Internationale Politik Demokratie bewährt sich

JuergenS
JuergenS
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von JuergenS

Ich habe, weil ichs vergessen hatte, nochmal mein Eingangs-Statement ganz unten gelesen, es ist ganz passend, nach wie vor.

Sogar die US-Demokratie hat sich wieder bewährt, Pseudo-Demokratien gibt es zuhauf, überzeugen aber nicht, siehe Mianmar, wo es nach wie vor pendelt hin zu Militärdiktaturen, weil die Demokratie oft gefährdet ist, besonders in ärmeren Ländern, die noch dazu keine starken drei Demokratie-Säulen entwickelt haben.

aixois
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von aixois
als Antwort auf JuergenS vom 10.02.2021, 10:16:38

@ Jürgen

ich glaube, es gibt ein  Missverständnis in der allgemeinen  Debatte was die Belastbarkeit der Demokratie angeht, die vom undifferenzierten Gebrauch des Begriffs Demokratie herrührt.

Banal gesagt: Vielstimmigkeit, Meinungsvielfalt ist normal in jeder Beziehung, jeder Familie, und eben auch in jeder  Gesellschaft.
In einer Demokratie ist es möglich ( sollte es zumindest sein), dass jede(r) seine Meinung haben und sagen darf , und dass eine Einigung über die "richtige" Meinung durch die Mehrheit herbeigeführt wird.

Was - nach meinem Verständnis -  gemeint ist:  gibt es eine Demokratie ohne Autorität, kann/muss sogar eine Demokratie nicht auch 'autoritär' handeln, und wenn ja, wann und wie ?

Dazu kommt allerdings ein anderes, grundsätzlicheres Problem: wird eine Demokratie gefährdet, wenn Mehrheitsbeschlüsse getroffen werden, die emotional, aber nicht 'weise' , nicht logisch sind, weil sie z.B. eklatant der Wissenschaft widersprechen und die deshalb über kurz oder lang  dem Gemeinwesen nicht nützen, sondern schaden ?

Da kommen Stichworte auf wie : Bildungsferne - Manipulation/Propaganda/Hetze - Eingriffs-/Schutzmöglichkeiten - Verdrossenheit durch Frustration - Regierbarkeit - Legitimation von Macht/Autorität usw.

Logischerweise gibt es - wegen der (auch kulturellen ) Vielfalt der oft erziehungs- historisch bedingten Positionen der Menschen zu verschiedenen Ausprägungen von "Demokratie".

Die US-Demokratie, wo mit viel Geld Mächtige Meinungen gestalten können,  und wo die Stimmen der  Mehrheit nicht in der "Entscheidung" (Wahl) repräsentiert werden, wäre z.B. nicht mein Ding.

Auch Palaver unter dem Baobab-Baum oder die Meinungsbildung durch erfahrene 'Älteste' usw.  können die Stimmung/Meinung/Interessen der Bevölkerung darstellen und somit 'demokratisch' sein.

Ärmere Länder müssen nicht automatisch auch undemokratisch sein, wenn ihre Herrschaftsstrukturen es einigermassen schaffen, Differenzen auszugleichen und ein akzeptables Niveau von Wohlstand zu sichern.

Der mit missionarischem Eifer betriebene Export (oft 'at gunpoint') unserer "westlichen Demokratie und Werte" ohne Rücksicht auf die Bereitschaft der betroffenen Länder, ob sie diesen 'Import' überhaupt wollen, hat mehr geschadet als genützt, mehr zerschlagen als erhalten oder neu geschaffen.

 

Bias
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von Bias
als Antwort auf JuergenS vom 10.02.2021, 10:16:38
Ich habe, weil ichs vergessen hatte, nochmal mein Eingangs-Statement ganz unten gelesen, es ist ganz passend, nach wie vor.

Sogar die US-Demokratie hat sich wieder bewährt, Pseudo-Demokratien gibt es zuhauf, überzeugen aber nicht, siehe Mianmar, wo es nach wie vor pendelt hin zu Militärdiktaturen, weil die Demokratie oft gefährdet ist, besonders in ärmeren Ländern, die noch dazu keine starken drei Demokratie-Säulen entwickelt haben.
Helmut Schmidt hat das erkannt und hat deshalb oft davor gewarnt, unsere Vorstellungen von einer guten Staatsform auf andere Länder zu übertragen, bzw. sie ihnen aufzuoktroyieren.

