Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der ganz"legale" Kriegswahnsinn

Internationale Politik Der ganz"legale" Kriegswahnsinn

schorsch
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 27.04.2011, 19:19:38
@: "...mir reichen schon solche "Ausraster" wie jene des Tell vor einigen Jahren, um die Schweizer zu mögen.*g*..."

Schluchz: Und sogar dieser Tellschuss wurde von einem Deutschen erdichtet )(
senhora
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von senhora
[i]Syriens Präsident Assad braucht vorerst keine internationale Verurteilung zu fürchten. Eine Resolution des UN-Sicherheitsrates ist an Russland und China gescheitert.[/indent]
Und das wird auch so bleiben, dank China und Russland, nun kann Verlauf und Ergebnis von "Variante 2" beobachtet werden.

Senhora
luchs35
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von luchs35
als Antwort auf senhora vom 28.04.2011, 08:25:29
Ein Eingreifen des Westens in Syrien würde unweigerlich den Iran auf den Plan rufen. Die Lage ist trotz der tragischen Parallelen zu Libyen ein völlig andere. Wenn sich dort der Westen ausser den üblichen Maßnahmen (Waffenembargo, Einfrierung von Geldern etc) militärisch einmischen würde, wäre der totale Flächenbrand perfekt.

Die Voraussetzungen sind nicht mit Libyen zu vergleichen, obwohl es oberflächlich betrachtet den Anschein hat.
Während Gaddafi selbst in den arabischen Ländern verhasst und verachtet ist, haben die meisten anderen Diktatoren , so grausam sie auch sein mögen, die Mehrheit der arabischen Bevölkerung hinter sich - besonders ,wenn es um den Westen geht. Da spielen auch die Islamisten ein völlig andere Rolle als in Libyen, Tunesien oder Ägypten.

Luchs


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senhora
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von senhora
als Antwort auf luchs35 vom 28.04.2011, 09:12:51
Die politische Situation ist so wie Du beschreibst, und ich plädiere nicht für ein militärisches Eingreifen.
Da Assad die gleichen Methoden wie Gaddafi ergriffen hat, kann nun aber dennoch beobachtet werden, wie die Situation im Inland verläuft, wenn nicht eingeschritten wird. Das wollte ich damit sagen.

Wenigstens Sanktionen hätte ich mir von der UN dennoch gewünscht.

Senhora
hugo
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von hugo
als Antwort auf schorsch vom 28.04.2011, 08:19:14
Schluchz: Und sogar dieser Tellschuss wurde von einem Deutschen erdichtet )(


hm schorsch, bist aber mutig,,und ich wollte dich gerade ein wenig in Sachen Selbstbewußtsein etwas aufbauen...*g*

hugo
olga64
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von olga64
als Antwort auf senhora vom 28.04.2011, 11:09:15


Wenigstens Sanktionen hätte ich mir von der UN dennoch gewünscht.Senhora


....und welcher Art sollten nach Ihrer Meinung diese Sanktionen sein? Und was kommt nach Assad? Dies sind doch die Probleme - Syrien ist nicht Libyen - das ist viel komplizierter. Schon mal bedacht? Olga

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luchs35
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 28.04.2011, 16:18:06
Syrien wird sich sicher verändern, aber es ist nicht abzusehen in welcher Art und Weise. Bashar al-Assad versucht wohl, es seinem Vater Hafez al-Assad gleich zu tun, der noch in den 80er Jahren einen Aufstand in der Stadt Hama niedergeschlagen hat - rund 10 000 Menschen wurden dabei getötet, was allerdings relativ mühelos vertuscht werden konnte, da in jener Zeit noch wenig nach außen dringen konnte - mangels Verbreitungsmöglichkeit (Internet, Facebook etc.).

Aber Assad wird nicht wie damals sein Vater nach dem Aufstand wieder zur "Tagesordnung" übergehen können, das Feuer ist bei den Menschen entfacht, auch die Syrer streben nach mehr Freiheit, die vielleicht in eine ganz andere Richtung strebt als wir annehmen.

