Internationale Politik Der Konflikt in der Ukraine

wandersmann
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Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ingo vom 12.02.2015, 20:48:09
Wer, wie Deutschland seinerzeit, die Proklamierung des Kosovo als einen souveränen Staat anerkannt hat, sollte gleiches auch für die sich von der Ukraine abgespalteten Republiken Donjezk und Luganzk akzeptieren. Das wäre in sich logisch und konsequent. Und in diesem Sinne reden wir dann nicht von okkupierten Gebieten, sondern von souveränen Staaten. Wie damals im Kosovo. Hier hat sich überhaupt niemand "was mit Gewalt geholt", die Menschen in dieser Region hatten einfach nur die Schn...e voll von der faschistischen Junta in Kiew weiterhin diskriminiert und terrorisiert, und am Ende gar ihrer Muttersprache beraubt zu werden. Es ist nachvollziehbar, dass sich Menschen, die auf diese Weise geknechtet werden, sich über kurz oder lang von diesem Joch befreien möchten. Eine Teilung des Kunstgebildes Ukraine wäre nun wahrlich kein schwerwiegender Eingriff in die Geografie, würde aber beiden Seiten dienlich sein, und Frieden in der Region bringen.
ingo
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Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ingo
als Antwort auf dutchweepee vom 12.02.2015, 21:32:51
Nun kommst auch Du noch mit dieser Begründung. Nach allem, was ich bisher gehört habe, hat es bis zum russisch-separatistischen Einfall in die Ostukraine keine ethnischen Probleme gegeben. Die Forderung nach "nur noch ukrainisch" ist ein einziges Mal und nur kurzzeitig auf den Tisch gekommen. Die Putin-Versteher zehren aber immer noch davon, und Putin hat das als kostenlose Eintrittskarte verstanden. Schade, dass man nicht nachvollziehen kann, was geschehen wäre, wenn das mit dem Russisch nicht gesagt worden wäre. Putin hätte gewiss einen anderen Grund gefunden, um sich den Weg zur Krim freizuschaufeln.
Und von "Faschisten aus Kiew" zu reden, wenn die Rechten nicht (oder mit ein paar Prozent) ins Parlament gewählt worden sind, ist mittlerweile ein Witz mit ganz langem Bart. Er wird aber von dem "rt-deutsch-Chef", der seltsamerweise immer wieder in Talkshows eingeladen wird, gebetsmühlenartig wiederholt; und immer mehr Deutsche vertrauen "russia today". Ich kann's nciht glauben. Und der Oberwitz ist, dass Putin den gleichen Schmarrn erzählt und gleichzeitig die le Penn-Partei unterstützt. Geht's noch. Aber es sinnlos, diese Diskussion erneut zu führen. Glaub' und schreib' dazu, was Du denkst; aber Du enttäuschst mich mit Deiner "rt"-Meinung gerade sehr.
dutchweepee
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Faschisten in der Ukraine
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ingo vom 12.02.2015, 22:28:28
FOCUS: "„Vogon“ predigt reinsten Rassismus. Das ukrainische Volk, sagt er, müsse sich gegen fremde Mächte wehren: „Um unsere Identität nicht zu verlieren, dürfen wir unser Blut mit niemandem mischen.“ Als er zu einer Tirade gegen Schwule, Schwarze und Juden ausholt, versucht ihn einer seiner beiden Zimmergenossen zu bremsen. Der Mann kommt aus Norwegen, versteht sich als „moralischer Unterstützer“ und weiß, dass krasser Antisemitismus bei westlichen Journalisten keinen guten Eindruck macht."

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Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 12.02.2015, 22:28:28
"Und von "Faschisten aus Kiew" zu reden, wenn die Rechten nicht (oder mit ein paar Prozent) ins Parlament gewählt worden sind, ist mittlerweile ein Witz mit ganz langem Bart."
geschrieben von ingo


Du darfst nicht vergessen, dass in der Denkweise und Schreibweise von dutch der Begriff Faschisten/Faschismus sehr locker sitzt (siehe auch sein Slogan: "Pegida=Faschisten").
Da genügt es, dass 3-4 Abgeordnete in Kiew Rechtsradikale sind - dann sind nach dutch die restlichen Abgeordneten, nebst Präsidenten... Faschisten.
Da kämpfen dann eben Faschisten ( also die ukrainische Armee- sind ja dann auch Faschisten)gegen die ukrainischen Freiheitskämpfer. Die Russen haben damit überhaupt nichts zu tun.
Es ist auch interessant, dass die größte Unterstutzung der "Freiheitskämpfer", die gegen die "Faschisten" kämpfen, von den Nazis aus ganz Europa kommt und auch Putin hier die besten Unterstützer hat.
dutchweepee
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Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.02.2015, 09:36:04
Es ist lieb von Dir klaus, dass Du ständig meinen Standpunkt wiederholst, dass die PEGIDA-Führer Faschisten sind, aber hast Du auch meinen FOCUS Link gelesen? Das hat nichts mir rt zu tun.