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JuergenS
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf aixois vom 10.02.2021, 12:14:44

sorry, ich suchte vergeblich nach einem Widerspruch zu meinen Aussagen, denn die Vielfalt der demokratischen Formen und deren Qualität ist doch gar nicht strittig.

Nick42
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von Nick42
als Antwort auf MarkusXP vom 09.02.2021, 21:27:40
 
Das ist richtig Nick, das sind die Kennzeichen einer Demokratie!

..... aus gutem Grund geht ja nicht das Thema "Lockdown" in die Volksabstimmung ...  Die Bundesregierung, Ministerpräsidenten und Experten regieren uns derzeit, erinnert mich ein bisschen an Platon und seine Philosophenherrschaft ...

 

Hallo Markus,
der Föderalismus in Deutschland ist oft Anlass für Kritik. Ich frage mich auch, warum das nicht besser geregelt wird. Die vielen Zuständigkeiten auf viele Ebenen und Bundesländer verteilt und das, wo gleichzeitig einheitliche Zuständigkeiten auf EU-Europa abgegeben oder angestrebt werden sollte.

Aber mit Platon und den damaligen Verhältnissen im antiken Athen hat das wenig zu tun. Seither hat sich viel verändert, vor allem durch die Epoche der Aufklärung im 18. Jahrhundert in Europa hat sich die Welt verändert. Neue Erkenntnisse auf vielen Gebieten, die die Politik und die Gesellschaft weiterbringen.

Jedenfalls ist das heute eine große Chance.

Nick42
 
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Bias vom 10.02.2021, 12:24:42
 
Helmut Schmidt hat das erkannt und hat deshalb oft davor gewarnt, unsere Vorstellungen von einer guten Staatsform auf andere Länder zu übertragen, bzw. sie ihnen aufzuoktroyieren.
geschrieben von Bias
Da stimme ich dir zu, lieber Bias!

Der Ruf nach Demokratie, also Mitbestimmung und alles was dazu gehört, kommt aber vielfach aus dem Land selbst! Es kann dabei ja nicht Sache der Mächtigen sein zu entscheiden, ob dieser Ruf nun gerechtfertigt ist oder nicht ... und nun sind wir in der Praxis angekommen: die Mächtigen entscheiden es aber einfach, zumindest sehr oft!

Werden Demokratiebewegungen zu mächtig, gefährden sie "die Ordnung", dann kommt es oft zu Gewalt der Herrschenden... und dann, finde ich zumindest, dürfen Staaten nicht schweigen, sich auf die Position "Innere Angelegenheit" zurückziehen.

Wir bewerten Demokratie höher als Diktatur ... und das ist auch gut so! Es gab wirklich Zeiten, wo unsere Staatsform von westlichen Staaten angepriesen und kompromisslos gefordert wurde, z.B. in Zentralafrikanischen Staaten. Aber der Westen hat auch gelernt: das geht einfach nicht! 

Helmut Schmidt hat auch oft über das Chinesische System gesprochen, auf die Tradition verwiesen, z.B. auch bei den Menschenrechten hier Kompromisse gemacht. Er verfügte über eine beeindruckende politische Bildung, da aber findet er mich nicht an seiner Seite!
MarkusXP

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Nick42
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von Nick42
als Antwort auf wandersmann vom 09.02.2021, 19:58:16

 

....Das klingt richtig gut.
Wäre das nicht sogar mal was für Deutschland?

Hallo lieber wandersmann,
so wie du das fragst, klingt es für mich so, dass es für dich auf Deutschland nicht zutrifft? Du deinen deutschen Landsleuten in Sachen Demokratie wenig zutraust?

Aber dann kann ich deinen Pessimismus nicht teilen. Die Deutschen haben aus ihrer Geschichte gelernt und die Demokratie steht für mich in Deutschland auf stabilen Säulen.