Trotzdem ist bei ihnen keine Einheit, denn in dieser Opposition spielen schon die Drohungen der sunnitischen Extremisten gegen die Minderheit der Alawiten eine gewisse Rolle, die nichts Gutes für das Land verheißen. Syrien ist sehr stark religiös und ethnisch durchmischt, eine explosive Spannung ist vorherrschend, ähnlich wie in Irak.

Und Assad muss bereits seinen letzten Trumpf, seine Armee, einsetzen, die eine völlig andere Rolle als in Z.Bsp. Ägypten spielt.

Es gibt bis heute auch keine Klarheit, was die Aufständischen wirklich wollen. Allerdings eine Rückkehr in die alten, festgefahrenen Verhältnisse dürfte auch unmöglich geworden sein.

Hier heißt es für den gesamten Westen wirklich, dass er in keiner Weise eingreift. Hoffen wir mal auf die Vernunft!

Luchs
schorsch
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 28.04.2011, 16:54:41
Assad kann nur so unbarmherzig "Aufständische" ermorden, weil er weiss, dass die westlichen Länder im Moment vollauf mit Gaddafi beschäftigt sind!
luchs35
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von luchs35
als Antwort auf schorsch vom 29.04.2011, 10:15:28
So kann ich das nicht sehen, Schorsch, denn inzwischen hat Syrien den Aufstand in Lybien von den Frontseiten der Presse verbannt.

Assad ist in den Fokus gerückt. Aber nicht übersehen werden sollte dabei auch, dass sich die Mehrheit der Syrier - hauptsächlich in den Großstädten Aleppo und Damaskus- dem Aufstand nicht angeschlossen haben, sie schauen aus der Distanz zu. Offenbar sind sie mit der Haltung der Regierung Assad zufrieden, der es in erster Linie immer darum ging, möglichst nicht zu verändern. Lieber stabile Verhältnisse als Freiheit, denn die ethnischen und religiösen Spannungen zwischen den Sunniten, Alawiten,Drusen sowie Schiiten in dem von Stämmen beherrschten Land zementierten die trügerische Ruhe.

Jetzt scheint es so, als sei die trügerische Allianz zwischen Regierung und Volk zerbrochen, aber gewonnen ist für die Aufständischen bisher noch gar nichts. Sie bezahlen lediglich einen hohen Blutzoll.
Die einstige Ideologie von Einheit,Freiheit, Sozialismus der Baath-Partei lange vor dem jetzigen Aufstand ihren Inhalt verloren, und wirkliche Politik hat in Syrien zumindest in den letzten Jahren gar nicht mehr stattgefunden.

Luchs
olga64
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Re: Der ganz"legale" Kriegswahnsinn
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 29.04.2011, 17:06:44
Sowohl in Syrien als auch in Libyen gibt es Nutzniesser des alten Systems, die auf ihre Privilegien verständlicherweise nicht verzichten wollen.
In Libyen sammeln diese sich in Tripolis, wo ja sehr viel mehr Menschen leben als z.B. in Bengasi. Es geht dort nicht um die generelle Armut, die vorwiegend im Osten von Libyen gegeben ist, welches Gadaffi ja "ausbluten" liess.
Was mich in allen Ländern erstaunt, ist der lange Atem der Autokraten: dies hängt sicher auch damit zusammen, dass diese ihrerseits ja durch Putsch frühere Regierungen stürzten und aufgrund ihrer eigenen, militärischen Posten die Armee lange im Rücken haben dürften, die ihrerseits über ein hohes Mass an Privilegien verfügt (Industriebeteiligungen, Beteiligung in Hotel-, Tourismus usw.). Die massgeblichen Leute haben sich längst davon gemacht - Visa für England oder andere Staaten waren vor einigen Wochen ja noch gegen cash erhältlich und abfliegen konnte man ja aus Tunesien. Olga

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