:)
carlos1
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Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 12.02.2015, 16:07:14
" .....dass manche die USA hier nur als störend empfinden. Ich denke aber, wenn auch dieser Waffenstillstand nicht klappen wird, wird die Ukraine die USA wieder um Waffen bitten,die diese dann auch liefern werden und dann sind sie automatisch wieder im Spiel." olga64


Ich bin der Meinung, dass die USA immer "im Spiel" sind, Olga, ja dass die Minsker Verhandlungen ohne die USA im Hintergrund nicht möglich gewesen wären. Im IWF stellen sie übrignes das meiste Geld zur Verfügung.

Es geht um einen Richtungsstreit in der US-Außenpolitik und um die Frage, ob durch Waffenlieferungen der Preis für Putin erhöht werden könnte. Das scheint momentan vom Tisch. Sicher ist nur, dass es zu einer weiteren Eskalation führen würde und geführt hätte.

Kritisch war die Lage und ist sie weiter noch, weil in dem Spiel um die Ukraine Russland die Eskalationsdominanz besitzt. Russland kann auf jeden Schritt des Westens in der Ukr. miteiner weitern Eskalation antworten, ultimativ mit einer Besetzung weiter Teile des Landes in kürzester Zeit. Ob es mit dem Abkommen "klappen" wird, weiß niemand zur Zeit.

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adam
adam
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Re: Faschisten in der Ukraine
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 12.02.2015, 23:41:45
Die Ukraine steht mit dem Rücken gegen die Wand und wehrt sich gegen einen übermächtigen Gegner. Da sieht man nicht so genau hin, wer einem hilft. Bei Wahlen haben die Ukrainer aber schon bewiesen, daß sie mit den Faschisten nichts im Sinn haben.

Putin muß die Ukraine ja auch als faschistisch darstellen, um davon abzulenken, daß dort, mit Hilfe der EU und den USA, eine Demokratie, mit international konkurrenzfähiger Marktwirtschaft entstehen soll. Das ist es, was er fürchtet, nicht die Nato. Wenn die Russen sehen, wie in der Ukraine, in Kleinrussland, sich Demokratie und Wohlstand ausbreiten, hat er den Maidan bald vor den Kremlmauern und die Russische Föderatin ist in Gefahr, samt seinem Regime, daß ja, mit jedem weiteren Abbau von Bürgerrechten, selber immer faschistoidere Formen annimmt.

Und noch ein Punkt, in Richtung unserer eigenen Innenpolitik: Sollten wir nicht erst mal unter den Faschisten bei uns aufräumen, ehe wir über Faschisten in andere Länder meckern?

--

adam
Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 13.02.2015, 09:54:10
"Es ist lieb von Dir klaus, dass Du ständig meinen Standpunkt wiederholst, dass die PEGIDA-Führer Faschisten sind..."


Deinen Link hatte ich schon Tage vorher "gelesen" - hättest du nicht noch mal verlinken müssen.
Das ist die negative Seite solcher Umstürze. Da schmuggeln sich Extremisten aller Art mit ein und hier sind es besonders die rechtsextremen Teile bestimmter Volksgruppen, die ihrem jahrzehntelangen Hass auf Russland Ausdruck verleihen und zeigen, wie instabil die Regierung in Kiew ist.
Das Ergebnis dieses Umsturzes war nun allerdings nicht, dass die Ukraine auf Expansionskurs ging und Teile von Russland okkupiert hat, sondern- es war Russland, das die Krim "heim ins russische Reich" holte und dass anschließend mit russischer materieller Hilfe und mit russ. Soldaten die Kämpfe in der Ostukraine initiiert wurden.

Dass ich noch mal deine These "Pegida = Faschismus" ( nicht wie du schreibst:"Pegidaführer sind Faschisten") mit reingestellt habe, war nur ein Nebenprodukt meiner Einlassung auf "ingo".
Der Rest hat dich offensichtlich nicht interessiert.
Fakt ist doch, dass DIE Regierung oder DIE ukrain. Truppen keine Faschisten sind. Du allerdings behauptest das.
Also ist es eine Verdrehung der Tatsachen, dass in der Ostukraine Faschisten gegen Ukrainer kämpfen. Die Seraratisten nennen "ihren Staat" nicht Neukraine, sondern "Neu-Russland".
Fakt ist, dass die Separatisten Teile der ukrainischen Armee in der Ukraine (und nicht etwa in einem fremden Land) eingekesselt haben, woraus sich doch wohl erkennen lässt, wer welche Teile der Ukraine besetzt hält.
carlos1
carlos1
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Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von carlos1
als Antwort auf wandersmann vom 12.02.2015, 21:54:57
" ..... die Menschen in dieser Region hatten einfach nur die Schn...e voll von der faschistischen Junta in Kiew weiterhin diskriminiert und terrorisiert, und am Ende gar ihrer Muttersprache beraubt zu werden."wabdersmann