Nick42
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Bias vom 09.02.2021, 18:04:01
 
..Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt.
Rechtsstaat ist, wenn das Schaf beim Abendessen mit am Tisch sitzt,

hab ich kürzlich bei Robert von Loewenstein gelernt.

 
geschrieben von Bias
Hallo Bias,
ich hab mal nachgesehen, wer oder was Robert von Löwenstein ist, hab aber nichts gefunden.

Wie auch immer, um beim Bild der zwei Wölfe und dem Schaf beim Abendessen zu bleiben.
Wölfe wurden in Deutschland jahrhundertelang verteufelt und waren in Mitteleuropa vom Menschen fast ausgerottet. Aber Wölfe sind auch Raubtiere. Wenn der Wolf Hunger hat, hätte das Schaf bei Tisch keine Chance und würde gefressen.

Insofern ist das Bild auf die Demokratie bezugen für mich nicht zutreffend.

Nick42
 
 
Edita
Edita
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von Edita
als Antwort auf Nick42 vom 10.02.2021, 14:25:10
Hallo Bias,
ich hab mal nachgesehen, wer oder was Robert von Löwenstein ist, hab aber nichts gefunden.

Nick42
 
 
Das ist ein Schreiber bei AchGut.com .......
Kostprobe???


Apropos Thema, wir reden übers Impfen. Daher noch ein Nachtrag zu meiner grundsätzlichen Einstellung gegenüber allem, was rezeptpflichtig ist. Ich habe nichts gegen unerwünschte Begleiterscheinungen. Im Gegenteil, ich bin dafür. Die Erfahrung hat mich gelehrt: Ein gutes Medikament erkennt man an der Länge des Beipackzettels. Je mehr Nebenwirkungen, desto besser die Arznei.
Ich bin auch für Impfungen. Als Kind der Sechziger empfing ich alles, was der Giftschrank hergab. Gefragt wurde ich selbstverständlich nicht. Gerne erkläre ich jedoch hiermit mein nachträgliches Einverständnis. Bei ausführlicher Güterabwägung finde ich es irgendwie angenehmer, einen Zuckerwürfel zu lutschen, als lebenslang nicht geradeaus gehen zu können" Die derzeit alles bestimmende Frage lautet: Lässt du dich impfen? Klaro, antworte ich mit fester Stimme. Was ich nicht dazusage, verrate ich nur einem kleinen Kreis, der mir am Herzen liegt. Zum Beispiel Ihnen. Als Goodie gibt es einen Abriss des Regierungsversagens. Jetzt schnell lesen! Großer Achgut-Winter-Sale vor dem Total-Lockdown!
Ich weiß nicht viel über Medizin, aber alles Nötige. Unter anderem kenne ich die Grundgesetze der Heilkunde. Erstens, viel hilft viel. Zweitens, Cortison ist besser als kein Cortison. Drittens, man geht zum Arzt, wenn es blutet oder fault. Und das mindestens über zwei Wochen. Kurz, ich bin ein normaler Mann. So weit zur Full Disclosure, der journalistisch gebotenen Offenlegung persönlicher Verstrickung ins zu behandelnde Thema. Sie wissen jetzt, wo der Autor steht, was den medizinisch-pharmazeutischen Komplex betrifft."       Quelle

Edita
Bias
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RE: Demokratie bewährt sich
geschrieben von Bias
als Antwort auf Nick42 vom 10.02.2021, 14:25:10
 
Hallo Bias,
ich hab mal nachgesehen, wer oder was Robert von Löwenstein ist, hab aber nichts gefunden.

Wie auch immer, um beim Bild der zwei Wölfe und dem Schaf beim Abendessen zu bleiben.
Wölfe wurden in Deutschland jahrhundertelang verteufelt und waren in Mitteleuropa vom Menschen fast ausgerottet. Aber Wölfe sind auch Raubtiere. Wenn der Wolf Hunger hat, hätte das Schaf bei Tisch keine Chance und würde gefressen.

Insofern ist das Bild auf die Demokratie bezugen für mich nicht zutreffend.
Nick42
Hätte ich geahnt, Nick, dass das wer nachschlägt, hätte ich Löwenstein korrigiert und das i im Namen durch ein r ersetzt. Versuchs mal damit.
Solltest Du das was Du suchst nicht als Zitat finden - die originelle Definition entstammt einem Aufsatz an den ich mich erinnert habe.

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