was ich aber nicht verstehe ist das man dieses Grundeinkommen allen geben will auch den "Reichen". Menschen die es absolut nicht brauchen. Und damit wird das ganze unbezahlbar.

Ich könnte mir vorstellen das wenn man bestimmte Gruppen rausläßt, also sehr gut Verdiener und alle anderen Reichen durch Vererbung, Firmeninhaber usw. rausnehmen würde, wäre es vielleicht bezahlbar.

Tina


Weil, laut unserer Verfassung alle Bürger gleich behandelt werden.
Grundgehalt muss daher für jeden Deutschen gleich sein. Egal wie alt, wie reich und nett. Bedeutet : auch jeder Knastbruder bekommt es.
Darum wird zum Beispiel auch Kindergeld an alle Kinder gezahlt, auch an die der Reichen.
Hannes
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Tina1 vom 23.06.2015, 07:26:59
Das Problem ist, dass sich (wohl auch im ST) Menschen als "reich" angesprochen fühlen, obwohl sie gerade mal 500.000 oder ein wenig mehr besitzen. Das sind peanuts.

SPON "Deutschland hat nach den USA weltweit die zweitmeisten Multimillionäre - im Fachjargon der Banker "Ultra High Net Worth Individuals" genannt. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent auf rund 19.000. Zusammen verfügen diese besonders reichen Deutschen über ein Vermögen von gut 2,5 Billionen Dollar - zehn Prozent mehr als im Vorjahr." Insgesamt gibt es in Deutschland 1.015.000 Dollarmillionäre.

Eine 5% Steuer zur Finanzierung sozialer Maßnahmen, würde diese Superreichen gewiss nicht an den Bettelstab bringen, dadurch aber 125 Mrd Euro nur bei den Multimillionären abwerfen.
Bitte nochmal nachrechnen - bei den ganzen Nullen wird man ja blöd im Kopf.
:))))))

Daraus könnte man zum Beispiel eine Stiftung zur Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommen schaffen.

US-Milliardär Nick Hanauer: "Und so habe ich eine Botschaft für meine steinreichen Kollegen und Kolleginnen und alle, die in dieser Blase leben: Wachen Sie auf! Es wird nicht mehr lange dauern.

Wenn wir nicht bald etwas tun um die eklatanten Ungerechtigkeiten in dieser Wirtschaft zu beheben, werden die Mistgabeln zu uns kommen. Keine Gesellschaft kann diese Art von wachsender Ungerechtigkeit auf Dauer aufrechterhalten.

Es gibt in der Tat kein einziges Beispiel in der Geschichte der Menschheit, wo Reichtümer wie diese angesammelt wurden und nicht irgendwann Mistgabeln gekommen sind. Am Anfang ist es ein Polizeistaat, dann kommen die Aufstände."
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 23.06.2015, 10:18:36
Dutchweepee

Dann ziehen die Millionäre in Länder wo die Steuer nicht abgezogen wird.
Siehe doch nur Hollande in Frankreich, wie schnell war die höhere Steuerabgabe der Reichen vom Tisch.
Sogar Gerard Depardieu machte die Fliege nach Russland
Diese Vorstellung, man macht ein Gesetz und gut ist es, nein das muß auch von den Reichen getragen werden. Es grenzt für mich an Träumerei ...
Sahra wäre zwar glücklich.

Phil.

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pschroed vom 23.06.2015, 11:06:44
Wenn Du das halbwegs wohlhabende Kleinbürgertum im Sinn hast phil, gebe ich Dir recht. Die geizen bei Jedem cent und kaufen die Schuhe und Brötchen lieber beim ALDI und beschweren sich dann, dass die Schuster und Bäcker alle schließen müssen.

Das ist bei den Multimillionären aber anders. Die genießen ihre wundervollen Villen, Gründstücke und Parks, die Seen, die Theater, die Opern und die Infrastruktur im modernen und kulturvollen Deutschland. Und dafür brauchen sie stabile, soziale Verhältnisse. Viele der Superreichen haben kapiert, dass es so nicht weitergehen kann und befürworten eine Millionärssteuer.