Müssten dann aber nicht, wenn dem so wäre, wie du es beschreibst, die Menschen in den befreiten, "souveränen" Gebieten der Ostukraine dann dankend und mit Abscheu darauf verzichten, ihre Renten, Pensionen etc. von "der faschistischen Junta in Kiew" bezahlt zu bekommen?

Richtig ist es auf die innere Spaltung der jetzigen Ukraine hinzuweisen. Im Osten leben viele russischsprachige Ukrainer. Sie stellen regional sogar die Mehrheit. Das Sprachengesetz wurde zum Glück aufgehoben. Aber die Frage bleibt, wie es um den Minderheitenschutz bestellt ist.Insbesonders dort, wo die Russischsprachtige Mehrheit am Werk ist.

Putin hat in Minsk durch sein Einwirken auf die Separatisten deutlich gemacht, welchen Einfluss er auf die Separatisten ausüben kann, wer sie steuern kann/könnte. Ganz ohne Schuld kommt auch nicht die Kiewer Regierung weg. In solchen Situationen ist eine Föderalisierung/Autonomiseieng das einzige Heilmittel, also weg von der Zentralisierung. Hier wären viele Detailfragen zu klären. In Minsk gab es nur eine Absichtserklärung.

Die Analogie mit dem Kosovo ist nicht vertretbar. Der Zerfall des jugoslawischen Staates in ein halbes Dutzend Teilrepubliken betraf auch infoilge der starken (>90%) albanischen Mehrheitauch das Kosovo. Für die Serben ist das ein großes Problem. Dort liegt der Ursprung des serbischen Staates. Diese Mehrheit der Albaner hat es früher nicht gegeben. Sie entstand durch den demografischen Wandel. Die humanitäre Intervention war 1999 moralisch geboten (Genocid). Der Vergleich mit der Ostukraine ist unter diesem Aspekt in diesem Fall nicht angebracht. Schon die Mehrheitsverhältnisse erlauben es nicht.
Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 13.02.2015, 09:54:10
Diese ständige Behauptung der "Faschisten" in der Ukraine wird auch dadurch nicht richtiger, dass man sie nervtötend oft wiederholt. Es ist seit langem bekannt, dass dieser Vorwurf von russischen Medien lanciert wird, um den Kritikern der russischen Expansionpolitik Sand in die Augen zu streuen.
Aber wennn wir schonmal dabei sind - Faschisten hier, Faschisten da - bitte sehr.
Guck dir doch mal die von dir in Schutz genommene Partei auch genauer an, was die Infiltrierung von Faschisten betrifft:
Mehr Kontakte, Querverbindungen und strategische Ziele teilt der Kreml inzwischen jedoch mit den rechtspopulistischen, offen antieuropäischen und rechtsradikalen Parteien in der EU. Von den 24 einflussreichsten Rechtsparteien bekennen sich 15 offen zu Russland und schließen einen gemeinsamen Weg unter Leitung Moskaus jenseits der EU nicht mehr aus. Sechs Parteien sind für russische Avancen offen, nur drei gehen auf Distanz. Sie haben territoriale Streitigkeiten mit Russland oder größere ethnische Minderheiten im eigenen Land.
[. . . ]
Besondere Aufmerksamkeit wird dem Front National (FN) zuteil. Im französischsprachigen russischen Propagandasender ProRussia.tv in Paris arbeiten viele Mitglieder des FN. In Paris sitzt auch eine Filiale des spendenfinanzierten russischen „Instituts für Demokratie und Zusammenarbeit“, das die ideologische Arbeit der Rechten europaweit koordiniert.
[. . . ]
Sehr enge Beziehungen zu Moskau unterhält auch die ungarische rechtsradikale Partei Jobbik. Sie ist selbst für die österreichische FPÖ schon zu rechts. Dennoch verbindet die Parteien die gemeinsame Bewunderung für Putins autoritären Führungsstil und dessen völlig kompromisslose Haltung gegenüber Schwulen, Lesben, Friedensbewegten und anderen „Gutmenschen“. Beide Parteien folgten gerne Moskaus Einladung, das Sezessionsreferendum auf der Krim zu beobachten.
geschrieben von taz

Der Artikel enthält noch viel mehr Zusammenhänge mit Rechten, aber ich kann ihn nicht ganz einstellen, lest selber hier:

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