Hinzu kommt, dass viele der Superreichen und deren Firmen auch an einer erhöhten Kaufkraft des deutschen Volkes partizipieren.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 23.06.2015, 11:22:14
Dutchweepee

Ich wiederhole mich zwar, die tiefen Löhne und Renten ist das Problem der Bundesregierung, "schwarze Null" ich erinnere mich als Juncker noch Premier war, daß er das Problem der Geldverteilung in Deutschland ab und zu erwähnt hat.

Sogar der Berater von Tsipras sprach dieses Verteilungsproblem bei Jauch an.
Was zwar bei den andern Talker nicht gut ankam, aber er hatte meiner Meinung nach Recht
Die deutschen Bürger sollten auf die Straße gehen und für höhere Löhne und Renten demonstrieren.

Phil.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pschroed vom 23.06.2015, 11:32:19
Dieser Zug ist abgefahren pschroed. Dieses Denken war vielleicht noch für die 80er gut, ist jedoch nicht mehr tauglich, um die immer weiter auseinander klaffende soziale Schere in Deutschland zu beseitigen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache.

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf pschroed vom 23.06.2015, 11:32:19
Sogar der Berater von Tsipras sprach dieses Verteilungsproblem bei Jauch an.
Was zwar bei den andern Talker nicht gut ankam, aber er hatte meiner Meinung nach Recht.
Die deutschen Bürger sollten auf die Straße gehen und für höhere Löhne und Renten demonstrieren.


das sollten sie zweifellos tun , Phil .

sitting bull
lupus
lupus
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2015, 10:14:30
Mit dem Grundgesetz haben es hier oft manche nur wenn es zu ihrer Denke passt.
lupus
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 23.06.2015, 11:32:19
Phil - ich hoffe ja sehr ,dass Ihr Beitrag in die Rubrik "Zynismus" fällt. Löhne sind in Deutschland Sache der Arbeitgeber und Gewerkschaften und nicht der Bundesregierung.
Renten sind Sache der Einzahler - der ARbeitnehmer und ARbeitgeber.
Der sog. Berater des Herrn Tsipras bei Günter Jauch wollte Deutschland und deren arme Bürger so darstellen als würden wir auf einer Stufe mit Bangladesh stehen. Das "betroffene" Volk sieht dies anders - ca 85% der Leute sind sehr froh mit den Umständen, unter denen sie in Deutschland leben.
Die Befürworter von bedingungslosen Grundeinkommen und ähnlichen Wohltaten kommen meist aus den Ecken, wo jemand viel möchte, aber nichts dazutun will. Eine seltsame Art von Solidarität, die jemand für sich einfordert, aber umgekehrt nicht bereit ist, selbst auszuüben.
Auch zur Finanzierung solcher Wohltaten fällt immer auf, dass sie aus den Kreisen kommen, wo die meisten vermutlich nie nennenswerte Steuern bezahlen - es ist immer leicht, mit dem Geld der anderen grosszügig sein zu wollen. Olga
DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
geschrieben von DonRWetter
Das macht keinen Sinn mehr, weil irrational.

Utopien sind was zum Träumen. In der Realität haben wir es mit Menschen zu tun und ich warte gern auf stichhaltige Erklärungen, warum ein Teil der Bevölkerung arbeiten gehen soll, damit ein anderer Teil sich selbst verwirklichen kann.

Auch zum Thema Fonds, aus dem das bedingungslose Grundeinkommen gespeist werden soll:

Um monatlich 80.000.000.000,-- EUR auszahlen zu können, brauchst Du bei einer angenommenen Verzinsung von 3% (das ist derzeit nur spekulativ möglich, was sich staatlicherseits verbieten würde) einen Fonds der:

80.000.000.000,-- x 12 ./. 3 x 100 = 32.000.000.000.000,-- EUR

umfasst.

Sollte der Markt leider nur eine Verzinsung von 1 % hergeben, brauchst Du das Dreifache, also 96.000.000.000.000,-- EUR.

Nimm das mal 20, dann hast Du das Gesamtvermögen, welches mit 5% versteuert werden müsste, um die Summe zusammenzukriegen.

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